Verzweifelt - ich ertrage meinen Hund nicht

  • Hallo,


    erst einmal mach dir nicht zu große Vorwürfe. Ich kann deine Gefühle durchaus nachvollziehen.


    Wie lange hast du deinen Hund denn schon? Meiner wäre früher auf jeden Fall ohne mit Wimper zu zucken mit jemand anderen, der etwas Leckeres hat, mit gegangen. Ich habe in August 2011 übernommen. Als wir Weihnachten bei den Großeltern waren, wurde er natürlich auch von vorne bis hinten verwöhnt, hat mich aber immerhin nicht komplett ignoriert. Ich habe den Eindruck, dass wir langsam eine Beziehung entwickeln.


    Du hast gut erkannt, dass der Hund als Opportunist natürlich nichts dafür kann, aber ärgern tut es einen dann trotzdem.


    Ja, Monty durfte bei den Großeltern auch ins Bett, aber er kann, meiner Meinung nach, auch unterscheiden, dass es hier bei mir nicht darf.


    Und wenn ich etwas sagen, dann halte sich auch meine Großeltern/Eltern daran. Mein Partner ist eher noch strenger als ich. Aber goldene Regel ist bei uns: An einem Strang ziehen und keine widersprüchlichen Kommandos geben.(Was beinhaltet, dass wenn du ein Kommando gibst, dass dein Partner das nicht einfach übergeht. Wenn er es doof findet, müsstet ihr das in Ruhe besprechen, aber quasi nicht vor dem Hund ausdiskutieren.) Ebenso wie, dass der Partner immer höher steht als der Hund. Also ich meine grundlegend. Wenn sich mein Partner in einer Situation doof benimmt, dann kann mir auch mal kurz der Hund wichtiger sein. Und um einen Hund muss man sich natürlich auch anders kümmern, als um einen Partner. :headbash:


    Ich denke, du wirst nicht darum herum kommen, mit allen Beteiligten ein deutliches Wort zu sprechen! Es ist schließlich "offiziell" DEIN Hund. Außerdem sollten ihnen dein Wohl auch am Herzen liegen.


    Ich kann verstehen, dass du dich hilflos fühlst. Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen die Zweifel und Vorwürfe nehmen und ein wenig Mut machen.
    (Das ist alles nur aus meiner Sicht. Muss man nicht grundsätzlich so machen. ;) )

  • Hi,
    ich denke, du hast dich im Text ganz gut selbst reflektiert, denn ich lese Zurücksetzung, Eifersucht, Liebesentzug und du wirst in deinen Augen nicht ernst genommen .... alles menschlich und erinnert mich sehr an meinen Ex - Mann. Doch der wahre Grund liegt tiefer und das kannst du nur mit deinem Mann und Eltern regeln, indem du ehrlich bist und sagst was du fühlst! Du befindest dich in einem Teufelskreis, in dem du dich immer mehr verstrickst.


    Da du deine Eltern brauchst, zwecks Hundehütung, müssten Kompromisse geschlossen werden und ehrlich Kochen finde ich eine gute Idee, praktiziere es auch seit einem Jahr und Männe schaut nur mit großen Augen was in die Näpfe kommt, doch selber den Kochlöffel schwingen würde er nie. Trockenfutter kommt nicht ran, egal wie vermeintlich gut oder teuer es ist. So hättet ihr eine Basis und sie könnten dich auch noch entlasten. ;)


    Dein Mann müssten die Augen geöffnet werden, das Liebe und Aufmerksamkeit gut teilbar ist. Hast du schon mit ihm in Ruhe gesprochen ... deine Gefühle dargelegt?
    Wenn erstmal die zwischenmenschlichen Defizite aufgearbeitet werden, erscheinen die Restprobleme relativ klein! Denn wahrscheinlich geht es nicht vordergründig um den Hund.


    Doch schmollen treibt dich nur in die Isolation und wird nichts an der bestehenden Situation ändern!


    LG Sabine

  • Chaosengel: Ich kann dich auch gut verstehen! Ich sehe es allerdings auch nicht so, dass du dem Hund die Schuld gibst - das liest sich für mich nicht so daraus, dir ist schon klar, dass er nicht die Schuld trägt. Auf ihn focussiert sich alles, klar, aber er kann für das Verhalten der anderen nichts.


    Bei mir ist es ja die Schwiegeroma, die in etwa wohl in die Rolle Deiner Eltern passt, sprich, den Hund mit allem (un)möglichen Essen vollstopft, um sich bei ihm beliebt zu machen. Hat sie auch geschafft - er wird irre, wenn er merkt, dass sie kommt, er hängt ihr permanent am Rockzipfel wenn sie da ist, er ist ihr gegenüber total aufdringlich, hibbelig und unverschämt dreist, wenn sie da ist.


    Meine Lösung für den Fall ist, dass ich ihn von ihr separiert habe. Sie kommt fast täglich unangekündigt für mehrere Stunden. :muede: Sitzt sie z. B. im Wohnzimmer, bringe ich ihn in den Flur, gehe mit ihm nach oben, mit ihm raus, gebe ihm etwas Beständiges zum Draufrumkauen (Rinderkopfhaut) oder sowas.


    Geht natürlich nur, wenn diejenigen nicht mit in derselben Wohnung wohnen. Weiß jetzt nicht, wie das bei Euch ist.


    Problem ist hier auch, dass sich sonst keiner mit Erziehung, Hundeverhalten usw. beschäftigt und es denen wurscht ist, was es nach sich zieht, dem Hund einmal einen Keks vom Eßtisch zu geben (1x passiert, ich arbeite seit Weihnachten mit ihm an dem Problem...). Ich bin die böse Strenge, die dem Hund alles verbietet und total pingelig mit ihm ist und ihm "nichts erlaubt" und ihn "aus Eifersucht wegsperrt". Natürlich Quatsch, aber nachdem ich über 400 € in der Tierklinik gelassen habe, nur um am Ende herauszufinden, dass verdorbene Essensreste schuld an tagelangen heftigen Magen-Darm-Problemen waren, hab ich's satt und bin dann lieber die Böse statt zuzulassen, dass der Hund mit irgend welchen Bestechungen eingeschleimt wird.

  • Zitat

    Lass die anderen doch rumkaspern mit dem Hund. ERNST nehmen wird er die wandelnden Futterbeutel nicht wirklich.


    Mach Du Dein Ding mit dem Hund, arbeite mit ihm, unternimm mit ihm Dinge, die Eurer Vertrauen ineinander stärken und sei Dir gewiss: wenns mal drauf ankommt, bist Du diejenige, auf die er sich verlassen wird. Denn es gibt Momente im Hundeleben, da nützt ihm Käse auch nichts.


    LG, Chris


    Das kann ich voll unterschreiben. Mein Hund kommt lieber hinter mir her auch wenn mein Partner mit Leberwurst lockt. Das findet er dann blöd, aber ich bin froh drüber. Alles was Du tun musst um die Beziehung nach Deinem Geschmack zu gestalten ist, Dich mit Deinem Hund zu beschäftigen.


    Wie einem da die Lust dran vergehen kann verstehe ich selbst in Deinem Fall nicht, aber nun ist es so und nun musst Du die Leine in die Hand nehmen und mit dem Hund als Team arbeiten. Geh spazieren, übe Kommandos, übe Tricks, übe Gehorsam, habe SPAß, spiele mit ihm auf Hunde Art im Zweifel mache einen Kurs in der HuSchu der Dich motiviert und belohnen darfst Du dann auch mal mit Käsescheiben.


    Deiner Familie mach eindeutig klar was Dich stört und das Du ernst genommen werden willst. Es kann nicht sein, dass sie machen was sie wollen, obwohl es Dein Hund sein sollte. Wenn Du das willst, dann strahle es aus, sage klip und klar wie der Hase laufen soll, das hilft Dir, Deiner Familie und Deinem Hund. Denn der mag eine Struktur und Regeln und natürlich auch Freundschaft u Körperkontakt.


    Wenn Du nichts machst wird es so bleiben oder noch ein Problem werden.
    Jetzt sei nicht beleidigt und geh raus mit ihm, jetzt gleich und renn mit ihm mit Lachem im Gesicht die Straßen auf und ab und durch die Pfützen durch bis ihr beide fröhliche und schmutzig seid und dann schreib Dir hinter die Ohren, dass ein Hund vor allem Spaß machen sollte und das bedeutet Arbeit. Niemand ist schuld an der Situation... außer...aber das weißt Du ja schon ;)

  • Hach ich liebe all diese dämlichen Gutmenschen, die zu allem ihrem Senf geben müssen ohne dabei nicht zu vergessen wie perfekt sie sind (es fehlt der Kotz-Smily...)


    Ich kenne es, dass das Zusammensein mit dem Hund keinen Spaß macht, weil man immer am Machen und Tun ist und bei dir sogar noch Sabotage passiert, weil deine Familie wieder alles anders macht.
    Meine Idee: Erklär ihnen, dass sie Trockenfutter ohne bestimmte Leckerlies geben dürfen, wenn der Hund z.b einen Trick macht (bring ihm Pfote geben bei, und das dürfen die belohnen). So können sie ihre Liebe ausdrücken und du weißt, der Hund lernt keinen Unfug, kriegt das zu fressen, was er abkann und wird nicht zu fett (bei der Schilderung müsste er ja rollen...).
    Zweite Alternative: Sag deinen Eltern sie sollen sich einen eigenen Hund zulegen und den verhätscheln, sodass deiner "aus der Schusslinie" ist.
    Und mal zum Mutmachen: Meine beiden Jungs wissen ganz genau, zu wem sie kommen, wenn es wichtig ist, auch wenn ich hier die strenge Mama bin.
    Und lass dich bitte nicht davon verunsichern.

  • Hier geht es doch im Grunde um Beziehungskonflikte, der Streit um die Belange des Hundes sind lediglich die Bühne, auf der sich die Konflikte abbilden,


    So kommt es zumindest bei mir an.


    Ihr solltet offen über eure Bedürfnisse und die bestehenden Konflikte sprechen.

  • Linda: Mit Erklären ist es leider bei manchen nicht so hilfreich - bei uns ist z. B., seit ich ca. 10 x explizit gesagt habe, dass der Hund am besten nichts, und erst recht keine gammeligen Essensreste bekommen soll, mittlerweile so, dass Schwiegeroma das heimlich macht. Und wenn die Eltern da denken, dass das ja lustig und süß oder sonst was ist, werden die das auch nach Erklärungen weitermachen. Ich denke, das ist so eingefahren dass man damit nicht viel ändert, und ob sie sich jetzt spontan einfach so nen eigenen Hund mit allen Kosten und Lasten anschaffen würden...? :???:

  • Zitat

    und ich glaube fast, die anderen Beteiligten wissen gar nicht WIE sehr dich das alles nervt


    Ich würde den Satz ein klein wenig abändern: Im Wort "fast" das "a" durch ein "e" ersetzen.


    Denn Deine Familie geht vermutl. davon aus, daß Dir DEIN Hund super wichtig ist, weil Du ja einen riesen Uptreck getrieben hast, bevor der Hund überhaupt da war. Und gehen davon aus, daß wenn sie dem Hund Zuwendung zu kommen lassen, dies DIR viel bedeutet.
    Ich würde es an Deiner Stelle so sehen: Es ist ein Familien-Hund geworden an dem wohl fast alle Spaß haben. So wie man in einer Familie vor der Erfindung von Hunde-Foren, Hunde-Erziehungs-Serien etc. Spaß gehabt hat - jeder so auf seine Art und Weise. Also laß es doch im Groben so laufen... sprich es natürlich an, daß Dich das und das stört.
    Ich habe die Erfahung gemacht, daß ich meinen Vater beim besten Willen nicht davon abhalten kann, den Nasen Leckerlies reinzustopfen. Daraus resutieren ZWEI Möglichkeiten.
    1. Sich mit Vatern ständig in die Wolle zu bekommen.
    ODER:
    2. Ausreichend vernüftige Leckerlies meinem Vater zur Verfügung stellen. Dann gelangt kein "Schrott" in den Hund, mein Vater hat seinen Spaß und die Hunde eine Leckerlie-Party. Ich bin natürlich dann abends zu Hause der Buhmann, weil von mir nix mehr in den Napf wandert.
    Aber ich bleibe der "Vati", weil ich mich mit ihnen sinnvoll beschäftige. (denke ich zumindest :lol: )
    Fazit.: Sie es etwas entspannter und freu Dich drüber, daß der Hund akzeptiert wird! Und daß Dein Mann die Nase mit ins Bett nimmt, ist vollkommen berechtigt!

  • Hi,



    warum drehst Du den Spiess nicht einfach um? Warum machst Du dich nicht zum Lebensmittelpunkt deines Hundes ?


    Ein Hund schließt sich dem Menschen an der in der Lage ist ihn zu führen. Da geht es nicht darum im Bett schlafen zu dürfen und mit Leckerchen verwöhnt zu werden.


    Denn das was dein Hund da mit deinem Mann macht ist keine Liebe. Das ist Kontrollzwang weil dein Hund deinen Mann nicht für voll nimmt. Und deine Eltern bestimmt auch nicht. Er muß immer bei ihnen sein weil er denkt die sind ohne ihn nicht lebensfähig. Das hat mit abgöttischer Liebe rein garnix zu tun. Sondern damit das dein Hund diese Personen für völlig bescheuert hält :smile:


    Wenn Du die Erziehung übernimmst ohne Kompromisse und vor allen Dingen aktiv mit ihm wirst (z.B. irgendeine Hundesportart die ihm Spass macht) sieht die Welt bald anders aus.


    Mir geht es ähnlich wie Dir. Die Konstellation ist genau die gleiche. Aber dreimal darfst Du raten wem der Hund sich anschließt. Wenn er die Wahl hat zwischen mir und allen anderen Involvierten, wählt er immer mich aus.

  • Also das hört sich doch so bissel nach Babyblues an. Oder wenn du willst ein "postcatulus" Syndrom (Depression).


    Tipps hast du schon einige bekommen. Deswegen wünsch ich dir nur viel Spaß mit deinem Hund, den du auf jeden Fall haben wirst :smile:


    Laß den Kopf nicht hängen. Alles wird gut :solace:

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