Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich glaub, die fressen so ziemlich alles. In einem Buch las ich mal von einer russischen Studie, die den Mageninhalt getöteter Wölfe auswertete und zu dem Schluß kam, dass die Tiere einen Teil des Jahres von Mais lebten.

    Sicher ein Schock für Hardcore-Barfer, aber eine Anpassungsfähigkeit, die zum weltweiten Erfolg der Wölfe maßgeblich beigetragen hat.

    Und das Szenario mit dem weggeworfenen Käsebrot trägt natürlich wunderbar dazu bei, Wölfe an Menschen zu gewöhnen. Wie kann man ihnen besser die Scheu nehmen als mit feinen, nach Mensch riechenden Leckerchen? Bei unserer Besiedlungsdichte und der Menge weggeworfenen Essens, trägt das sicher mancherorts zur Habituierung bei.

  • Eigentlich könnte man die Wölfe auch gleich einfach sattfüttern :mute: Käme günstiger als all die vielen vielen Zäune und so.

    xD Irgendwie glaube ich nicht, das die dann satt und zufrieden in der Sonne liegen...

    Aber vielleicht können wir noch ein paar Abenteuerspielplätze für sie einrichten :ironie2:

  • Genau das wird passieren laviollina. Dann spazieren nicht nur Wildschweine durch den Vorort, sondern Wölfe auch. Aber dann könnten unsere Blitzmerker auch noch ne Ausnahmegenehmigung für die innerörtliche Bejagung mit dem Flitzebogen bewirken. Alternativ fangen und in den weiten Agrarwüsten Brandenburg aussetzen. Da wo die Stille herrscht, weil dank Roundup kein Wurm, kein Hautflügler und erst recht keine Maus mehr wohnt.
    Aber Hauptsache der Topprädator wird absolut und überall, vor allem in den städtischen Siedlungsräumen und gegenüber extensiven Tierhaltungen geschützt.

    die Idee aus dem Auslandstierschutz, den Tiger zu schützen und damit die Biotope zu erhalten ist doch hier völlig auf den Kopf gestellt. Aber leider merken das nicht mal die daran aktiv beteiligten Entscheider in den einschlägigen Parteien. Sehr sehr schade. Für den Wolf und die Biotope und die Nutztierhalter und die Nutztiere.


  • Stichwort "Kurti" - es ist im Grund völlig egal, ob der aktiv angefüttert wurde oder gelernt hat, wie er leicht an Fressen kommt. Das Ergebnis war einfach unakzeptabel.
    Und man wird nicht verhindern können, dass so etwas wieder passiert. Wenn schon Hundebesitzer nicht adequat bei Begegnungen mit HSH reagieren - wie bitte will man "korrektes" Verhalten von "Puttchen Brammel" gegenüber Wölfen installieren?? Das ist doch der Witz des Jahrhunderts....

    Es ist offensichtlich so, dass Menschen in solchen Dingen erst lernen bzw. handeln, wenn ein massiver Leidensdruck entsteht.

    Sollte es so weit kommen, dass Wölfe ähnlich Wildschweinen durch die Wohngebiete streifen und auf der Nahrungssuche dann auch mal die Meerschweinchen oder den Kleinhund aus dem Garten pflücken - wird bestimmt plötzlich ganz schnell gehandelt. Nachdem scheinheilig behauptet wurde, das sei niiiiemals absehbar gewesen...

  • Deutschland hatte mehrere Jahrzehnte keine Wölfe, woher stammen diese grundlegenden Zahlen? Kanada? USA? Indien? Griecheland? Russland?

    Man muss auch schauen, was an Wild da ist. Wenn es reichlich Wild gibt, werden die Wölfe sich nahrungstechnisch nicht in die Quere kommen, da kann man auch mal näher aufeinander hocken. Und ja, das ist Anpassung. Es gibt viel Wild/Nutztier, also können mehr Wölfe versorgt werden.

    Kanada, Russland und Co. sind eben von den Beutetieren anders aufgestellt, Terrain ist anders, Der Landkreis Celle ist eine flache, angenehme Region für Wildtiere. Mit den zahlreichen Schutzgebieten, durchzogen mit viel Baumbestand ist das doch perfekt für Wolf und Wild.


    Mein Landkreis hat nur ca. 2,5% Wald. Das ist eine ganz andere Region für solche großen Beutegreifer.

    Bei uns in Österreich kommen die Tiere über Tschechien und die Slowakei... Dort ist nichts mit Wald - sondern Agrarfläche... Vielleicht gibts nun - vegane Wölfe... die tun nix...

    Ist denn die Zahl 440 Wolfsreviere eigentlich eine rein theoretische, oder steht die tatsächlich im Raum?
    Weil:
    Das wären bei durchschnittlich 7 Wölfen pro Rudel 3.080 Wölfe.
    Wir haben doch jetzt schon an die 1.000 Wölfe - ist es realistisch und sinnvoll (für alle Beteiligte) über 3.000 Wölfe anzustreben?

    Bei der derzeitigen Vermehrung - ausgenommen absichtliche Welpentötungen wegen Mixverdacht mit Haushund werden wir die 440 Wolfsreviere in 10 Jahren erreicht haben... und dann? Schiessen wir sie wieder alle ab? Nein, es hängt nicht davon ab groß das Wolfsrevier ist sondern wie dicht. Ein einsames Wolfsrudel ist möglicherweise romantisch, wenn es dann noch Wolfsrüden gibt die von einem Wolfsrudel zum nächsten wechseln und mehrere Wölfinnen decken - reproduziert sich der Wolffaktor um das vielfache.

    Wölfe sind wie Bären darauf angewiesen das zu fressen was ihnen zur Verfügung steht. Und Mais, Preisel und Blaubeeren, Früchte wie Kürbisse, und andere Früchte des Alltags fressen diese natürlich auch. Reine Fleischfresser sind sie ja nicht. In Alaska gibt es blaubeerfressende Bären - die tage und wochenlang von diesen Blaubeerhainen leben.

  • Sollte es so weit kommen, dass Wölfe ähnlich Wildschweinen durch die Wohngebiete streifen ...

    Falls sie parallel streifen, besteht ja noch Hoffnung, dass sie sich gegenseitig dezimieren. |)
    Ich befürchte aber, dass das auf eine friedliche Symbiose am reich gedeckten Tisch hinauslaufen wird.
    Sightseeing-Tours zu friedlich nebeneinander fressenden Wölfen und Wildschweinen (die einen an weggeworfenen Lebensmitteln, gerissenem Schaf, Rind, Pferd & Co., die anderen an weggeworfenen Lebensmitteln, Mais & Co.) versprechen ein innovatives Freizeitangebot. :ugly:
    Ein paar Kinder werden wegen toter Tierbabys weinen, aber ein bisschen Schwund ist ja immer...
    L. G.

  • Beim Wisent gibt's eine Entschädigung, hätte sie ein Wölfchen erschreckt, gäb's eine Busse :p

  • Man muß aber zugeben ,dass sich die Kolosse ausgesprochen friedfertig verhalten haben:

    https://www.wp.de/staedte/mesche…d222752075.html

    Was ein Hausrindbulle zu so einer jähen "Attacke" gesagt hätte, würde ich lieber nicht ausprobieren.

    Sorry jetzt ist es plötzlich wieder nur teilweise lesbar - eben hatte ich es in voller Länge. Da stand, dass der Bulle etwa ebenso erschrocken war und sofort das Weite gesucht hat.

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