Hund aus dem Ausland

  • Moin in die Runde,

    zu dem Thema kann ich sagen, dass ich damals seeeehr blauäugig an die Sache ran gegangen bin. Hund im I-Net gesehen, verliebt und dann reserviert. Hinzu kam, dass mein Mann auf der Hündinnen-Seite des Rüdens Schwester, aus dem gleichen Wurf, interessant fand. Wir also im Rahmen unseres eh geplanten Urlaubs auf nach Spanien. Ja, toll und was machen wir nun? Beide nehmen? Oje, zwei Welpen? Ja! wir haben uns die Dröhnung gegeben :headbash: . Es war zu Beginn total anstrengend und ich würde es nie wieder machen (wir wollten ja auf andere nicht hören). Nun werden die Mäuse bald 9 Jahre und für nix würde ich sie wieder hergeben wollen :D .

    LG

  • Wir haben uns auch in einen rumänischen Straßenhund via Internet verliebt. Glücklicherweise hat die Orga hier die Hauptstelle, wo sich der Hund auch befand. Ich konnte also dort anrufen, und auch nach dem Telefonat wollten wir diesen Hund. Allerdings war meine Bedingung, dass ich den Hund sehen muss, um zu prüfen, ob die Chemie zwischen uns stimmt. Wir sind dann dorthin gefahren, haben für eine Nacht eine FeWo gemietet und haben uns den Hund angeschaut...und was soll ich sagen: Ich wusste sofort: Das geht gar nicht. Es gab keinen Grund, es war die Chemie. Wir sind dann trotzdem mit ihm spazieren gegangen, aber es wurde nicht besser, eher im Gegenteil. Dann haben wir uns dort noch andere Hunde angeguckt, und alle waren ganz nett, aaaber - der letzte Hund brauchte mich bloss anzugucken, und mein Interesse war geweckt. Die ganze Familie war sofort ebenso begeistert wie ich - wir sind dann mit ihr spazieren gegangen, Nachmittags nochmal, aber da stand es schon fest. Nun haben wir die wunderbare Lina schon seit drei Jahren bei uns, und alles ist gut. Stubenrein war sie gleich. Bindungsaufbau kann bei einem Straßenhund länger dauern, das Alter und die Größe sind Ü-Eier, und manche (so wie Lina) haben einen sehr ausgeprägten, weil existenziell gewesenen Jagdtrieb....aber letztendlich sind alle Hunde Ü-Eier, weil Lebewesen ;) !
    Ich habe daraus allerdings gelernt, dass für mich ganz wichtig ist, abzuklären, dass die Chemie stimmt - und das geht eben nur vor Ort.

  • Huhu,

    ich muss hier auch mal was zu sagen.
    Ein Hund, den ich nicht kennen lernen konnte, würde nie in Betracht kommen.

    Aber selbst das kennen lernen ist keine Garantie, dass man weiß, was man sich ins Haus holt.

    Ich habe eine Ungarin hier, die vermutlich 6-8 Monate alt war, als sie zu mir kam.
    Sie hat mich megamäßig viel nerven gekostet.
    Und als Einzelhund könnte ich sie auch nicht halten, da sie sich sehr an meiner anderen Hündin orientiert und in einigen Situationen sehr unsicher ist.

    Sie hat früher einiges gelernt, aber vieles, was man hier fürs Stadtleben braucht halt auch nicht.

    Ich würde sie nie wieder her geben. Sie ist mein absoluter Seelenhund, ein einmaliges Mädchen, was ich so nie wieder bekommen werde.

    Aber mein nächster Hund kommt vom Züchter, weil ich mal wissen möchte, was ich mir ins Haus hole und meinen Hund gerne von Anfang an selbst versauen möchte ;)

  • Ich habe eine Hündin aus Griechenland übernommen die ich vorher nicht kannte.
    Die erste Zeit war hart, sie war sehr krank und schwer mißhandelt worden.
    Wir haben viel Zeit investiert und mussten sehr geduldig sein aber sie hat es uns tausendfach gedankt.
    7 Jahre hat sie mich begleitet und sie war die treuste, dankbarste Seele überhaupt.
    Unser Simo ist aus Malaga, ein Traumhund.
    Wenn ich die katatrophalen Zustände im Ausland sehe dann ist ein deutsches Tierheim dagegen oft eher ein Paradies. Von daher, wenn ich mich in einen Hund vergucke dann ist es wurscht ob er in Rumänien, Spanien. Griechenland oder Deutschland sitzt.

  • Zitat


    Ich habe daraus allerdings gelernt, dass für mich ganz wichtig ist, abzuklären, dass die Chemie stimmt - und das geht eben nur vor Ort.

    Bei mir war es umgekehrt. Ich habe meine Fricka damals in Pflege genommen, ohne irgendwas von ihr zu wissen, außer, dass sie schon lange im Tierheim saß, sehr verwahrlost war und so 5-7 Jahre (sie war dann wohl älter).
    Ich war so froh, dass sie nur Pflegehund war, denn ich mochte sie nicht so wirklich. Ich mache es kurz: Niemand wollte sie, sie blieb und ich habe diesen Hudn abgöttisch geliebt!
    (Ich hatte sie völlig falsch eingeschätzt und ihr sehr unrecht getan)

    Damit will ich nicht sagen, dass man Hunde blind kaufen soll oder dass man einen Hund aufnehmen soll, den man nicht mag. Aber ich bin beim Frickchen im Nachhinein soooooooo froh, dass ich es doch getan habe.

  • Zitat

    Bei mir war es umgekehrt. Ich habe meine Fricka damals in Pflege genommen, ohne irgendwas von ihr zu wissen, außer, dass sie schon lange im Tierheim saß, sehr verwahrlost war und so 5-7 Jahre (sie war dann wohl älter).
    Ich war so froh, dass sie nur Pflegehund war, denn ich mochte sie nicht so wirklich. Ich mache es kurz: Niemand wollte sie, sie blieb und ich habe diesen Hudn abgöttisch geliebt!
    (Ich hatte sie völlig falsch eingeschätzt und ihr sehr unrecht getan)

    Damit will ich nicht sagen, dass man Hunde blind kaufen soll oder dass man einen Hund aufnehmen soll, den man nicht mag. Aber ich bin beim Frickchen im Nachhinein soooooooo froh, dass ich es doch getan habe.

    Du hattest die Möglichkeit den Hund besser kennen zu lernen weil sie bei dir gelebt hat. Wenn du aber ins TH oder sonst wo hin gehst,macht es Sinn den Hund zu nehmen wo man meint das es Klick gemacht hat (auf beiden Seiten).
    Ich würde nicht auf die Idee kommen ins TH zu gehen und nen Hund mitnehmen den ich doof finde,im Glauben "ach das wird schon noch".

    Meine Spanierin war im Grunde die zweite Wahl. Ich hatte mir ne völlig andere Hündin ausgesucht,die hatte aber null Interesse an mir und meine Kleine hat sich einfach in mein Herz geschlichen,im wahrsten Sinne des Wortes.
    Als ich mit ihr spazieren war,wusste ich im Groben was da auf mich zukommt. Jagdtrieb,nicht Umweltsicher,völlig aufgedreht und (hyper)aktiv.
    Das ich die richtige Entscheidung getroffen habe,merkte ich als sie völlig selbstverständlich ins Auto sprang (obwohl sie Angst vor Autos hatte).

  • Zitat


    Du hattest die Möglichkeit den Hund besser kennen zu lernen weil sie bei dir gelebt hat. Wenn du aber ins TH oder sonst wo hin gehst,macht es Sinn den Hund zu nehmen wo man meint das es Klick gemacht hat (auf beiden Seiten).
    Ich würde nicht auf die Idee kommen ins TH zu gehen und nen Hund mitnehmen den ich doof finde,im Glauben "ach das wird schon noch".

    Ich habe doch geschrieben:

    Zitat

    Damit will ich nicht sagen, dass man Hunde blind kaufen soll oder dass man einen Hund aufnehmen soll, den man nicht mag.

    Ich bin nur vorsichtiger geworden mit dem Anspruch, dass es gleich "klick" machen sollte. Das habe ich sowieso noch nie von einem Hund erwartet, aber durch Fricka auch gelernt, dass es gar nicht nötig ist.
    Ich finde es unfair dem Hund gegenüber, besonders, wenn er aus schlechter Haltung kommt und vielleicht erstmal misstrauisch ist.
    Es gibt Hunde, die viele sofort durch ihre Art ansprechen, aber auch die, die bei (vor)schnell durchs Raster fallen. Dabei sind das auch oft super Typen, wenn man ihnen die Gelegenheit gibt, es zu zeigen.

    Aber ich habe sowieso inzwischen das Gefühl, dass ich verglichen mit anderen relativ wenig von einem Hund erwarte (aber dann umso mehr bekomme).

  • Liebe Paula,

    ich würde dir raten das ganze nochmal zu überdenken. Es ist zwar schön, dass du einem ‚Auslandshund‘ helfen willst, aber ich habe stark das Gefühl, dass du dir nicht über mögliche Konsequenzen sicher bist.

    Du willst den Hund mit ins Büro nehmen, das kann unter Umständen un- oder nur schwer möglich sein. Sicher, man kann mit dem Hund solche Situationen trainieren, aber hast du dazu die Möglichkeit? Kannst du ihm die nötige Zeit geben, die er braucht um sich daran zu gewöhnen?
    Du solltest dir überlegen was du machst, wenn der Hund sich nicht daran gewöhnt und es für ihn puren Stress bedeutet. Vielleicht bleibt er dann lieber für ein paar Stunden allein Zuhause, bei Bekannten oder evtl. in einer Betreuung.

    Mein Pelz ist eine Spanierin und ich liebe sie über alles, sie ist ein wunderbarer Hund, den ich nicht eintauschen möchte. ABER sie war und ist nicht einfach. Ich persönlich denke immer, es hätte schlimmer kommen können. Mein Vater zum Beispiel sieht das etwas anderes, er hatte nicht erwartet, dass es doch so viel Arbeit mit dem Hund wird und würde es vermutlich nicht nochmal machen.

    Natürlich hat man mit jedem Hund Arbeit, aber ein Straßenhund kann unter Umständen viel mehr Arbeit bedeuten und das muss dir klar sein. Flying-paws hat das auf der ersten Seite eigentlich schon auf den Punkt gebracht. Du kannst nicht davon ausgehen, dass der Hund sich jemals an bestimmte Situationen gewöhnt. Wenn du dir nicht vorstellen kannst damit klar zu kommen, ist so ein Hund nichts für dich!
    Bitte überlege dir, des Hundes wegen, deine Entscheidung gut.

  • Ich habe meine Hündin auch nach Foto ausgesucht. Ich denke, wenn man keine großen Erwartungen hat und sich eben auf das einstellt, was kommt, funktioniert es im Normalfall auch gut. Bei mir haben damals alle die Hände überm Kopf zusammengeschlagen - Ersthund, Pointermix, "blind" eingezogen mitten im Ruhrgebiet, sehr ängstlich und hyper - und klar war es streckenweise stressig und anstrengend, aber man stellt sich dann doch ganz automatisch auf den speziellen Hund und seine Bedürfnisse ein und wächst zusammen.
    Ich kenne übrigens auch nur einen einzigen Fall, wo jemand ordentlich mit seinem Auslandshunde gehadert hat (Grund war sehr starker Jagdtrieb, obwohl die Person genau das explizit nicht wollte), dafür aber sehr viele Leute, die mit ihren Auslandshunden sehr glücklich sind. Das heißt natürlich nicht, dass es dort nie Schwierigkeiten gegeben hätte, aber die sind/waren mit der entsprechenden Bereitschaft der Halter eben händelbar.

    An deiner Stelle würde ich mir allerdings auch einen Plan B überlegen, falls es nicht funktioniert, den Hund mit ins Büro zu nehmen.

  • Einen Plan B gibt es auch - alles andere wäre mir auch zu unsicher. Ich glaube ich habe nicht nur einen Plan B sondern auch Plan C, D und E.....für alle Fälle.

    Da ich ja ein Ein-Personen-Haushalt bin kann ich mich voll auf den Hund einstellen und mich auch nach ihm richten. Klar muss ich arbeiten - wenn es mit der Eingewöhnung im Büro nicht gut klappt habe ich auch die Möglichkeit zunächst einen Teil zu Hause zu arbeiten.
    Zudem gäbe es auch eine Betreuungsstelle ganz in der Nähe wo ich den Hund auch hinbringen kann.
    Sie alleine zu Hause zu lassen ist für mich keine Option, das halte ich gerade für den Anfang für nicht gut. Auch das Alleinebleiben muss gelernt werden.

    Mittelfristig müssen wir aber daran arbeiten, dass sie auch im Büro sein kann.
    Ich habe eine Hundeschule in der Nähe gefunden, die ihren Schwerpunkt gerade auch bei den Auslandshunden gesetzt hat. Das finde ich sehr interessant und ist sicherlich auch hilfreich.

    Sie wird von den Tierschützern vor Ort als sehr ruhig und ausgeglichen beschrieben, also kein Energiebündel dass nicht auch mal ruhig sein kann. Auch wird sie nicht als besonders ängstlich beschrieben. Klar gibt es Unsicherheiten, das hätte ich aber auch bei einem Hund vom Züchter....das ist wohl bei jedem Hund so, den man sich anschafft. Irgendeine Unsicherheit bleibt ja immer......

    Nein - ich habe wirklich alle Konsequenzen durchdacht, so wie ich das eigentlich immer mache, egal was ich tue.

    Ich habe heute der Orga mitgeteilt, dass ich den Hund auch schon im April nehmen könnte..... :rollsmile:

    Ein Foto stelle ich gerne ein, muss mich nur erst damit befassen, wie das geht.

    Liebe Grüsse
    Paula

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!