Echte Wölfe und blöde Fragen

  • In einem Wolfsgebiet ist es doch egal ob es Wald gibt oder nicht oder? Die Wölfe kommen ja nicht nur im Wald vor. Die laufen ja auch auf Feldern rum. Oder laufen die immer nur auf Feldern die an einem Wald oder in der nähe von einem Wald sind?

    LG

    Sacco

  • Man sollte aber eben nicht von sich oder seiner unmittelbaren Umgebung auf andere schließen.

    Wenn ich schon Wissensstandsvergleiche mit "lila Kühen" lese, dann stelle ich mir die Frage: "echt jetzt"?

    Als hätte sich die Wolfs"fach"-Welt immer mit Ruhm bekleckert, insbesondere beim Thema Herdenschutz (aber auch in der Vergangenheit). Eigentlich weiss doch noch niemand, wie sich der Wolf unter den gegebenen Bedingungen in D wirklich entwickelt.

    Nur eines ist für mich sicher, dass sich die Menschen in betroffenen Gebieten mehr und auch realitätsbezogener damit auseinandersetzen müssen (schon zwangsweise). In einer 2-Zi-Wng. in HH bleibt es überwiegend, wenn überhaupt, bei der "Theorie".

  • In einem Wolfsgebiet ist es doch egal ob es Wald gibt oder nicht oder? Die Wölfe kommen ja nicht nur im Wald vor. Die laufen ja auch auf Feldern rum. Oder laufen die immer nur auf Feldern die an einem Wald oder in der nähe von einem Wald sind?

    LG

    Sacco

    Aus der Praxis kann ich dir nur so viel sagen, dass unsere Risse (nachgewiesen) in den Gebieten unseres Landklreises lagen, in denen es genügend Baumbestand gibt.

    So wurden die Tiere auch hauptsächlich in den baumreicheren Gebieten häufiger gesehen als im Weidegebiet (mit max. 1 % Baumbestand). Lediglich ein Wolf wurde im Weidegebiet gesichtet und der war auf der Durchreise von West nach Ost.

    In freier Landschaft haben die Tiere ja keine Möglichkeit, sich ausreichend zu verstecken und unerkannt auszuruhen. Die jagen ja nicht durchgängig.

  • In einem Wolfsgebiet ist es doch egal ob es Wald gibt oder nicht oder? Die Wölfe kommen ja nicht nur im Wald vor. Die laufen ja auch auf Feldern rum. Oder laufen die immer nur auf Feldern die an einem Wald oder in der nähe von einem Wald sind?

    Also davon abgesehen, dass die Wölfe auch Streifzüge von bis zu 80 km absolvieren und die Infrastruktur in D sich überwiegend abwechselt, Wölfe sind sehr anpassungsfähig. Der übliche Lebensraum des Wolfs ist nicht an Wald gebunden. Von Gebirge, über Flachland, Tundren, Wald, alles dabei. Ursprünglich war die Verbreitung also flächendeckend.

    So würde ich sagen, in der Berglandschaft wird er wohl eher weniger Waldgebiete benötigen, auch in D nicht. Siedlungsnäher, bietet sich natürlich der Wald an (aber das liegt halt an der zersiedelten Gegebenheiten).

  • Ich wohne ja in derselben Ecke wie bleßvoss und kann alles, was sie sagt, nur unterschreiben. Die Zeit der unbesorgten Hunde-Waldspaziergänge ist längst vorbei, da, wo mein Pony früher auf einer sehr idyllischen Weide stand, lebt jetzt ein Zehnerrudel Wölfe, und ob ich noch ,wie früher überall draußen allein und unbesorgt mit freilaufendem Hund reiten würde, weiß ich auch nicht.

    Das ist schon ein ganz anderes Lebensgefühl geworden, und für Wolfsbegegnungen mußt du nicht unbedingt in den tiefen Tann. Den legendären Kurti hatten wir 500 Meter von der Haustür, innenstädtisch wohlgemerkt. Damals fand ich das noch superkomisch, die Frage ist nur, ob das so witzig bleibt.

  • Man sollte aber eben nicht von sich oder seiner unmittelbaren Umgebung auf andere schließen.

    Wenn ich schon Wissensstandsvergleiche mit "lila Kühen" lese, dann stelle ich mir die Frage: "echt jetzt"?

    Als hätte sich die Wolfs"fach"-Welt immer mit Ruhm bekleckert, insbesondere beim Thema Herdenschutz (aber auch in der Vergangenheit). Eigentlich weiss doch noch niemand, wie sich der Wolf unter den gegebenen Bedingungen in D wirklich entwickelt.

    Nur eines ist für mich sicher, dass sich die Menschen in betroffenen Gebieten mehr und auch realitätsbezogener damit auseinandersetzen müssen (schon zwangsweise). In einer 2-Zi-Wng. in HH bleibt es überwiegend, wenn überhaupt, bei der "Theorie".

    Ich verstehe den Bezug zu meiner Aussage nicht. :ka:

    Ich habe weder was zur Fachwelt geschrieben noch zu lila Kühen.


    Mir ging es lediglich darum, dass der Stadt-Land-Vergleich ebenso herangezogen werden kann, wie der bewaldetes-Land-mit-Nutztieren zu reiner-Landwirtschaftsanbaufläche-ohne-Rückzugsmöglichkeit. So wie ein Städter in Hamburg sich keine Sorgen um den Wolf macht, mache ich es auch nicht. Weil hier einfach nix interessantes für den Wolf ist. Nicht genug Fläche, um sich wirklich anzusiedeln. Und vor einzelnen Durchzüglern habe ich keine Angst.

    Würde ich noch bei meinen Eltern in Thüringen wohnen, wäre das in ein paar Jahren sicher ein anderes Gefühl, davon ausgehend, dass die Population weiter so ansteigt, wie bisher.

  • Als ich noch in SH gewohnt habe bis 2015 hieß es auch, dass alle Wölfe nur durchziehen und in SH eh keiner heimisch wird (weil zu wenig Wald, zuviele offene Flächen etc.)


    Joa, 4 Jahre später sieht's dann doch wieder ganz anders aus. |)

  • Würde ich noch bei meinen Eltern in Thüringen wohnen, wäre das in ein paar Jahren sicher ein anderes Gefühl, davon ausgehend, dass die Population weiter so ansteigt, wie bisher.

    Der Bezug liegt im Diskussionsverlauf, das mit dem "lila" kam doch gar nicht von Dir.

    Du sagst doch in etwa dasselbe wie ich: Wens betrifft, der beschäftigt sich damit. Und die Wahrscheinlichkeit betroffen zu sein (oder in Zukunft einmal betroffen zu werden), ist bei der (echten) Landbevölkerung nun mal höher, als in der Stadt.

  • Und die Wahrscheinlichkeit betroffen zu sein (oder in Zukunft einmal betroffen zu werden), ist bei der (echten) Landbevölkerung nun mal höher, als in der Stadt.

    Macht mich nachdenklich. Ich glaube eher, wenn die Tiere einmal begriffen haben, dass es in den Städten einfacher ist an Futter ranzukommen, dann gibt es eher in den Städten das Problem. In freier Natur gehen sie den Menschen doch eher aus dem Weg.

    Das beste Beispiel sind die Wildschweine in Berlin. Ganze Rotten sind da in der Nacht unterwegs, teilweise sogar tagsüber und die haben keine Scheu mehr vor den Menschen. Werden von denen leider noch gefüttert!

  • Macht mich nachdenklich. Ich glaube eher, wenn die Tiere einmal begriffen haben, dass es in den Städten einfacher ist an Futter ranzukommen, dann gibt es eher in den Städten das Problem

    So etwas dauert aber eher richtig lange (das ist dann schon wieder ein umfangreicherer Anpassungsprozess) und fiele für mich unter Zukunftsprognose, deren Wahrscheinlichkeitgehalt ich (heute) noch nicht abschätzen kann. Denn es spielen mir zu viele Faktoren mit hinein.

    M.W.n. gibt es global noch keine aussagekräftigen Beispiele, die das belegen würden. Man kennt es zwar aus dem Osten, dass Wölfe des Nachts (auch) durch (wenige) städtische Gebiete streifen. Aber sie leben nicht in der Stadt und die Infrastruktur ist eine andere. Also gehe ich davon aus, es muss schon günstig (oder ungünstig, je nach Perspektive) gelegen sein. Hinzu kommt, kann nicht abschätzen, inwieweit Gesellschaft/Politik das für D zulassen würde.

    Bis jetzt (anderslautende Infos mögen an mir unbemerkt vorüber gezogen sein), ist mir nur das Beispiel mit den Kojoten in den USA bekannt (und klar, Füchse etc. hier ...).

    Das beste Beispiel sind die Wildschweine in Berlin. Ganze Rotten sind da in der Nacht unterwegs, teilweise sogar tagsüber und die haben keine Scheu mehr vor den Menschen. Werden von denen leider noch gefüttert!

    Ja, es gibt so einige Beispiele mit Wildtieren. Aber Wölfe sind es eher nicht, bzw. die Ausnahme, wenn die angrenzenden Gebiete auch passen. Das könnte u.U. in Berlin vll. so sein, wenn ich mir das so auf Google-Earth anschaue und vll. auch gerade wg. der Wildschweine (denn der Wolf folgt natürlich auch seinem Futter) und weil ich davon ausgehen würde, dass die Berliner das Wölfi noch zusätzlich füttern würden.

    Nichtsdestotrotz, graue wenn-dann-vll.-infernerZukunft-Theorie ...

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