100%tige Abrufbarkeit, wie?
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Ich habe einen grandiosen Typ für den Rückruf, sei es für die TS oder allgmein. Und ich weiß nicht wieso der Beitrag von flying paws nicht zum Nachdenken anregt. Ich habe hier einiges gelesen das eher in Richtung Abbruchsignal geht, aber nicht in Richtung eines (relativ) verlässlichen Rückrufs.
Wenn mein Hund nicht auf meinen Rückruf hört, dann hole ich nicht die Klapperdose heraus um ihm zu drohen. Wenn mein Hund nicht näher als 3m heran kommt, weil er weiß, dass ihm als nächstes das Anleinen droht, dann werf ich nicht die schon schlecht besetzte Leine entgegen.... Mein Hund ist Kooperationspartner und nicht Untertan. Das erfordert Konsequenz und Geduld.
Was immer und bei jeder Rasse Grundlage beim Aufbauen eines Rückrufsignals sein sollte, ist die Beziehung zwischen Hund und Mensch. Bei einem jungen Hund sollte außerdem darauf geachtet werden was man in welchem Alter und welcher Situation erwarten kann. Im Zweifel rufe ich nicht 3x sondern hole meinen Hund aus der Situation raus. Ohne oder mit Schleppleine (und schleiche diese irgendwann allmählich aus).
Mit jedem Hund den ich bisher selbst hatte oder betreut habe, konnte ich ein verlässliches Abrufsignal aufbauen. Das läuft ausschließlich über positive Konditionierung und ich hatte wirklich keinen Hund, der nicht gern gekommen ist. Ein jagdambitionierter Hund muss entsprechend seiner Neigung ausgelastet werden und dann ist es möglich ohne Leine mit ihm spazieren zu gehen (alle Jäger, Mantrailer, Rettungshundeführer die ich kenne haben sehr gut abrufbare Hunde, denn diesen Hunden liegt das Jagen, Stöbern, Suchen im Blut aber genauso der Wille auf Zusammenarbeit mit dem Menschen). Aber sicher gibt es schwierige und einfachere Rassen. Meutehunde wie der Beagle werden ja oft unterschätzt.
Die Grundlage, die Beziehung zum Hund, wird in jeder Art der gemeinsamen Arbeit gestärkt und ist elementar für das Zusammenleben. Gewisse Probleme entstehen erst gar nicht wenn mein Hund von Anfang an lernt:
- ich kann meinem Menschen vertrauen
- mein Mensch (ver)traut mir
- bei meinem Menschen bin ich sicher
- mein Mensch hilft mir
- bei meinem Menschen erlebe ich immer positive Momente
- mein Mensch gibt mir Strukturen und Regeln
- mein Mensch spielt mir mir
- mein Mensch und ich bewältigen gemeinsam Herausforderungen
- mein Mensch klärt schwierige Situationen für mich
....usw.Das heißt nicht, dass unerwünschtes Verhalten nicht abgebrochen wird. Es gibt sensible Hunde und weniger sensible, aber fast immer kann man sich anders helfen als mit Drohung. Ich drohe meinem Hund nie. Entweder ich breche ein Verhalten ab (das geht auch ganz sanft, oft über reine Körpersprache) oder ich lasse es zu. Dann lernt der Hund mich ernst zu nehmen.
Man kann außerdem sehr wohl den Rückruf über ein ganz besonderes Leckerlie aufbauen und dann langsam ausschleichen und ab und zu gibt es dann mal wieder etwas. Trotzdem hört mein Hund einwandfrei auf den Rückruf auch wenn wochenlang kein Keks zur Belohnung kam. Das ist ein Zusammenspiel aus der grundlegenden Orientierung meines Hundes an mir, eines trainierten nicht inflationär benutzten Wortes, der Körpersprache des Menschen und der positiven Bestärkung auf das Kommen des Hundes.
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Hallo,
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Zitat
Irgendwie stehe ich grade auf dem Schlauch... wenn der Hund sich dagegen entscheidet zu kommen, wird er doch dann trotzdem gezogen, nur findet ihr es weniger schlimm, wenn dazwischen eine kurze Erholungspause für den Hund ist, wo er sich nochmal überlegen kann, ob er nicht doch kommen will!?
Von "schlimm", war zumindest von mir aus nie die Rede.
Das man auf einen Hund auch mal einen Zwang auswirken muss, ist klar und ja auch nichts verwerfliches. Ich finde aber, dass man da wo es geht, dem Hund wenigstens eine Wahl lassen sollte.
Unter anderem geht das hier z.B. durch einen doppelten Abruf.
Erstmal Aufmerksamkeit erlangen, dann umdrehen und in die andere Richtung gehen, mit dem richtigen Abrufsignal. Dann hat der Hund erstmal nochmal 5, 10, 15, 20, 30m Zeit, um mitzugehen, je nach Länge der Leine.
Hat man dann den Abruf vorher konditioniert, wird der Hund sich während dieser 5, 10, 15m dafür entscheiden mitzugehen, aber erstmal muss die Aufmerksamkeit erlang werden.
Sprich ich würde hier in Richtung doppelter Abruf gehen und eben zur Not losgehen und nicht ranziehen. Weil es einfach auf den Hund auch einen anderen Effekt hat. "Oh, Frauchen geht weg. Schneeell hinterher, damit ich für den Abruf mein Leckerlie bekomme".Mal als jemand gesagt, der keine Schleppleine benutzt.
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Zitat
Von "schlimm", war zumindest von mir aus nie die Rede.
Das man auf einen Hund auch mal einen Zwang auswirken muss, ist klar und ja auch nichts verwerfliches. Ich finde aber, dass man da wo es geht, dem Hund wenigstens eine Wahl lassen sollte.
Unter anderem geht das hier z.B. durch einen doppelten Abruf.
Erstmal Aufmerksamkeit erlangen, dann umdrehen und in die andere Richtung gehen, mit dem richtigen Abrufsignal. Dann hat der Hund erstmal nochmal 5, 10, 15, 20, 30m Zeit, um mitzugehen, je nach Länge der Leine.
Hat man dann den Abruf vorher konditioniert, wird der Hund sich während dieser 5, 10, 15m dafür entscheiden mitzugehen, aber erstmal muss die Aufmerksamkeit erlang werden.
Sprich ich würde hier in Richtung doppelter Abruf gehen und eben zur Not losgehen und nicht ranziehen. Weil es einfach auf den Hund auch einen anderen Effekt hat. "Oh, Frauchen geht weg. Schneeell hinterher, damit ich für den Abruf mein Leckerlie bekomme".Mal als jemand gesagt, der keine Schleppleine benutzt.
Achsoo, ok; jetzt hab ichs auch kapiert (jaja, ich Blitzmerker)
Ich bin irgendwie von einer "Notsituation" (z.B. Hund sieht Hase und rennt los) ausgegangen.. da ist (zumindest bei uns) keine Zeit großartig in die andere Richtung los zu laufen, bzw. bezweifel ich, dass mein Hund das mitbekommen würde.
Trotzdem wäre es aber doch schöner, wenn der Hund gleich angelaufen kommt und ich nicht erst weglaufen muss, oder?
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Dazu kommt: der Hund orientiert sich von Natur aus an der Gruppe. Mitlaufen und Anschluß halten ist für ihn vollkommen normal. Daher sollte man den Hund eigentlich von Anfang an während man läuft, ggf. rückwärtslaufend dazu einladen zu einem zu kommen. Die Chance, dass er die Einladung freiwillig annimmt und die "Nachhaltigkeit" dieses Ablaufs ist größer als wenn der Hund lernt, wenn ich nicht komme werde ich "gezwungen".
Daher ist es ein großer Unterschied ob man zieht oder eine neue Möglichkeit aufzeigt und dem Hund die Chance gibt alles richtig zu machen.
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Naja, wäre auch schön, wenn du sie nicht ranziehen müsstest, gell?
Beides ist im Prinzip nur eine Übergangslösung. Ranziehen wie losgehen.Gut, Hund sieht Hase und rennt los ist für mich keine Notsituation. Ein Hund der noch losläuft gehört für mich nur an eine kurze Leine, wenn ich ihn nicht abrufen kann. Da würde ich nie im Leben viel Schleppleine anbieten.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass wenn 60kg in die Leine springen, vorher 20m Anlauf hatten...kann ich da auch nix mehr ranziehen.Ich würd mich halt immer bemühen einen Abruf so zu konditionieren, dass es für den Hund nicht mit Zwang und Frust verbunden ist, sondern so, dass es für den Hund mit Freude, Glücksgefühlen, etc. verbunden wird.
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Zitat
Gut, Hund sieht Hase und rennt los ist für mich keine Notsituation. Ein Hund der noch losläuft gehört für mich nur an eine kurze Leine, wenn ich ihn nicht abrufen kann. Da würde ich nie im Leben viel Schleppleine anbieten.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass wenn 60kg in die Leine springen, vorher 20m Anlauf hatten...kann ich da auch nix mehr ranziehen.Tja, da haben wir dann auch verschiedene Meinungen.. wobei Berta mit ihren 10 Kilos da dann auch in einer anderen Gewichtsklasse spielt.
Woher soll ich wissen, ob mein Hund dem Hasen hinterher geht (macht sie übrigens immer noch, nur kann ich sie jetzt eben aus der "Hatz" abrufen und mir persönlich reicht das vollkommen...den Hasen zu ignorieren wird sie denke ich nie schaffen... aber deshalb ist ja auch der Rückruf für uns soo wichtig!), wenn ich ihn nie ohne, bzw. mit Schlepp, laufen lasse und immer nur an der kurzen Leine habe?!
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Das Problem "Mauseloch" habe ich gelöst idem ich anfangs neben ihr und dem Loch gestanden habe, und sie bei kleinsten Anzeichen von Interesse zu mir gerufen habe. Dann gab es ein kurzes verbales Lob und ich habe sie absichtlich zum Loch geschickt und schnüffeln lassen. das war für Liz die beste Belohnung fürs kommen.
Nach und nach habe ich angefangen sie nicht mehr immer zum loch zurück zu schicken - aber ab und an durfte sie es doch.
Die Entfernung zum Hund habe ich Stück für Stück vergrößert.Mittlerweile ist es so das ich sie zum größten Teil von den Löchern abrufen kann (weiter gehen und rufen). Sie weiß ja das sie von mir evtl. doch wieder die erlaubniss zum buddeln bekommt. :)
Zum angesprochenen flüchtendem Wild ... no Chance!
Ich kann und muß meinen Hund sehr genau beobachten.
Ab einem bestimmten Punkt (kann ich nicht erklären, ich seh es einfach wenn es soweit ist) muß sie an die Leine. Sonst gäbe es kein Halten mehr. Da hilft auch keine alternative Beschäftigung.
Seitdem ich allerdings regelmäßig zum Canicross oder Bikejören gehe, klappt es auch hier besser.
Nun fangen wir mit dem Mantrailing an, und ich bin gespannt ob sich das ganze auch auf das Abrufen beim jagen auswirkt. -
Ich frag mich, was macht ihr Nicht-Schleppleinen-Benutzer, wenn Hund nicht hört? :)
Also ernsthaft aus Interesse...vom Handy getippt
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Ich würd sagen da blibt nicht viel übrig. Wenn der Hund nicht auf den rüückruf hört und ungesichert läuft ist er wohl erstmal weg.
Also bleibt dem Halter nur das Hoffen und auf Rückkehr warten ... -
Hi,
ich hab mir jetzt nicht diesen ganzen merkwürigen Schlagabtausch durchgelesen, möchte aber gerne noch was anderes anmerken.
Es hapert ja nicht nur am rückruf. Bei so einem Problem hapert es immer schon an der Grundaufmerksamkeit des Hundes. die kannst du an vielen Stellen verbessern, auch beim Umgang im Haus, im ganzen Alltag. Sei es Handfütterung, Einrichtung von Tabuzonen im Haus, festen Ruheplatz durchsetzen usw. Einfach über viele Kanäle deutlich machen, dass du Dinge bestimmst - viele kleine Dinge. Und wer viele kleine Dinge bestimmt, der ist ofenbar wichtig, und wer wichtig ist wird beachtet.
Was mir aber v.a. aufgefallen ist: So Sachen wie Leckerlie suchen lassen und Ball wegwerfen sind ja genau das, was der Hund sowieso am liebsten tut. Nämlich selbstständig, und ohne auf dich achten zu müssen, herumschnüffeln bzw. nachhetzen. Obendrein auch noch Futter vom boden suchen und aufnehmen zu lassen, da halt ich nicht so viel von. Bringt ihn dazu, wirklich ständig zu suchen, wo noch was liegen könnte, noch mehr als er es eh schon tut.
Ihn erst mal auf Freigabe warten zu lassen macht es ein bisschen besser, aber das Grundproblem bleibt. Er hat eh die anlage zum selbstständigen Jäger (und die wird nie verschwinden) und du verstärkst das auch noch. Besser wäre es, ihm Beschäftigungen mit dir zusammen anzubieten, bei denen er (bzw sie, stimmt ja) auf dich achten und mit dir kooperieren muss. Der einzige Weg, den Hund dazu zu kriegen, aufzupassen, wo du bist, was du machst und v.a. was du von ihm willst.Suchen ist super, aber dann eben erst mal gemeinsam auf die Suche machen, und nicht nach Leckerlie, sondern nach dem Futterbeutel - den am Ende ja DU öffnen musst. Genauso apportieren - das baut man auch nicht auf, indem man munter was wegschmeisst. Das muss erst mal eine gemeinsame Aktivität sein.
Das einfache Bällchen-Jagen würde ich abstellen. Den Lauftrieb kannst du ja viell. auch anders bedienen, kontrollierter - viell. Radfahren?Das sind jetzt so die Sachen, wo ich ansetzen würde - Allheilmittel sind das nicht, aber viele kleine Mosaiksteinchen machen das Bild. Die eine einfache Lösung, ob Superrückruf oder sonstwas allein gibts nicht. Aber wenn die Grundlagen passen, klappt der Rückruf oder auch der Superrückruf eben auch besser.
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