Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich setze mich inzwischen meist auf die Finger, die meisten, die so was in der Art schreiben, wollen gar nicht verstehen, um was es eigentlich geht:headbash:

    Und ich bewundere die Geduld derer, die trotzdem versuchen, zu erklären :bindafür:

  • Naja, und weil die Schäfer Verluste haben, werden ja zumindest in Niedersachsen Wölfe auf Antrag nun zum Abschuss frei gegeben.

    Prinzipiell kann man das beantragen, ja.

    So simpel, stelle doch einfach einen Antrag. So einfach. Dieses Wissen. Wahnsinn.

    Was war den jetzt an der Aussage falsch? Man kann es doch beantragen oder bin ich da falsch informiert. :denker: Oder ist das mit dem Antrag wie mit mit dem Passierschein A38?

  • Was war den jetzt an der Aussage falsch?

    Die Kohle bekommst Du nur, wenn Du "wolfssicher" eingezäunt hast. Ist da auch nur ansatzweise was falsch, bekommst Du nichts. Und das ist das Ziel derer, die da mit dem Zollstock herumlaufen. Den Zentimeter finden, der es zerschießt, damit das Land nix zahlen muss. Stell Dir das auf Flächen vor, die Hubbeldelleloch sind und Du zusehen musst, dass Deine Zäune gebaut sind bevor es Dunkel wird, weil Du Deine Familie auch irgendwann mal sehen möchtest ...

  • Hi,

    die Entnahme von Wölfen (entnehmen ist töten, weiss ja jeder), ist nicht so einfach, wie sich das manche vorstellen.

    Ein Wolfsrudel ist eine Familie. Auch dass weiss ja jeder. Und es gibt Wölfe, die grad abwandern. (weiss auch jeder).

    Auch wissen alle, dass es unterschiedliche Charaktere gibt beim HUND und demzufolge auch beim WOLF.

    Man kann eben nicht einfach einen "bösen" Wolf "entnehmen", denn diese Rolle wir/muss nachbesetzt werden.

    Und dann steht eben ein evt unerfahrener junger Wolf vor dem Schafszaun und so weiter.

    Man stelle sich diese "Entnahme" bei Elefanten in deren Heimat vor.....Man entnimmt die Mutter, wel sie "was weiss ich...Banananstauden zertrampelt". Die Probleme, die enstehen, wenn erfahrene Tiere "entnommen" werden, sind vielfältig.


    Vergrämen (ich habe keine Ahnung wie das geht, ausser es ist wieder jemand bei den Herden und vergrämt eben...), wäre wahrscheinlich wirklich das beste.

    Es gibt ja viele Erlebnissberichte aus den Nationalparks in Canada, wie Wölfe geschickt vor Gefahren Menschennähe suchen. Also das kleinere Übel.


    Wenn man wirklich "entnehmen" muss und will, dann sollte man docvh bitte gleich ganze Wolfsfamilien auslöschen. Mit HÜndin und Rüden und allen Welpen und Tanten und Onkels.

    Blöd ist nur, wenn dann traumatisierte Einzeltiere überleben.

    Also wie man es dreht und wendet, ist in meinen Augen eine "Entnahme" immer falsch, kann nur falsch sein.

    Damit ist den Viehhaltern hier nicht geholfen.

  • Na ja, wenn man, z.B. im Falle des Rodewalder Rudels, den führenden Wolf, der das mit dem Zaun überwinden herausgefunden hat, entnommen hätte, bevor es da Nachwuchs gab, hätte vielleicht die Entnahme des einen Wolfes ausgereicht - wenn man natürlich wartet, bis die ganze Familie sich das abguckt, bringt die Entnahme eines einzelnen Tieres nüscht :ka:

  • Völlig überraschenderweise (= Herdenschutzzynismus) helfen Esel in der Thürengeti auch nicht vor Fohlen-Rissen durch Wölfe:

    https://www.otz.de/startseite/det…issen-602351354


    Zitat: vom Besitzer der gerissenen Fohlen:

    "Wölfe haben schon ein paar Kälber gerissen, aber Bley macht kein Aufhebens davon: "Muss halt der Trennungsschmerz bezahlt werden", sagt er, mittlerweile erfahren im Ausgleich der Interessen."

    https://www.stern.de/panorama/gesel…un-8116244.html


    Weitere Zitate:

    "Die wunderbare Landschaft am Nordhang des Thüringer Waldes bei Crawinkel bis ins Jonastal hinein: eine einzigartige Weidelandschaft - die Thüringeti. Mit mehr als 700 Pferden, Rindern und Schafen, die das ganze Jahr draußen fast wild leben."

    Quelle: Agrar GmbH Crawinkel

    https://www.agrar-crawinkel.de/thueringeti.html

    "Heinz Bley ist Bauer. 58 Jahre alt, drei Kinder. Heute gehören ihm 600 Rinder und 700 Pferde. So genau weiß er es nicht, sein Land ist ziemlich fruchtbar, da wird sich vermehrt, da wird gekalbt und geworfen, dass es eine Wonne ist."

    Er hatte finanzielle Probleme, bis er auf ein Projekt aufmerksam wurde:

    ........"wie Geld, meist Teil des Problems, auch ein Teil der Lösung werden kann, erlebte Heinz Bley. Als die Leute vom Umweltministerium ihm eine ganz neue Rechnung eröffneten, für eine Art Arbeitslosigkeit bei vollem Lohnausgleich. Der Deal: Lass dem Boden seinen Willen, stell nicht zu viele Tiere drauf, und wir kümmern uns um Gelder aus Brüssel."


    "Bley überlegte eine Nacht und war am nächsten Morgen so was wie ein Öko. Mit denen hatte er vorher nichts am Hut gehabt, jetzt setzte er sich diesen auf. "Er war der erste Großbauer nach acht Jahren, der diese Förderung und unser Angebot annahm", sagt Biologe Edgar Reisinger, der damals Bleys Sinneswandel mit grünem Geld beschleunigte."

    "...vom Saulus zum Paulus.... 2500 Pflanzen und Tierarten wurden hier beim Tag der Artenvielfalt der Zeitschrift "Geo" gezählt....

    Heinz Bley kann so richtig nichts dafür. Der Rote Milan flügelt durch laue Luft, die Wildkatze hat den Wolf als Sensation verdrängt. Fast alles, was sich sonst rarmacht oder verschwunden ist, findet hier seinen Platz. Wölfe haben schon ein paar Kälber gerissen, aber Bley macht kein Aufhebens davon: "Muss halt der Trennungsschmerz bezahlt werden", sagt er, mittlerweile erfahren im Ausgleich der Interessen. Obwohl er sich gerade mit seinen Geldgebern streitet, ob der eine oder andere Hektar Land wirklich benachteiligt und damit förderungswürdig ist. Geld macht immer auch Ärger.

    "Das Faulsein, sagt Heinz Bley, sei das Anstrengendste an seinem Job. Was so nicht stimmt, weil der Mann den ganzen Tag auf den Beinen ist, seit er als CDU-Kandidat der SPD den Bürgermeisterposten abgenommen hat."

    Quelle: https://www.stern.de/panorama/gesel…un-8116244.html

  • 700 freilebende Schafe, Rinder und Pferde und 5 gerissen Fohlen....

    Und der Besitzer der 700 Schafe, Rinder und Pferde ist der Bürgermeister und ein gemachter Mann.

    Ich denke, er könnte jetzt auch im Sinne des Herdenschutzes mal Vorreiter sein. Denn im Gegensatz zu vielen kleinen Viehalter verfügt er über Geld und Macht, hier den "Paulus" zu beweisen, der er geworden.

  • Na ja, wenn man, z.B. im Falle des Rodewalder Rudels, den führenden Wolf, der das mit dem Zaun überwinden herausgefunden hat, entnommen hätte, bevor es da Nachwuchs gab, hätte vielleicht die Entnahme des einen Wolfes ausgereicht - wenn man natürlich wartet, bis die ganze Familie sich das abguckt, bringt die Entnahme eines einzelnen Tieres nüscht :ka:

    Wer war denn der FÜHRENDE Wolf?

    Der intelligenteste? Der sozialste?

    Es ist zu einfach diese Rechnung!!!!!

    Will man alle schlauen und intelligenten Wölfe aussortieren? Die Wölfe, die ihre Rudel ernähren?

    Das funktioniert nicht!

  • 700 freilebende Schafe, Rinder und Pferde und 5 gerissen Fohlen....

    Und der Besitzer der 700 Schafe, Rinder und Pferde ist der Bürgermeister und ein gemachter Mann.

    Ich denke, er könnte jetzt auch im Sinne des Herdenschutzes mal Vorreiter sein. Denn im Gegensatz zu vielen kleinen Viehalter verfügt er über Geld und Macht, hier den "Paulus" zu beweisen, der er geworden.

    Und in welcher Form sollte er Vorreiter sein, wie stellst Du Dir das vor bei einer solch großen Fläche und der Stückzahl an Tieren ?

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