Darf Hund eigentlich noch Hund sein ?

  • Muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben, weil ich mir erlaube mit meinem Hund zu arbeiten und etwas zu tun? :)

    Es tut mir auch wirklich leid, wenn dieser minutiöse (mehr ist es in den meisten Fällen nicht) Eindruck entsteht, weil ich meinen Hund zu Übungszwecken irgendwo ablegen lasse und von ihm verlange das er da so lange bleibt, bis ich es auflöse. Oder das selbe im Fuß. Wenn ich möchte das er einen anderen Hund an meiner Seite passiert und nicht wie ein wilgewordener Berserker drauf zu rennt. Leider Gottes kenne ich meinen Hund recht gut und kann in ungefähr abschätzen was er als nächstes tut.

    Es tut mir wirklich leid, dass Menschen die so denken nicht sehen können, was meine Hunde vorher oder nachher alles machen. Angefangen von selbstauferlegten Fangopackungen durch den Sumpf, bis hin zum einparfümieren mit frischen Grasgeruch in dem man sich wälzt. Albernes Toben mit dem eigenen Artgenossen usw.

    Auch sehr blöd für meine Hündin die ich nicht Hund sein lasse und ihr nicht erlaube das zu tun was sie am liebsten täte: Jagen. Was wären denn schon die paar Enten, Hasen, Rehe und anderes Kleingetier? Solange die arme Maus Hund sein darf haben die anderen halt zurück zu stecken.


    Manchmal lese ich hier schon wirklich sehr eigenartige und unbedachte Aussagen in diesem Forum und wundere mich nur noch. :???: Das müssen dann die Halter der Hunde sein, die mir gern mal vors Auto rennen, oder aus dem See nicht mehr rauskommen, wo sie jagenderweise Enten nachschwimmen, sodas die Spaziergänger schon die Polizei rufen... Wenn wir schon beim Klischeedenken sind... :hust:

  • Zitat

    Angefangen von selbstauferlegten Fangopackungen durch den Sumpf, bis hin zum einparfümieren mit frischen Grasgeruch in dem man sich wälzt.

    Wenn es mal nur das wäre. :verzweifelt:

    Am liebsten in Fuchssch***.... oder Kuhfladen sind auch sehr beliebt. :kotz:

    Nö, musst kein schlechtes Gewissen haben. Ich trainiere auch lieber draussen. Bis jetzt fanden es fremde Leute eigentlich immer toll.

  • Poco ist ein reiner "Graswälzer", Rosie nimmt auch schonmal toten Fisch und eben Fuchszeug... Aber es hält sich in Grenzen.

    Um 17 Uhr möchte ich mit ihnen runter zum See ein wenig in der Sonne hocken. Schade für die Hunde, dass die da wohl nicht Hund sein dürfen. Aber die anderen Sonneanbeter fänden es sicher nicht erbauend, wenn meine Hündin sich ihnen einfach so auf den Schoß setzt, oder beide Hunde um sie herumtoben und sich an ihrem mitgebrachten Essen ergötzen.

    Arme leidende Hunde. Das sie mit mir zusammen einfach mal abhängen dürfen, was sie ganz gern tun würde ich behaupten, ist da natürlich keinerlei Ersatz.

  • Grade mal nachgedacht, was für meine Hunde "Hund sein" bedeuten würde...
    Denke bei Cardassia wäre die erste Handlung des "Hund seins" sich in Nachbars Kleintiergehege auszusuchen, wen von den Enten, Hühnchen oder Kaninchen sie als erstes verspeißt und den Auserwählten dann hundgerecht zu zu bereiten.

    Mr Ekko wäre vermutlich erstmal damit beschäftigt "sein Territorium" von Konkurrenten zu säubern. Sprich Nachbarsrüde Enzo (Vizsla ca 15kg unterlegen), Nachbarsrüde Blacky (Mix ca 10kg unterlegen) und Neuzugang in der Nachbarschaft Dudley (Mix ca 25kg unterlegen) dürften das "Hund sein" erfahren, in dem sie erstmal ordentlich verkloppt und dann in den Wald getrieben werden, von wo aus sie "Ekkos Siedlung" betrachten aber ohne Kloppe nicht mehr betreten dürften.

  • Was interessiert mich das Geplapper anderer. Die sollen gucken dass sie ihre Hunde im Griff haben und mich und meine Hunde nicht belästigen. Letzte Woche kam mir auch so ein Exemplar entgegen, die unbedingt wollte, das meine drei Mädels mit ihrer hysterisch kläffenden Hündin mal "spielen" sollten. Sind meine Hunde und ich Verhaltenstherapeuten? Ich habe nein gesagt, weil ich meine Hunde generell in unserer Siedlung nur an der Leine führe. Sie wurde daraufhin richtig pissig und "bedauerte" meine ach so armen Hunde, die keinen Kontakt mehr mit andren Hunden aufnehmen dürften und beschimpfte mich als Tierquälerin. Welch verkehrte Welt. Hier rennen 100te vor Hunden amgsthabende und kreischende Kinder rum, so schnell kann man nicht gucken, wie sie hier Hunde beschlagnahmen und dann schimpft dich ne andere hundehalterin als Tierquälerin aus.

    Mit Hunden hörte der Spaß schon vor Jahren auf.

  • Ich glaube ja, so krass hat die TS das gar nicht gemeint und wenn man ihren Beitrag nochmal liest, dann sieht man das auch ;) Da steht nämlich auch, das ihre Hunde nur die Freiheiten genießen, die sie noch tolerieren kann.

  • Ich glaub, es geht hier schon wieder in eine vequere Richtung.
    Niemand hat behauptet, daß ein Hund keine Grunderziehung bräuchte, einen gewissen Grundgehorsam.
    Es ging darum, daß man teilweise recht unentspannt auf andere Hundehalter zugeht, weil man Angst haben muß, daß einem zugebrüllt wird: Kein Kontakt!!! und sich dann hier im DF ausgeheult wird, weil der böse andere Hund und sein unfähiger Halter, der seinen Hund nicht abholt. (Würde ich meine aus solch einer Situation abholen, hätte ich die nächsten Male verloren, ich laufe in die andere Richtung). Mein Hund ist auch nicht begeistert, wenn ein Hund auf sie zugeprescht kommt, tja sowas passiert halt. Es kann für den Hund eben auch nicht immer nur Schmetterlinge geben. Und von einer schlechten Erfahrung geht nicht die ganze Erziehung flöten, dann ist sie auf ziemlich wackeligen Füßen gebaut (Angsthunde sind was anderes!)

    Es ging darum, mit dem Hund nicht permanent ein riesen Programm zu fahren und Auslastung hier, Kopfarbeit da und Clickern und und und.
    Andererseits soll er dann wieder Ruhe lernen. Was denn nun?
    Sind wir bei meinen Schwiegereltern, dann bleibt der Hund auch mal den ganzen Tag im Garten, ja und sie langweilt sich auch mal, na und, ich langweile mich auch manchmal. Davon dreht mein Hund auch nicht ab.

    Ich habe mir anfangs auch einen riesigen Kopf gemacht, oh der Hund muß 100%ig hören. Der Hund muß beschäftigt werden, aber nicht zu viel...ach drauf geschissen...mein Freund hat mich da zum Glück wieder runtergeholt.

    Nachdem uns dann auch Leute, die keine Hunde mögen bescheinigt haben, Mensch, was willste denn, die hört doch gut (oft in Momenten, wo ich grad echt schon sauer auf meine Maus war, weil das Gehirn ein schwarzes Loch zu sein schien), denke ich mir auch, wir jammern einfach auf sehr hohem Niveau.
    Und wie war ich nervös, als ich eine entfernte Verwandte traf, mit Hundezucht und eigener Hundeschule...auch da läuft es entspannter, als ich angenommen habe. Da wird eben ein Kommando nochmal wiederholt, vielleicht auch ein 3. mal ...und? schadet niemandem.
    Mein Hund muß auch nach mir schauen, aber nicht die ganze Zeit an mir kleben, ihre Aufmerksamkeit darf auch mal dem Mäuseloch gelten. Fuß? nu ja, sie läuft halt neben mir, reicht.

    Ich glaube es sollte hier niemand angegriffen werden, der mit seinen Hunden arbeitet und ja man muß aufpassen, weil am Ende der Hund immer schuld ist, falls er doch mal beißt.
    Trotzdem bin ich froh an einem Ort zu wohnen, wo die Hunde schon einen gewissen Grundgehorsam besitzen, wenn aber mal einer nicht hört, wird sich drüber amüsiert.
    Ich laufe mit Hund auch gerne einfach mal mehrere Stunden einafch über die Wiesen oder das Feld (habe mit ihr geübt, aß sie die Vögel, Rehe und Kaninchen in Ruhe läßt, bei Vögeln setzt sie trotzdem auch mal nach, hab ich nicht mal ein schlechtes Gewissen, passiert, deswegen nehme ich sie nicht permanent an die Leine, denn sie kriegt sie ja doch nicht, bei einem Reh wäre das anders, aber das haben wir im Griff).

  • Zitat

    Ich glaube ja, so krass hat die TS das gar nicht gemeint und wenn man ihren Beitrag nochmal liest, dann sieht man das auch ;) Da steht nämlich auch, das ihre Hunde nur die Freiheiten genießen, die sie noch tolerieren kann.


    aber darf der Hund dann wirklich noch Hund sein?

    meine Toleranz ist sicherlich anders gelagert als die von Halter 0815 oder Halter 4711

  • Das Ding ist nur, dass man gerne reduziert wird. Wenn der Hund also sagen wir mal bei Begegnung mit einer bestimmten Person immer "stramm im Stechschritt" neben einem läuft, sieht es schnell mal so aus, als würde dieser Hund nur unter Gehorsam stehen. Aber das sich neben der Minute die man eine Person trifft der Hund noch 1439 weitere Minuten am Tag hat an denen er Hund sein darf, wird dann gern vergessen.

    Mein Rüde arbeitet gern mit mir. Es ist in seinem Wesen zu gefallen und etwas zu tun. Das ist bei meinem Rüden die Nasenarbeit. Das er bei der Vorbereitung bitte an der Stelle zu liegen hat und auch erst dann los rennt, wenn er mich anschaut, gehört dazu. Es mag für jemanden der den Hund und mich nicht kennt komisch aussehen, aber für den Hund ist es die Erfüllung seines Hund seins. Gehorsam gehört dazu.

    Wie heißt es immer so schön: Je gehorsamer der Hund ist, umso mehr Freiheiten hat er. Meine Hündin ist nicht immer gehorsam und wird dann in ihrer Freiheit eingeschränkt (in ihrem Fall der Hundewunsch nach Jagen, den sie natürlich nicht nachgehen darf).

    Ich kenne eine Menge Hunde hier und keiner von ihnen darf nicht "Hund sein" in seinem Rahmen. Von daher ist mir der Eingangspost schon sehr reisserisch, sehr klischeebehaftet.

  • Zitat

    Ich glaube ja, so krass hat die TS das gar nicht gemeint und wenn man ihren Beitrag nochmal liest, dann sieht man das auch ;) Da steht nämlich auch, das ihre Hunde nur die Freiheiten genießen, die sie noch tolerieren kann.

    Aber wer sagt ihr, dass der andere Hund nicht auch seine Freiheit innerhalb bestimmter Parameter hat?
    Vielleicht hat der arme Labbi der an lockerer Leine neben Frauchen gehen muss einen kaputten Rücken und unktrolliertes Rennen, Springen und Co in unbekannten Terrain ist einfach ein Gesundheitsrisiko?
    Vielleicht hat der "Frauchenjunkie" ist massives Aggressions- oder Angstproblem und wird durch diese Konzentration auf Frauchen und nur auf Frauchen sicher durch die Situation gelotst?

    Ich finde es einfach immer sehr gefährlich anhand von Miniszenen, die man erlebt, beurteilen zu können, wieviel Freiheit ein anderer Hund hat.
    Wenn jemand mich und das Quietscheentchen grad im Trainingsmodus erwischt, kann auch der gemeine Radfahrer draußen auf dem Inndamm erleben, wie mein Hund im Stechschritt in der Fußposition an ihm vorbeimaschiert und einen Rüffel bekommt, wenn er den Blick von meinem Gesicht abwendet.

    Und wie gesagt, ich sehe die Floskel "Hund Hund sein lassen" einfach sehr kritisch, weil für meinen Geschmack die Vorstellung davon zu sehr romatisiert wird.

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