Echte Wölfe und blöde Fragen

Ja, Clover, genau das ist das Problem.

Und was es in meinen Augen dramatisch verschärft: die Vorstellungen eines großen Teils der Bevölkerung von Natur scheinen immer mehr Disney- und Facebookgeprägt zu sein: lauter rosarote, edle Wunderkreaturen, Vorbilder im Pelz, sooo viel besser als die bösen Menschen - und wenn man die bloß endlich machen ließe, wäre alles gut. Und wenn sie dabei noch böse Menschen (sprich: Bauern und Tierhalter) fertigmachen - um so besser.

Das Blöde daran ist: Auch diese Menschen wählen...

Zitat von terriers4me

die Vorstellungen eines großen Teils der Bevölkerung von Natur scheinen immer mehr Disney- und Facebookgeprägt zu sein: lauter rosarote, edle Wunderkreaturen, Vorbilder im Pelz, sooo viel besser als die bösen Menschen

Edle Wunderkreaturen? Stimmt. Vorbilder im Pelz? Stimmt. Sooo viel besser als die bösen Menschen? Stimmt sogar sehr. Rosarot? hmmm, Flamingos... OrchideenGottesanbeterin... Flussdelphin. Es gibt sie auch in rosa.

Du meinst es Wahrscheinlich sarkastisch, aber trotzdem trifft alles so zu. Nicht unbedingt auf so eine verklärte Disney-Variante, aber dennoch sind Wildtiere "edle Wundervorbilder in Pelz, Schuppen, Federn und soviel besser als der Mensch"

Dabei ist der Mensch auch nur ein Säugetier,

nur von Natur Meilenweit entfernt.

Die Thüringer Wölfin ist m. W. n. 2015 erstmalig nachgewiesen worden.

Mit einem Hund verpaart hat sie sich erstmalig 2018 - nach langer Ermangelung eines wölfischen Partners.

Jetzt, da ein Wolfsrüde bei Ohrdruf nachgewiesen ist, hätte man die Chance, zu sehen, ob es so ist, wie so gern dargestellt wird: dass es sich bei Paarungen zwischen Wölfen und Haushunden eher um Not-Verpaarungen mangels passenden Partners handelt. Aber auch für die Wölfin gilt ja eine Abschussgenehmigung.

Ganz zu Anfang der Wolfszeiten in D gabs auch schon mal einen Hybridisierungs-Fall - auch da war eine Wölfin längere Zeit auf Partnersuche, da gabs noch weit weniger Wölfe als derzeit, wo sie überall aus dem Boden zu spriessen scheinen. Auch damals wurden die Hybriden geschossen.

Die meisten Wölfe werden streunende Hunde nach wie vor eher töten. Sei es als Nahrungskonkurrent oder zum Fressen. Wölfe sind ja untereinander nicht sonderlich gnädig, was fremde Wölfe im Territorium angeht.

Zitat von Mausi

Dabei ist der Mensch auch nur ein Säugetier,

nur von Natur Meilenweit entfernt.

Wer ist denn DER Mensch? Du? Ich? Der Inuit? Ein Bewohner vom Kongo? Wie mir diese Pauschalisierung auf die Nerven geht

Schätzungsweise mal Naturgesetz. Das Recht des Stärkeren, sprich uU von Artgenossen getötete Wölfe.

Zitat

Ab einer bestimmten Dichte ist ja auch der Wolf womöglich ein Problem für den Wolf.

Ja, natürlich.

Schau Dir mal die Dichte der Brandenburger oder sächsischen Rudel an.

Da liegt Territorium neben Territorium.

Wenn da aus der "Mitte" ein Jungwolf abwandert, muss der schon ziemlich vorsichtig sein beim Passieren besetzter Territorien.

In NS im Bereich des Rodewalder Rudels ist ja kürzlich erst ein totgebissener Wolfsrüde entdeckt worden (da konnte man die DNA leider nicht so sichern, dass man gewusst hätte, WER den nun totgebissen hat, ob Wolf oder Hund, DNA wurde nur eigene gefunden). Das war ein Rüde aus dem Bergener Rudel.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/nieder…e-13181258.html