Echte Wölfe und blöde Fragen
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Naja der HSH verteidigt seine Herde. Und man erkennt doch an der Körpersprache was wer will.
Hunde und Wölfe sprechen schon gemeinsam.
Als Mensch kann man (wenn man da erfahren ist) auch von hinten sehen, was das Schätzelein vorne an der Leine grad zum entgegenkommenden Fiffi sagt.
Und man erkennt mit Erfahrung, wann ein Hund jagen will, oder sogar schon jagt, oder auskundschaften ist. Das sehen auch die Beutetiere.
Es gibt massenhaft Videos von Antilopen und Löwen ect am Wasserloch, die nebeneinander saufen.
Die Tiere untereinander sehen das auch. Die Körpersprachej erzählt das. Mit jeder Mimik und Gestik.
Und dann der Geruch und auch das Heulen der Wölfe zeigt den HSH die Anwesenheit. Die Hunde wissen, wenn ein Wolf anwesend ist.
MEINE verhalten sich mit dezentem und sehr schnellem Rückzug. Also Angst
Die Kangals von Chris zeigen die Anwesenheit der Wölfe mit deutlichem "Abwehrverhalten" (das ist das Knurren....Krach machen...Melden) und mitnichten Angst. Eher erhöhte Wachsamkeit.
Dann gibt es die auf "null-Aggression" gezogenen Jagdthunderassen, die wohl eher nicht checken, dass ihnen Gefahr droht und evt. noch fideln mit dem Wolf.
Und dann ist es eben Selektion durch Zucht.
Im Gegensatz zum HSH, gibts ja den "Wachhund", der bewacht das Grundstück. Das muss man dem auch nicht antrainieren, der will keine Briefträger auf "seinem" Hof und schnackt da nicht lang rum.
Und dann gibts noch den Border, der ja auch mit seiner Herde kommuniziert, und sie ebendso jagd, wie der Wolf. Nunr dass er das Vieh dann nicht tötet. Und Vieh merkt sofort, wer wie guckt, egal wie weit weg.
Deine Frage ist leicht zu beantworten.
Der Wocf möchte etwas, was dem HSH "gehört". Bestenfalls werden die HSHs ja mit dem Vieh sozialisiert. Es wäre also vergleichbar damit, dass der Wolf den Sozialpartner des HSHs töten möchte.
Auch hier wieder, warum beschützen manche Hunde ihre Besitzer? Und warum laden manche Hunde Fremde gerne in ihr Wohnung ein und andere nicht.
Es liegt in der Genetik. Und die Wolfssprache (ich müsste jetzt gänzlich flasch liegen) die ist ja zumindest weitestgehend identisch mit Hundesprache. Es gibt Hunderassen, die können das nicht mehr lesen und auch nicht mehr kommunizieren. Aber das sind die Ausnahmen (Mops und Co als Beispiele) (Labbis nehme ich wieder raus, weils noch mal komplizierter ist, weil hier ja die Aggressivität "wegselektiert" wurde.)
Und dann kommt zur Genetik immer die Erfahrung hinzu.
Bei jedem Mensch und Tier.
Danke, auch an McChris, für eure ausführliche Erläuterung!
Ich hatte bei meiner Frage auch den Moment der direkten ersten Begegnung vor Augen. "High noon"-Kopfkino quasi.
Ist da erst drohendes Knurren - bei beiden Seiten? Oder lautloses Anspringen und Verbeißen? Organisieren sich die HSH in einer solchen Situation gegen die Wölfe sozusagen wie ein Rudel bei der Jagd ... also in Formation, mit der Kompetenzaufteilung, die die HSH untereinander haben? Zeigen sich die Wölfe irgendwie überrascht, wenn sie die HSH vorher nicht gewittert oder gesehen haben und dieser ebenbürtige, innerartliche "Gegner" plötzlich auftaucht - und dann auch noch in Rudelgröße? (Danke McChris für die anschauliche Schilderung der Arbeitsteilung.) Ziehen sie sich dann kurz zurück und greifen erneut an oder ist da gleich der ungebremste Wolfsangriff?
Aber ich vermute, der Linkhinweis ist für solche Fragen sicher auch aufschlussreich, den schau ich mir nachher in Ruhe an. :-)
Bin zwar nicht McChris, will trotzdem was dazu sagen, hoffe es ist ok ☺️
Zumindest beim Kangal gibt es mehr als eine Lautäusserung bei Annäherung des Raubtiers. Da kommt es auch drauf an, wie nah der Feind ist, wenn der Kangal ihn wahrnimmt. Ich kann dieses Verhalten bei Garmr beim Bewachen des Grundstückes und seiner Wolfhundherde ?beobachten.
Zuerst warnt er - das ist ein Bellen, relativ hoch im Vergleich zu dem was danach kommt. Wenn sich die Bedrohung nicht verzieht oder ich die Bedrohung abchecke und als ungefährlich abtue, beginnt er zu brüllen. bzw. Grollen. Das ist ein sehr tiefer, sehr gruseliger Laut, kein Stück leise, anders als sein normales Knurren.
Danach würde normalerweise der Angriff/die Verteidigung als Eskalationsstufe folgen. Passiert hier natürlich nicht, weil ich schnell Entwarnung gebe und er dann zufrieden ist.
Bei den „Wölfen“, die Garmr da abzuschrecken versucht, handelt es sich vor allem um größere Fremdhunde. Manchmal auch um laute Menschen. Aber vor allem Fremdhunde. Die Kommunikation wirkt eher wie sehr ernste innerartliche Aggression - Schutz von Revier und Rudel gegen Konkurrenz der eigenen Art-, als wie Jagdverhalten oder Abwehr eines Fressfeindes.
Ich würde grundsätzlich davon ausgehen, dass Wolf und Kangal durchaus eine ähnliche Sprache sprechen und die Wahrnehmung des Wolfes durch den Kangal sich nicht stark von der eines anderen wehrhaften und feindlich gesinnten Hundes unterscheidet. Es ist wölfisches Territorial- und Rudelverhalten, abstrahiert und auf die Herde übertragen.
HSH arbeiten zu einem großen Teil mit Abschreckung und Vertreiben. Einige HSH-Rassen sind offensiver oder defensiver, stellen den Eindringling statt zu vertreiben, oder greifen in Tötungsabsicht an. Letzteres ist nicht untypisch für den Kaukasischen Owtscharka, der soll allerdings auch aktiv den Wolf/Bär im Perimeter der Herde jagen und töten. Aber die meisten sollen abschrecken. Am besten ist es nämlich, wenn der Wolf sich der Herde gar nicht erst richtig nähert.
Edit: wenn ich von Territorialverhalten spreche, schließe ich auch die Tötung eines Eindringlings ein, wenn dieser sich weigert, das Revier zu verlassen. Ich möchte keineswegs sagen, dass Garmr einen Fremdhund oder Wolf auf seinen Grund und Boden lassen würde. Das Abschreckungsverhalten beginnt bei Wahrnehmung des Feindes in der Nähe, nicht bei direktem Angriff.
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2 Wölfe - 1 Kangal - ob da eine Herde im Spiel ist, weiss ich nicht. Die Wölfe möchten den Hund töten - der hat halt was dagegen. Und zeigt eine nahezu perfekte Variante von "stand your ground". Würde er sich auf einen der Wölfe stürzen, könnte ihn der andere angreifen. Der Hund ist ein guter Taktiker und zeigt sehr viel Präsenz. Absolut unspektakulär, kein Getümmel, kein echtes Kampfgeschehen:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=yIlv1xQnaD8] -
In den Hunden steckt z. B. "Wolfswetter" auch einfach drin.
Die sind bei Nebel, Blizzards und sonstigen Unwettern unglaublich angefixt.
Das wollte ich auch schreiben. Wobei ich mich dann zurückhielt, weil ich das einfach so "denke", ohne da wissentlich mal was drüber gelesen zu haben.
Mein "Wolfswetter" ist nasskalt, wenig Nahrungsangebot...also schon lange richtig mieses Wetter und wenig Beutetieren.
Und auch die Zeit, wenn Wolfsnachwuchs anfängt zu jagen. Dann gibts oft (nach meiner Herleitung) diese Fälle von "Blutrausch", wo dann alles getötet wird.
Das habe ich mal bei Füchsen so aufgeschnappt, wenn die Jungfüchse sich erproben und alle Hühner kalt machen.
Momentan sehe ich oft Wild in absoluter Ruhe. Vor 2 oder 3 Wintern habe ich nur flüchtendes Wild gesehen, wenn überhaupt.
Meiner Einschätzung nach, habe ich momentan keine Nachbarn. Es sind ja hier 3 abgeschossen worden illegal und 2 wurden im Oktober überfahren.
Zu den Waldspaziergängen in Wolfsgebiet. Was soll man dazu sagen?
Ich denke, die Zeiten sind vorbei, wo das überall gefahrlos möglich war.
Genauso wie die Zeiten der völlig unaufgeregten Koppelhaltung.
Und das meine ich ohne Wertung! Das ist die momentane Realität.
Und genauso, wie man sein Vieh beschützen muss, muss man auch seine Hunde beschützen, bzw. umsichtig führen.
Ich kann ich trallala durch einen Wald wandern, wo Wölfe im Rudel Grosswild jagt.
Und da würde ich auch schon 3 mal nicht meine Kinder spielen lassen. Oder Pilze suchen. Wobei die Pilzsuchmassen-Events hier eher sicher sind. Aber alleine?
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In den Hunden steckt z. B. "Wolfswetter" auch einfach drin.
Die sind bei Nebel, Blizzards und sonstigen Unwettern unglaublich angefixt.
Das wollte ich auch schreiben. Wobei ich mich dann zurückhielt, weil ich das einfach so "denke", ohne da wissentlich mal was drüber gelesen zu haben.
Mein "Wolfswetter" ist nasskalt, wenig Nahrungsangebot...also schon lange richtig mieses Wetter und wenig Beutetieren.
Und auch die Zeit, wenn Wolfsnachwuchs anfängt zu jagen. Dann gibts oft (nach meiner Herleitung) diese Fälle von "Blutrausch", wo dann alles getötet wird.
Das habe ich mal bei Füchsen so aufgeschnappt, wenn die Jungfüchse sich erproben und alle Hühner kalt machen.
Momentan sehe ich oft Wild in absoluter Ruhe. Vor 2 oder 3 Wintern habe ich nur flüchtendes Wild gesehen, wenn überhaupt.
Meiner Einschätzung nach, habe ich momentan keine Nachbarn. Es sind ja hier 3 abgeschossen worden illegal und 2 wurden im Oktober überfahren.
Zu den Waldspaziergängen in Wolfsgebiet. Was soll man dazu sagen?
Ich denke, die Zeiten sind vorbei, wo das überall gefahrlos möglich war.
Genauso wie die Zeiten der völlig unaufgeregten Koppelhaltung.
Und das meine ich ohne Wertung! Das ist die momentane Realität.
Und genauso, wie man sein Vieh beschützen muss, muss man auch seine Hunde beschützen, bzw. umsichtig führen.
Ich kann ich trallala durch einen Wald wandern, wo Wölfe im Rudel Grosswild jagt.
Und da würde ich auch schon 3 mal nicht meine Kinder spielen lassen. Oder Pilze suchen. Wobei die Pilzsuchmassen-Events hier eher sicher sind. Aber alleine?
Wenn der Wolf bejagt wird, meidet er Menschen. Dann kann man auch wieder im Wald spazieren gehen. Ich habe in meinem Leben schon in Ländern gelebt, in denen der Wolf zum Alltag gehört - nicht nur zahlreich vorhanden ist, sondern auch ganz normal bejaht wird wie andere Tierarten. So beängstigend ist er dann nämlich nicht mehr. Wölfe und Menschen gewöhnen sich aneinander, und akzeptieren, dass es auch mal einzelne Zwischenfälle gibt, man sich aber eher fernbleibt. Was nicht heißt, dass Schafe und Ziegen nicht weiterhin eine beliebte Wolfsbeute sind. Bejagung bedeutet nicht, dass der Wolf vor dem Zaun oder der Herde Angst bekommt; nur vor Menschen an sich. Für mich war es auch hier total normal und selbstverständlich, in den Wald zu gehen, als GW924m hier sein Revier hatte. Bei diesem speziellen Wolf war es sehr unwahrscheinlich, dass es zu einem Angriff kommt, da es ein einzelnes, sehr vorsichtiges Jungtier war, außerdem warnte mich Freki immer rechtzeitig, wenn er in der Nähe war, so dass man sich gut aus dem Weg gehen konnte.
Wenn der Wolf allerdings nicht bejagt oder anders abgewehrt wird, verliert er nach und nach die Scheu vor dem Menschen. ?♀️
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Hab ich grad gefunden.
https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/fuchs
Und ein Zitat daraus:
„Die Jagd kann den Fuchsbestand nicht regulieren
Als Rechtfertigung für die starke Bejagung wird von vielen Jägern angeführt, man müsse die Zahl der Füchse „regulieren“, etwa, um der Ausbreitung von Krankheiten Einhalt zu gebieten oder seltene Tiere zu schützen. Tatsächlich kann man die Fuchsdichte mit jagdlichen Mitteln jedoch kaum reduzierend beeinflussen: Je mehr Füchse durch Jagd oder Unfälle sterben, desto stärker steigt die Geburtenrate. Andersherum führt eine sinkende Sterblichkeit durch angeborene Regulationsmechanismen zu weniger Nachwuchs. „Geburtenbeschränkung statt Massenelend“, kommentierte dies einst der Biologe Erik Zimen.„
Das ist, was ich schon oft schrieb zur Wolfsjagd. Ich meine gelesen zu haben, dass man den Bestand nicht regulieren kann. Somit wäre in meinen Augen, intelligente Vergrämung die beste Wahl und sofortige Hilfe durch Herdenbewachung, zusätzlich zu den schon vorhandenen Hilfen, wie Zaunbezuschussung, Hunde, ect.
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Natürlich kann man den Wolfsbestand durch Jagd regulieren - schließlich wurde das vor 200? Jahren ja schon mal vorgeführt.
Aber auch wenn man den Wolf nicht ausrotten will, so er regulär bejagd würde, würde er den Menschen als bedrohung kennenlernen und meiden.
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Durch Vergrämung würde er doch auch scheu bleiben.
Aber keine Sorge, mich fragt keiner, wie und ob man Wölfe jagen sollte
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Alle Achtung, die Frau hat Mut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen - die Kommentare sind schon wieder unter aller Kanone:
https://www.nordkurier.de/ueck…PsMqp-uT08dG4uNIlFLa8yz0I
Was ich da interessant finde ist, dass zumindest drei Wölfe das Stalken der Mensch/Hund-Kombi interessanter fanden als die Jagd ,also die Aussicht auf Futter. Das hätte ich mal wieder nicht gedacht.
Da ist diesmal also jemand, der beherzter und besonnener reagiert als die vielbespöttelte Dame, die sich schreiend auf ihre Kleinhunde geschmissen hat. Nur das Ergebnis bleibt leider das gleiche: Die Wölfe lassen sich auch so nicht verscheuchen. Das verspricht mittelfristig wirklich nichts Gutes.
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Zitat
Durch Vergrämung würde er doch auch scheu bleiben.
Das wäre sicher der wünschenswerte Weg - würde nur voraussetzen, dass niemand - kein Hundespaziergänger im Stadtwald, kein Kind auf Pony, und auf jeden Fall kein Tierhalter mehr ohne "Waffe" zum Vergrämen unterwegs ist, nie und nirgends. Was für eine Waffe sollte das sein ,und wie soll das praktisch gehen?
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Zitat
Durch Vergrämung würde er doch auch scheu bleiben.
Das wäre sicher der wünschenswerte Weg - würde nur voraussetzen, dass niemand - kein Hundespaziergänger im Stadtwald, kein Kind auf Pony, und auf jeden Fall kein Tierhalter mehr ohne "Waffe" zum Vergrämen unterwegs ist, nie und nirgends. Was für eine Waffe sollte das sein ,und wie soll das praktisch gehen?
Jepp, sehe ich auch so. Wölfe sind sehr intelligent. Sie lernen bei jeder Waffe, die sie nicht verletzt, nach einiger Zeit, dass sie ungefährlich ist. Deswegen funktionieren bunte Flatterflaggen auf Zäunen ja auch nicht als Abschreckung - zumindest nicht mehr nach ein paar Tagen. Vergrämen ist eine super schöne Idee, aber leider mit zeitlich begrenzter Wirksamkeit. Es müssen dann immer wieder neue Methoden angewandt werden, und man hat dann mit dem Wolf einen Wettlauf.
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