Probleme mit neuem Zweithund

  • Hallo zusammen,


    wir (3 erwachsene Frauen, 46, 24 und 21 Jahre alt) haben seit 2,5 Jahren einen gut erzogenen Border Mischlings Rüden und haben nun vor 2 Wochen einen Hund aus dem Tierschutz übernommen: Paul. Paul ist ca 11 Monate alt und kommt aus Russland. Angeblich wurde er aus dem Fenster geschmissen, wobei er sich Hüfte und/oder die (Hinter)beine gebrochen hat. Er ist aber relativ schmerzfrei, wobei er das eine Bein manchmal komplett entlastet. (häufiger morgens oder nach längerem liegen). Als Paul zu uns kam konnte er quasie nichts. Außer vielleicht Sitz, wenn man das Kommando oft genug wiederholt hat. Inzwischen macht er Sitz spätestens beim 2. Kommando (danach "helfen" wir ihm). Platz kommt auf seine Stimmung an. Mal legt er sich beim 1. Mal direkt hin, mal braucht er einfach Zeit, aber da denke ich eher, dass er nicht immer weiß wie er das mit seinen Beinen machen soll, weil er sich dann auch unruhig hin und her bewegt.


    Mit Marley, unserem ersten Hund, war es anfangs "katastrophal", wobei das sicher übertrieben ist. Er hat ihn angeknurrt und "angefallen", wenn beide nebeneinander saßen und ich Marley ein Leckerchen gegeben habe. Inzwischen ist dieser Futterneid nicht mehr so stark und die beiden Fressen nebeneinander und fallen nicht übereinander her. Marley bekommt sein Futter zu erst hingestellt und Paul muss dann warten, bzw. stehen beide Futternäpfe auf dem Boden aber die Hunde müssen absitzen und warten. Paul kann ich sein Futter inzwischen einfach kommentarlos wegnehmen, das habe ich anfangs nicht probiert. Beide Hunden "spielen" auch inzwischen viel miteinander. Also sie toben halt rum, wie man es von Junghunden gewöhnt ist. Ganz selten liegen sie mal auf einem Platz, was aber daran liegt, dass Paul seine 2 festen Plätze hat und Marley meist mit mir im Zimmer ist.


    Geholt haben wir ihn samstags nachmittags und ich habe ihn erst einmal durch gebürstet und sein verfilztes Fell hinter den Ohren weggeschnitten. Damit er still hält habe ich ihm einen Knochen gegeben mit dem er sich beschäftigen kann. Als ich ihm dann den Knochen wegnehmen wollte hat er nach mir geschnappt (ich sage euch, Hundebisse heilen langsam ;)). Da gebe ich mir aber die Schuld, da mache ich dem Hund keinen Vorwurf. Paul schläft nachts bei meiner Schwester im Zimmer in seinem verschlossenem Kennel, da macht er auch keine Probleme. Wenn ich ihn abends nach dem letzten Spaziergang darein sperre, motzt er auch nicht. Tagsüber ist er im Wohnzimmer auf seinem Platz inzwischen angebunden und wird halt zwischendurch immer beschäftigt bzw. kommt raus. Wir haben auch noch 2 Katzen zu Hause die je nachdem ignoriert oder "gestellt" werden. Wenn Paul liegt und die Katze rennt weg ist sie uninteressant. Wenn er aber in der Küche steht und die Katze springt runter und rennt weg, setzt er hinterher, zeigt aber kein aggressives Verhalten. Draußen läuft Paul (bei mir) frei, er kommt auch auf Abruf zurück oder setzt sich hin (klappt auch teilw. auf Distanz, wobei er selten mehr als 5 Meter vor läuft). Meine Mutter hat ihn an der Schleppi und meine Schwester geht nie mit ihm, da sie gehbehindert ist und Angst vor dem Hund hat. An sich möchte sie aber schon mit ihm gehen, wenn sie keine Angst vor ihm hat. Leinenführig ist er an sich, also er zieht sehr selten. So viel zu unserer Situation derzeit.


    Nun zu dem eigentlichen Problem:


    Paul knurrt und schnappt, wenn ihm was absolut gegen den Strich geht. Wenn wir ihn auf seinen Platz schicken wollen und er möchte nicht, knurrt er. Ich ignoriere das Knurren, nehme ihn am Halsband und gehe mit ihm zu seinem Platz. Als er letzten Freitag auf seinem Platz saß und liegen sollte hat er meine Schwester angeknurrt und nach ihr geschnappt. Nun hat sie natürlich Angst vor ihm und sagt, wenn er damit nicht aufhört kommt er weg. Was ich davon halte könnt ihr euch sicherlich denken. Paul ist seit Ende Dezember 2012 in Deutschland und war bisher bei 4 verschiedenen Familien/Menschen. Bei uns mit seinen 2.5 Wochen bisher am längsten und ich will auch dass er bleibt. Meine Mutter an sich auch, aber wenn er wirklich uns gegenüber aggressiv wird, muss er gehen. Nun ist die Frage.. wie reagieren, wenn er knurrt und die Zähne fletscht? Ich setze mich dann durch und riskiere dann auch, dass er nach mir schnappt. Mir ist das auch relativ egal, wenn er mich dann erwischt. Er beißt nicht richtig zu, er schnappt "nur." Aber solchen Situationen aus dem Weg gehen und ihn nicht bedrängen wird schwer und kann ja auch -auf Dauer- nicht Sinn der Sache sein!? Wir möchten ihn auch nicht dauerhaft auf seinem Platz anbinden, aber derzeit sehen wir keine andere Lösung, weil er einfach zu unberechenbar ist und einerseits zeigt ihm das ja auch Grenzen auf.

  • Verstehe ich das richtig, dass der Hund in der Nacht durchgehend in der Box eingesperrt ist und tagsüber überwiegend auf seinem Platz angebunden ist?


    Der arme Hund!

  • Ja, aber erst seit letzten Wochenende, weil uns das geraten wurde. Vorher durfte der Hund frei wählen (nur in meinem Zimmer seltener, weil das Marleys Reich ist. Couch und Bett sind für Paul tabu.). Die letzte kleine Runde (20 Minuten) gehe ich mit den beiden so um 23:30 Uhr. Die erste Runde morgens um halb 7 ca. Zwischendurch gibt es so zwischen 4 und 7 Stunden immer wieder verschiedenes. Erziehung, Kuscheln, Spielen, Gassi gehen, irgendwo mit hinfahren etc. Den Rest verbringt der Hund meist eh mit Schlafen. Wenn er mal wach ist und ich keine Zeit habe, bekommt er nen Knochen mit dem er sich dann auch beschäftigt.


    edit: Seine Box hat folgende Maße 121x76x82 cm (länge x breite x höhe) und auf seinem Platz hat er von der Ecke aus 1,80 m Leinenfreiheit.

  • Zitat

    Ja, aber erst seit letzten Wochenende, weil uns das geraten wurde.


    Von der TierSCHUTZorganisation? Oder von wem?

  • Ach du scheisse... der arme Kerl :( vom Regen in die Traufe.. darf ich fragen, wer so einen - mit verlaub - scheissdreck vorschlägt?

  • Wir sind damit auch nicht zufrieden. Kann ja nicht die Lösung sein. Wir suchen jetzt nach einem Trainer, der sich die Situation bei uns zu Hause mal anschaut und da gezielt weiter hilft. Evtl. nach dem Prinzip von Martin Rütter.

  • ..einer der auch Teletac, Stachler und Nackengriff propagiert? Sorry, aber der geht gar nicht, da würd' ich mir schnellstens einen anderen suchen. Du könntest hier mal nachfragen, wer für deinen PLZ-Bereich einen kompetenten Trainer empfehlen kann :)

  • Hallo Mandy,


    ich bin schockiert über das, was ich da lese.
    Paul ist ja erst seit ganz kurzer Zeit bei Euch und einen guten Trainer scheint Ihr ja nicht zu haben. Sind die Tipps von den Trainern aus dem "alten" Verein?


    Einen Rat bei diesen Problemen zu geben, finde ich verantwortungslos und würde einen guten Trainer ins Haus holen.
    Wenn Du willst, empfehle ich Dir jemanden, der Euch auch finanziell nicht das Hemd auszieht.

  • Ist denn abgeklärt ob es ihm gesundheitlich gut geht? Wurden die Beine etc vom Tierarzt gecheckt? Könnte er vielleicht Schmerzen haben?


    Ich weiß nicht wo ihr wohnt aber http://www.cankuna.net/ ist ein guter Hundetrainer im Bereich Wuppertal, Krefeld, Köln und Neuss.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!