Hundeerziehung ohne Härte?
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Wenn es wirklich heißt den Hund permanent angeleint zu lassen und auf Schritt und Tritt zu kontrollieren (denn ein Hund ist keine Maschine 100% Gehorsam gibt es schlich und ergreifend nicht und sollte mMn nicht das Ziel eines HH sein), dann mache ich lieber durch klare Ansagen deutlich, dass diesen oder jenes Verhalten tabu ist und konne meinem Hund ansonsten die Freiheiten eines Hundelebens bieten und habe auch mal einen entspannten Spzierganz ohne permanen unter Strom zu stehen, was könnte sie als nächstes anstellen. Ich weiß, sie kennt meinen Tonfall wenn es "ernst" wird und ich kann sie damit auch in hoher Trieblage stoppen, bzw es fliegt im Zweifel etwas um sie aus ihrem Tunnel rauszuholen, und ansonsten darf sie dann auch Hund sein und Kontakt zu anderen Hunden und Menschen haben ohne das sie in Watte gepackt wird
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Das allerdings kann im Alltag absolut schwierig sein. Ich zumindest lebe eben nicht unter Laborbedingungen, sondern in einer Welt voller Unabwägbarkeiten. So sehr ich mir auch einen Kopp im Vorfeld mache, es passieren immer wieder Dinge, die ich so einfach nicht auf dem Schirm hatte, und die mir, bevor sie das erste mal auftraten auch nie als Möglichkeit in den Sinn gekommen wären, weil mir schlicht die Erfahrungswerte fehlten.
Außerdem kommt nicht jeder Hund als unbeschriebenes Blatt zu einem. Und bei manch einem haben sich gewisse unschöne Verhaltensweisen schon so etabliert, dass man schlicht nicht drum rum kommt, als ab und an mal körperlich durchzugreifen - und sei es nur als Management. ............
Mein Hund ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt - da haben schon Viele drauf rumgekritzelt.............
Nun, ich lebe auch nicht in einem Labor - aber wenn da mal wieder eine Situation auftaucht mit der ich nicht gerechnet habe dann nehme ich meinen Wüterich da raus und es bleibt für ihn ohne Konsequenz - denn er weiß es ja nicht besser!!!Für mich bedeutet das aber, daß ich unachtsam war, nicht aufgepasst habe und mir nun abends mal Gedanken machen muss, wie ich beim nächsten Mal reagieren werde. Dann stehe ich dem nächsten "Unfall" nicht mehr so unvorbereitet gegenüber - und ich vermeide tunlichst, meinen Hund Einflüssen auszusetzen, denen er noch nicht gewachsen ist und wo ich noch nicht gelernt habe wie ich damit umgehen soll.
Wir tasten uns langsam vorwärts - tickt er aus habe ich ihm zuviel zugemutet und seine körpersprachlichen "Warnzeichen" ignoriert. Dann bin ich in der Pflicht, meinen Hund besser zu beobachten und vieles erst gar nicht soweit kommen zu lassen.
Dadurch wächst sein Vertrauen zu mir immens da ich für sein Befinden sorge und ihn aus der Verlegenheit hole, alles selber regeln zu müssen. Er lernt,daß ich Stress im weitesten Sinne von ihm fernhalte und er in meiner Gegenwart entspannt sein kann.Ich habe ein "lasses" über die Leckerchenmethode aufgebaut - ziemlich das erste, was ich mit ihm gemacht habe. Das funktioniert einwandfrei - und erst, wenn er beim 2. Mal nicht drauf reagiert dann werde ich lauter - mit einem lauten "lasses" - und das reicht dann auch
Ich muss und will meinen Hund nicht körperlich maßregeln - auch ein Griff ins Fell gehört dazu und wäre für meinen Hund ein Vertrauensbruch. Abgesehen davon lernt der Hund in so einem Moment nicht wirklich was da das negative Empfinden (Schreck, Schmerz, Stress) überwiegt und man nie weiß, wie er das gerade verknüpft hat.Man stelle sich vor wie es wäre , wenn Hund seinen Menschen ebenso maßregeln würde nur weil er sich aus hundlicher Sicht falsch verhalten hat................
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"Härte" würde ich hier nicht sagen, aber mal einen Stupser oder ein schärfer gesprochenes "Nein" gibt es hier auch schon mal. Ich zeige den beiden und auch der Katze gern, was sie dürfen und was nicht, erkläre geduldig alle Regeln. Sind diese dann verstanden worden setze ich sie aber auch konsequent durch. Nicht mit schreien oder schlagen, Gott bewahre, sondern mit konsequenten Ansagen und Körpersprache.
Ich BIN der Chef, ich muss es nicht beweisen. ich bin diejenige, die sich um Fressen, Wasser, Schlafplätze und Sicherheit kümmert, dafür sorgt, dass die jeweilige Wohlfühlzone des anderen nicht ständig unterschritten wird und die Streicheleinheiten und Spaß verteilt. Das BIN ich einfach.
Auf den Rücken legen, anbrüllen, schlagen und treten - wozu soll das gut sein? Das zeugt meiner Meinung nach nur von der Unfähigkeit und dem Minderwertigkeitsgefühl des Halters. -
Zitat
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Auf den Rücken legen, anbrüllen, schlagen und treten - wozu soll das gut sein? Das zeugt meiner Meinung nach nur von der Unfähigkeit und dem Minderwertigkeitsgefühl des Halters. -
Mit härte meine ich, den Hund bei jeden schlechten verhalten gleich körperlich Maßregeln, das muss doch nicht sein.
Natürlich darf man es auch nicht durchgehen lassen, es wird ihm durch einen bösen Blick oder nen Stupser je nach Hund klar gemacht das es so nicht geht. -
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Danke für die Antwort
Im Prinzip machst du also doch das, was ich als "rumbasteln" bezeichnen würde, also Verhalten langsam aufbauen, verschiedene Punkte trainieren, das hatte mich bei deiner ursprünglichen Aussage ein bisschen irritiert, bzw. ich hatte es falsch interpretiert
Nur hübsch belohnen bringt bei meinem Jagdtier übrigens auch nichts, der würde (bzw. ist leider auch schon) durchstarten...aber ich sichere ihn eben in Jagdreichen Gebiet mit der Schlepp, baue Alternativen auf und bestätige zB stehen bleiben und anschauen um das zu festigen, will er dann dennoch losrennen, wird das natürlich mit einem Stop-Signal unterbunden...so zeig ich ihm was er nicht darf und er weiß was er stattdessen machen kann und sollJa, super dass Du nachgefragt hast
. Ich hatte das schon mal mit jemandem - wenn man den anderen und Hund nicht sieht, kann das leicht missverständlich sein. Worte geben das halt nur beschränkt weiter, wie eine Situation ist. Ich mache das wie du an der Schlepp.
Mit der Belohnung sagst Du was! Ich habe das Gefühl, dass ich gar nicht so viel belohnen darf. Das sind Nuancen. Also, wenn er lernt, bekommt er immer Leckerli und dickes Lob, aber bei der Alltagsübung und -festigung muss ich dann das Lob auch dosieren, damit es immer mehr ein entspanntes Miteinander wird. Und verfressen wie er ist, muss ich auch immer aufpassen, dass er nicht in den Leckerlitunnel kommt, sondern bei mir bleibt. Oder er sich das Leckerli abholt und dann macht, was ihm passt
. Hach ja, nicht so leicht mit dem Ohrwaschelkönig - aber macht Spass!
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Mit härte meine ich, den Hund bei jeden schlechten verhalten gleich körperlich Maßregeln, das muss doch nicht sein.
Natürlich darf man es auch nicht durchgehen lassen, es wird ihm durch einen bösen Blick oder nen Stupser je nach Hund klar gemacht das es so nicht geht.
Hehehehehe - das sag mal meiner Omi
Mit bösem Blick oder nen kleinen Stupser komme ich bei ihr nicht weit. Aber deshalb weil sie auf der einen Seite unglaublich sensibel ist, auf der anderen Seite aber auch ein tierischer Dickkopf. Bei ihr muss ich zwangsläufig etwas deutlicher werden. Manchmal meint man sogar, ich schreie sie ständig an - sie hört aber einfach nicht mehr gut.Ich lasse ihr inzwischen aber auch wirklich viel durchgehen. Sie kennt die Regeln, sie hält sich auch größenteils dran. Aber dennoch kann ich als souveräner Rudelführer auch mal eine 5 gerade sein lassen. Dabei geht es in erster Linie um festschnüffeln und ziehen an der Leine, Kommandos ignorieren und Katze ärgern
Bei Motte hingegen muss ich mit richtiger Schelte aufpassen - sie klappt mir dann zusammen. Dafür reicht auch eine etwas hektische Situation und ich versuche sie dann an die Leine zu nehmen, sie liegt dann teilweise auch auf dem Boden mit Bauch nach oben und ist kurz davor sich einzunässen. Sie muss mal mit der Leine geschlagen worden sein, aber ich war's nie!
Außer beim Wälzen und buddeln, da grinst sie mich wenn ich schimpfe sogar noch an, weil sie weiß, dass ich's innerlich eh lustig finde und die Schimpfe dann nicht ernst gemeint ist
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Ich sage man sollte einen Hund mit Verstand erziehen. Alles was man tut oder unterläßt sollte man selbst genau verstehen und wissen warum man was macht und wie sich das auswirken kann und wird.
Das bedeutet für mich das ich nicht psychisch oder physisch was erzwinge oder bestrafen möchte. Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass es mir trotzdem passiert weil ich halt mal kein emotionsloser Roboter bin.
Allerdings wirklich kontraproduktive Sachen passieren mir da eher nicht weil dann eben schnell noch mein Verstand einsetzt und mich bremst. Das wird auch alles immer besser umso mehr ich verstehe was ich bei meiner Arbeit mit meinem Hund im Alltag tue.
Die Frage stellt also nicht wie man erziehen "kann" sondern wie man erziehen "sollte" und sich an dem Idealbild ausrichten auch wenn man es niemals zu 100% erfüllen kann.
Das wirkt sich zumindest extrem positiv auf die Beziehung Hund-Mensch aus und klappt mit jedem Hund. -
Übrigens wird hier im Thread gern die Verhaltensunterbrechung auf verschiedenste Arten zur Grenzensetzung aufgeführt. Was mir fehlt ist einfach auch der Schritt der nach der Verhaltensunterbrechung kommt ... den Hund nicht in einem Verhaltensvakuum stehen lassen das er dann selbst füllen darf und ggf wieder mit unerwünschtem Verhalten.
Der Hund muss bei einer Verhaltensunterbrechung (egal wie) mitgeteilt bekommen, was er denn jetzt anstatt dessen tun soll.
Das nur mal so am Rande für die ganzen "meiner bekommt einfach mit einer klaren Ansage seine Grenzen gezeigt"-Ansager -
Zitat
Guten Abend,
Über dieses Thema kann man sich streiten und es gibt so viele Meinungen und wollte mal eure Meinungen hören!
Kann man einen Hund ohne härte erziehen sondern nur mit viel Liebe, Konsequenz, Ruhe, Geduld und mit positiver Verstärkung erziehe, ohne das der Hund einen auf der Nase rumtanzt?
Ohne HÄRTE sicherlich. Aber nicht ohne Strafe. Ich definiere Konsequenz nicht als "Durchhaltevermögen" oder "einen längeren Atem haben als der Hund". Konsequenz ist etwas das von mir auf das Verhalten vom Hund folgt mit dem Ziel das Verhalten öfter oder eben weniger oft auftreten zu lassen. Ich persönlich kann mir bei meinem Hund nicht leisten dabei "hart" zu sein.
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