Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgeschaut, ob es dazu schon was gab.

    Ich schau gerade eine ZDF Reportage über die Wölfe in Deutschland und da wurde gerade eine Schäfer mit HSH gezeigt.

    Ich fand den Auftritt irgendwie unglücklich, dazu auch meine Frage. Die HSH bekommen ausschließlich Trockenfutter, weil sie sonst an die Schafe gehen würden? Das klingt nach dem Märchen, dass Barf Hunde aggressiv macht.

    Aber nachfragen möchte ich natürlich trotzdem zur Sicherheit - HSH in der Herde könnten genau so gut anderes Futter bekommen, oder?

  • dass Tierhalter, deren Tiere gerissen wurden, aber auch Tierhalter, die Herdenschutz betreiben von allen möglichen Seiten massiv bedroht werden, ist leider so. Wenns dann tatsächlich nur bei verbalen Drohungen bleibt und nicht, wie bereits mehrfach vorgekommen, Tätlichkeiten, beschädigte Zäune, vergiftete Herdenschutzhunde oder Weidetiere gibt,

    Habe jetzt nicht alles davor gelesen, aber...

    BITTÄ??

    Darf man jetzt nicht mal mehr sein Vieh vor Wölfen schützen??!?

  • Das hat wieder ein paar ganz interessante Passagen. Ich hatte mir zum Beispiel irgendwie nie Gedanken darüber gemacht, dass man das Futter für die vielen großen Hunde ja tatsächlich auch auf die Alm schleppen muß - und das schon das eine natürliche Obergrenze für große HSH setzt. Wieder eine der vielen Ecken, an denen Theorie hart auf Praxis stößt.

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  • Zahlen darf der Viehhalter. Es gibt in einigen Bundesländern Förderung, die aber nie die gesamten Kosten abdeckt und teilweise auch an Bedingungen geknüpft ist; so darf man beispielsweise dann nur die Hunde von der AG Herdenschutz nehmen, die aber häufig nicht besonders gut geeignet sind.

  • Chris, das würde mich jetzt wirklich interessieren: Was futtert so ein Kaliber eigentlich ungefähr? Was müßte man also bei den für 1500 Schafe verlangten HSH so etwa auf die Alm buckeln? Auf dem eigenen Rücken, wie in diesem Fall?

  • Zahlen darf der Viehhalter. Es gibt in einigen Bundesländern Förderung, die aber nie die gesamten Kosten abdeckt und teilweise auch an Bedingungen geknüpft ist; so darf man beispielsweise dann nur die Hunde von der AG Herdenschutz nehmen, die aber häufig nicht besonders gut geeignet sind.

    Was macht denn die AG Herdenschutz und warum sind die zur Verfügung gestellten Hunde nicht geeignet?

  • Chris kann das viel besser erklären, ich versuch mich mal an einer Widergabe dessen, was sie hier schon öfter geschrieben hat.

    Die verwenden Kuvasz, die touristenfreundlich sind, weil sie sich bei Bedrohung, also Annäherung von außen, in die Herde zurückziehen, statt am Zaun von Anfang an Druck zu machen. Das gefällt den Passanten natürlich, weil sie sich nicht von den bösen, gefährlichen HSH bedroht fühlen müssen. Es bringt die Hunde aber in eine blöde Situation, weil sie eben nicht, wie viele andere HSH-Rassen, mit enormer Abschreckung arbeiten. Das führt dazu, dass die Wölfe beim Ausspähen nicht direkt klar gemacht bekommen, dass es ihnen schlecht bekommt, diese Herde anzugreifen. Somit werden die Wölfe die Herde irgendwann angreifen und die Hunde, die dazu aber eigentlich zu verhuscht sind, kommen in die Verlegenheit, tatsächlich kämpfen zu müssen. Bei den Hunden dieses Projekts kann man den Eindruck gewinnen, dass sie mehr touristen- als tierfreundlich sein sollen.

  • Chris kann das viel besser erklären, ich versuch mich mal an einer Widergabe dessen, was sie hier schon öfter geschrieben hat.

    Die verwenden Kuvasz, die touristenfreundlich sind, weil sie sich bei Bedrohung, also Annäherung von außen, in die Herde zurückziehen, statt am Zaun von Anfang an Druck zu machen. Das gefällt den Passanten natürlich, weil sie sich nicht von den bösen, gefährlichen HSH bedroht fühlen müssen. Es bringt die Hunde aber in eine blöde Situation, weil sie eben nicht, wie viele andere HSH-Rassen, mit enormer Abschreckung arbeiten. Das führt dazu, dass die Wölfe beim Ausspähen nicht direkt klar gemacht bekommen, dass es ihnen schlecht bekommt, diese Herde anzugreifen. Somit werden die Wölfe die Herde irgendwann angreifen und die Hunde, die dazu aber eigentlich zu verhuscht sind, kommen in die Verlegenheit, tatsächlich kämpfen zu müssen. Bei den Hunden dieses Projekts kann man den Eindruck gewinnen, dass sie mehr touristen- als tierfreundlich sein sollen.

    Das triffts schon ziemlich gut - nur, dass es Pyris sind.

    Das Problem ist, dass dort - was man niemandem zum Vorwurf machen kann - zu Beginn der Wolfszeit in D halt am wichtigsten war, dass die Hunde für die deutsche Bevölkerung taugen mussten. Da wurde die tatsächliche Herdenschutztauglichkeit zur Nebensache.

    Chris, das würde mich jetzt wirklich interessieren: Was futtert so ein Kaliber eigentlich ungefähr? Was müßte man also bei den für 1500 Schafe verlangten HSH so etwa auf die Alm buckeln? Auf dem eigenen Rücken, wie in diesem Fall?

    Ich hab das Video nicht angeschaut - auf behirteten Almen muss doch auch Proviant und Material hochgeschafft werden, i. d. R. per Hubiflug, ist das da nicht so?

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