Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Man kann und sollte alles kritisch betrachten. Es ändert aber nix daran, dass die Stellung des Wolfs in D einzigartig ist. Und dass andere Länder das Nebeneinander anders managen.

    Ja, stimmt. Einzigartig und anders.

    Aber dass eine Veranstaltung von Jägern und Jagdverbänden zum Schluss kommt, dass es nur mit Bejagung funktioniert. Oh Wunder. :lol:

    Aber dafür war das "Symposium" ja da, damit danach alle auf den Zug aufspringen können.

    Mhh. Vielleicht weil die meisten Jäger sich auch wirklich intensiv mit Natur befassen und ein etwas realistischeres und weniger romantisches Bild vom Wolf haben.

    Hier äußern sich ja auch viele Nicht-Jäger für den gezielten Abschuss bestimmter Problem-Rudel/Wölfe.

    Die jagen ja, um den Bestand im Zaum zu halten.

    Aber auch, um ein wunderbares, nachhaltiges, ökologisches Lebensmittel zu erhalten. Warum darf man das eigentlich als Mensch nicht mehr? Warum ist bei Leuten wie dir, das Jagen so verpönt. Warum darf der Wolf sich seinen Teil nehmen aber der Mensch nicht?

    Da muss ich immer an die Schwester meines Freundes denken: "Oh, nein, das arme Reh!" und sie legt sich dabei die Putenbrust aufs Brötchen.

    Warum sind Wild-Tiere mehr wert als unsere Nutztiere?

  • Soll ja auch Leute geben, die ohne Putenbrust auf dem Brötchen kritisch gegenüber der Jagd, wie sie hier organisiert ist, gegenüberstehen...

    Das hat auch mit Jagd-Kritik nichts zu tun. Generell jagdkritisch sind die meisten erstmal nicht. Sie haben nur mehr Mitleid mit Wildtieren bzw. auch mit Tieren die sie einfach mal vor Augen hatten.

  • Zum gerissenen Fohlen in S-H:

    https://www.abendblatt.de/region/article…gLeEeR43w%3D%3D

    Zitat

    Zudem gehen die Experten davon aus, dass das Fohlen bereits mehrere Tage tot war.

    Die lehnen sich, ohne DNA-Ergebnis aber ganz schön weit aus dem Fenster, die Experten.

    Der Züchter dazu:

    Zitat

    Für Züchter Mohr ist das abwegig. Das Tier, das auf einer Weide neben dem Stall stand, habe am Sonntag sicher gelebt. „Ich lasse doch kein totes Fohlen tagelang auf der Weide liegen und rufe dann einen Gutachter wegen Wolfsbisses“, sagt er.

  • Zitat

    https://www.abendblatt.de/region/article…gLeEeR43w%3D%3D

    Zitat

    Zudem gehen die Experten davon aus, dass das Fohlen bereits mehrere Tage tot war.

    Und leider leider glauben das die Leute auch :doh:

    Ich hab hier vorhin auf unserer Gassirunde eine Wochenend-Urlauberin mit Hund getroffen - manchmal laufen wir zusammen. Die erzählte mir, daß die Weidetierhalter ja offensichtlich alles dafür tun um den Wolf in Mißkredit zu bringen. O-Ton: Die Tierhalter würden dem Wolf jetzt ganz einfach jedes tote Schaf - Fohlen - Rind in die Schuhe schieben........ bestimmt, um die Förderungen zu kassieren und den Wolf schlecht zu reden.......

    Da kann man nur mit dem Kopf schütteln was Otto-Normal aus so einem Vorfall auf Basis des Zeitungsartikels macht. Da hat die Presse ganze Arbeit geleistet :doh::motzen:


    Hmmm - ich krieg das leere Zitat nicht weg - kämpfe noch etwas mit den geänderten Funktionen

  • Den Artikel kann man nur im Ansatz lesen - aber die drei Zeilen genügen schon völlig:

    Doch keine Förderungen für den Herdenschutz für Rinder- und Pferdehalter in Niedersachsen. Dass, was dem Land zu teuer ist, sollen die Tierhalter dann jetzt allein stemmen. Danke für nichts.

    http://www.boehme-zeitung.de/lokales/news/a…DX59x_967nn_EhU

    Deshalb lagen dann wohl auch so viele Anträge monatelang auf Eis.

    Wenn die Tierhalter so im Stich gelassen werden, muss man sich nicht wundern, wenn die Stimmung völlig kippt.

  • Die jagen ja, um den Bestand im Zaum zu halten. […] Warum ist bei Leuten wie dir, das Jagen so verpönt.

    Meine persönliche Meinung: Ich verurteile nicht das Jagen an und für sich, ich verurteile eher die innere Haltung gewisser Jäger, die Spaß, Freude, Stolz, Befriedigung (whatever in diese Richtung) beim Töten eines Tieres empfinden. WENN ich ein Tier töte, dann sollte ich höchstens bedauern für das Tier empfinden, nicht die genannten Sachen.

    Zitat

    Warum darf der Wolf sich seinen Teil nehmen aber der Mensch nicht?

    Weil das eine ein Tier ist, das einfach nur seinen inneren Instinkten folgt und nicht den Verstand hat, sein Handeln zu hinterfragen, keine Reue kennt oder kein Gewissen. Beim Mensch eben, kann und muss man mehr erwarten, als von einem Tier. Der Mensch kann sich über seine Instinkte erheben, kann reflektieren und hinterfragen und hat den nötigen Verstand die Folgen seines Handelns zu kennen. Das ist für mich der Unterschied. Aber auch das ist nur meine persönliche Meinung.

  • Meine persönliche Meinung: Ich verurteile nicht das Jagen an und für sich, ich verurteile eher die innere Haltung gewisser Jäger, die Spaß, Freude, Stolz, Befriedigung (whatever in diese Richtung) beim Töten eines Tieres empfinden. WENN ich ein Tier töte, dann sollte ich höchstens bedauern für das Tier empfinden, nicht die genannten Sachen.

    Und woran machst du fest, dass diese Jäger rein von Spass, Freude, usw am Töten getrieben werden? Ich muss zugeben, ich habe bisher noch keinen einzigen getroffen, auf den dies zutrifft. Kann natürlich nicht ausschliessen, dass es die gibt, aber allzu häufig sind sie wohl nicht....

    Und woran machst du fest, dass Bedauern die moralisch beste Haltung ist? Ja das schwingt sicher manchmal rein, aber ein Beutetier, welches völlig unverhofft und idealerweise schmerzlos schnell stirbt, hat doch eigentlich das grosse Los gezogen? Für das Wildtier ist es unerheblich, von wem es letzlich gefressen wird, relevent sind, wieviel Angst und Schmerz es wie lange vor dem Ende ertragen muss. Und warum sollte der Jäger nicht Befriedigung empfinden, wenn er Leid beenden oder verhindern kann mit einem perfekten Schuss? Da hat auch immer noch Bedauern Platz...

    Einfach mal vermutete innere Haltungen zu verurteilen ist natürlich einfacher, als sich auf tatsächliche Beweggründe zu stützen. Ich tendiere auch dazu, sog. Tierschützer zu verurteilen, die ihre sog. Prinzipien weit über das tatsächliche Tierwohl stellen.

  • Ich denke naijra hat sehr gut in Worte gefasst was auch ich denke.

    Stolz auf das Töten an sich, darauf, dass man ein Leben beendet hat, ist so gut wie keiner (ausschließen kann ich es auch nicht).

    Aber warum darf man nicht auf den Jagderfolg stolz sein? Auf all das andere was noch dazugehört. Man kann doch tatsächlich stolz und zufrieden damit sein und trotzdem demütig gegenüber dem getöteten Lebewesen.

    Und ich meine, die Jagd, der Jagdzauber, ist etwas, dass den Menschen seit Jahrtausenden fasziniert und mit Demut und Dankbarkeit einhergeht.

    Meine Frage, warum der Wolf sich seinen Teil nehmen darf, aber der Mensch nicht, hast du auch irgendwie nicht wirklich beantwortet. All das was du da aufzählst kann ein Mensch tun und sich trotzdem (eher gerade deswegen!!) dazu entschließen, dass er für seinen Fleischkonsum ein Wildtier erlegen will.

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