Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich selbst habe noch nicht getötet, mir fehlt dazu auch die "Qualifikation". Allerdings sitze ich doch ab und an neben meinem Mann, wenn er ein Tier erlegt und helfe öfter beim Aufbrechen usw.

    Wie es sich anfühlt, kann ich also nur indirekt beschreiben.

    Wenn der Schuß gefallen ist und das Tier im Schuß liegt, dann Erleichterung. Wenn man dann am Stück ist, der Schuß so war, wie man sich das gewünscht hat, dann nochmal Erleichterung und ...hm... Demut, das trifft es glaube ich.

    Wenn dann die Arbeit losgeht ist es irgendwie nüchtern.

    :???: Ich weiß nicht, ob das verständlich geschrieben ist.

    Ich habe schon immer wenig Fleisch gegessen und wusste auch woher Fleisch kommt.

    Seit ich mit meinem Mann auf der Jagd war, ist das noch weniger geworden und der Respekt für das Tier noch größer als er es ohnehin schon war.

  • Dann geht es den meisten hier wie mir und "es geht ihnen keiner dabei ab", ein Tier zu töten. Wie kommt es dann immer wieder zu der Meinung, dass Menschen, die das tun, es so "geil" finden?

    Weil es auch Menschen gibt, die das "Geil" finden.

    Natürlich findet, der Großteil es nicht geil.

    Aber man kann es nicht leugnen das es Speziele Typen gibt die es geil.

  • Weil es auch Menschen gibt, die das "Geil" finden.

    Natürlich findet, der Großteil es nicht geil.

    Aber man kann es nicht leugnen das es Speziele Typen gibt die es geil.

    Dass es überall ein paar arme Irre gibt, habe ich ja weiter vorne schon geschrieben. Gibt ja auch welche, die finden es geil ihr Auto zu waschen ... Aber diese "Randfiguren" als Diskussionsgrundlage zu nehmen, finde ich halt am Thema vorbei.

  • Wie kommt es dann immer wieder zu der Meinung, dass Menschen, die das tun, es so "geil" finden?

    Weil der Akt des jagens durchaus erregend ist, nicht sexuell.

    Und weil viel zu viele Menschen alles "versexen" und sich nicht vorstellen können, dass es heftige Emotionen losgelöst von Erotik gibt :ka:

  • Ich bin VIEHhalter VERSAGER

    Ich esse Fleisch, habe aber das einzige Lamm, was wir geschlachtet haben nicht essen können.

    Ich hätte erbrechen können. Ich kannte es halt.

    Ich kaufe aber gerne von befreundeten Schäferinnen Lammfleisch.

    Mein Hühner haben Lebenswohnrecht, die Enten sowieso.

    Ich kann einfach nicht schlachten (selbst geht gar nicht) und als ich unseren Lammbock zum Schlachter fahren musste, hätte ich eigentlich danach eine Therapie benötigt....

    Ich kann es einfach nicht.

    Aber ich esse gerne Fleisch, von artgerecht gehaltenen Weidetieren.

    Ein Widerspruch?

    Kann sein, is aber so.

    Kinder, die vielleicht eher städtisch aufgewachsen sind und sich daher nicht unbedingt mit dem Thema auseinandersetzen mussten, auf die Seite führen, würde ich persönlich gar nicht so schlimm finden. Weil ich keine Lust hätte auf der Geburtstagsfeier denen zu erklären warum "der Mann / die Frau da, Tiere tötet". xD Kommt natürlich auch aufs Alter an und so generell sollte man mit denen auch über sowas sprechen. Aber vielleicht bei anderer Gelegenheit. ^^

    Kinder sind nicht blöd. Und ich finde schon, dass Kinder wissen können, dass Fleisch nicht im Handy entsteht, sondern dass es geschlachtete Tiere sind.

    Und ich würde auch keine Kinder beiseite räumen, wenn ein Schafhalter anwesend ist.

    Was für eine kranke Welt....

    Da wird KALB serviert, und "Milch"schaf, und Ziegenkäse gegrillt, aber keiner denkt daran, dass Kalb ein kleines süsses Rind mit langen Wimpern und grossen Augen ist und das Ziegenkäse nur gemacht werden kann im grossen Stil, wenn den Ziegen die Lämmer weggenommen werden, damit wir Menschen die Babymilch bekommen, bzw. den Käse raus.

    Weil ich keine Lust hätte auf der Geburtstagsfeier denen zu erklären warum "der Mann / die Frau da, Tiere tötet".

    Skuril....

    Verschiebt man das Leben auf "Nach Geburtstagsfeier".....

    Man führt doch Gespräche wenn es passt und hebt sich das nicht auf.

    Wenn man nicht damit umgehen kann, dass Fleisch mal "gelebt" hat, dann muss man "Veggie" anbieten.

    Kommt natürlich auch aufs Alter an und so generell sollte man mit denen auch über sowas sprechen. Aber vielleicht bei anderer Gelegenheit.

    Kinder sind nicht blöd. Die merken, wenn Erwachsenen ein Thema peinlich ist.

    Meine Kritik richtet sich nicht gegen jemand, der zur Essensbeschaffung loszieht und ein Tier tötet und sich dann darüber freut ein Tier erlegt zu haben und zu wissen, dass die Familie heute was zu essen auf den Tisch bekommt. Natürlich kann er sich da freuen und stolz sein eines erlegt zu haben. Dem steht aber das Essen, das er gerade erbeutet hat im Vordergrund. Nicht der Nervenkitzel der Jagd. Den fühlt er vielleicht auch, aber das ist nur Mittel zum Zweck.

    Skuril

    Bei uns hier, MUSS keiner in den Wald und Tiere erschießen, damit er nicht hungern muss. Man KANN es tun und das ist eine freie Entscheidung. Und unter diesen Jägern ist es halt verbreitet, dass das Essen, das man am Ende bekommt ein "nettes Beiwerk" ist und der Nervenkitzel im Vordergrund steht. Und in einer extremeren Form eben auch die Freude am Töten. Und das ist es was ich kritisiere.

    Es gibt durchaus jagdliche Gründe, die es nötig machen zu jagen, ohne dass der Jäger ein sadistischer Psychopath ist:ugly:

    Aber da wir ja nun Wölfe haben:lachtot:

    können die ja das jagen übernehmen....:D

  • Weil der Akt des jagens durchaus erregend ist, nicht sexuell.

    Und weil viel zu viele Menschen alles "versexen" und sich nicht vorstellen können, dass es heftige Emotionen losgelöst von Erotik gibt :ka:

    Ich kann den Thrill/die Erregung absolut nachempfinden.

    Man sagt ja nicht zu unrecht, man gehe auf JAGD nach : Fotos, nach Schnäppchen, nach Käfern, was weis ich, Schmettelinge....

    Schon das kindliche (meine Kindheit jedenfalls) Versteckspiel und dann Suchen......ist eigendlich...na was wohl....

    Es kitzelt und kribbelt und schärft die Sinne...fokusiert auf eine bestimmt Sache...

    Und das hat nichts mit sexuellen Trieben zu tun.

    Dann wäre es ja einfach: Kastrieren und gut ist....Das das bei Hunden nicht immer klappt hat sich ja auch langsam rumgesprochen.

  • Ein Widerspruch?

    Kann sein, is aber so.

    Ich finde Dich ganz und gar und absolut sympathsich :herzen1:

    So viel Ehrlichkeit ist einfach schön!

    ich kenne einige Viehhalter die nicht ihre eigenen Tiere essen, die gehen dann einfach zum Nachbar und tauschen :smile:

  • Mich würde mal interessieren, wer von den Beteiligten hier schon mal ein Tier getötet hat, um es zu verzehren.

    Ich.

    Und was ich nicht töten konnte mangels Fachwissen - da stand ich halt daneben und durfte es dann aufbrechen und ausnehmen (mit Anleitung).

    Ich esse nichts, was ich nicht töten könnte.

    Ich schon.

    Okay, können, könnte ich, wenn es um Leben und Tod geht, auch eingeschlossen die Versorgung der Familie durch "Geld verdienen".

    Aber da ich die Wahl habe mein Geld anders zu verdienen, bin ich davon abgerückt als Selbstversorger Schlachttiere zu halten.

  • Ich hatte Kaninchen gehalten (Deutsche Riesen) und die waren vollwertige Familienmitglieder. Sie wurden täglich geknuddelt, mit Ihnen gesprochen und wären bei Bedarf auch zum Tierarzt gekommen, aber im Endeffekt waren Sie nunmal Nutztiere. Als sie irgendwann ihre 6-7 Kilo erreicht hatten, bat ich einen Bekannten (der vom Beruf Metzger ist) sie zu schlachten.

    Natürlich war man dann so 3 Tage traurig gewesen, aber man wusste ja von Anfang an wofür man sie hält. Und mich beruhigt es zu wissen das z.B. Bommel bis zu seinem Tod ein tolles Leben hatte. Ich würde allerdings nie selber Schlachten, weil ich den Tieren kein Leid zufügen will. Da lasse ich lieber Experten dran.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!