Beagle oder besser eine andere Rasse?

  • Zitat

    Sorry, vom Beagle wird abgeraten - aber ein Malinoismix soll es dann sein?
    Der andere Hund scheint sehr unsicher zu sein und alle müssen mehr oder weniger "noch viel lernen". Das hört sich nach allem an, nur nicht nach anfängertauglich.


    Das war nur ein Beispiel dafür, dass es auch jüngere Hunde im Tierheim gibt. (Habe gerade nicht wirklich auf die Rassen geachtet.)
    Aber mir scheint das nur eine Ausrede der TE gewesen zu sein, das es diese nicht gibt, weil es einfach einen kleinen süßen Beagle-Welpen geben muss. Alles andere darf es nicht sein - Nein! (Meine Meinung)

  • Gut, wenn dem so ist ... bringt der TE dann nur auch nichts, wenn die jungen Hunde auch eher ungeeignet sind. ;-) Natürlich gibt es im Tierheim Hunde, die absolut nichts für ihr Schicksal können (welcher Hund kann das schon?), aber es gibt eben auch einige die bspw. wegen Überforderung abgeben werden. Und ja, auch in unserem Tierheim sitzen hauptsächlich ältere, problematische Hunde oder SoKas.
    Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Tierheimrundgang zu machen - vielleicht ist ja DER Hund dabei.

  • Ja, ein Welpe ist aber auch ein unbeschriebenes Blatt, was die Sache sehr vereinfachen kann - tja, oder genau deshalb nach hinten losgehen kann.

  • Hallo,


    also ich hab jetzt nicht komplett alles gelesen, aber ich möchte nur mal meine Meinung kurz dazu geben zu den Infos, die ich rausgefiltert habe.


    Es soll ein Welpe vom Züchter sein, ein Beagle idealerweise? Zu der Rasse kann ich nichts sagen, aber ich möchte dir gerne sagen, wie es mit einem Welpen ist, da ich seit vier Wochen einen habe. Und ich möchte hier nichts, aber auch gar nichts beschönigen, denn ein Welpe ist in erster Linie sehr viel Arbeit. Arbeit, die auf der einen Seite Spaß macht, weil Welpen süß sind und man sie einfach gern haben muss. Auf der anderen Seite ist es aber auch seeehr nervenaufreibend. Ich bin 24 Jahre alt, ich wünsche mir seit dem Tod unseres Hundes 2007 wieder einen Hund (dieses Mal ist es mein eigener, um den ich mich zu 90% alleine kümmern muss - mein Mann hilft mir ein ganz kleines bisschen).
    Ich habe mich super vorbereitet, ich konnte in der Theorie alles und wusste bei jedem Problem eine Lösung. Nur seitdem meine Ruby hier ist, ist alles anders. Freizeit? Anfangs Fehlanzeige. Da hieß es 24/7 nur Hund Hund Hund. Jede Stunde raus mit ihr, bei jedem Wetter (ich hatte ja nun noch Glück mit dem Wetter) und immer und überall aufpassen was sie gerade macht. Plötzlich fraß sie hier etwas an, dann knabberte sie dort. Dann hat sie letzte Woche draußen ein Plastikteil runtergeschluckt - ergab 150 Euro beim Tierarzt und eine Menge gekosteter Nerven.


    Ich möchte dir auf keinen Fall Angst machen oder so. Aber ich persönlich bin momentan in dieser Lage, einen Welpen zu haben, der mich sehr stark fordert - obwohl es eigentlich eine leicht zu erziehende, sogenannte Anfängerrasse, ist, was vom Beagle eher selten bis gar nicht behauptet wird.


    Kein Garten ist kein Ausschlusskriterium. Allerdings gebe ich ehrlich zu: Es fehlt schon. Meine Eltern haben ein Haus mit Garten, wo wir öfter mal sind.Und Ruby dort laufen zu lassen und herumtollen zu lassen - wie sie da aufgeht und Spaß hat - das kann ich ihr hier einfach nicht bieten. Weder in der Wohnung, noch im Park (Leinenpflicht). Klar, man kann ins Feld fahren usw. Aber ein Garten ist echt nochmal was anderes, viel besseres, ich persönlich (!!) würde mir keinen Welpen mehr holen, wenn ich keinen Garten habe. (Noch dazu die Sache mit dem Stubenrein-werden)


    Bitte überlege dir diese Entscheidung wirklich gut. Dein Leben ändert sich von heute auf morgen schlagartig! Du hast eine riesengroße Verantwortung, meine Mutter hat es sogar mit einem eigenen Kind verglichen. Sie sagte, so am Anfang ist das auf jeden Fall vergleichbar! Gut, dass Welpen schneller wachsen als Menschenkinder. Aber die Erziehung erfordert einfach viel Geduld und Konsequenz, die man wirklich immer aufbringen muss, was auch zT wirklich schwer ist.


    Und eine Sache noch:
    Ich habe Ruby pünktlich zu den Sommerferien (ich hole mein Fachabi nach) geholt. Nun hab ich also insgesamt 6 Wochen Zeit. Ich bin guter Dinge, dass Ruby dann 3-4 Stunden mal alleine bleiben kann, da sie auch jetzt keine Probleme macht, wenn sie mal alleine ist. Aber das ist bei jeden Hund anders und da kommt es nicht nur auf die Erziehung an, sondern auch auf das Wesen, den Charakter des Hundes! Es gibt Hunde, die können einfach nicht so lange allein bleiben, dann jammern sie und heulen die halbe Nachbarschaft voll. Und ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen: Das möchtest du nicht, denn da hast du keine ruhige Minute mehr. Wenn Ruby hier mal bellt (im Spiel oder warum auch immer), hab ich sofort ein schlechtes Gewissen wegen der Nachbarn und hoffe, dass die sich nicht gestört fühlen - und das, obwohl ich mit meinen Nachbarn weder ein gutes, noch ein schlechtes Verhältnis habe. Man hat dieses Gefühl einfach, weil man nicht möchte, dass jemand was schlechtes über deinen Hund sagen könnte.


    Ich hoffe, du bist dir über all dem im Klaren, wenn du dir einen Hund holst. Ich glaube, wäre ich psychisch nicht so stabil zurzeit, wäre es durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, dass ich Ruby wieder abgegeben hätte. In Zeiten meiner Depressionen hätte ich das nicht durchgestanden- noch dazu fast ohne Hilfe von außen.
    Bitte denk objektiv und ohne rosa Brille darüber nach, wie sich dein Leben nachher mit einem Hund verändern wird!

  • Zitat

    ich saß auch, als ich Fachabi gemacht habe, täglich locker mal bis 17.00 Uhr in der Schule.
    Dann kam das ganze Lernen dazu, Praktika... 6 Stunden täglich Schule die Woche hatte ich seit der 8. Klasse nicht mehr.


    Ich habe 2007 Abi an einem Gymnasium in NRW gemacht - zwar noch nach 13 Jahren, aber ich war immer gegen 14 Uhr daheim, hatte auch öfter erst um 9 oder 10 und hab vielleicht Abends ne Std was gemacht. Wobei ich schon immer weniger als alle anderen gemacht habe - für mittelmäßige Noten die mir damals gereicht haben. Denke es ist auch individuell und G8 oder wie das heiß kann ich nicht beurteilen.

  • Zitat

    Gefühl: Toller Beitrag! :gut:


    Dankeschön :)
    Ich fände es einfach wichtig, das zu wissen. Auch wenn ich denke, dass es sicher nicht so bei der TS ankommen wird, wie ich es mir wünschen würde. Bei mir wäre so ein Beitrag vorher auch eher untergegangen - "schließlich weiß ich ja, wie es mit Hund ist" usw.


    Aber ich hoffe, dass sie sich vielleicht wirklich richtig Gedanken darüber macht.
    Ich bin ja niemand, der abends feiern geht oder der viele Freunde hat, die er treffen könnte. Aber vorher hatte ich dieses "Ich könnte, wenn ich wollte...", was ich nun nicht mehr habe (nach und nach wird es besser, aber das ist, wie gesagt, ja unterschiedlich je nachdem wie der Welpe ist). Alles muss durchorganisiert werden. Und ein kleines bisschen Angst habe ich, trotz meiner Pläne B und C, immernoch was die Zeit angeht, wenn die Schule+das Praktikum wieder losgehen. Ob das auch alles gut geht und Ruby wirklich gut alleine bleiben kann, wenn es mal nötig ist. Und dann noch zu "verlangen", dass der Hund 6-8 Std alleine bleibt... ich glaube, im Vorraus kann man das leicht sagen, dass das klar geht. Aber wenn der Hund erstmal da ist, steht man vor einem echten Problem, wenn er nichtmal 5 Minuten alleine bleibt ohne die ganze Nachbarschaft zusammenzuschreien.

  • So, ich kann sagen, dass ich stolze Besitzerin eines 3-jährigen Beagles bin und würde nicht unbedingt abraten. Allerdings würde ich dir empfehlen, wenn es wirklich ein Beagle werden soll, dir erstmal für die erste Zeit einen Hundetrainer zu suchen.
    Unser Benni kam vor ca. einem Jahr aus Ungarn zu uns. Er saß in einer Tötungsstation und an seinem Verhalten konnte man erkennen, dass er nicht sehr viel Erziehung genossen hatte.
    Er konnte nicht an der Leine laufen, ist zu jedem Häufchen gerannt und hat es gefressen und ist selbstverständlich aufs Bett gesprungen, es war ja sein Reich.
    Wir haben uns dann für einen Hundetrainer entschieden, da der Hundeplatz einfach nicht die Intensivität für uns alleine einbringen konnte.
    Naja was ich damit sagen will: Mittlerweile kann Benni ohne Leine laufen und ich kann auch mal ein Auge auf´s Handy werfen, ohne dass ich Angst haben muss, dass er abgehauen ist, bis ich wieder nach ihm schaue.
    Charakterlich ist er ein Traum. Er freut sich einfach immer, kommt sofort zum Schmusen und merkt gleich, wenn du traurig bist und tröstet dich dann.
    Ich bin für eine Hundebesitzerin auch noch relativ jung (20 Jahre) aber die Herausforderung mit einem Beagle ist für mich einfach perfekt.
    Eine Hilfe für mich ist zum Beispiel auch das Clickertraining, darauf steht er total, er kommt eigentlich immer wenn es "clickt", Fährtensuche findet er auch Klasse, genauso wie ab und zu Fahrradfahren oder Joggen


    Naja also im Großen und Ganzen darf man vom Beagle auf keinen Fall abraten, finde ich, viel mehr muss man Aufklären, dass ein Beagle sehr viel Geduld in der Erziehung bringt...er braucht immer was neues sonst wirds langweilig, aber ich denke, das ist bei jedem Hund so.


    Du musst dir halt bewusst sein, dass der Beagle deine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, aber wenn man aufmerksam und willig ist, dann bekommt man das auch hin.


    Das einzige Problem was wir noch haben, ist das allein sein. Das bekommen wir einfach noch nicht in den Griff. Er will halt einfach immer dabei sein und ist zutiefst beleidigt, wenn man dann einfach ohne ihn geht. Unsere Matratze wurde mittlerweile schon in Mitleidenschaft gezogen.Aber mit viel Geduld kriegt man alles hin :D


    Ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein kleinen Einblick in unser "Beagle-Leben" geben :smile:

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