Echte Wölfe und blöde Fragen

  • selbst wenn ein Mensch mal wirklich durch nen Graupelz zu schaden kommt

    Das wäre dann Variante 7.459.223, um die Welt der Lebenden frühzeitig zu verlassen. Ungefähr 7.000.000 davon nehmen wir bewusst als Alltagsrisiko in Kauf.

    Warum fällt uns das so schwer ein "neues" Risiko einfach dazuzunehmen?

    Spannende Frage.... um mein Risiko ginge es mir bei der Sorge wohl nicht..... aber dabei zusehen zu müssen, wie mein Hund.... lassen wir das

    Aber prinzipiell hast du natürlich Recht

  • Das Video von der Frau mit Hund hab ich zufällig auf Facebook gesehen, und mich jetzt hier ein bisschen durch den Thread geklickt.

    Ich kenne genau ein Wildtier das hier ebenso nah ran kommt - und das sind (Stadt-) Füchse. Bis auf 5 Meter, lassen sich teils auch kaum beeindrucken.

    Ich sehe da auch öfter mal dass sie sich Zeitweise über Tage, jeden Abend um die selbe Zeit in einer bestimmten Gegend aufhalten. Manchmal sehe ich die auch Tagsüber.

    Ebenso kann ich hier zwei eindeutig unterscheiden - einer hat einen sehr dichten Pelz, ist größer als Lilo, und lässt sich von ihr 0 beeindrucken ( im Gegenzug hat er uns sogar mal beobachtet und eines Tages exakt das gemacht wofür meine Hündin einen Abend vorher zur selben Zeit einen Keks bekommen hat - dabei hat er mich sogar angeschaut und ich musste ihn anschreien damit er weg geht) und der Andere deutlich zierlicher, scheue, und "gerupft" ( das Fell an der Rute schaut bissl gerupft/sehr kurz aus).

    Ich frage mich, Inwiefern man daraus Rückschlüsse zum Wolf ziehen kann.

    Ich denke man sieht hier sicherlich einige Parallelen.

    Sie verweilen zB einige Zeit lang in der Nähe von Geflügel und Kundschaften/testen das ganze ein wenig aus, bevor sie Beute machen. ( ist bei Wölfen bestimmt ähnlich oder? Natürlich Schafe und kein Geflügel)

    Auch ist natürlich der Unterschied zwischen Stadt und Land ganz extrem. Allerdings werden sie ja auf dem Land in der Regel stark bejagd, in der Stadt soweit ich weiß überhaupt nicht. Zusätzlich dazu, dass sie in der Stadt die Möglichkeiten haben Menschen zu beobachten und sicherlich auch lernen dass sie von den ein oder anderen gefüttert werden.

    Und derjenige der gesünder ausschaut, ist auch deutlich weniger beeindruckt als der der etwas kränklicher aussieht ( was man verglichen mit Wölfen, in den Videos ja auch sieht. Der bei der Frau macht nen vitaleren Eindruck als der beim Mann).

    Andererseits, sind sie ja doch recht unterschiedlich.

    Ich stelle mir bei den Videos allerdings vor wie es wäre, wenn die Füchse die ich treffe, Wölfe wären. Ich sehe wie unbekümmert ein gesunder, harmloser Canide sein kann, und bin nur deshalb entspannt weil ich sehen kann, dass er a) nur ein Fuchs, und b) vermutlich gesund ( oder ohne gefährliche Krankheit wie bspw Tollwut) ist.

    Wenn man einige Beutetiere des Wolfes mit denen des Füchse vergleichen würde, ergibt sich auch von selbst dass sie unbeeindruckter und wehrhafter sein müssen wenn es drauf ankommt.

    Ich bin bei solchen Videos ehrlich froh dass es hier in direkter Umgebung meines Wissens keine gibt ( da zu städtisch, in anderen Teilen Sachsens siehts ja anders aus).

    Was mir allerdings auch aufgefallen sind : Aktuell machen sehr viele Videos von Extrem großen Wildgruppen ( Reh und Rotwild) die Runde. Ich weiß nicht ob das Thema hier schon behandelt wurde, aber ich frage mich ob das irgendwas mit den Wölfen zu tun haben könnte?

  • Auf dem Filmchen Video sehe ich so einen typischen verwirrten, verirrten jungen Wanderwolf. So ähnliche Bilder von jungen Wölfen in Siedlungen gibt es aus Deutschland ja auch. Die sind immer froh, wenn sie den Weg wieder raus gefunden haben. Vielleicht versucht er sogar, sich an den souveränen Hund anzuschließen. Ist aber nur eine Vermutung.

    Den Film von der Frau hab ich mir erst gar nicht anzuschauen getraut, weil ich aus euren Kommentaren geschlossen habt, dass der Wolf angreift. Gesehen habe ich einen Wolf, der auf Abstand beobachtet. Als ich die Frau so merkwürdig verhält, kreuzt er einmal den Weg und geht wieder auf Abstand. Ansonsten ist es zu verschwommen um etwas zu sehen.

    Mir tut die Hündin vor allem leid, aber nicht wegen des Wolfes, sondern weil ihr Frauchen ihre Panik an ihr auslässt. Das Filmen klappt trotz aller Aufregung, der Hündin Sicherheit und Führung zu geben aber nicht.

  • Zitat

    Was mir allerdings auch aufgefallen sind : Aktuell machen sehr viele Videos von Extrem großen Wildgruppen ( Reh und Rotwild) die Runde. Ich weiß nicht ob das Thema hier schon behandelt wurde, aber ich frage mich ob das irgendwas mit den Wölfen zu tun haben könnte?

    Solche Beobachtungen gab es auch schon aus der Zeit vor der Welt vor den Wölfen, also hat es wohl nicht mit ihnen zu tun. Es liegt an der Populationsdichte und an der Verteilung der im Spätwinter kargen Nahrung. Jetzt, wo das Gras sprießt, verteilen sich die Tiere wieder.

  • Ich hab mir bei dem Video mit der Frau gedacht, dass der Hund vielleicht echt nur deshalb laut wird weil er so klar und deutlich die Angst von Frauchen hört, sieht und spürt - zusätzlich zur eigenen Verunsicherung.

    Ich finde es allgemein interessant auch die beiden Hunde miteinander zu vergleichen.

    Der Hund von der Frau, klang ganz offensichtlich sehr verunsichert.

    Der Andere ( aus Finnland) hingegen, hat klar und deutlich gedroht.

    Auch das Verhalten der Menschen zu ihren Hunden war anders.

    Beide haben ihn eng bei sich behalten, jedoch hat die Frau ab und an auch ihren Hund angeschrien und ihren Hund versucht zurück zu halten.

    Während der Mann seinen Hund sehr oft zwischen ihm und dem Wolf hatte, und ihn nicht unterbrochen hat.

    Da stellt sich in mir die Frage auf, ob der Hund - obwohl er eine Wolfsbegegnung als risikoreicher gestaltet, und man zurecht mehr Angst um seinen Hund als um sich selbst haben sollte - auch ein Stück weit helfen kann? Nämlich dann, wenn dieser auch sehr präsent ist, und die "Hau-ab"-Haltung des Besitzers untermauert?

    Allerdings sprechen Hund und Wolf ja nicht Grundlegend identisch. Einige Verhaltensweisen des Hundes sind mit der Domestikation entstanden ( das Beste Beispiel ist vermutlich Bellen ). Kann ein Wolf das überhaupt einordnen?

    Damit meine ich : Knurren ist Teil der wölfischen Kommunikation ( der finnische Hund hat den Wolf angeknurrt), während Bellen es ja nicht ist ( das tat jedoch der Hund der Frau) - Kann das also einen Unterschied machen? Haben Hunde die den Wolf anknurren eine größere Wirkung als Hunde die den Wolf anbellen? thinking-dog-face

  • Klar verstehen die Wölfe das, ist ja schließlich das Erfolgskonzept der Herdenschutzhunde. Erik Ziemen berichtet in dem Buch der Wolf, dass sein großer Münsterländer zu Ranzzeit in das Gehege der Wölfe im bayerischen Wald gesprungen ist, und sich die Wölfe durch ständiges bellen vom Leibe gehalten hat. Die Wölfin war durchaus angetan…

  • Zitat

    Was mir allerdings auch aufgefallen sind : Aktuell machen sehr viele Videos von Extrem großen Wildgruppen ( Reh und Rotwild) die Runde. Ich weiß nicht ob das Thema hier schon behandelt wurde, aber ich frage mich ob das irgendwas mit den Wölfen zu tun haben könnte?

    Solche Beobachtungen gab es auch schon aus der Zeit vor der Welt vor den Wölfen, also hat es wohl nicht mit ihnen zu tun. Es liegt an der Populationsdichte und an der Verteilung der im Spätwinter kargen Nahrung. Jetzt, wo das Gras sprießt, verteilen sich die Tiere wieder.

    Nö. Mir berichten mehrere befreundete Jäger, dass sie am Wild genau sehen wenn Wölfe wieder unterwegs sind. Weil sie sich in größere Gruppen zusammenschließen. Egal ab Rotwild oder Schwarzwild.

  • Ist hier auch so.

    Neben Murphy sind die Rehe mein bester "Wolfsindikator".

    Ich "kenne" ja die Sprünge die hier immer zusammen stehen. Wenn dann der 5er plötzlichen 15 Stück hat und der 3er plötzlich 10, geht bei mir schon ein Lamperl an.

    Wenn dann Murphy noch beim Gassi stellenweise nervös wird oder morgens am Zaun Richtung Wald grollt, dann kann ich schon fast darauf warten, dass wieder was ist.

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