Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich mag nicht mehr mit Dir diskutieren und bin aus diesem Geplänkel raus. Es macht für mich keinen Sinn. Ich nutze meine Zeit lieber dafür, effizienten Herdenschutz machbar zu machen. Da hat der Wolf mehr von als von dieser Diskussion hier. Und die Weidetiere ebenfalls.

    Genau, es macht keinen Sinn, wenn wir zwei diskutieren.

    Investiere deine Zeit in effizienten Herdenschutz, das bringt mehr.

    Da hat sogar der Wolf mehr von, die Weidetiere sowieso.

    Ok, verantwortung zur Information. Ab wann denkst du denn ist dieser Verantwortung genüge getan? Wenn man den Wolfsberater anruft? Wenn man sich beim Nabu informiert hat? Wenn man sich über offizielle Statements der Regierung versucht hat zu informieren? Oder wenn man erst auch wirklich die letzten verschwörungtheoretische Wolfsverschwörungsseite auswendig kennt?

    Ich denke, die Verantwortung ist erfüllt, wenn jeder hier liest und noch ein Abo auf eine verschwörungtheoretische Wolfsverschwörungsseite hat. Also nur 2 Punkte müssen erfüllt sein.

    Es sollte halt Vorbehaltlos gelten: wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch.

    Also: wenn die Gesellschaft Wölfe ( oder Elefanten oder Tiger. Oder seltene Erden, Öl, Edelsteine) in freier Wildbahn erhalten will, muss sie das auch solidarisch leisten. Also denen den Nachteil ausgleichen, denen er entsteht. Und oder auch: entsprechend unberührbare Gebiete schaffen (Reservate) Ansonsten muss Gesellschaft damit leben wollen, dass die betroffenen sich ausreichend selber helfen können, sprich: ihre Existenz verteidigen.

    Das Tier WOLF ist aber nicht irgendwie "eingeführt" worden...Es wird einfach nur nicht mehr durch den besten Herdenschutz: Die Ländergrenzen, aufgehalten.

    Wir hatten ja in Berlin zum Beispiel 40 Jahre den allerbsten Herdenschutz MIT HUNDEN sogar, den man sich wünschen konnte.

    Da kam nichts rein....

  • Und woran machst du fest, dass diese Jäger rein von Spass, Freude, usw am Töten getrieben werden? Ich muss zugeben, ich habe bisher noch keinen einzigen getroffen, auf den dies zutrifft. Kann natürlich nicht ausschliessen, dass es die gibt, aber allzu häufig sind sie wohl nicht....

    An den Jägern, die das - desöfteren - in entsprechenden Jäger-Zeitschriften selbst erklären. Zum Beispiel aus einer Zeitschrift, glaube Wild und Hund oder so:

    "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz. Die Lust am Jagen wird gern in der Öffentlichkeit in den Hintergrund gedrängt. Weshalb die Freude leugnen, die uns so gut tut und die uns zu dem macht, was wir sind..."

    Solche Beiträge und Leserbriefe gibt es haufenweise, die selbst erklären, dass für sie der Spaß im Vordergrund steht. Wenn es aber dann um das "rechtfertigen" geht, werden dann die anderen Aspekte immer ganz schnell in den Vordergrund gerückt.

    Dass es Spaß am Töten gibt, sieht man zusätzlich auch noch daran, dass es Jagdtourismus gibt.

    Und woran machst du fest, dass Bedauern die moralisch beste Haltung ist?

    Ich hatte geschrieben: persönliche Meinung.

    Dass meine Meinung (leider ^^) keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat, ist mir bewusst. Und daher ist es etwas mühsam darüber zu diskutieren.

    Und warum sollte der Jäger nicht Befriedigung empfinden, wenn er Leid beenden oder verhindern kann mit einem perfekten Schuss?

    Du meinst er beendet das Leid des Lebens eines Tieres, indem er es davon erlöst. Wie großzügig vom Jäger, da wird sich das Reh oder der Hirsch aber freuen, dass er diese Bürde nicht mehr tragen muss.

    Meine Frage, warum der Wolf sich seinen Teil nehmen darf, aber der Mensch nicht, hast du auch irgendwie nicht wirklich beantwortet. All das was du da aufzählst kann ein Mensch tun und sich trotzdem (eher gerade deswegen!!) dazu entschließen, dass er für seinen Fleischkonsum ein Wildtier erlegen will.

    Dann hast du meine Antwort nicht verstanden und ich kann dir auch nicht weiterhelfen.

    Ich habe gesagt, dass ich nicht die Jagd an und für sich verurteile, sondern die innere Haltung mancher dabei.

    Stolz auf das Töten an sich, darauf, dass man ein Leben beendet hat, ist so gut wie keiner

    Wie oben schon geschrieben, Jäger unter sich oder auch in entsprechenden Zeitschriften stellen das zur Genüge selbst anders dar. Ich könnte jetzt massenhaft Zitate zusammensuchen usw. aber hab ehrlich gesagt auch keine Lust dazu.

  • Idioten gibt es überall. Ich habe ja im Grunde mit allen möglichen Seiten zu tun. Weidetierhalter, Jäger, Metzger etc ... und in allen Bereichen hat man Leute, von denen man sich ganz schnell fern halten möchte und welche, die das Hirn beieinander haben.

    Ich esse ja meine eigenen Tiere. Aber ganz bestimmt nicht, weil ich das Töten geil finde. Ich wäre auch echt angepisst, würde man mir unterstellen, dass das der Grund ist, warum ich das tue.

  • Ich esse ja meine eigenen Tiere. Aber ganz bestimmt nicht, weil ich das Töten geil finde. Ich wäre auch echt angepisst, würde man mir unterstellen, dass das der Grund ist, warum ich das tue.

    Ich habe ja von Anfang an geschrieben, dass sich mein (persönlich empfundener) Vorwurf nur an diese Personen richtet, die es eben aus den (aus meiner Sicht) falschen und verurteilenswerten Gründen tun. Ich habe nie von allen über einen Kamm geschert gesprochen. Da muss sich dann jeder an die eigene Nase fassen. Und wenn du sagst, dass es auf dich nicht zutrifft, dann habe ich auch dich nicht angesprochen. ;-)

  • Diese Aussage war auch eher allgemeiner Natur. Wenn ich irgendwo auf Veranstaltungen bin - Geburtstagsgrillen bei Freunden oder so - und es kommt zur Sprache, dass ich Schafe habe, folgt irgendwann die Frage, ob ich die auch schlachte und esse. Es tritt schlagartig betretenes Schweigen ein und die Kinder werden unauffällig zur Seite geräumt. Ich werde fortan wie ein kurz vor der Explosion stehender Amokläufer behandelt. Während man sich die Bratwurst reinpfeift! Das ist wirklich schräg. Es ist so was von schräg ...

  • Kinder, die vielleicht eher städtisch aufgewachsen sind und sich daher nicht unbedingt mit dem Thema auseinandersetzen mussten, auf die Seite führen, würde ich persönlich gar nicht so schlimm finden. Weil ich keine Lust hätte auf der Geburtstagsfeier denen zu erklären warum "der Mann / die Frau da, Tiere tötet". xD Kommt natürlich auch aufs Alter an und so generell sollte man mit denen auch über sowas sprechen. Aber vielleicht bei anderer Gelegenheit. ^^

  • Nö. Sehe ich anders. Damit man dieses Fleisch vor sich auf dem Teller essen kann, muss getötet werden. So was muss man nicht im stillen Kämmerlein besprechen. Meiner Erfahrung nach ist es für Kinder auch nicht traumatisch, wenn man normal mit denen drüber spricht.

    Ich persönlich bin damit ganz anders konfrontiert worden. Meine Großeltern hatten einen Bauernhof, da hat man regelmäßig auf dem Hof geschlachtet. Wir Kinder liefen dazwischen herum - das war völlig normal. Also, dass man schlachtet und das da auch alle dabei sind. Was ich aber noch sehr gut im Kopf habe: Wenn ein Schwein geschlachtet wurde, war das ein besonderer Tag. Man erzählte das den Freunden, die dann zum Schlachteessen kamen. Die Wertschätzung des Lebensmittels war eine ganz, ganz andere als man das heute erlebt.

  • Jagen und töten muss Spass machen, ansonsten gäbe es uns alle nicht.

    Das ist keine Schande und das ist überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil, ein Jäger der gerne jagd und auch Freude am töten des Tieres hat, ist mir tausendmal lieber als ein Schlufi, der's halt macht.

    Zum Ehrgeiz und dem Spass am Schuss gehört nämlich auch, dass das Tier möglichst schnell tot ist.

    Und ein Mensch der Spass an der Jagd - und an dem dazugehörenden töten - hat, der perfektioniert das möglichst.

    Ich mag das lieber als die bequemen Idioten die im Auto sitzenbleiben.

    Oder jene welche sich vielleicht noch einen antrinken müssen, um schiessen zu können :headbash:

    Nicht okay sind die Sadisten, die sich am Leid des Tieres erfreuen.

    Die findest Du auch überall, aber sie sind zum Glück recht selten.

    Du findest die unter den Autofahrern, die absichtlich ein Tier überfahren.

    Du findest sie ganz oft unter ganz normalen Hundehaltern, aber sowas darf man ja nicht sagen, ne?

    Sadisten im Beruf findest Du selten - dank den Kontrollen die stattfinden.

    Ein Nutztiertransporteur der Freude hat am Leid der Tiere, ist sehr schnell weg vom Job - weil's Kontrollen gibt.

    Ein Metzger der Spass am Leid und nicht Spass am Produkt hat, das durch seine Hände entsteht, ist ganz schnell weg vom Fenster weil's Kontrollen gibt UND das Produkt kacke wird.

    Natürlich macht jagen Spass, wir haben es in vielerlei Ersatzbefriedigung gewandelt.

    Wenn ich fotografieren gehe - was ja eigentlich mein Beruf ist - dann habe ich eine (nicht! sexuelle) Erregung in mir, mit einer Befriedigung wenn's gelungen ist, das kann man mit jagen und töten vergleichen.

    Die Hormone die im Körper produziert werden, sind wahnsinnig schön und manchmal knapp vorm kippen. Aber ich habe mich - wie die meisten Jäger auch - im Griff :smile:

    Ein guter Kumpel war shoppingsüchtig. Der hat sich mit einer Leideschaft eine ganze Lagerhalle gefüllt.

    Wie viele Menschen kennen kein Ende beim einkaufen? MÜSSEN immer neue Sachen kaufen...?

    Das kannst alles in den selben Hormontopf werfen.

    Nein, Freude am töten haben empfinde ich nicht als verwerflich, das ist das Natürlichste der Welt, zusammen mit Sex. Manche empfinden Freude wenn sie essen - kann ich auch nicht nachvollziehen. Dennoch ist es komplett normal.

    Würde die Jagd und das Erlegen der gejagten Beute keine positiven Gefühle auslösen, gäbe es uns in dieser Form wie wir existieren, nicht.

    Das was jetzt passiert, ist eher eine Degeneration, dia auch komplett gut, und evolutionär in Ordnung ist :smile:

  • Ich persönlich bin damit ganz anders konfrontiert worden.

    Deswegen hatte ich ja geschrieben: "Kinder, die vielleicht eher städtisch aufgewachsen sind und sich daher nicht unbedingt mit dem Thema auseinandersetzen mussten...".

    Und ja das macht einen gewaltigen Unterschied, ob man damit aufwächst oder nicht.

    Nö. Sehe ich anders. Damit man dieses Fleisch vor sich auf dem Teller essen kann, muss getötet werden. So was muss man nicht im stillen Kämmerlein besprechen. Meiner Erfahrung nach ist es für Kinder auch nicht traumatisch, wenn man normal mit denen drüber spricht.

    Ich hatte nichts vom stillen Kämmerlein geschrieben. Ich habe geschrieben, dass ich bei der nicht vorhersehbaren Reaktion (z.B. auch aufgrund des Alters) auf der Geburtstagsfeier keine Lust hätte meinem Kind das zu erklären, wenn es vorher noch nie damit zu tun hatte.

    Aber egal.

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