Hundeschule Ulv Philipper - Erfahrungsaustausch

  • Was macht er den z. B. mit der Rappeldose, wenn er sie nicht sanktionierend einsetzt?


    Klappert er damit nur rum, macht so den Hund auf sich aufmerksam?
    Das kann ich auch mit einem Schlüsselbund.


    Wenn er die Schläuche nicht wie Schlegel zum Begrenzen des Hundes einsetzt, läßt er sie apportieren oder tragen?
    Das kann ich mit verschiedenen Gegenständen Dummy, Stofftier, Ball bei von meinen Hunden erleben.


  • Da kommen wir der Sache schon näher, das ist die (wenn man so will auch bahnbrechende) Erkenntnis Ulv Philippers: genau mit diesem Prinzip funktioniert das Miteinander zwischen Mensch und Hund eben nicht.Dieser Satz bedeutet: wenn du dich beschränken lässt, bekommst du Freiheiten.
    Ich denke, man muß kein Psychologe oder Hundetrainer sein, um die immanente Absurdität dieser Aussage zu erkennen.

    Ne - mit n bissel Phantasie kann man das ganz gut verstehen.


    Beispiel: ich war früher viel außer Haus, weil ich Vollzeit arbeiten mußte, und meine Tochter noch in der Grundschule war.


    Meine Tochter war also nach der Schule allein zuhause. Dennoch hatte sie alle Freiheiten der Welt - sie durfte hingehen, wo sie wollte, Freunde besuchen, in den Garten gehen, Radfahren gehen. Aaaaber: innerhalb eines gesteckten Rahmens. Der lautetet: Hausaufgaben sind fertig, es ist gelernt, wenn ich heimkomme, wenns dunkel ist, ist sie daheim, und sie gibt immer telefonisch verläßlich Bescheid, wo sie ist. Will heißen, sie hatte anzurufen, wenn sie ging und wohin, und Bescheid zu geben, wenn sie wieder daheim war. Damit ich wußte, sie ist ok. Und damit ich gewußt hätte, wo ich suchen muß, wenn sie mal nicht wieder daheim aufgetaucht wäre. Ihre Freiheit bestand darin, den Nachmittag selbständig zu gestalten. Ob sie erst wegging, dann Hausaufgaben machte oder umgekehrt, durfte sie einteilen, und wohin sie ging, auch selbst entscheiden.


    Beispiel auf den Hund übertragen: der Hund darf laufen - solange er nach mir guckt, und auf Abruf wieder herkommt, einen bestimmten Radius einhält, keine Leute belästigt oder Hunde anpöbelt. Der darf schnuppern, rennen, Kreise ziehen, freilaufende Hunde begrüßen gehen, im Bach planschen, sich in die Sonne legen, an meinen Beinen kleben. Wie er eben mag. Solange er seine Spielregeln, seinen Rahmen einhält. Und je besser der Hund gehorcht, desto mehr Freiheit kann ich ihm geben, desto mehr Entscheidungen darf er selbst treffen. Bis es eben zu einer Situation kommt, in der ich meine, eingreifen zu müssen (anleinen, weil Straßennähe, oder bekannt aggressiver Hund an der Leine kommt entgegen- da soll er dann halt net hin, o.ä.).


    Andersrum: ein Hund, der nicht gehorcht, bleibt dann halt an der Leine. Einer, der trotz Abbruchsignal dauernd Sachen frißt unterwegs, kriegt nen Mauli. Einer, der sich von anderen Hunden nicht abrufen läßt, und auch noch aggro is mit denen (so wie meine Frieda), kriegt halt Leinenknast UND Mauli. Hätte meine Tochter sich als unzuverlässig erwiesen, und wäre im Dunkeln noch unterwegs gewesen, hätte sie nicht mehr rausgedurft (neugierige Nachbarn aufm Kaff können die Pest sein und melden Mama alles! :-) ). Weils mir einfach zu gefährlich gewesen wäre.

  • Damit ist gemeint, dass ich meinen Hund in wirklich jeder Situation - also z. B. auch während einer Panik-Reaktion - stoppen kann. Dass ich dies nicht dadurch erreiche, dass ich den Hund vorher einfach ignoriert habe, sollte wohl klar sein.


    Ich hab mal einen Satz von dir genommen, würde mich freuen, wenn du konkret erzählst, wie du das bei deinem Hund gemacht hast.


    Der Hund kennt seine Grenzen und hält diese ein, ohne dass ich dies kontrollieren muß.


    Auch hier, wie hat er seine Grenzen gezeigt bekommen? Oder sollte ich besser fragen, woher er seine Grenzen kennt?
    LG

  • hierzu hätte ich mal eine Frage.... Es bezog sich ja darauf, das es bei den "Jagdausflügen" deiner Hündin nicht um Jagdtrieb handelt, sonder um:

    Ja, aber worum handelt es sich denn dann? Ganz einfach: Ausbruch aus der Kontrolle! Wir provozieren dieses Verhalten also selber.

    Wie kann das denn sein ? Haben dann alle Jagdhunderassen ein größeres Problem vom Menschen kontrolliert zu werden, als andere Rassen ?
    Wieso ist es oft so, das Leute mehrere Hunde haben, alle trödeln mit ihren Menschen mit, aber eine Jagdsau ist dabei ? Kann dieser Hund dann schlechter mit der Kontrolle umgehen, als die anderen Hunde ?
    Ich behaupte von mir, meine Hunde gleich zu behandeln, bzw. zu kontrollieren ;) , trotzdem interessiert sich meine ältere Hündin null für aufspringendes Wild o.ä., während die Kleine schreiend in der Leine steht.... Womit provoziere ich das Verhalten bei dem Zwerg und warum ist es der älteren Hündin schnuppe ?

  • Kann passieren, daß die Ältere schon die Erfahrung gemacht hat, daß es nix bringt, sich aufzuregen, weil Du eingreifst.


    Kann auch sein, daß die Jüngere höher im Trieb steht, das ist ja individuell unterschiedlich. Oder einer springt mehr auf Spuren an, einer eher auf sichtiges Wild. Einer auf Gerüche, einer auf Bewegung.


    Auch Streß beim Hund kann ein Außer-Kontrolle-Geraten bewirken. Bossi is so einer: in größeren Hundegruppen unterwegs, geht der gern mal auf Spur, wenns ihm zu viel und eng wird in der Gruppe. Da wird quasi als Ausweichmöglichkeit nach Geruch geradezu gesucht, und wenn er im Streß ist, springt er auf Gerüche schneller an und geht denen u.U. nach, wenn ich nicht aufpasse.


    Vielleicht auch ein bisserl Übersprung, weil er gerne spielt, aber irgendwann zu hochgedreht ist und dann doch nimmer will - dann nimmt er halt was, das sich anbietet: die nächste Spur, und schon isser raus aus dem Konflikt (daß er dann evtl. gleich einen Konflikt mit mir hat, interssiert ihn in dem Moment grade nicht *gg).


    Wenn Deine in der Leine steht, kann das auch sein - will hin, kann aber net, also muß der Frust mittels Schreien und Inderleinestehen abgelassen werden. Irgendwo muß die Energie halt hin....


    Die Jagdhundrassen haben kein Problem damit, kontrolliert zu werden - nur die Halter haben meist eines, den Hund unter Kontrolle zu behalten *ggggg

  • Na klar, drei Trainer haben die vorher nicht gesagt das ein nicht hörender Hund an die Leine gehört??
    Also wirklich, ich traue Trainern ja oft nicht viel zu aber das sollte echt jeder mal gehört haben. Das ihr die Jagdausflüge nicht mit ner Leine unterbunden habt kann ich ebenfalls nicht glauben.
    Dafür braucht man den guten Menschen nicht wirklich....

  • Die Jagdhundrassen haben kein Problem damit, kontrolliert zu werden - nur die Halter haben meist eines, den Hund unter Kontrolle zu behalten *ggggg

    Vllt. habe ich die Aussage von Michael auch einfach nicht verstanden :ka: aber Jagdtrieb gibt es doch lt. Hr. Phillipper nicht, es ist ein Ausbruch aus der Kontrolle durch den Menschen, also vom Menschen verursacht. Warum reagieren dennoch die Jagdhunderassen eher mit Ausbrch (für mich jagen gehen ;) ) als andere ? Dann wäre doch die Aussage von Hr. Phillipper nicht schlüssig. Oder bin ich da falsch ?

  • Jo - da haste recht, da war ich wohl bissel OT geraten. :-)


    Paßt echt nicht zusammen. Vor allem bedeutete das ja im Umkehrschluß, wenn der Hund nimmer jagt, daß er aus der Kontrolle nicht mehr ausbricht. Aber es wird doch angeblich nicht über Kontrolle gearbeitet, sondern der Hund ist selbständig imemr beim Halter.


    Schön wäre echt ein Beispiel, @Michael, wie Hilfsmittel verwendet werden. So rein theoretisch ist das immer schwierig nachzuvollziehen......

  • Stop-Kommando in jeder Situation. Damit ist gemeint, dass ich meinen Hund in wirklich jeder Situation - also z. B. auch während einer Panik-Reaktion - stoppen kann.

    Und wie hat der Hund das gelernt?

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