Hundeerziehung ohne Härte?
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Aber wie erzieht man einen Hund ohne mal laut zu werden, ohne mal eine anstubsen, Griff ins Fell etc, wie reagiert man bei Fehlverhalten bzw. wenn ein absolutes Tabu überschritten wird? Wie macht man das ohne das es als Härte ausgelegt werden könnte?
In dem man ein absolutes Abbruchsignal etabliert und solange dieses nicht wirklich sitzt, Fehlverhalten vermeidet, indem man dem Hund gar nicht die Möglichkeit dazu gibt! -
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Klar kann man das & vermutlich geht es bei manchen Hunden auch garnicht anders.
Ich habe hier eine Podenco Mix Hündin bei der alles über positives belohnen, Geduld und Konsequenz läuft.
Das schlimmste was Emma zu hören bekommt ist ein Strenges "Nein" und mehr braucht es auch nicht.
Emma reagiert toll auf Stimme, sobald der Ton strenger oder gar lauter wird reagiert Emma schon mit "Beschwichtigung", wenn ich hier mit irgendwelchen anderen Methoden arbeiten würde dann würde ich das ganze Vertrauen von Emma zerstören & jede Grundlage für ein Zusammenarbeiten kaputt machen.
Es mag Hunde geben bei denen man damit nicht weiter kommt, aber ich denke sehr viele Hunde lassen sich so gut führen. Vielen fehlt vielleicht auch einfach nur die Gelduld und die Konsequenz. -
Ich denke, wir können festhalten, dass unter "Härte" körperliche und/ oder psychische Züchtigung ( Schlag, Tritt, lautes Anschreien ) gemeint ist. Ein leichtes Zwicken, Blockieren durch Körper oder ein klares NEIN sind für die Meisten hier keine "Härte" (im übertriebenen Sinne). Und reines Ignorieren von Fehlverhalten erhebt nun auch nicht den Anspruch auf DIE ERZIEHUNGSMETHODE.
Die Antwort von QuoVadis hinsichtlich Abbruchsignal finde ich gut und richtig, bleibt jedoch die Frage: Wie geht das?
Um dies beantworten zu können, sollten wir nun bloß nicht verallgemeinern sondern müssten jeweils das entsprechende Mensch-Hund-Team, seine Geschichte, die entsprechende Situation, das entsprechende Fehlverhalten, das Umfeld, etc. betrachten.
Oh je, dass kann ja interessant werden ;-) -
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In dem man ein absolutes Abbruchsignal etabliert und solange dieses nicht wirklich sitzt, Fehlverhalten vermeidet, indem man dem Hund gar nicht die Möglichkeit dazu gibt!Das allerdings kann im Alltag absolut schwierig sein. Ich zumindest lebe eben nicht unter Laborbedingungen, sondern in einer Welt voller Unabwägbarkeiten. So sehr ich mir auch einen Kopp im Vorfeld mache, es passieren immer wieder Dinge, die ich so einfach nicht auf dem Schirm hatte, und die mir, bevor sie das erste mal auftraten auch nie als Möglichkeit in den Sinn gekommen wären, weil mir schlicht die Erfahrungswerte fehlten.
Außerdem kommt nicht jeder Hund als unbeschriebenes Blatt zu einem. Und bei manch einem haben sich gewisse unschöne Verhaltensweisen schon so etabliert, dass man schlicht nicht drum rum kommt, als ab und an mal körperlich durchzugreifen - und sei es nur als Management. Bei Welpen, da gebe ich den "positiv-Erzieher" recht, ist besonders positive Strafe fast immer völlig Fehl am Platz. Bei manchen Junghunden, die sich gerade ausprobieren sieht das in meinen Augen aber schon wieder ganz anders aus.
Grenzen und Regel braucht jeder Hund. Ja, in der Erziehung, die rein auf der Beziehungsebene abläuft, wo es also um meine persönlichen Grenzen, um das Einhalten von mir aufgestellter Regeln geht, werde ich im Zweifel auch deutlicher. Ob das ein Blick, die Körperhaltung oder ein lauteres Wort ist, hängt vom Hund und der Situation ab. Und ein Hund, der im jugendlichen Leichtsinn versucht körperlich Grenzen auszutesten (und ich mein jetzt nicht durch Aggression, das ist ne andere Kiste), der bekommt eben auch ne körperliche Antwort. Das bedeutet natürlich nicht, das er Schläge oder Tritte kassiert, aber mit einem körperlichen - im Zweifel auch groben - Block und einer lauten Unmutsbekundung meinerseits muss er rechnen, wenn er beispielsweise ungebremst in mich reinzudonnern versucht.
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In dem man ein absolutes Abbruchsignal etabliert und solange dieses nicht wirklich sitzt, Fehlverhalten vermeidet, indem man dem Hund gar nicht die Möglichkeit dazu gibt!Also ich geh dann mal in die Wüste und übe da mit meinem Grossen im Schutzanzug...
... weil der liebt jeden Menschen und jeden Hund flach auf den Boden, wenn ich ihn liesse. Und würde mir noch heute Hosen und Jacken schreddern, wenn ich ihn nicht gelehrt hätte, dies nicht zu tun, und zwar nicht durch vermeiden, sondern durch Aussetzen in der Situation und faire Konsequenz für Fehlverhalten.
Das geht nicht immer mit dem Vermeiden und ist auch nicht im Sinne des Erfinders. Ich finde das sehr theoretisch, auch, wenn es mit meiner kleinen Hündin so klappt. Mit dem Grossen geht es darum, dass der Hund die Situation auszuhalten lernt und bestenfalls ein Alternativverhalten anbietet.
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In dem man ein absolutes Abbruchsignal etabliert und solange dieses nicht wirklich sitzt, Fehlverhalten vermeidet, indem man dem Hund gar nicht die Möglichkeit dazu gibt!Aber was heißt das Konkret? Nicht ableinen um zu vermeiden, dass er den Rückruf ignoriert, bzw jagen geht bzw Jogger, Kinder anspringt, andere Hunde nervt etc pp.?
Nicht mehr mit anderen Hunden spielen lassen um zu verhindern dass er mobbt?
Hier ist auch ein Tabu, die Kleintiere anzuspringen, solange bis der Abbruch ztu 100% sitzt dauert es hier mind. solange bis die Madam aus der Pubertät ist, in dieser Zeit ist Fehlverhalten in meinen Augen vorprogrammiert, also wie soll ich alle Situationen in denen ich durchgreifen müsste vermeiden? Hätte ich bis jetzt fast 6 Monate Hund und Kleintiere streng getrennt halten sollen, nur keine Ansage machen zu müssen?
Mit welchem Zweck? Ist es für den Hund so furchtbar mal verbal eins auf den Deckel zu kriegen? Das kriegen Hunde im Umgang miteinandere automatisch irgendwann(und das nicht nur verbal sondern mitunter recht körperlich), da bricht keiner von psychisch zusammen..und wenns nur ein sehr deutliches nein ist, was bestimmt bei extrem sensiblen Hunden schon reicht
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Ich mache das ja ebenso wie Du - prinzipiell. D.h., richtiges Verhalten bestätigen. Dennoch reicht das bei hoher Trieblage und einem wirklich wilden Jungspund wie meinem nicht. Es gibt einige Grosspudel, die nicht richtig geführt, zu Problemhunden werden und den Besitzer wechseln, weil sie mal so ganz entspannt ihr eigenes Ding durchziehen, gar nicht mehr steuerbar sind und ihren Willen durchaus auch mal mit den Zähnen durchsetzen können
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Was ich mache?
- seit Welpenalter an Impulskontrolle arbeiten und am Aussenradius
- sichern an der Leine, so dass er keinen Erfolg haben kann
- ihn selbst Lösungen finden lassen, welche ihn zum Erfolg führen können bzw. ihn differenzieren lehren, welches Gebahren unangenehme Folgen hat und welches nicht.
- guter Grundgehorsam, langsam aufgebaut
- 2-tägiges, gutes Seminar buchen für Anti-Jagdverhalten in 2 WochenDennoch braucht er ab und an auch diesen in meinem Falle Fellgriff (der alles andere für ihn ist als hart ;), eher ein "Erde an Falco!" ), um zu Sinnen zu kommen, wenn er im Austickmodus ist und nicht mehr ansprechbar.
Danke für die Antwort
Im Prinzip machst du also doch das, was ich als "rumbasteln" bezeichnen würde, also Verhalten langsam aufbauen, verschiedene Punkte trainieren, das hatte mich bei deiner ursprünglichen Aussage ein bisschen irritiert, bzw. ich hatte es falsch interpretiert
Nur hübsch belohnen bringt bei meinem Jagdtier übrigens auch nichts, der würde (bzw. ist leider auch schon) durchstarten...aber ich sichere ihn eben in Jagdreichen Gebiet mit der Schlepp, baue Alternativen auf und bestätige zB stehen bleiben und anschauen um das zu festigen, will er dann dennoch losrennen, wird das natürlich mit einem Stop-Signal unterbunden...so zeig ich ihm was er nicht darf und er weiß was er stattdessen machen kann und soll -
Ich habe beispielsweise meine Wohnung welpensicher gemacht, das der Welpe keine Gelegenheit hatte, irgendwas anzustellen, oder zu klauen.
Wenn er die Möglichkeit hatte, dann unter Aufsicht, damit ich den Versuch im Ansatz unterbrechen konnte, ohne zu "harten" Mitteln greifen zu müssen.
Draussen, Freilauf nur im sicheren Gebiet, ansonsten Schlepp, bis der Abruf auch unter Ablenkung funktionierte.
Hund genau beobachten und auf mich konzentrieren, bevor er "Fehlverhalten" zeigen kann.ZitatAußerdem kommt nicht jeder Hund als unbeschriebenes Blatt zu einem. Und bei manch einem haben sich gewisse unschöne Verhaltensweisen schon so etabliert,...
Auch da geht es!
Hatte einen knapp einjährigen Schäfer aus dem TH, der alles anging, was 4 Beine hatte.
Da wurde eben in einm Abstand geübt, bei dem er noch ansprechbar war!
Hund gesehen, auf mich konzentriert und gespielt, nachdem ich ihm inert eines halben Jahres das Spielen beigebracht hatte. Woher, Hund gesehen - kehrt Marsch, weil alles Andere hatte keinen Zweck! -
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und solange dieses nicht wirklich sitzt, Fehlverhalten vermeidet, indem man dem Hund gar nicht die Möglichkeit dazu gibt!
Und wie willst du das, bitteschön, praktisch machen? Deinen Hund 24/7/365 nonstop angeleint überwachen und nur ja jede Lebensregung kontrollieren, damit er nicht aus Versuch und Irrtum lernen kann? Natürlich alles ganz positiv - ein ganzes Hundeleben lang? "Fehlverhalten" ist schließlich nicht auf ein bestimmtes Alter oder bestimmte Situationen beschränkt?
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Auch da geht es!
Hatte einen knapp einjährigen Schäfer aus dem TH, der alles anging, was 4 Beine hatte.
Da wurde eben in einm Abstand geübt, bei dem er noch ansprechbar war!
Hund gesehen, auf mich konzentriert und gespielt, nachdem ich ihm inert eines halben Jahres das Spielen beigebracht hatte. Woher, Hund gesehen - kehrt Marsch, weil alles Andere hatte keinen Zweck!Das z.B. ist eine Stelle, an der auch ich absolut positiv arbeiten würde. Deswegen betonte ich ja, dass es ich nicht von Aggression redete. Wenn es aber um distanzloses und unhöfliches Verhalten mir oder anderen gegenüber geht, maßregele ich. Selbstverständlich nicht, ohne Alternativverhalten zu belohnen....
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