Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Was meinst du bitte mit "für die wir so lange gekämpft haben"?

    Ich denke, da geht es um die Offenstallhaltung die immer präsenter wird. Und nicht mehr 9qm Boxen mit, wenn überhaupt, zwei Stunden Paddock oder ähnliches.

    Richtig. Vor noch nicht allzulanger Zeit war es völlig unüblich, dem Bewegungstier Pferd auch in der Haltung die entsprechenden Rahmenbedingungen zu bieten. In den 70ern gab es in den Reitställen noch Ständerhaltung. Weidegang war völlig fremd in vielen Ställen.

    In den letzten 50 Jahren hat sich dahingehend das Bewusstsein deutlich geändert, Ständerhaltung ist verboten inzwischen und Weideauslauf über mehrere Stunden täglich eigentlich Standard. Zusätzlich zu weiteren Punkten: es gibt ein Mindestmaß für die Boxengrösse, was auch vom VetAmt fleissig kontrolliert wird. Darüber hinaus gibt es inwzischen auch sehr viele Offenställe, wo die Pferde halt ganzjährig mehr oder weniger draussen sind - zumindest sind sie nicht in Boxen untergebracht.

    Das alles wird jetzt wieder zurückgedreht, mit der Forderung - ja dann müssen die Viechers halt aufgestallt werden - Hauptsache, der Wolf hat freie Fahrt.

  • ..........

    Dass es um Offenstall (kenne ich nur fûr Ponys und Esel) und Weidegang ging, dachte ich mir schon.

    Mich würde genauer interessieren, von welchem langen Kampf du sprichst, @terriers4me ?

    Also, so ca vor 25Jahren wurden wir als damals zuständiger Tierschutzverein gerade bei schlechterem Wetter / kälteren Temperaturen mit Anrufen zu "tierschutzwidrigen Umständen" überhäuft. Da standen Pferde (und Ponys) doch tatsächlich im Freien, nur ein Unterstand als Schutz! Und schmutzig und nass waren sie auch noch!!

    Es hat sehr! sehr! lange gebraucht, bis die meisten Menschen verstanden haben, daß Pferde sich auch nass und schmutzig, auch bei schlechtem Wetter, draussen immer noch wohler fühlen als in Boxen und Ställen. Und die sich immer verbreitendere Haltung mit Trails - Pferde laufen durch geschickt angeordnete, eingezäunte "Gänge" zwangsläufig vom Wasser zum Futter zum Unterstand und haben dadurch die nötige Bewegung - die sind häufig noch schlechter zu schützen als eine einfache Koppel.

    Und jetzt soll man die Pferde wieder einsperren? Nur weil Wölfi nicht weiß, daß er sich nicht an Pferde rantraut?

  • Hier auch nochmal das neue Video von ÖdelDödl und mir. Die HSH sind ja supercool bei uns, daher haben wir mal wieder ein paar Trainingsrunden gedreht. Man merkt, dass Spuk da extrem cool ist, er kennt das alles schon, für Picard ist es neu, daher ist er ein bisschen hüpfig unterwegs und ich lasse ihn auch, entgegen dem, was man eigentlich tun sollte, nicht auf der abgewandten Seite laufen und er darf schauen. Wenn er die Situation einschätzen kann, wird er auch cool da vorbeischlendern, davon bin ich überzeugt.


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  • Die Tierhalter, die die Schermbecker Wölfin an der Backe haben, sind auch nicht zu beneiden - auch so ein Salami-Wolf, der das "der Zaun wird scheibchenweise immer höher"-Training bekommt:

    https://schermbeck-online.de/gahlen-sechs-s…chten-gerissen/

    Dass die Förderung der HSH abgelehnt wurde, wegen mangelnder Herdengröße, finde ich unter aller Sau.

    Wenns in dieser Herde trotz vorbildlicher Zäunung Risse gab, muss man dann behördlicherseits auch 5e gerade sein lassen und ggf. mal eine "Sonder-Förderung" raushauen.

    Aber vllt. spendet ja die GzSdW oder ein anderer Schäfer Hunde für diesen Betrieb.

  • Gassigängerin, es geht darum, dass ich seit - ich mag das gar nicht sagen - Anno 1969 reite und seit Anfang der siebziger Jahre mit Isländern zu tun habe, mit dem ersten eigenen 1977. Man kann sich heute zum Glück kaum noch vorstellen ,wie Pferdehaltung damals noch war: überwiegend an der Kette im Ständer oder in Boxen im meist dunklen Stall. Natürlich ein Überbleibsel aus all den Jahrhunderten, in denen Pferde den ganzen Tag schwer schufteten und abends wirklich kaum mehr brauchten als einen Platz zum Ruhen.

    Dass das für ein weniger genutztes Freizeitpferd anders aussehen muß, war absolutes Neuland. Ich erinnere mich noch mit Grausen der Reitvereinsställe, in denen die armen Viecher um die Wette webten, um wenigstens ein bißchen "Bewegung" zu bekommen. An die beißenden Schulpferde an kurzer Kette, den ewigen warmen Mief und den allgegenwärtigen Husten.

    Vor allem mit den Isländern kam dann die Bewegung zu mehr Weide, Luft und Bewegung, zum Offenstall - aber es war wirklich ein Kampf. Ich kann mich noch verdammt gut an die Kommentare über unsere "verlausten" Ponys erinnern, die "ja nicht mal einen anständigen Stall" haben, und den Mainstream selbst in den großen Reitzeitschriften: "Ein Reitpferd gehört in den Stall, sonst ist es nicht gepflegt".

    Wie gesagt, es war ein verdammt steiniger Weg bis zur Akteptanz des Pferdes als das Bewegungs- und Herdentier, das es ist und zu möglichst artgerechter Haltung. Ich finde es so erfreulich, dass das so gut geklappt hat, dass es heute selbstverständlich ist, Pferde aller Rassen im Offenstall zu sehen - und um so bitterer, dass jetzt alles wieder rückwärts gehen soll.

  • Dass die Förderung der HSH abgelehnt wurde, wegen mangelnder Herdengröße, finde ich unter aller Sau.

    Zitat:

    Ein Antrag auf Förderung der Hunde wurde im Juni abgelehnt. Der Grund: Die Herde sei zu klein. Leider mussten die Herdenschutz-Hunde vor zwei Wochen wieder zurück gegeben werden.

    Was soll man dazu noch sagen, ausser: :wallbash::headbash::wallbash::headbash::wallbash:  :headbash:             :doh:

    Einfach nur noch zum fremd-

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