Hund hat Halterin gebissen.. aussichtslos?
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Hallo liebes Forum,
es geht hier nicht um meinen eigenen Hund, sondern den Hund meiner Eltern. Ich selbst wohne nicht mehr daheim. Da ich aber den Kleinen schön sehr ins Herz geschlossen habe, besorgen mich die Probleme mit ihm schon sehr.
Ich schilder am besten der Reihe nach:
Vor etwa zwei Jahren kam der Hund zu uns. Er war nur vier Wochen alt, wir wollten eigentlich nie so richtig einen Hund, aber da der Hund aus Italien stammt und, wenn wir ihn nicht genommen hätten, von den Besitzern ertränkt worden waren, haben sich meine Eltern, insbesondere mein Vater entschlossen den Kleinen bei uns aufzunehmen.
Es handelt sich hierbei um einen wilden Mix, laut dieser genetischen Untersuchung, die man machen kann, soll von Spitz über Boarder Collie bis Bernhadiner alles dabei sein. Er ist etwa kniehoch und wiegt um die 15kg und nicht kastriert.Meine Eltern sind zu Beginn auch brav in die Hundeschule gegangen, da sie aber auf dem Land wohnen und es nicht so große Auswahl gibt, waren sie schnell unzufrieden. 12 Welpen, Junghunde gleichzeitig war nicht so hilfreich wie erwünscht.
Eigentlich hört Seppi recht gut, außer man ist am Spazieren, eine läufige Hünding kommt oder er findet im Feld Mäuse, wo er vom buddeln gar nicht mehr wegzubekommen ist. Wenn man ihn sonst am Feld frei laufen lässt und ruft ihn, kommt er sofort her und guckt. Ein Kuschelhund ist er eigentlich gar nicht, eher dauernd am Spielen. Man kann ihm auch sein Essen wegnehmen ohne dass er knurrt. Er isst immer nach uns. Wenn jemand anderes als meine Mutter ihm Befehle gibt, schaut er immer erst meine Mutter an, ob die Befehle okay sind die wir geben, so kommt es mir jedenfalls vor.
Nun zu den Problemen. Neuerdings knurrt Seppi immer wenn ihm irgendwas nicht passt, z.b. wenn man zu lange bei seinem Korb (er hat da Sicht zum Esszimmer Wohnzimmer, Flur, Haustür und Schlafzimmer meiner Eltern) steht oder ihn gar im Korb streicheln möchte. Dann knurrt er manchmal wenn er an der Couch unten liegt und man ihn streicheln möchte. Außerdem findet er Männer mit schwarzen Mänteln und Mützen gar nicht gut und knurrt dann auch gerne ausgiebig den Besuch an. Meine Mutter drückt ihn dann am Hals immer so runter, er wird dann ganz steif, sie hält die Position dann so lange bis er entspannt. Dann geht er sofort auf seinem Platz und bleibt da, man hat den Eindruck, er weiß ganz genau was er falsch gemacht hat.
Gestern kam es allerdings zur Eskalation. Er hat meine Mutter in die Hand gebissen, man sieht allerdings nur die Spuren von drei Zähnen und es hat nur sehr leicht geblutet. Es kam so, dass man Bruder (19) reinkam und beim Wohnzimmertisch, wo Seppi stand, ihn streicheln wollte, er hat sofort geknurrt und meine Mutter meinte dann sofort, dass er auf seinen Platz soll. Das hat er aber eben nicht gemacht, sie hat ihn dann zum Platz gezerrt, wo er nicht bleiben wollte, sie hat nochmal nach ihn gegriffen und da hat er sie dann gebissen, sie hat ihn aus dem Korb wieder raus und ihn auf dem Boden gedrückt. Er war so aggressiv wie ich ihn noch nie gesehen habe, zum Glück ist meine Mutter sehr stark und hat ihn gehalten, kurz als sie ihn schwächer gehalten hat, probierte er erneut mehrmals sie in den Arm zu beißen. Das war neu, wir waren alle voll schockiert von dem plötzlichen Ausbruch. Meine Mutter hat ihn dann noch ca 15min auf den Boden gedrückt, seine Rute war so einklemmt wie noch nie. Er ist dann sofort auf seinem Platz und ging 5 Stunden lang nicht mehr raus, er hat auch geweint. Er ging erst raus, als meine Mutter meinte, er dürfte nun raus gehen. Komischerweise kam er dann zu ihr und hat die verletzte Hand abgeleckt, das kann natürlich Zufall sein, aber ziemlich seltsam.
Heute war er dann der bravste Hund überhaupt, hat sogar wenn ich, wo ich echt nicht oft da bin, wenn ich sitz gesagt habe, sich sofort unterwürfig auf den Rücken gelegt. Auch beim Spielen, wo er normalerweise so in Fahrt ist, dass er da nicht soo gut hört, hat er sofort reagiert und auf Befehle reagiert. Aber ich trau ihm irgendwie jetzt nicht mehr, habe Angst, er könnte plötzlich ohne Grund beim Streicheln nach mir beißt..
Montag wird auf jeden Fall eine Hundetrainerin angerufen, die hoffentlich bald kommt.
Haben meine Eltern eine tickende Zeitbombe herangezogen? Wäre es ratsamer mit Maulkorb mit ihm umzugehen? Wie schwer schätzt ihr die Probleme ein? Dass es Arbeit wird, ihn die Dominanz zu nehmen ist mir klar, die Frage ist nur wie machbar für Hundeanfänger..Ich danke euch sehr für eure Anregungen!
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Also der Hund liegt auf seinem Platz, er knurrt (und warnt damit), weil er nicht angefasst werden will und ihr setzt euch darüber hinweg. Das er dann zugeschnappt hat, ist nicht verwunderlich.
Ich würde ihm einen Platz außerhalb des Wohnzimmers geben, wo er sich ganz ungestört zurück ziehen darf und wo ihn auch niemand stört. Einen Platz, wo niemand den Hund anfassen darf und er einfach vollkommen in Ruhe entspannen kann.
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Wenn ich meine Hunde so behandeln würde (auf den Platz zerren??????) würde ich damit rechnen das sie sich wehren. Dieses Runterdrücken und Festhalten macht einem Hund Angst, Todesangst.
Warum muß jemand einen Hund streicheln der mit Knurren signalisiert das er das nicht will? Meine Kleine läßt sich auch nicht gerne von jedem Anfassen. Deshalb ist sie nicht böse oder dominant.
Auch ein Hund verdient Respekt.
Das du jetzt Angst hast das der Hund beim Streicheln einfach beisst kann ich nachvollziehen. Ich würde ihn ansprechen und zu mir rufen wenn ich ihn streicheln will. Wenn er nicht kommt, ok, dann nicht.
Ich denke das durch die Aktion ein gutes Stück Vertrauen den Bach runter gegangen ist und das müßt ihr wieder aufbauen.
Da du schreibt das der Hund sonst prima auf deine Mutter hört, kann ein Hundetrainer nicht schaden. Der kann dann deiner Mutter Tipps geben damit so etwas nicht mehr passiert.
Der Hund hat für mich völlig normal reagiert.Gruß Terrortöle
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Ich weiss gar nicht so recht wo ich anfangen soll...
der Umgang deiner Mutter mit dem Hund ist nun wirklich alles Andere als
vertrauensfördernd. Das Euer Hund bei solch einer Behandlung seinen
Unmut ausdrückt ist völlig verständlich. Solche, in meinen Augen, gewalttätigen
und unberechenbaren Handlungen wie runterdrücken und bewusstes Bedrängen
am Rückzugsort sind "NoGo´s" !Deine Eltern haben sich tatsächlich durch diesen Dummfug eine Zeitbombe heranzezogen
und ich rate dringenst zu einem gewaltfreinen und kompetenten Trainer, der deinen Eltern mal
einen respektvollen Umgang mit dem Hund aufzeigt.Der Hundekorb ist sein Rückzugsort und dort soll der Hund, wenn irgend möglich nicht
bedrängt werden.Mich schockt nicht die Reaktion des Hundes sondern eher die deiner Mutter. Seid froh,
dass nicht mehr passiert ist.Mäusemama
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Dieses "runterdrücken" was deine Mutter macht zerstört das Vertrauen zwischen Hund und Halter (ähnlich diesem "Unterwerfens")... ich glaube der Hund wollte sich einfach nur verteidigen. Wir hatten auch mal eine Hundetrainerin die uns gesagt hat wir sollen unseren Hund runterdrücken und "unterwerfen" allesdings fand er das auch nicht grade prickelnd und wir genauso wenig. Unsere neue Hundetrainerin und auch viele andere mit denen wir uns unterhalten haben, meinten ebenfalls, dass so eine "gewaltsame" Aktion der Beziehung zwischen Hund und Halter extrem schadet und sie deswegen auch davon abraten.
Das was ihr danach beobachtet habt war einfach ein Beschwichtigen seinerseits, vielleicht hat er sich sogar vorher schon unterworfen und ihr habt das (und das ist jetzt kein Vorwurf!) nicht mitgekriegt, ihn trotzdem runtergedrückt und er wusste sich nur so zu helfen, da deine Mutter ja ebenfalls sehr "aggressiv" reagiert hat.... :/
Ich würde auf keinen Fall von einer tickenden Zeitbombe reden!!
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...oh mann, bei deinen Schilderungen hatte ich grad echt nen dicken Kloß im Hals... Ganz ehrlich? Auch wenn hier keine Ferndiagnosen möglich sind, es wundert mich nicht, dass der Hund in dieser Situation geschnappt hat. Er hat geknurrt, also gewarnt, ihr macht trotzdem weiter und dann wird er auch noch gewaltsam auf den Boden gedrückt...
Ich halte von solchen Methoden rein gar nichts und ich hoffe, dass deine Mutter jetzt davon Abstand nimmt.
Es ist super, dass ihr eine Trainerin kommen lasst. Bis dahin könnt ihr z.B. eine Hausleine dran machen (ein Stück Seil tut es auch) damit könnt ihr den Hund notfalls auf seinen Platz bringen, ohne ihn direkt anfassen zu müssen und den Hund auf seinem Platz in Ruhe lassen damit er einen Platz hat auf den er sich zurück ziehen kann.
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Also ehrlich gesagt wundert es mich gar nicht, dass der Hund geschnappt hat und plötzlich und überraschend kam das ja ganz und gar nicht.
Er hat ja durch knurren mehrfach versucht zu warnen. Wenn das einfach so ignoriert wird bzw. auch noch mit "in seinen Korb schleifen und Hund auf den Boden drücken" bestraft wird, muss er halt zu härteren Mitten greifen.
Ihr solltet unbedingt abklären lassen warum der Hund knurrt wenn man ihn streicheln will. Das kann zig Gründe haben. Vielleicht ist er krank und hat Schmerzen. Vielleicht fühlt er sich bedroht.Die Vorgeschichte ist ja auch nicht gerade optimal. Wenn ein Welpe schon mit 4 Wochen!!! ist das viel zu früh und für die Entwicklung nicht unbedingt förderlich.
Und einen Hund auf den Boden zu drücken und so lange festzuhalten bis er so verängstigt ist, dass er schreit ist in meinen Augen auch grundfalsch.
Mein Rat wäre jetzt zum einen bei einem TA abklären zu lassen ob es vielleicht gesundheitliche Gründe für das Verhalten des Hundes gibt und und euch einen guten Trainer in´s Haus zu holen der da mal drauf guckt.
Man kann das über das Internet zwar nicht wirklich beurteilen aber von dem was du erzählst glaube ich nicht, dass der Hund sich so verhält weil er so dominant ist. -
Vielen Dank für eure Antworten! Das mit dem Runterdrücken hat die TA zu uns gesagt, damit er weiß, wer der Ranghöchste ist. Ich fürchte auch, dass die Hundetrainerin (empfohlen von TA) nicht anders sein wird, da ne Bekannte meinte, die sei ihr zu gewalttätig geworden und habe das Training mit ihr abgebrochen. Die TA fand unseren Hund ganz schlimm dominant, als er nachdem ihn ein Auto angefahren hat, sich nicht wirklich von ihr hat untersuchen lassen wollen und auch nach ihr geschnappt hat. Meine Eltern wollte eigentlich auch gewaltfrei erziehen, aber die sehr autoritäre TA hat meine Eltern überzeugt, dass man das machen muss, da er uns sonst ja auf der Nase rumtanzt. Dieses Runterdrücken steht zudem noch in zwei Hundeerziehungsbüchern und deswegen haben wir nie bezweifelt, dass das schlecht ist :-/
Bei dem Knurren bei meinem Bruder war er allerdings nicht auf seinem Platz sondern stand beim Wohnzimmertisch, ich glaub er wurde nicht mal angefasst von ihm, weil wir natürlich nicht doof sind und ihn wenn er knurrt noch mehr bedrängen. Er hat dann gebissen als meine Mutter ihn zurück auf seinen Platz "gezogen" hat. Manchmal knurrt er auch einfach nur weil man neben ihm steht.
Darf er denn überhaupt knurren wenn man einfach neben ihm steht? Zeigt das nicht auch, dass er bestimmt wann was passiert und nicht wir?
Ich hab mir auch schon gedacht, dass die Stelle von seinem Platz nicht die Beste ist, allerdings gestaltet sich eine Alternative schwierig. Er ist son Hund, der immer wissen will, was gerade überall passiert, glaub er würde gar nicht, wenn man ihn z.b. ins Gästezimmer setzt, immer zurückgehen und da liegen wo er alles "unter Kontrolle" hat.
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Hallo,
erstmal gute Genesung an deine MumDas mit dem Runterdrücken würde ich mal ganz schnell sein lassen. Dieser "Alphawurf" ist Schwachsinn und versunsichert den Hund. So kann der Kleine kein Vertrauen in seine Bezugsperson aufbauen. Deine Eltern müssen für ihn berechnbar sein und das sind sie nicht, wenn er aus für ihn unersichtlichen Gründen auf den Boden gedrückt und festgehalten wird.
Dass er nach der Aktion fünf Stunden in seinem Korb geblieben ist und geweint hat, zeigt, wie sehr in das aus der Bahn geworfen hat.
Vielleicht hat sich dein Bruder blöd über ihn gebeugt? Du sagst, er kann Männer mit Mantel etc. nicht ab, vielleicht hat ihn das daran erinnert?Wie angel_jyl schon geschrieben hat, würde ich den Rückzugsplatz auch als das behandeln: Als Rückzugsplatz.
Das ist er ja momentan eher nicht, wenn jeder hinrennt und seine Finger reinhängt.Was macht ihr denn mit eurem Hund so? Du sagst, er hört gut, außer ihr seid spazieren. Beschäftigen deine Eltern sich denn während dem Laufen mit ihm?
Schlag ihnen doch einfach ein paar Sachen vor, die ohne großen Aufwand gemacht werden können: Suchspiele mit Leckerlie, Dummytraining oder oder oder..
Wenn ich meinen Hund nicht zu 99% zurückrufen kann, würde ich ihn auch nicht ungesichert durch die Gegend streifen lassen. Da können so miese Dinger passieren.. und da ist eine gedeckte Hündin das "kleinere" Übel.
Ich bin mit der Schleppleine bisher sehr gut gefahren.ZitatHeute war er dann der bravste Hund überhaupt, hat sogar wenn ich, wo ich echt nicht oft da bin, wenn ich sitz gesagt habe, sich sofort unterwürfig auf den Rücken gelegt
Und? Da siehst du, was ihr damit errreicht habt: Ein Hund, der so verunsichert ist, dass er nicht mal mehr einen Befehl ausführen will/kann, weil er Angst vor der Bestrafung hat.
Ich finds toll, dass ihr euch für einen Trainer entschieden habt!
Aus der Ferne kann man da nur im Dunkeln tappen..Viel Glück!
Lg FrauPups
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Unbedingt Tierarzt wechseln! Sowas is ja ne Schweinerei -.-
Und die Hundetrainerin würde ich mit entweder erstmal ansehen bevor ich mit ihr arbeite oder gleich ne andere suchen. Son Beratungsgespräch ist ja soweit ich weiß kostenlos.
Auf jeden Fall wünsch ich euch viel Glück! -
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