Leinenaggression - angeboren oder anerzogen?

  • Zitat

    Sehr häufig werden die ersten Anzeichen übersehen - man hat grad wichtigere Baustellen mit dem Jungspund. Und dann ist es scheinbar "plötzlich" da.


    So war es bei uns auch. Aber leider bin ich mir wirklich unsicher, was die ersten Anzeichen waren. Kann mir da mal jemand auf den Sprung helfen, was beispielsweise die typischen "ersten Anzeichen" sind?
    Wo ich mir aber sicher bin, dass es meine Schuld ist, dass Lisa pöbelt. Wir arbeiten zwar daran, aber dennoch ärger ich mich sehr über mich selbst.

  • Von einem Pöbler zu sprechen, will ich eig. nicht.
    (Zuviel negative Energie :D )
    Es war so wie ihr es beschreibt. *Zack* aufeinmal irgendwie da, bis heute weis ich leider nicht warum, wieso...
    Aber der Grund warum ich nicht von Pöbeln sprechen möchte:
    Es wird echt immer besser! Wir kommen zum Teil an Hunde vorbei ohne einen Mucks, oder mittlerweile geht auch das Stehenbleiben und Beobachten der Hunde in nächster Nähe (manchmal) :gut:
    Jep, da bin ich sehr stolz drauf.

  • Ich habs Sunny definitiv selbst anerzogen. Und zwar in den ersten Wochen die er bei mir war, es ging suuuper schnell. Ich hatte als Ersthundehalterin keinen Plan und war immer komplett verunsichert wenn uns andere Hunde entgegen kamen. Nachdem sie ersten Begegnungen (ab und an mit "Guten Tag sagen", meist aber ohne) problemlos abliefen hab ich ihn einfach machen lassen. Bis es dann immer schlimmer wurde, er hat schnell angefangen schon aus 50m Entfernung zu fixieren und ist dann abgegangen wie nochwas wenn der andere Hund zu nahe kam. Zum Glück habe ich sehr schnell nen Trainer gefunden der uns echt geholfen hat, und das Verhalten schien sich nicht so arg gefestigt zu haben denn es ist schon um Welten besser geworden, aber noch nicht vollends geschafft :)

    Erste Anzeichen...keine Ahnung. Ich weiß nur, je angespannter und negativer meine eigene Reaktion auf die anderen Hunde wurde, umso schlimmer hat Sunny sich gebärdet.

  • Eben wieder so ein Erlebnis gehabt.
    Ich gehe mit zwei Hunden ohne Leine eine Gassirunde in der Nachbarschaft, und mir kommt ein Mann mit seinem jungen Shelti entgegen.
    Meine zwei so etwa einen Meter vor mir rechts an einer Hauswand und der Mann mit seinem auf unserer Höhe angekommen und bleibt stehen und spricht mich an "Sind das Rüden ?... usw"
    Meine Beiden ignorieren fremde Hunde und gehen ein paar meter weiter, bleiben stehen, und warten auf mich.
    Sein Junghund will natürlich zu meinen und ist ganz aufgeregt.
    Und das war so ein typisches Beispiel.
    Warum ist er nicht einfach weiter gegangen und hat seinem Hund Gelassenheit demonstriert ?

  • Es gibt einen sehr einfachen Grund, warum ich frage:
    Ich habe hier selbst 2 Pöbler sitzen. Und ich sehe auf den Spaziergängen auch (fast) nur Leinenpöbler oder HH mit ihren Welpis an der Leine, die dann schon von weitem fragen "Sind die nett zu Welpen???". Ich antworte dann meist nur ein kurzes Nein, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, meine beiden an der Leine ruhig zu halten und an dieser Stelle auch kein Freilauf möglich ist.

    Da ich mir in den nächsten Jahren auch an das Abenteuer "Welpe" herantrauen möchte und mir diese Leinenpöbelei schlichtweg auf-den-S*ck-geht!! (der eigenen Hunde wohlgemerkt) würde ich doch gern wissen, wie man das im Ansatz bereits verhindern kann, dass die lieben Hundchen so werden.

  • Definitiv anerzogen.

    Fehler: Kontakt an der Leine zugelassen. Logischerweise negative Erfahrungen gemacht. Frauchen sagt, jetzt kein Leinenkontakt mehr. Hund kurz genommen bei Begegnungen und schwupps, war das Pöbeln da.

    Wobei er als unkastrierter Rüde, Schäferhund mit Sicherheit dazu neigt, schnell zu pöbeln.

    Und genau deswegen bin ich so gegen Kontakt an der Leine.

    Wir können mittlerweile seit einigen Wochen wieder ohne pöbeln an anderen vorbei. Manchmal unangeleint, wenn ich merke, heute ist ein Strebertag.
    Aber er geht mittlerweile auch an pöbelnden Hunden ohne Probleme vorbei.
    Man kann daran arbeiten, auch wenn es sehr anstrengend und lange andauernd ist.

  • Andrea
    Wenn du zu zwei Pöblern einen Welpen dazu nimmst kannst du mit ziemlicher Sicherheit
    davon ausgehen, dass der das übernimmt. Der lernt das dierekt von den anderen.
    Also solltest du vorher das Problem in den Griff bekommen.
    Wichtigste Voraussetzung ist, dass du das wirklich unbedingt willst. Das ist viel wichtiger
    als die Frage wer hat wann, wie, wo angefangen :D
    Wege gibt es viele, von reiner Ablenkung bis zum Ansatz an der Ursache. Das ist für mich
    der vielversprechendere Weg.
    Bei meinem Bungee war es fehlende Sozilisierung auf große Hunde und daraus resultierende Unsicherheit. Unser Weg, ich sage wer wann was regelt, mein Wort
    ist Gesetz ohne Wiederworte, mal kurz gesagt.

  • Das wäre mir auch zu riskant.
    Wenn ich mit Nala (13 Jahre; meistens am Pöbeln, bei großen Hunden) und Lisa (10 Monate, pöbelt auch, aber kontrollierbar inzwischen) zusammen Gassi gehe und Lisa merkt, dass Nala etwas gewittert hat und sich anspannt, dann macht sie das sofort nach und bellt auch erst, nachdem Nala damit angefangen hat.

  • Die Befürchtung hatte ich auch, aber Bandit tickt da scheinbar anders.

    Manchmal ist sowas ja auch bei Hundefreunden zu beobachten.

    Wenn der eine lospöbelt macht der andere mit, auch hier bleibt er ruhig, egal was der andere macht.

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