Meinungen zum Hundetrainer (Aggressionen)

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    Getrennt spazieren gehen geht nicht. Dann wäre ich entweder 6 Stunden am Tag unterwegs, wofür mir die Zeit, Kraft und Lust fehlt oder ich gehe mit jedem Hund nur noch 1,5 Stunden am Tag, was für die Hunde zu wenig ist.


    Wie wohnst du denn?? Trefft ihr bei jedem Spaziergang Hunde, oder eher sporadisch?


    Ich habe die Gassi Routen stellenweise aufgeteilt. Ich bin mit den Hunden zusammen gegangen, dann aber zu Uhrzeiten, oder an Orten wo Gegenverkehr sehr selten war. Einfach um das Risiko zu minimieren und um Blickkontakt, Abruf usw. zu trainieren. Da kann man ja prima den zweiten Hund miteinspannen.


    Ich bin aber auch getrennt gelaufen. Zum einen um mit dem Problemhund vernünftig zu arbeiten am Objektund zum anderen damit der andere Hund die Aufmerksamkeit bekommt, die er braucht, ohne die Krawallschachtel im Hintergrund.


    Wenn du in einer Gegend wohnst, wo du ohnehin regelmäßig Hundebegegnungen hast, dann würde ich diese Zeiten/Orte wählen, um mit dem Problemhund zu arbeiten. Du mußt ja keine 2 Stunden unterwegs sein, es reicht vorerst ne halbe Stunde. Die solltest du dir einfach nehmen. Wenn du mit dem Hund arbeitest, dann ist das etwas völlig anderes als nur laufen und spielen.

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    StarryEyed:
    Er hat ca. 30kg. Mit ca. 2km/h pro Stunde komme ich dann vorran, wenn ich ihn weiterziehe, er aber zum anderen Hund will.


    LilaElvis:
    Getrennt spazieren gehen geht nicht. Dann wäre ich entweder 6 Stunden am Tag unterwegs, wofür mir die Zeit, Kraft und Lust fehlt oder ich gehe mit jedem Hund nur noch 1,5 Stunden am Tag, was für die Hunde zu wenig ist.
    Er will den anderen Hund beissen. Im Tierheim meinten sie, er wäre nach der Kastration so aggressiv geworden.
    Meinst du, dass Gruppentraining oder Training auf dem Hundeplatz besser wäre? Hatte ich schon oft genug, hat nichts gebracht. Und zur Freizeitgestaltung mit Hund brauche ich keine Hundeschule besuchen.



    Ich würde es da mal versuchen wie von Lakasha beschrieben. Eine Runde wenn Möglich ohne Hundebegegnung zusammen und eine dann getrennt. Die muss ja auch nicht so lang sein, weil du die Qualität der Zeit/Gassi mit jedem Hund einzeln steigern kannst.


    Ich denke Gruppentraining mit einem erfahrenen Trainer bringt auf jeden Fall etwas. Vor allem sieht er euch ja auch in Kombination und kann euch Tipps und Tricks geben was ihr tun könnt oder wie ernst dein Hund es wirklich meint. Hundeschule/Platz/Verein ist ja nicht gleich Hundeschule/Platz/Verein. Vielleicht hattest du bisher nur Pech. Schau doch mal beim BHV da gibt es vielleicht auch eine Hundeschule in deiner Nähe.

  • Also ganz ehrlich, meine Erfahrung ist, dass dieses Management etc. meist nur in der Theorie funktioniert. Also erstmal auf Abstand bleiben, belohnen, beim nächsten Mal einen Meter weiter usw. Also ich kenne bisher keinen Hund wo das funktioniert hat. Belehrt mich ruhig eines besseren. Das ist nur einfach meine Erfahrung.


    Im Grunde behebt das ja auch nur das Symptom und nicht den Grund. Also ist es auch keine langfristige Lösung. (Also meine Erfahrung. Nicht falsch verstehen, ich will hier niemanden angreifen. Wenn das bei euch so funktioniert hat, ist das ja toll). Meist ist das Problem bei Leinenaggression Unsicherheit und fehlede Führung des Menschen.


    Deswegen denke ich am Besten du suchst dir einen anderen, guten Trainer, nimmst 2-3 Einzelstunden in eurer Umgebung, dann sollte das Problem durch sein. Und anschließend dann vielleicht Gruppentraining um das neue Verhalten zu festigen.


    Also die Tipps deines Trainers (Dummy, Gehorsam festigen) sind ja nicht schlecht, nützen dir aber bei deinem Problem erstmal nix. Und das mit der Joggingleine find ich überhaupt nicht gut. Was soll das bringen. Das Verhalten wird ja nur noch gefestigt. Und was ich absolut nicht gut finde ist das Ziel demnächst bei Begegnungen absitzen zu lassen. Stehen bleiben oder sogar ein Sitz fordern erzeugt ja noch zusätzliche Spannung. Bei Begegnungen ist es immer am Besten in Bewegung zu bleiben und nicht stehen zu bleiben.

  • Wir haben das auch ne Zeitlang gemacht, den anderen Hund ignorieren und weiterlaufen. Bei uns wars aber nur eine Vorbereitung aufs eigentliche Anti-pöbel-training. Das Ziel war, es zum einen nicht schlimmer zu machen (Besser NIX tun als das Falsche) bis wir soweit sind die Pöbelei zu unterbinden, und zum anderen selbst wieder ruhig und gelassen zu werden. Bei uns hat allein das schon etwas geholfen, weil ich die Pöbelei auch größtenteils echt selber verursacht hab.

  • Zitat

    Im Grunde behebt das ja auch nur das Symptom und nicht den Grund


    Vorausgesetzt es gibt einen Grund, den man beheben kann. Haste einen Hund der einfach pissig auf Artgenossen reagiert, welchen Grund willste da beheben?


    Ist ein Hund gegenüber fremden Artgenossen unsicher/ängstlich, dann kann man lange an dem Problem arbeiten, weil sie diese Unsicherheit/Angst nur bedingt verbessern wird. Ausnahmen bestätigen die Regel


    Man kann aber daran arbeiten, daß der eigene Hund nicht völlig ausflippt, sondern sich anständig führen und lenken läßt, ruhig und gelassen bleibt.


    Zitat

    Also ganz ehrlich, meine Erfahrung ist, dass dieses Management etc. meist nur in der Theorie funktioniert. Also erstmal auf Abstand bleiben, belohnen, beim nächsten Mal einen Meter weiter usw. Also ich kenne bisher keinen Hund wo das funktioniert hat. Belehrt mich ruhig eines besseren. Das ist nur einfach meine Erfahrung.


    Ist zwar in der Praxis schwierig umzusetzen, weil der Abstand nur schwer konstant einzuhalten ist. Aber grundsätzlich kann diese Methode durchaus helfen. Obs Sinn macht, steht wieder auf einem anderen Blatt


    Zitat

    Stehen bleiben oder sogar ein Sitz fordern erzeugt ja noch zusätzliche Spannung. Bei Begegnungen ist es immer am Besten in Bewegung zu bleiben und nicht stehen zu bleiben.


    Das würde ich so pauschal nicht sagen. Es gibt Hunde denen fällt es in der Bewegung leichter, als beim Absitzen. Das muß man einfach herausfinden. Eine Alternative zum Pöbeln ist ja sitzen oder laufen und Blickkontakt aufbauen & halten.

  • An sich finde ich die tipps nicht schlecht, u das man 'rundherum' arbeiten muss um ein problem zu beheben ist ja meistens so. Aber irgendwie ist es mir auch zu wenig!
    Kurz gesagt, an der joggingleine weiterziehen u nicht beachten, irgendwo sitz u platz üben u futterbeutel werfen, das alles bringt ihn ja in der direkten begegnung nicht dazuruhig zu sein.
    Wir haben zb(!) großen abstabnd gehalten/sind riiiiiesige bögen gelaufen, haben gleichzeitig ruhiges verhalten belohnt (streichwurst gemischt mit hufu aus der dose aus der futtertube), u sobald sie auch nur annähernd anstalten gemacht hat sich aufzuregen (fixieren -kein normales interessiertes hin schauen- , langsames gehen/schleichen, steiff werden, ..... ), haben wir auf der stelle kehrt gemacht.
    Sobald ich wieder ihre aufmerksamkeit hatte belohnung u wieder umdrehen richtung feind, usw.
    Zusätzlich haben wir viele suchspiele, impulskontrolle (zb ball werfen, warten, platz machen, erst dann los ball holen) u überhaupt viel nasenarbeit auf alle erdenkliche art gemacht. (Spazieren gehen könnt ich von sonnenaufgang bis sonnenuntergang ohne pause u madame wär nicht mal in der nähe von müde! Lass ich sie aber 10min trix üben u dann 10min zimt suchen, ist sie ausgeglichen u zufrieden.)
    Irgendetwas tragen lassen (egal ob futterbeutel, ball oä) können wir auch erst seit ein paar wochen u va absolut nicht bei jedem hund, madame ist auch eine von denen die das teil dann verteidigen!
    Bei manchen hunden klappt es besser wenn die sich am rand stellen u wir vorbei gehen, bei anderen klappt es besser wenn wir uns am rand stellen u die anderen vorbei lassen. (Wonach sie die sortiert weiß ich aber auch noch nicht ganz sicher.)
    U das sowas dauert ist dir hoffentlich auch klar!
    Wir arbeiten seit mittlerweile 2jahren dran u manchmal klappt es supa supa gut, dann zwickt sie ein furz od is halt irgendwie mit dem falschen bein aufgestanden u muss das natürlich auch jedem mitteilen - ein richtiges weib halt :headbash: (u ohne eingebildet klingen zu wollen, ich bin nicht jmd der überhaupt gar keine ahnung hat von dem was er tut; vielleicht weiß sie es selbst nicht. Ich glaub einfach, manchmal geht sie sich selbst auf die nerven!)


    Zumindest hast keinen trainer erwischt der dir zu zughalsband mit leinenruck u wasserflasche mit integrierter schepperfunktion geraten hat!

  • Die Sache mit dem Abstand halten hatten wir schon durch. Klappt in der Praxis tatsächlich nicht. Eine Strasse ist ja normalerweise nur 5m breit. Also wie sollte man dann 15m Abstand halten, wenn man einen Hund trifft? Dann müsste ich ja bei Anwohnern durch den Garten latschen. Wenn ich zum anderen Hund 15m Abstand halten will, muss ich entweder die Parallelstrasse laufen, sodass zwischen mir und dem anderem Hund ein Haus dazwischen steht, ich muss im Wald ins Unterholz kriechen, dann sieht meiner den anderen Hund auch nicht, weil zu viele Bäume dazwischen sind oder ich latsche irgendwo aufs Feld rauf. Wenn das unter Wasser steht oder da 2m hoher Mais steht, mache ich das aber auch nicht.
    Und wenn ich im Park spazieren gehe wo ich theoretisch 15m Abstand halten könnte, sind da keine anderen Hunde..



    Lakasha:
    Was meinst du denn, wie ich wohne? Wenn du auf einen Garten anspielen willst, den habe ich zwar, aber der ersetzt keinen Auslauf. Wir treffen nicht täglich andere Hunde.

  • Also bei uns hat das geklappt! Weil wir beide sicherer wurden, Hund und ich.
    Und wenn du auf ner Strasse läufst und dir kommt einer entgegen, dann drehste um und biegst irgendwo ein bis der andere Hund vorbei ist. Warum nicht schrittchenweise dem Problem nähern. Und ganz klar löst es das Problem, nämlich die meistens vorhandene Unsicherheit von Hund oder Halter oder beiden und der Hund lernt auf einer Distanz ein Alternativverhalten.

  • Zitat

    Und wenn du auf ner Strasse läufst und dir kommt einer entgegen, dann drehste um und biegst irgendwo ein bis der andere Hund vorbei ist.


    Dann dreht der andere Hundehalter auch um oder geht in ein Haus rein und ich stehe da und wundere mich, dass keiner kommt. Alles schon passiert. Nein im ernst, so mache ich es ja schon, aber das geht eben nicht immer. Manchmal müsste ich dann 1-2km zurücklaufen um irgendwo abbiegen zu können. Da bin ich dann auch irgendwie zu faul zu. Will ja schliesslich auch voran kommen. Wenn ich einen Weg entlang laufe, der 3km lang nur geradeaus geht, dann klappt das schlecht. Ausserdem, wer sagt dir denn, dass der andere Halter nicht auch da lang gehen will, wo ich dann abbiege und mir dann hinterherrennt?


    Das klappt in der Praxis nicht wirklich...

  • Also ich persönlich halte ehrlich gesagt nichts davon. Für mich liest sich das so, als ob die Beziehung zu deinem Hund nicht optimal wäre und er dir in diesen Situationen nicht vertraut.
    Ich würde daher grundlegend an der Beziehung arbeiten - dadurch wird sich vermutlich auch das Artgenossenproblem verändern.


    Und Sitz, Platz etc. sind für mich Kommandos, die der Hund ausführt, wenn er richtig konditioniert wurde - ja. Aber ich möchte das meine Hunde bei mir bleiben, weil es ihnen das wert ist, weil sie sich bei mir sicher fühlen. Kommandos gehören für mich in einen anderen Bereich [Hundesport].

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