Echte Wölfe und blöde Fragen

    Wurde in dem letzten Riss von Schäferei Körner eigentlich trotz HSH noch von den Wölfen an den Schafen und Ziegen gefressen? Sind die HSH nach so einem Wolfsangriff so verstört dass sie die Wölfe innerhalb der Weide gewähren lassen?

    Wenn ein Wolfsrudel lernt durch das Sprengen der Herde zum Erfolg zu kommen werden auch HSH keinen Schutz bieten. Dann müssen dort wohl nochmals die Zäune hochgerüstet werden.

    Zitat von Sventje

    Wurde in dem letzten Riss von Schäferei Körner eigentlich trotz HSH noch von den Wölfen an den Schafen und Ziegen gefressen?

    Das weiss ich nicht, das geben die Artikel nicht her.

    Wenn die Herde ausgebrochen ist und sich aufgesplittet hat, haben die Hunde keine Chance mehr.

    Da steht im aktuellen Artikel ja, dass die Schafe/Ziegen zum Teil kilometerweit weggelaufen sind.

    Die Hunde bleiben dann dort, wo es noch am meisten nach Herde aussieht.

    Das ist das Dobbrikower Rudel, das ist schon recht berüchtigt in Sachen Nutztierrissen, auch bei Rindern.

    Und: man darf nicht vergessen, dass der tatsächliche Kampf für die HSH meist Neuland ist, wir haben hier in D nicht wie in den "da klappts doch auch"-Ländern die Möglichkeit unsere Hunde an Wölfen zu trainieren. Anderswo wird halt mal ein Jungwolf gefangen und den Hunden überlassen. Klingt und ist furchtbar, aber es ist auch furchtbar, was unseren HSH zugemutet wird: ohne Kampferfahrung in den Naturschutz-Krieg ziehen zu müssen.

    Zäune auflassen, damit die HSH im Umfeld der Herde schon Übungsgeplänkel haben können, geht hier auch nicht - dabei wäre das die beste Möglichkeit, die Wölfe gar nicht erst so dicht an die Herde kommen zu lassen, dass diese in Panik geraten muss.


    Wir dürfen hier in D nur "Herdenschutz light" betreiben. So eine Art Pony-Hof-Herdenschutz. Der geht nur mit Pony-Hof-Wölfen. :ka:


    Da das so ist, gehören solche Rudel konsequent ausgemerzt. Oder aber wir schaffen die Freizeitbevölkerung ab und betreiben richtigen Herdenschutz.

    Zitat von McChris

    Da das so ist, gehören solche Rudel konsequent ausgemerzt. Oder aber wir schaffen die Freizeitbevölkerung ab und betreiben richtigen Herdenschutz.

    :hust: Also ich würde für letzteres plädieren, wenn man abstimmen dürfte ...

    Zitat von Gersi
    Zitat von McChris

    Diese Hunde sind eingespielt, die Herde kennt die Hunde, auch agierend, seit Langem, m. W. n. setzt J. K. pro Herde mindestens drei HSH ein und hat häufig auch noch Azubis dabei.

    Vor allem auch deswegen bemerkenswert, weil es für den Wolf (oder wahrscheinlich eher die Wölfe) unbequem und riskant war.


    Da wird es doch in der Ecke (und die ist bei Wölfen ja groß) garantiert einfachere Beute gegeben haben.

    Hier gibt es genug, Frankenförde liegt direkt am ehemaligen Truppenübungsplatz, da ist massig Wild, alles Naturschutzgebiet, riesige unberührte Fläche.


    McChris ich wäre mir nicht so sicher ob es das Dobbrikower Rudel ist, möglich wäre auch das vom Truppenübungsplatz, die Reviere hier überlappen sich ja und liegen sehr dicht, aufgrund der Wilddichte. Auch das Rudel um Treuenbrietzen rum, ist nicht weit entfernt.. würde ich hier aber eher ausschließen, die richten eher Unheil Richtung A9 rüber an. Wo dann auch schon wieder Altengrabow grenzt.. |) Ich werd schon immer für bekloppt gehalten abends im Dunkeln mit Rad von der Arbeit heim zu fahren aber ich hoff ich bin uninteressant genug.

    Zitat von Sventje
    Zitat

    :hust: Also ich würde für letzteres plädieren, wenn man abstimmen dürfte ...

    Auch für dich selbst? Nur noch Dorf, Stadt oder Sportplatz? Kneipe oder Couch?

    Also ich denke nicht, dass wir dasselbe unter "Freizeitgesellschaft" (resp. Bevölkerung) verstehen. Diese "Freizeitgesellschaft" fällt für mich nicht unter besonnene Wanderer, sondern unter eine Klientel, die sich schon über bestehende Viehzäune echauffiert (das ist aber auch ein unnützes Hindernis, sie kann man nur) und wenn man sich am Zaun verletzt, weil man den Kinderwagen drüber gehoben hat, eine Klage gegen den Bauern einreicht. Menschen, die die totale (und selbstverständlich gut erschlossene) Barrierefreiheit ohne jedwedes Risiko in der "Natur" erwarten und einfordern.


    Lebe in der Schweiz, Sventje. Hier hat es sogar Herdenschutz mit Hunden ohne Zäune :bindafür:


    Und so ein Geschixxe, dass Gott und die Welt sich gegen Herdenschutz mit Hunden aufstellt, sich an jeder Ecke und über jeden Huster der Hunde beschwert, wenn man hier und dort nicht durchkommt, umkehren oder einen weiträumigen Bogen schlagen muss, ist eher die Ausnahme unter den Einheimischen.


    Und in dem Sinne habe ich auch die Äusserung von McChris einsortiert.


    Und ja, wäre ich selbst so drauf, würde das auch für mich gelten.

    Zitat von McChris

    Ja, um sowas ist es schade.

    Es gibt aber zuhauf auch die völlig überweideten Flächen, die keinem anderen Lebewesen irgendwie nützen. Da kommt nichts zur Blüte, weil dauerhaft kurzgefressen.

    Nicht zu vergessen, der hohe Wurmdruck und die massenhaft verwendeten Wurmmittel, die dann auch auf der Wiese landen.


    Aber, wer echtes Weidemanagement betreibt, weiss ja um die "schwarzen Schafe".

    Zitat von nepolino

    ich wäre mir nicht so sicher ob es das Dobbrikower Rudel ist,

    Ja, da hast Du Recht, wenn man sich die Verbreitungskarte von Brandenburg anschaut, ist das so dicht, dass man vermutlich von Glück sprechen kann, wenn man beim Netze stellen nicht versehentlich ein paar Wölfe mit einzäunt....|):lol:

    Zitat

    Lebe in der Schweiz, Sventje. Hier hat es sogar Herdenschutz mit Hunden ohne Zäune

    Naja, das Theater ist dort auch nicht viel kleiner - es haben auch schon zahlreiche Schweizer Betriebe die HSH wieder abgeschafft, weil es einfach zu viele Konflikte gab. Und das, obwohl das BafU weit deutlicher zum Herdenschutz steht als Behörden und Ministerien in D. Die Aufklärung der Bevölkerung in der Schweiz ist weit umfangreicher und dennoch kommts immer wieder zu Problemen in Sachen Akzeptanz.

    Dass Herdenschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, haben erst die Wenigsten verstanden.


    Ebenso, dass der überall gewollte Natur- und Artenschutz nur mittels Verzicht auf etwas zu erreichen ist.

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