Futter wegnehmen als Unterordnungsritual?

  • In der Regel erreicht man mit dieser "Übung" genau das Gegenteil, denn es steht auch einem "ranghöheren" Mitglied eines "Rudels" nicht zu den anderen ihre Beute wegzunehmen. Das einzige, was man damit also erreicht: Der Hund hält alle Familienmitglieder für nicht zurechnungsfähig (und das sollen Chefs sein?) und man sollte sich dann nicht wundern, wenn er sein Futter beginnt zu verteidigen, damit ihm die Irren vom Hals bleiben.


    Kinder haben am Fressen des Hundes übrigens gar nichts verloren.


    Such Dir am besten eine gute Hundeschule, in der man Dir zeigt wie man dem Hund beibringen kann mal bei Gelegenheit auf Kommando seine Beute abnehmen zu können, falls es mal notwendig sein sollte und lass ihn ansonsten beim Fressen einfach in Ruhe ;)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Der Hund einer Bekannten sollte eingeschläfert werden, weil er massiv aggressiv auf andere Lebewesen in einem Raum reagierte sobald irgendwo irgendwas zu fressen war.
    Er duldete wirklich nicht einmal die Anwesenheit von Menschen beim Fressen.


    Es stellte sich heraus, dass mit diesem Hund von klein auf zu Erziehungszwecken genau solche Futterentzugs - Spielchen gemacht wurden, wann immer es Futter gab.


    Glücklicherweise landete er eben noch als Pflegehund bei meiner Bekannten, bei der er bleiben durfte und die seitdem intensivst mit dem Hund daran trainiert. (Futterschüssel in einen Raum, dann Hund reinlassen und direkt die Tür wieder schließen usw)


    Ich würde dir auch raten, lass es. Es gibt genug andre Situationen in denen man Unterordnung mit dem Hund üben kann

  • Ich bin da ja total easy :D


    Was steht das steht da finger ich nicht dran rum
    Draussen etwas abnehmen trainier ich separat durch Tauschen und das sie es anzeigen wenn da was liegt
    Ich hab da so ne leichte Giftphobie :hust:


    Ich kann durchaus meinen Hunden das Fressen abnehmen, die Damen drücken mir sogar regelmäßig ihre Knochen ins Gesicht ( sollten Eure Hunde sowas mal anbieten... Um Gottes Willen nicht loben, spätestens bei Pansen wird das extrem ekelhaft :ugly: )


    Meine Grunderfahrung ist da einfach, je weniger gejuckels ums Futter gemacht wird, desdo lockerer läuft das ganze auch
    Klar bei Futter-aggressiven muss man da n bisschen mehr investieren aber so bei Ottonormal 08/15 Hund mach ich da keine Welle

  • Hallo,


    nicht alles was man kann sollte man auch machen!
    Wir sind auch mal das ein od. andere mal mit der Hand an den Napf unseres Hundes gegangen. Dabei hat er direkt aus der Hand MEHR Futter bekommen, sodass er weiß:"Wenn da einer dran geht gibts eher noch etwas dazu... :gut: ". Klar sollte man ihm das Futter wegnehmen können - ohne Probleme - aber durch unsinnige Machtdemonstrationen lässt sich das nicht erreichen. Das lässt er zu wenn er gelernt hat, dass er sich auf dich verlassen kann.
    Rocky wird gebarft und deshalb dauert die Zubereitung immer etwas - genug Zeit für ihn zu warten und zu verstehen WER hier das Futter gibt (hat nix mit Rudelführer zu geben ...eher mit Ressourcenverteiler). Er hat verstanden, dass er nur eine Chance auf Futter hat, wenn er sich beherrscht, nicht laut fordert und sich nicht ohne Freigabe auf den Napf stürzt (obwohl er reichlich verfressen ist :roll: ). Das Futter bereite ich manchmal DIREKT vor seiner Nase zu ...er könnte es also versuchen ...macht er aber nicht! ABER einmal freigegeben IST freigegeben. Wegnehmen fördert Unsicherheit!!
    Wenn schon Rudeltheorien bemüht werden, dann sollte doch auch von den entsprechenden Autoren Beweise gebracht werden (z.B. Bilder od. Filme) die zeigen, dass ein ranghöheres Tier eine einmal freigegebene Ressource wieder wegnimmt - aus Willkür!
    Überhaupt sollte man - meiner Meinung nach - immer misstrauisch werden, wenn man das Wort "Rudelführer" liest od. hört. Ein Rudelführer kann NUR aus Säugetieren der gleiche Art bestehen...da fängt das Problem schon an ;).
    Ich habe z.B. noch nie einen Rothirsch gesehen, der mit einem Rudel Wölfe zusammen gelebt hat - geschweige denn deren Rudelführer war.
    "Zuverlässiger Partner mit Führungsambitionen" trifft die Sache nach meinem Verständnis schon eher :lol:
    Nur meine Meinung - andere haben womöglich eine andere...!


    Tschüss und viel Freude mit eurem neuen Familienmitglied
    Ralf

  • Zitat


    Such Dir am besten eine gute Hundeschule, in der man Dir zeigt wie man dem Hund beibringen kann mal bei Gelegenheit auf Kommando seine Beute abnehmen zu können, falls es mal notwendig sein sollte und lass ihn ansonsten beim Fressen einfach in Ruhe ;)


    Leider wird so ein Unsinn ja auch teilweise in Hundeschulen propagiert. :verzweifelt:


    Bei Futter ist sich jeder selbst der nächste. Da spielt Rangfolge keine Rolle.


    Trotzdem sollte ein Hund es lernen, dass er dir vertrauen kann, wenn du es ihm kurzfristig wegnimmst.
    Prinzipiell ist aber immer ratsam, ihm durch ein verbales Kommando zum Ablassen vom Futter zu bringen statt einfach hinzugreifen. Der Grund kann vielerlei sein. Wie schon erwähnt dass man vergisst Medikamente ins Futter zu tun oder Fremdkörper zu entfernen oder wenn der Hund auch mal was frisst, was er nicht haben darf. Statt komplett wegnehmen, sollte man auch lieber tauschen (natürlich nur was "gleichwertiges" |) )

  • Hallo,


    ich versteh diesen ganzen Unterordnungswahn nicht. Meine Hunde lernen von Anfang an Kommandos ohne Zwang, einfach aus Spaß und natürlich gibt es Belohnungen. Die bestehen aber nicht immer aus Leckerlies, auch der Ton meiner Stimme machts.
    Beim Futter vermeide ich es sie zu eng beieinander zu füttern und ich nehme auch nichts weg ohne Grund. Futter wird freigegeben und so lange haben sie zu warten. Wegnehmen kann ich allen Alles und zu jeder Zeit. Sie vertrauen mir und mit vorherigem Kommando wissen sie was auf sie zukommt. Das brauchte ich nie üben. Sie wissen das sie Kommandos zu befolgen haben, nur gebe ich keine Unsinnigen und mache auch keine sinnlosen Wiederholungen. So bleibt das Leben spannend. Falls mal einer meint er müsse diskutieren gibt es eine verbale Ansage und fertig. Ich versuche in allen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben, aber konsequent. So brauche ich nur super selten handgreiflich werden und dabei reicht dann schon ein leichtes Zwicken oder Stupsen in die Seite um sie auf mich aufmerksam zu machen.


    Gruß Terrortöle

  • Zitat


    Ich kann durchaus meinen Hunden das Fressen abnehmen, die Damen drücken mir sogar regelmäßig ihre Knochen ins Gesicht ( sollten Eure Hunde sowas mal anbieten... Um Gottes Willen nicht loben, spätestens bei Pansen wird das extrem ekelhaft :ugly: )


    :ugly: DAS kenne ich auch. Andiamo frisst sowas am liebsten auf meinem Bauch liegend

  • Ranghöhere zoffen sich nicht ums Futter und nehmen sicher nicht den Welpen ihr Fressen weg.
    Ums Futter streiten ist Schulhof-Bully-Verhalten, in einem echten Rudel gibts das evtl. unter den Geschwistern, aber die Elterntiere (die das Rudel anführen) haben so was nicht nötig.
    Dass der Ranghöhere zuerst und am meisten frisst, ist genauso Unsinn.



    Lasst euren Welpen in Ruhe fressen und verunsichert ihn nicht. Um Vertrauen und Nähe aufzubauen, könnt ihr den Hund öfter mal aus der Hand füttern.


    Kleine Kinder sollten den Hund lieber nicht massregeln, das kann ins auge gehen. Der Hund weiß sehr wohl, dass Kinder Kinder sind und im Familienverband daher eher auf seiner Ebene.
    In einem Familienverband gibt es keine starre Hierarchie aller Mitglieder, sondern die erwachsenen Elterntiere tragen die Verantwortung und sorgen für Ordung. Nur weil ein Jungtier stärker ist, lassen sich die anderen von dem noch lange nicht schikanieren. Der Hund erkennt genau, wer die Eltern und wer die Kinder sind, und wird sich von (kleinen) Kindern nicht unbedingt alles bieten lassen. Man sollte da also nichts provozieren und das Verhalten der Kinder immer beaufsichtigen, damit es nicht zu unnötigen Provokationen kommt.

  • Zitat

    In diversen Ratgebern haben wir nun gelesen, es sei sinnvoll, dem HUnd bei verschiedenen Gelegenheiten klarzumachen, dass er der rangniedrigste in der Familienhierarchie ist. Klingt logisch.
    Welche Erfahrungen haben denn die Forumsmitglieder speziell mit dem Thema FRessen wegnehmen gemacht? ALso den Welpen von klein auf daran gewöhnen, dass das Fressen eigentlich den menschlichen Rudelmitgliedern gehört und sie jederzeit in der Lage sind, es ihm wegzunehmen - selbst die Kinder. Macht das Sinn / klappt das auch bis in das Erwachsenenalter des Hundes hinein, dass der HUnd sich das gefallen lässt, wenn er es von klein auf gewöhnt ist und bringt es v.a. den erwünschten Effekt der verbesserten UNterordnung unter ALLE Familienmitglieder (also auch und v.a. die Kleinsten).
    Und wie sieht das in der Praxis aus? Macht man das jeden Tag? Alle Familienmitglieder? Oder einfach immer mal wieder?


    auch der "Rangniedrigste" hat bei mir das Recht zu fressen, wie schnell er will
    was ich ihm zuteile, nehme ich ihm auch nicht weg


    der Hund akzeptiert einen Menschen als "Chef", wenn er souverän ist und konsequent
    wenn er für den Hund klare Regeln setzt, aber nicht unfair wird


    "Futter wegnehmen" ist eine Strafe
    aber wozu willst du den Hund bestrafen? dafür, dass er frisst?


    sowas kann kein Hund verstehen, sowas verstehen ja nicht mal Menschen



    FAKT also: Was ich ihm zugeteilt habe, darf er haben und da haben keine Finger was dran zu suchen

  • Zitat

    die Damen drücken mir sogar regelmäßig ihre Knochen ins Gesicht ( sollten Eure Hunde sowas mal anbieten... Um Gottes Willen nicht loben, spätestens bei Pansen wird das extrem ekelhaft :ugly: )


    Danke für die berechtigte Warnung, aber sie kommt zu spät: Ich hab hier auch dauernd Angekautes auf den Socken kleben, und zwei Schmierpfoten dazu - irgendwie findet Hund, daß möglichst enge Körpernähe den Freßgenuß enorm erhöht. Ab und zu krieg ich den Siff dann auch noch zum Bewundern an die Hand gestupst - auch nicht schön, aber mit einem so großen, ansteckenden Terriergrinsen, daß ich mir das nur selten verbitten mag.


    Ich glaube, mit dem nächsten Welpen mach ich so lange "Unterordnungsrituale", bis der sein Futter schön für sich behält....

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