Hundeerziehung ohne Härte?

  • Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ...


    Zitat

    So schwer ist das eigentlich gar nicht.


    Hund bekommt ein Leckerli, ein Lob, etc. = positive Bestätigung, da ein angenehmer Reiz hinzugefügt wird
    Hund wird von der Leine gelassen = negative Bestätigung, da ein unangenehmes Objekt, in dem fall die Leine, entfernt wird


    Wenn ich dem Hund die Leine als unangenehm beigebracht habe ist es eine Strafe. Leine ich ihn ab, wäre es somit negative Strafe.


    Zitat

    Hund wird gemaßregelt mit einem Tadel, Leinenruck, etc = positive Strafe, da etwas unangenehmes hinzugefügt wird
    Hund wird das Spielzeug weggenommen = negative Strafe, da ein angenehmer Reiz entfernt wird


    Spielzeug sollte für einen Hund eigentlich was angenehmes sein, ergo Verstärker, ergo negative Verstärkung wenn man es weglässt/wegnimmt.


    Wie man ja nun unlängst weiß, lernt der Hund besser mit Verstärkung, antrainiertes Zeug bleibt wohl länger im Hirn erhalten und abfragbar. Resultierende Emotion ist Freude. Arbeitet man über Strafe, bleibt Gelerntes wohl nicht so effektiv hängen. Emotion dabei ist Erleichterung. Muss doch jeder für sich selbst entscheiden was er wie nutzt :ka:

  • dann korrigiere ich dich mal:


    "Positiv" = etwas hinzufügen
    "Negativ" = etwas abziehen


    Verstärkung = erwünschtes Verhalten bestärken/loben
    Strafe = unerwünschtes Verhalten eindämpfen



    Wenn Leine unangenehm und die entfernt wird, ist es negative Verstärkung
    denn du nimmst einen unangenehmen Reiz weg und belohnst somit den Hund und bestärkst ihn


    Wenn du ihn anleinst, ist es positive Strafe, da du die unangenehme Leine hinzufügst

  • Zitat

    Wenn du ihn anleinst, ist es positive Strafe, da du die unangenehme Leine hinzufügst


    und wird sie entfernt ist es negative strafe, im idealfall verstärke ich somit erwünschtes verhalten, da ich den hund anleine wenn er ordentlich lief, oder?



    *unterwegs mit Tapatalk*

  • claudi und manu: das problem ist ganz einfach, dass die grenzen fließend sind, je nachdem, von welcher seite das ganze betrachtet wird. und das alle formen des lernens permanent in einander übergehen.


    positive strafe wird zu negativer strafe wird zu positiver verstärkung und letztendlich zu negativer verstärkung.


    im klartext: hund will zum anderen hund lossprinten und reagiert nicht auf den abruf, wird schnell gegriffen (z.b. an der sl), damit er nicht abdüst (positive strafe - etwas hinzufügen, was dem hund unangenehm ist).


    ich nehme ihm den anreiz zum losrennen aus dem blickfeld, wie z.b. den anderen hund, indem ich mich vor ihn stelle (negative strafe - etwas wegnehmen, was für den hund angenehm ist).


    der hund beruhigt sich, wird ansprechbar und wird von mir losgelassen und darf zum anderen hund (negative verstärkung und positive verstärkung in einem - etwas, was für den hund genativ ist, wird entfernt und etwas für den hund angenehmes - der andere hund - wird hinzugefügt.).


    die meisten menschen nutzen ständig alle vier formen der verstärkung.
    nur sind sich die wenigsten menschen darüber bewusst.
    das fängt schon beim welpen an.


    aua schreien und den hund ignorieren hat nix mit positiver verstärkung zu tun - auch wenn manche trainer einem genau das suggerieren wollen.
    genau genommen ist es positive strafe (schreckreiz "aua!") mit negativer strafe (den hund ignorieren, sich als verstärkendes element entziehen) mit positiver und negativer verstärkung in dem moment, in dem ich für den hund wieder ansprechbar bin.


    festhalten des welpen wird gerne als böse tituliert, aua schreien ist positiv. dabei geht es beim aua-schrei mit ignorieren um strafe- genau wie beim festhalten. der unterschied ist einfach nur, dass für den einen welpen das aua eher eine anregung zum beißen darstellt als eine strafe und hier ein ruhiges halten sinnvoller ist. nur darf man das bei vielen "wir sind nur positiv"-leuten nicht. und warum nicht? weil hier falsches wissen verbreitet wird.


    ich schau mir immer den welpen an, der vor mir steht. für den einen ist ein schmerzschrei mit anschließendem kurzen vorenthalten des spiels sinnvoll, für den anderen ist ein schrei absolut unsinnig und bringt nur mehr erregung. den meisten terriern z.b. hilft man damit nicht unbedingt, die beißhemmung zu erlernen. die finden es nämlich genial, wenn da was schreit.


    ich glaube, man kann klar und deutlich sagen, dass keine erziehungsform ohne strafe auskommt, auch nicht ohne positive strafe.


    strafe gehört, genau wie motivation, zum leben dazu.


    und je reflektierter wir mit strafe umgehen, desto gerechter setzen wir sie ein.

  • ...und wenn ich nen hund ableine, der die leine als strafe empfindet, ist das negative verstärkung des verhaltens, das der hund kurz vor dem ableinen gezeigt hat ;)


    mit negativer strafe hat das ableinen nix zu tun - es sei denn, der hund liebt seine leine abgöttisch und fühlt sich ohne sie schlecht ;)


    wenn man hingegen das spielzeug wegnimmt, das der hund so sehr liebt ist das negative strafe - es wird dem hund etwas genommen, das er als positiv emfpindet.


    brizos ausführungen waren schon richtig.

  • Zitat

    Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ...



    Wenn ich dem Hund die Leine als unangenehm beigebracht habe ist es eine Strafe. Leine ich ihn ab, wäre es somit negative Strafe.


    Falsch bei der negativen Strafe nehme ich dem Hund etwas das er toll findet weg. Ich strafe in dem ich etwas negativiere (abziehe)
    Wenn er die Leine als ungut empfindet und ich nehme sie weg, hat der Hund ein freudiges Erlebnis, ist also keine Strafe


    Negative Verstärkung ist im Trainingsalltag allgemein sehr schwer einzusetzen

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