Hundeschule Ulv Philipper - Erfahrungsaustausch

  • Und wie macht U.P. das, dass der Hund nicht zu weit vorläuft? Das Problem habe ich nämlich bei meiner Hündin bis gestern gehabt, habe es aber nach Maike Nowaks Methode gelöst.Mich interessiert wie genau DAS Philipper löst.

    @Michael13


    Könntest du das evtl. bitte an einem Beispiel mit Hund erklären und nicht mittels Gitarrenunterricht oder Ähnlichem?
    Von mir aus auch per PN.
    Wie schon erwähnt, nur interessehalber. Du siehst anhand meines Videos, dass es für mich gar nicht nötig ist, irgendetwas von U.P. zu kopieren. ;)

  • Ich tue mich auch schwer, den Hund hinter mir laufen zu lassen.... kann mir auch bei Sam gar nicht vorstellen, dass er deshalb keinem Vogel hinterher jagen würde, nur weil er hinter mir läuft. Gerade Vögel sind ja nicht nur VOR unserem Blickfeld, da kommt ja auch mal einer von HINTEN angeflogen.... :D ....


    Dass ein Radius eingehalten wird, ist für mich wichtig. Ich möchte nicht, dass Sam 100 - 200 m voraus läuft. Wir trainieren meist nur mit 8 Meter Schleppleine. Zur Zeit benutze ich sogar nur 5 Meter, wobei die dann in der Regel auf dem Boden schleift.


    Ich finde bei jagd ambitionierten Hunden ein Stopp- /Abbruchsignal am effektivsten und dieses Signal braucht aus meiner Sicht auch eine negative Konsequenz wenn es nicht eingehalten wird.
    Aus diesem Grund bin ich vor einigen Wochen auch auf Ulv Philipper gestoßen und würde einfach gerne mehr erfahren. Sieht aber wohl so aus, als müsse man sich einfach selbst entscheiden dort Kontakt aufzunehmen oder eben doch nicht.... ;) ....


    Was diese "Negative Konsequenz" beim überschreiten eines Stopp-Signal betrifft, so kann man
    dies übrigens immer wieder lesen... z.b. auch hier Mein Hund jagt.... siehe "Sieben Schritte, die helfen können, das Jagdverhalten des Hundes besser in den Griff zu bekommen" (Punkt2).


    Und wie diese "negative Konsequenz" dann aussieht, das denke ich muss jeder selbst entscheiden und eben auch das Wesen seines Hundes dabei berücksichtigen.

  • Michael13: ich habe es bisher nicht geschrieben, daher jetzt: vielen, vielen Dank, dass du dich im Rahmen deiner Möglichkeiten in diesen Thread einbringst. Deine Posts finde ich sehr aufschlussreich und ich freue mich außerdem, dass du bzw, ihr, deine Frau ja auch, mit eurem Hund jetzt so gut zurechtkommst.


    Das mit dem Fleißbienchen kannst du vergessen, ich habe ebenfalls den ganzen Thread lesen müssen, und außerdem bereits wesentlich mehr geschrieben als du. Also wäre ich da auf jeden Fall zuerst dran.:smile:


    Mist!
    Recht hast du!
    Ich beantrage hiermit für dich ein Fließbienchen ehrenhalber.


    Zitat

    Zu Barbara Ertel und Rudelstellungen: ich habe gestern durch jemanden aus dem Forum davon erfahren, kannte diese Methode gar nicht, und habe mir dann die Website mal angesehen. Nach einigen Minuten war ich damit durch, mehr brauche ich darüber nicht zu wissen.


    Ja, das ist ziemlich offensichtlich dort, oder? Ich habe es zum Glück nicht miterlebt, als es aktuell war, aber es muss der Wahnsinn gewesen sein. Aber wie gesagt, in dem Zusammenhang fielen auch gerne die Sätze "Muss man erlebt haben, um es zu verstehen", "Muss man von der Ertel direkt erklärt bekommen" und auch dort musste man zu ihr fahren, um zu erfahren, worum es eigentlich ging. Das hat dann schon eine guru-artige Anmutung und daran erinnert mich alles, was man über UP finden kann schon sehr.


    Zitat

    "Die anderen werden weggeschickt", das klingt witzig. Genau eine Person hat von einer Auseinandersetzung mit Ulv Philipper berichtet, aus welchem Grund genau diese Auseinandersetzung zustande kam, das hat sie nicht exakt berichtet. Ich denke, dass jeder Hundetrainer das Recht hat, abzubrechen, wenn er meint, das es fruchtlos ist.


    Das Recht haben natürlich Trainer wie Trainee und nach diesem Thread zufolge ist das Training ja auch ein paar Mal von Seiten der Stunden nehmenden abgebrochen worden. Selbstverständlich ist das jedermanns gutes Recht. Das "weggeschickt" (stimmt, klingt komisch, wie beim Hund, oder?) kam auch mit daher, dass – so die dürftigen Berichte hier –denen, die gingen angeblich nachgesagt wird, sie hätten es eben nicht verstanden. Das Recht hat natürlich auch jeder Trainer.


    Zitat

    Ulv Philipper ist sicherlich Autodidakt, kann ja auch nicht anders sein, wenn man eine eigene Methode entwickelt.


    Weil das auch schon von anderer Seite kam: ich meinte und meine auch im allgemeinen Autodikat nicht negativ. Wäre auch blöd, bin ich im Job ja selber. Im Gegenteil empfinde ich für Autodidakten grundlegend einen großen Respekt.


    In Bezug auf UP wollte ich darauf hinaus, dass er sich seine Vorgehensweise vermutlich wie auch immer zusammengebastelt und sie (möglicherweise) nie groß reflektiert oder in den Zusammenhang anderer Methoden oder gar der Lerntheorie gestellt hat. "Unreflektierter Autodidakt" hätte ich also schrieben müssen. Das ist auch nicht negativ gemeint, sondern soll den seltsamen Umstand beschrieben, das anscheinend weder er noch die beim ihm Trainierenden seine Vorgehensweise einordnen können, die doch nicht so besonders exotisch klingt.


    Haben ja nun schon einige geschrieben, dass man außerhalb der Lerntheorie nichts beibringen oder „führen“ kann. Gerade das bisschen, was ich vom „Stop“ gesehen habe, sieht hochgradig konditioniert aus. Soweit ich es bisher verstanden habe, vermutlich über negative Strafe. Aber genaueres werde ich vielleicht nie erfahren. So ist das Leben.


    Zitat

    Und du kannst die sicher sein, dass er seine Methode durchaus auf den Punkt bringen
    kann.


    Ist nicht böse gemeint, aber das glaube ich dir nicht. Ich glaube, er redet von Führung, macht aber etwas anders und kann oder will es nicht benennen und bringt das auch nicht auf den Punkt.


    Falls ich mich irre, freue ich mich. Aber es ist schon auffällig, dass niemand von den Menschen, die persönlich mit UP gesprochen und bei ihm etwas gelernt haben und es an ihren Hunden anwenden es auf den Punkt bringen können. Was ich wirklich verstanden habe, kann ich in eigenen Worten wiedergeben.


    Zitat

    Bezüglich Leitwolf-Mythen kann ich dich beruhigen: in unseren Gesprächen erwähnte er Wölfe genau einmal, das Beispiel hatte ich genannt. Alles andere zu Wölfen kam von mir selber, ich denke, ich habe das auch immer entsprechend benannt. Ich komme immer wieder darauf, weil ich bei der Arbeit mit ihm das Gefühl hatte, dass er sich eng am natürlichen Vorbild orientiert. Wie gesagt - meine Meinung!


    Alles klar, dann habe ich das falsch verstanden. Dennoch an dieser Stelle: das Wolfsrudel ist eine Familie, die Elternwölfe sind die „Leitwölfe“. Wenn die Jungen erwachsen sind (mit ca. 2 Jahren) wandern sie ab und gründen ihre eigene Familie.


    Zitat

    Ja, der Hund soll erkennen, dass sein Halter die beste Option ist. Praktizierst du etwas anderes mit deinem Hund? Dies wird ihm jedoch nicht dadurch vermittelt, dass wir ihm suggerieren, dass die ganze Welt schlecht ist, indem wir wahllos mit Gegenständen durch die Gegend schmeißen o. Ä., das ist Quatsch. Der Hund weiß immer genau, wann etwas passiert, wir kündigen es ihm schließlich an. Dem von dir verlinkten Post fehlt daher die Grundlage, da er in Unkenntnis der Methode von falschen Voraussetzungen ausgeht.


    Da hier trotz x-facher Nachfrage blanke Unkenntnis über die Vorgehensweise oder auch nur einzelne Trainingseinheiten herrscht, fehlt selbstverständlich eine wichtige Grundlage.


    Trotz deines Dementis habe ich bisher keine Chance gehabt, einen anderen Eindruck, geschweige denn ein besseres Wissen zu erlangen. Aus allem, was bisher gesagt wurde, klingt es – für mich – nach dem, was ich oben geschrieben habe. Falls das nicht stimmt, freue ich mich. Und ich wäre unfassbar neugierig, wie denn nun wirkich vorgegangen wird (oder gerade wurde, als du bei UP trainiert hast).


    Zitat

    Keine Angst, du kannst mir nicht vor den Kopf stoßen - aber danke für die Rücksichtnahme.


    Achja, das ist im Internet gar nicht so einfach, die Rücksichtnahme. Freut mich, wenn ich dich nicht vor den Kopf stoßen kann, vor allem möchte ich es nicht.


    Zitat

    Gehirnwäsche - ist das eigentlich ein wissenschaftlicher Begriff? Ich vermute mal, dass ich auf Wikipedia eine ziemlich genaue Beschreibung bekommen würde, habe jetzt aber keine Lust, das zu eruieren - ich weiß ja, worauf du hinaus willst. Ulv Philipper stellt sämtliche Methoden, die in klassischen Hundeschulen gelehrt werden, in Frage. Von daher ist es von Vorteil, wenn man dieses Denken aus seinem Kopf bekommt. Ist das eine Gehirnwäsche? Falls ja, so kann ich sagen, dass ich dann diesen Begriff zum ersten Mal in meinem Leben mit etwas Positivem in Verbindung bringe.


    Es ist zumindest ein gängiger Begriff. Und da alle meine Post ja absolut wissenschaftlich geschrieben sind, ... - nein, Scherz.
    Wie gesagt, Danke für deine Antworten!

  • Ich frag mich ja, was mit klassischer Hundeschule immer gemeint ist?


    Eigentlich ist es mir egal, wenn jemand nicht die Begrifflichkeiten der Lerntheorie verwendet. Es nervt mich nur, wenn sie falsch verwendet werden oder als unnatürlich abgetan werden.


    So oft wird nicht verstanden, was positive oder negative Strafe eigentlich ist. So oft wird nicht verstanden, dass nicht nur das bewusste Handeln des Menschen auf den Hund im Sinne der Lerntheorie einwirkt.


    Lernen ist ein ebenso natürlicher Vorgang wie die Evolution und funktioniert (schematisch gesehen) genauso: Was erfolgreich ist, besteht, was nicht erfolgreich ist, verschwindet.


    Alles andere sind Nuancen. Wichtige Nuancen! Aber die Basis bleibt: 0 oder 1. Erfolg oder Misserfolg. Angenehm oder Unangenehm.


    Stets vergessen wird z.B., was "Effort" ist - jede Anstrengung wirkt de facto aversiv. Jedes Handeln verbraucht Energie, jeder Energieverbrauch wirkt als positive Strafe, muss abgewogen werden gegen den möglichen Gewinn.


    Daher jagen erwachsene Wölfe nicht aus Spass. Es hat den Menschen viele 1000 Jahre gekostet, Hunde dazu zu bringen, energieverschwendend zu jagen. Hunde haben im Grunde MEHR Hetztrieb als Wölfe, sind wesentlich reaktiver.
    Raubtiere ruhen soviel wie möglich, um Energie zu sparen. Die Domestikation musste erst mal Hunde erschaffen, die bereit sind, mehr zu tun als unbedingt nötig um zu überleben. Soviel zu "natürlich"...


    Ebenso hält die Umwelt jede Menge Belohnungen bereit, mit denen man konkurriert, wenn man den Hund dazu bringen möchte, ein erwünschtes Verhalten zu zeigen.


    Egal, ich schweife ab. Worum es mir geht: Als Trainer MUSS ich mich als Einfluss auf den Hund, als entscheidenden Teil der Umwelt einbringen, wenn ich sein Verhalten beeinflussen will. Ich muss Angenehmes oder Unangenehmes gesteuert auf ihn wirken lassen, und das möglichst bewusst und koordiniert.


    Das können Leckerlie und Stromschläge sein, das kann auch Schutz sein oder Synchronität (lese ich selten in Hundeerziehungsbüchern, leider, dabei ist es so wichtig). Oder Schreckreize - Brüllen, Sprühen... Das kann alleinelassen sein, Entzug von Kommunikation. Freude, Spaß, Ausgelassenheit.


    Aber irgendwas muss es sein. Ich finde es merkwürdig, wenn man auch nach intensivem Training nicht benennen kann, WAS man einsetzt, und wie, und warum.


    Ich setze mich seit Jahren mit Natural Horsemanship auseinander, da geht es genau darum - um Führung. Aber nix mit nebulös, sondern es geht darum, sich genauestens bewusst zu werden, wie man Körpersprache, Energie, Atmung, Blicke, jegliche Einwirkung einsetzt. Es geht darum, Technik zu lernen, aber vor allem auch Gefühl, Zusammenhänge, unterschwellige Signale. Emotionen.


    Im Hundebereich suche ich noch immer nach etwas vergleichbarem (und nein, Natural Dogmanship ist das NICHT). Leider scheints Herr UP auch nicht zu sein.


    Hab auch noch keine Antwort auf meine Mail bekommen.


    Und Gehirnwäsche - in diesem Zusammenhang sicher ein zu starkes Wort - aber es geht im Grunde darum, dass nicht mehr hinterfragt wird, dass es nicht mehr darum geht, zu verstehen, sondern alles einfach hingenommen werden muss.


    eine Methode wird nicht entwertet, wenn man sich kritisch damit auseinandersetzt.

  • DOG MANAGEMENT - Das Buch


    Ich bin zur Hälfte durch und ich muss sagen ich bin völlig unvoreingenommen an das Buch ran gegangen bzw. viel mehr mit Interesse, weil ja Michael so viel hier aufgewirbelt hat....


    Kurz um: Kauft das Buch NICHT!


    Sicher in habe noch ca. 70 Seiten vor mir, aber da erwarte ich ehrlich gesagt nicht viel davon, daher ist es nicht verfrüht von mir formuliert.


    Ich schreibe gerne auch später wieso und warum... denn das Buch ist schließlich schnell gelesen (176 Seiten - ca. 20 Leere Seiten im A5 Format)... falls Interesse besteht....aber es ist wirklich sehr sehr schlecht geschrieben und absolut nicht zu Ende gedachtes Wir-War an Buchstaben, die angeschlagene Themen im Buch bespricht man in dem Still bei einem Bier in der Kneipe und verlangt dafür sicher nicht 25 EUR.


    Habe keine Ahnung wie das Buch auf irgendein Platz 1 geschafft hat, aber das Buch handelt auf den bisherigen gelesenen 100 Seiten weder vom Hund noch von Führung.

  • Wenn ich es richtig verstanden haben, dann wartet der Hundebesitzer quasie auf das richtige/gewünschte Verhalten von dem Hund. Irgendwo weiter vorne wurde das Sinn gemäß so gesagt.
    Ich meine da war das Beispiel mit dem Platz. Der Besitzer steht so lange rum bis der Hund sich hinlegt, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.


    Wenn der Halter auf das richtige Verhalten bzw das gewünschte Verhalten wartet, warum braucht er dann noch Hilfsmittel ( Sprühhalsband, Monoxleine, Rappeldose usw.)?


    Das verstehe ich nicht so ganz.


    LG
    Sacco

  • Wenn ich es richtig verstanden haben, dann wartet der Hundebesitzer quasie auf das richtige/gewünschte Verhalten von dem Hund. Irgendwo weiter vorne wurde das Sinn gemäß so gesagt.
    Ich meine da war das Beispiel mit dem Platz. Der Besitzer steht so lange rum bis der Hund sich hinlegt, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.

    Aha. Ich bleibe also stehen, während mein Hund einem Hasen hinterherjagt und warte darauf, dass mein Hund zurückkommt - das wäre dann das richtige Verhalten des Hundes: Zurückkommen. :D

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