Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Die Gemüter „hier“ erhitzen sich auch von meinem subjektiven Gefühl her massiv. Nach der Bestätigung, dass es nun ein Rudel ist - mit dem Inzucht-Welpen - und den Pony-Rissen nun werden noch hitzigere Debatten geführt. Ich habe den thread zuletzt nicht so detailliert verfolgt, aber es gibt einen neuen Landrat, der sich (im November?) für die Entnahme ausgesprochen hatte.

    Ja, der Eindruck entsteht auch ausserhalb.

    Mein letzter Stand ist, dass das Umweltministerium jetzt klären soll, ob das ein Problem-Wolf ist oder nicht? Nachdem sich Gemeinderäte für den Abschuss ausgesprochen haben (was i-wie niedlich klingt, weil die da schlichtweg nix zu melden haben).

    Mir tut es furchtbar leid um die Shettys und auch für ihre Besitzer - aber in irgendeiner Form geschützt waren sie beide nicht. Da sind die Risse bei Schafhaltungen mit hochgerüsteten Zäunen für mich ein ganz anderes Kaliber.

    Puh, ich dachte ehrlich gesagt, dass der Antrag schon (wieder) abgewiesen wurde? Aber ich habe da auch etwas den Überblick verloren, gefühlt läuft immer gerade eine Prüfung ob oder ob nicht.

    Ich glaube für viele Pony- und Pferdehalter ist frustrierend, dass der NABU ja nach wie vor sagt, dass Wölfe nicht an Ponys/Pferde/Rinder/... geht. (Schande auf mein Haupt, falls der NABU diese Aussage endlich irgendwo revidiert hat. Kann ich mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen.) Meines Wissens werden die Zäune etc. immer noch nicht gefördert. Und das Pony stand wohl am Wohnhaus. Ich verstehe deine Argumentation aber durchaus, auch Ponys müssen geschützt werden - und das sie sich von Wohnhaus-Nähe nicht abschrecken lässt, hat sie ja mehrfach bewiesen.

    Der Ruf der Allgemeinheit ist übrigens, wie es im Wolfsgebiet denn sein könne, dass es immer noch Nutztiere gibt, die nachts draußen stehen... wenn Herdenschutz so einfach wäre...

    Es ist alles einfach nur noch frustrierend und ich bin auch einfach nur noch „genervt“. An jedem Zaun wird irgendwo eine Argumentation gefunden, wieso er denn nun doch nicht wolfssicher war und was ein Bruder-Schwester

    -Paar mit Inzuchtwelpen noch mit Tierschutz zu tun hat erklärt sich mir auch nicht so recht. Anfangs hieß es, wenn wiederholt gut geschützte Herden betroffen wären, dann würde sie als Problemwolf eingestuft und nun ist es einfach so, dass entsprechende Entscheider nie eine Herde als „gut geschützt“ einstufen. Während sich bei mir/uns einfach nur noch Frust und Ratlosigkeit zum Thema geeigneter Schutz unserer Schafe einstellt, werden andere eben immer harscher im Ton etc.

  • dass der NABU ja nach wie vor sagt, dass Wölfe nicht an Ponys/Pferde/Rinder/... geht.

    Ich bin nun auch nicht so der Fan vom NABU, was das Wolfsthema angeht - aber in der Regel lauten solche Aussagen, dass bei Rindern und Pferdeartigen der HERDENVERBAND einen grundlegenden Schutz bietet.

    Intakte Herden gibt es aber kaum.

    Weder sind reine Jungtiergruppen, noch einzeln gehaltene (wieso überhaupt, ist das in NRW nicht genauso verboten, wie überall woanders auch?) Ponys ein intakter Herdenverband.

    Meines Wissens werden die Zäune etc. immer noch nicht gefördert.

    Das ist für mich allmählich ein sehr ermüdendes Argument.

    Hier wird seit 2020 in - in Bayern sogar recht grosszügig ausgewiesenen - Wolfsregionen gefördert, HSH sogar unabhängig von ausgewiesenen Wolfsregionen.

    Das betrifft mich überhaupt nicht - ich habe 2015 mit dem Herdenschutz angefangen.

    Was braucht es, um ein Shetty wenigstens ansatzweise zu schützen? Nicht viel an Material, Arbeit und Kosten, wenn etwas vorhanden ist, das man schon mal "Zaun" nennen kann und das aufgerüstet werden kann.

    Und das Pony stand wohl am Wohnhaus.

    Wenn man die Lage googelt, ist das ein Haus in Alleinlage.

    Wenn man sich das Bild anschaut, hat der vorhandene Zaun diesen Namen nicht verdient. Weder aus Herdenschutzsicht, noch aus normaler Zaun-Sicht.

    Das kann man doch dem Wolf dann nicht anlasten.

  • dass der NABU ja nach wie vor sagt, dass Wölfe nicht an Ponys/Pferde/Rinder/... geht.

    Ich bin nun auch nicht so der Fan vom NABU, was das Wolfsthema angeht - aber in der Regel lauten solche Aussagen, dass bei Rindern und Pferdeartigen der HERDENVERBAND einen grundlegenden Schutz bietet.

    Intakte Herden gibt es aber kaum.

    Weder sind reine Jungtiergruppen, noch einzeln gehaltene (wieso überhaupt, ist das in NRW nicht genauso verboten, wie überall woanders auch?) Ponys ein intakter Herdenverband.

    Ich war damals, als das Gebiet neu ausgewiesen wurde, auf so einer Info-Veranstaltung. Da wurde nichts von Herdenverbund o.ä. gesagt, sondern es war definitiv die Aussage, dass Pferde/Rinder/Alpakas (es war eine Alpaka Züchterin vor Ort, die genau diese Aspekte "größere Nutztiere" nämlich noch mal speziell abgefragt hatte) nicht gefährdet seien. Ich will auch gar nicht behaupten, dass "Großtiere" grundsätzlich gefährdet - oder eben nicht - sind bzw. sehe ich die Verantwortung bei den Tierhaltern, sich darüber selber einen Kopf zu machen. Aber ich kann den Frust gewissermaßen nachvollziehen. Man fühlt sich einfach manchmal "für dumm verkauft".

    Meines Wissens werden die Zäune etc. immer noch nicht gefördert.

    Das ist für mich allmählich ein sehr ermüdendes Argument.

    Hier wird seit 2020 in - in Bayern sogar recht grosszügig ausgewiesenen - Wolfsregionen gefördert, HSH sogar unabhängig von ausgewiesenen Wolfsregionen.

    Das betrifft mich überhaupt nicht - ich habe 2015 mit dem Herdenschutz angefangen.

    Was braucht es, um ein Shetty wenigstens ansatzweise zu schützen? Nicht viel an Material, Arbeit und Kosten, wenn etwas vorhanden ist, das man schon mal "Zaun" nennen kann und das aufgerüstet werden kann.

    Ich stimme dir auch hier zu. Wir haben damals einen Antrag auf Förderung gestellt und es hat Ewigkeiten gedauert, bis der genehmigt wurde (ich meine, dass es ca. 8 Monate waren) - wäre es dann nicht doch alles recht schnell gegangen, dann hätten wir uns auch ernsthafte Gedanken um eine Anschaffung von 1,20m Wolfsnetzen und Co. auf eigene Kosten gemacht. Denn es fing dann auch an, dass die Wölfin vermehrt auf den Schaf-Geschmack gekommen ist. Letztendlich ist es ja unsere Verantwortung, die Tiere zu schützen.

    Und das Pony stand wohl am Wohnhaus.

    Wenn man die Lage googelt, ist das ein Haus in Alleinlage.

    Wenn man sich das Bild anschaut, hat der vorhandene Zaun diesen Namen nicht verdient. Weder aus Herdenschutzsicht, noch aus normaler Zaun-Sicht.

    Das kann man doch dem Wolf dann nicht anlasten.

    Auch hier noch mal - ich sehe die Verantwortung für den Herdenschutz bei den jeweiligen Tierhaltern - ob gefördert oder nicht, ob kleines Pony oder großes Pferd oder, oder.

    Meine Grundaussage des obigen Textes sollte sein, dass ich den Frust und Ärger sehr gut nachvollziehen kann. Ich wollte damit nicht diesen einen speziellen Riss des Ponys auseinander-diskutieren. Es war ja nun wirklich nicht der einzige Nutztier-Riss, der auf ihre Karte geht. Und es waren auch sehr gut eingezäunte Tiere dabei. Das können wir tatsächlich bestätigen - es sei denn Zäune werden nachts abgebaut ;-) Leider kann man sich inzwischen von den verantwortlichen Stellen für dumm verkauft fühlen. Es werden immer wieder Argumente gefunden, wieso die Wölfin nun doch ein unproblematischer Wolf ist. Und es scheint vielen auch nicht ganz bewusst zu sein, wie wichtig die Schafe für die Deichpflege am Rhein etc. sind (wohnen direkt am Rhein, die Deiche werden nahezu alle von Schafen beweidet). Die Stimmung heizt sich einfach sehr auf und durch die kürzlichen Pony-Risse wird noch mal ein anderer Teil der Bevölkerung auf den Zettel gerufen, der mitmischt.

    (wieso überhaupt, ist das in NRW nicht genauso verboten, wie überall woanders auch?)

    Ist sicher nicht erlaubt aber weißt du wie viele einzeln gehaltene Pferde und besonders Shettys ich kenne? Da schert sich keiner drum.

    Das denke ich auch. Ich bin allerdings keine Pferdehalterin. Finde es aber immer traurig und schade, wenn Herdentiere einzeln oder in sehr kleinen Gruppen gehalten werden. Ob es nun einzelne Ponys, einzelne Ziegen oder einzelne Rinder sind.

  • Du kannst bei einzeln gehaltenen Ponys mit Sicherheit beim Veterinäramt anrufen.

  • dass ich den Frust und Ärger sehr gut nachvollziehen kann.

    Ich auch - absolut.

    Und es waren auch sehr gut eingezäunte Tiere dabei.

    Ja, ich weiss - und das ist letzten Endes das, was einen Problem-Wolf ausmacht.

    Und auch das finde ich frustrierend und bitter, wenn guter Herdenschutz nicht durch bestmögliche Riss-Sicherheit "belohnt" wird, weil da grad ein Problem-Wolf/Problem-Rudel im Entstehen ist. In anderen Wolfsregionen, bei besser erzogenen Rudeln hätten solche Zäune ausgereicht.

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