Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich finds gut und richtig - es wäre wichtig, wenn da noch mehr Landeigentümer nachziehen, um das Thema mit all seinen Konsequenzen zur Diskussion zu stellen.

    Denke, das tut es wahrscheinlich jetzt schon (über die Grenzen hinaus).
    Schon das Urteil alleine ist denkwürdig und lässt die Wogen hoch schnellen, das Thema zum öffentlichen Politikum werden (insoweit kann ich ihm etwas abgewinnen).

    Dieses "Naturfeeling" im "wasch mit aber mach mich nicht ..." Sorglospaket, was offensichtlich erwartet wird ... näh ... besser ich höre hier auf :mute:

    Noch eins: man hätte sich die Vorwanderin schnappen sollen ... die sich vermutlich bis heute gar nicht bewusst ist, was sie ausgelöst hat ...
    (Wenn ich den Tiger reize ... und ein anderer deswegen gebissen wird ...)

  • Wäre ich Landeigentümer und hätte auf dem Land Tiere stehen, dann würde es dort keine Wanderwege geben. Oder die Wanderwege wäre nur offen, wenn die Tiere dort gerade nicht stehen oder abgezäunt wären. Aber das würde ich auch ohne das Urteil so machen.
    Einfach weil ich viel zu große Angst hätte das etwas passiert. Sei es nun den Tieren oder den Touris/Wanderer. Es gibt leider viel zu viele Menschen die sich daneben benehmen und bei Tieren kann man nie 100% sagen wie sich immer verhalten werden.

    Wir waren jetzt schon öfter auf Texel. Dort führen auch viele Wanderwege über Weiden mit Rinder, Schafe und Pferden ( nur an einer Stelle). Durch eine oder zwei sehr große Weide führt sogar eine Straße.
    Wir schauen immer wo die Rinder stehen und laufen einen sehr großen Bogen. Einmal haben wir auch den Reitweg neben der Weide benutzt weil die Rinder uns zu nah auf dem Wanderweg, der über die Weide führt, standen. Auch ohne Hunde würden wir das so machen.

    Mit dem Urteil finde ich es schwierig. Ich kann schon verstehen das man Schadensersatz haben möchte ( auch wenn man es nie aufrechnen kann)/"Gerechtigkeit" haben möchte. Die Höhe finde ich aber hart. Auf der anderen Seite kann ich auch den Landwirt verstehen.

    Wir haben selber Pferde und Weiden. Würde einer bei uns auf der Weide rumlaufen und der Person würde etwas passieren, wären wir bzw unsere Versicherung auch dran. Auch wenn wir oder unsere Tiere nichts dafür können.

    Klar sollten die Menschen auch mitdenken ( da sist jetzt allegmein gemeint und nicht auf den Fall bezogen) aber leider muss man als Landbesitzer/Tierbesitzer/Autofahrer usw. auch zum Teil für die anderen mitdenken.

    LG
    Sacco

  • es wäre wichtig, wenn da noch mehr Landeigentümer nachziehen,

    Ich glaube schon, dass die Bauern da jetzt zusammenhalten. Das wäre ja das Aus für Weidehaltung in den Bergen... mit allen Konsequenzen... da ist jetzt Schulterschluß gefragt

  • Ich glaube schon, dass die Bauern da jetzt zusammenhalten. Das wäre ja das Aus für Weidehaltung in den Bergen... mit allen Konsequenzen... da ist jetzt Schulterschluß gefragt

    Nene, moment - genau DAS ist es nicht!

    Das hier steht am Ende der Urteilsbegründung im link von Chris:

    "6. Vom Gericht war nicht zu beantworten, welche Sicherungsmaßnahmen generell inWeidegebieten vorzunehmen sind, sondern nur für den konkreten Unfallbereich zuklären, ob die Tiere im Sinne des § 1320 ABGB ausreichend verwahrt waren."

    Heißt, das Gericht hat weder getan, noch als seine Aufgabe in diesem Fall angesehen, ein "Urteil" darüber zu fällen, WIE denn nun die Sicherungsmaßnahmen in Weidegebieten auszusehen haben.

    In DIESEM Urteil hat das Gericht begründet, weshalb DIESER Landwird ein erhöhtes von seinen Tieren ausgehendes Gefahrenpotential hätte erkennen und besser berücksichtigen müssen.

    Das lässt sich nicht auf alle anderen Landwirte mit Almbewirtschaftung übertragen.

    Gut ist, wenn dieses Problem jetzt tatsächlich ein Podium bekommt und sachlich und zielorientiert diskutiert wird.

    Traurig ist, dass erst ein solcher Anlass dazu nötig gewesen ist.

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