Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich meine, hier in Oberfranken liegt die Flächegrenze bei 0,5 ha (es kann aber auch noch weniger sein) und natürlich zählt man als Tierhalter mit Rindern noch zu einer besonders hoch eingestuften Risikogruppe, die genauso natürlich noch mal extra kostet. Pferde auch. Mich wundert, dass ich nicht NOCH mehr zahlen muss, weil behörnte Rinder NOCH höher eingestuft werden. Da haben die doch glatt eine Mehreinnahme-Quelle verpasst, na sowas.


    Würde mich nicht wundern, wenn künftig Flächenbesitzer in Wolfsgebieten noch mehr zahlen müssen, schliesslich wird das Risiko von Verletzungen dort ja größer, wenn die Weidetiere nervöser werden..... :pfeif: Und auch beim Zaunbau in Sachen Fort Knox steigt das Verletzungsrisiko.


    LG, Chris

  • Wie lange will man sich das Spiel noch anschauen (von wegen besendern und dann gucken - das dauert doch wieder Monate, in denen die Wölfin fröhlich weitermacht und womöglich Kumpels anleitet ...).

    Wenn diese Wölfin erstmal Nachwuchs hat, können die Nutztierhalter in der Region dicht machen. Da muss man sich nichts vormachen. Lass einen Wolf mit dieser Jagdtechnik erst mal in der Gruppe jagen. man hat doch jetzt schon kaum eine Chance gegen sie - der Schafhalter in dem letzten Beitrag aus Goldestedt hat 6 Herden laufen, macht mindestens 12 HSH, wer soll sowas bezahlen. 1000,- € im Monat mindestens für die Hunde als Zusatzkosten. Und krieg mal eben schnell 12 eingearbeitete HSH an Land.....


    Und selbst wenn irgendwann in Zukunft alle Nutztierherden mit 1,40 Zäunen und HSH geschützt sein sollten, wird es immer wieder Wölfe geben, die neue Strategien entwickeln, um den Herdenschutz zu umgehen und auszutricksen. Sei es, dass sich auf Rinder und Pferde spezialisiert sind (für Rinder gibts in dem betroffenen LK immer noch keine Präventionsmaßnahmen, die gefördert werden und für Hobbytiere ja schon mal überhaupt nicht)


    Wölfe sind unglaublich intelligent - diese Intelligenz muss man entsprechend nutzen, um sie an unsere Absprache zu erinnern, die da lautet: "Wir sind beide hier - Du hast Deine Ruhe, solange Du unsere mit 1,20 eingezäunten Weidetiere in Ruhe läßt." Ich kann nicht verstehen, weshalb nicht vehement mit Vergrämungsmaßnahmen gearbeitet wird. Ich versteh es nicht - und ja, natürlich kippelt die Stimmung, wenn man den Eindruck hat, nur noch veräppelt und im Stich gelassen zu werden.


    Es ist so unglaublich schwierig, die Wölfin zu besendern, heisst es.
    Ich brech gleich in Tränen aus vor Mitleid, weil nun mal die Wolfsbefürworter vor einer schwierigen Aufgabe stehen, die man ja sonst viel lieber den Weidetierhaltern aufdrückt. Und Weidetierhalter müssen merkwürdigerweise immer sofort reagieren, am besten gestern schon, während das Wolfsmanagement sich nicht schämt, wochenlang den Status "in Bearbeitung" bei Riss-Analysen stehen zu haben und immer noch den Grundschutz von E-Netzen in 90 cm Höhe propagiert.


    Sollen die doch ihre Wölfe "behirten" - alle besendern und jeder Wolf hat 3 Leute, die in Schichten seinen Weg auf dem Radar verfolgen. Kommt er in die Nähe einer Koppel, saust der Bereitschaftsdienst los und kümmert sich ums Vergrämen. Wirtschaftlich betrachtet, macht das i-wie mehr Sinn.


    Rein zahlenmäßig macht es mehr Sinn, wenn der Wolf "behirtet" wird.
    Wer den Wolf unbedingt haben will, soll sich auch mal bitte ins Zeug dafür legen und nicht andere dazu verdonnern.


    Wie man unschwer merken dürfte :lol: , bin ich grad ziemlich entnervt von dem Thema.
    Es schneit und damit wird es nicht mehr lange dauern, bis die untersten Reihen E-Zaun im Schnee versinken. Da man ja festen E-Zaun immer komplett unter Strom haben soll, um den Lerneffekt zu erhalten und ich nicht mehr, wie früher grad nicht benötigte Areale vom Strom nehmen kann, gehört nun zu den täglichen Pflichten, auf dem ganzen Gelände mit einem Handfeger an jedem einzelnen verdammten Zaunpfosten an jedem einzelnen verdammten Isolator bei 7 Reihen die Schneebrücken abzufegen, die sich auf den Isolatoren bilden. Früher habe ich bei Tiefschnee die E-Zaun-Reihen, die dann im Schnee waren, vom Strom abgehängt, das was oben drüber noch rausschaute, hat genügt, um Pferde und Rinder auf ihren Flächen zu halten. WEnn erst überfrorene Schneewehen da sind, können nicht zu schwere Tiere auf der Schnee-Decke laufen, ohne einzubrechen, der Effekt, den man sich mit Schneeschuhen zu Nutze macht. Was dann aus einem 1,40 m Zaun wird, kann man sich lebhaft vorstellen.


    LG, Chris


    LG, Chris

  • Vorbildlich gesicherte Weide, vorbildlicher Betrieb in Sachen Tier- und Umweltschutz, ein ratloser Wolfsberater und eine Existenz, die kurz vorm Scheitern steht - wenn die Schafe jetzt verfrüht reingeholt werden, kommen täglich Futterkosten von mehreren Hundert Euro auf den Schäfer zu:
    http://www.ndr.de/nachrichten/…ommen,goldenstedt130.html


    http://www.ndr.de/nachrichten/…te-Position,wolf2188.html


    Ist es das echt wert?
    Für ein einzelnes Tier?


    Ich glaub, ich bin im falschen Film.


    LG, Chris

  • Oh weh, der Schnee... An dich, @Chris2406, musste ich gestern Morgen denken, als hier zwei Bauern ihre Schafe und Rinder mit ihren LKWs einsammelten... Vorgestern Abend gab es hier ein heftiges Schneegestöber, das wohl Teile des Schafzauns und eine der oberen Leitungen an der Rinderweide zerstört hat... Und dementsprechend war gestern früh hier das eine oder andere Schaf und Rind in den unendlichen Weiten der Pampa unterwegs. :|
    Für jeden Wolf wohl gefundenes Fressen... :|

  • Ja, nasser Papp-Schnee und oder windige Mittelgebirgslagen und E-Zaun sind eine schwierige Kombination. Das vielzitierte "Flatter-Breitband" als Überbau kann man hier im Winter völlig vergessen, auf einem 1 cm-Breitband kann sich soviel Schnee festpappen, dass das Band total gedehnt wird und dann durchhängt oder reisst.


    Selbst mein Glattdraht - mit Temperatur-Ausgleichsfedern und Spannern versehen, wird vom Papp-Schnee ein wenig runtergedrückt, so dass aus den 20 Zentimetern Reihenabstand auch ganz schnell mal mehr werden kann. Da muss man entsprechend jeden Tag hinterher sein, damit alles straff gespannt bleibt.


    Wie sich die Hütenetze im Schnee verhalten, weiss ich nicht, ich stelle es mir aber ähnlich vor, noch dazu sind da die Litzen ja sehr dünn und die stromführenden Drähte noch dünner, da kann schnell was reissen und somit den Zaun ausser Betrieb stellen.


    Wenn dann bei entsprechender Schneedecke die Loipen gezogen werden und wieder dicht an meinem Zaun lang führen, müsste sich ein Beutegreifer noch nicht einmal grossartig anstrengen, der kann bequem über die Loipe angelaufen kommen, wo er sich sonst zumindest vom Waldrand aus, erst mal hundert Meter durch den Tiefschnee kämpfen müsste.


    Ich habe schon ernsthaft drüber nachgedacht, ob ich nicht kleine Mengen an Kraftfutter zufüttern soll bei den Rindern, damit die mehr Pfeffer im Hintern haben.


    LG, Chris

  • Ich versteh jetzt auch überhaupt nicht was das Besendern der auffälligen Wölfin bringen soll, ich meine man weiss doch das sie schon zig Schafe gerissen hat, in diesem Fall bin ich ( im Interesse der Schafhalter und im Interesse der anderen Wölfe) für einen Abschuss ( auch wenns mir schwerfällt) , ich denke für Vergrämungsmassnahmen isses zu spät..

  • Ich versteh jetzt auch überhaupt nicht was das Besendern der auffälligen Wölfin bringen soll, ich meine man weiss doch das sie schon zig Schafe gerissen hat, in diesem Fall bin ich ( im Interesse der Schafhalter und im Interesse der anderen Wölfe) für einen Abschuss ( auch wenns mir schwerfällt) , ich denke für Vergrämungsmassnahmen isses zu spät..

    Eigentlich sollte das wohl genau so laufen, wie Chris sich das so schön ausgedacht hat. Notfallkommando und hin zur Wölfin und vernünftig vergrämen. Aber wenn sie das Besendern nicht mal schaffen und wenn die dann wandert und irgendwo ankommt, wo kein Notfallkommando parat steht...


    Nee, ich finde auch, das ist eher eine sehr unrealistische Lösung. Das wird nicht mehr erfolgreich sein. Und noch ist die Dame ja wohl allein. Da muß man ja nicht mal drüber nachdenken, was es für weitreichende Folgen hat, wenn man sie abschießt. Je länger man wartet, desto blöder wird doch das Ganze.


    Schön wärs allerdings, zuständige Stellen würden draus lernen und in Zukunft in ähnlichen Fällen ruckizucki reagieren.

  • müssen die Böcke dabei sein?

    weis das auch nicht.. siehe Bild

    warum nicht? anderswo ist das durchaus möglich

    wo ist das Problem? einmal müssen die in die Herde intrigiert werden

    ich weiß es (einer, siehe Bild) es gibt mehrere hier in der unmittelbaren umgebung schon um Gebiete in Nationalpark niedrig zu halten

    Ja, einmal integrieren... Das geht weder schnell noch einfach.
    Und das Problem des Transports bleibt immer noch bestehen! Davon ab das ein vernünftigen Stall der soviele Tiere fasst weder über Nacht entsteht noch kostenlos ist.


    Ich sagte ich glaube nicht das es nur Berufsschäfer gibt.
    Ist lesen denn wirklich so schwer?







    Die neuen Berichte zeigen das die Verantwortlichen schon mit 1 Wölfin überfordert sind.
    Und nun stelle man sich das in einigen Jahren vor. Ihre Welpen, andere Rudel die von ihr lernen oder die von selbst anfangen zu zeigen was sie so draufhaben.
    Dann sind wir genau da was ich schon am Anfang gesagt habe: Die Wölfe werden durch die Gärten streifen und ja, es werden früher oder später Menschen zu Schaden kommen. So wie es grade läuft eher früher.
    Dann ist die Katastrophe da und der Wolf wird hier erneut ausgerottet.


    Schade um den Wolf. Und bedanken können sich viele der "Pro-Wolf" Bewegung dann bei sich selbst.

  • Noch eine Möglichkeit wäre, die Wolfsberater und Co. an den Kosten zu beteiligen. Wenn sie ständig für Risse mit bezahlen müßten, dann würden sie vielleicht schneller eine andere Lösung finden, nämlich, daß es unter Umständen manchmal besser ist, einen Wolf abzuschießen, wenn er Probleme macht. Es läßt sich ja leicht reden und arbeiten, wenn man sein Geld für die Beratung und so bekommt, gerne was vorschreibt, aber für evtl. Konsequenzen nicht grade stehen muß.
    Vielleicht sollten diese ganzen Leute mal mitarbeiten und sich an den Kosten beteiligen. Vielleicht würde das ja mal ein Umdenken bringen.

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