Schweren Schritt gehen?

  • Hallo!


    Ich habe ein schwerwiegendes Problem und suche deswegen hier ein bisschen Rat.
    Dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann ist mir natürlich klar.


    Ersteinmal zu meiner Hündin und uns.


    Ich besitze mein Mädel seit über 6 Jahren und habe sie damals aus dem Tierheim geholt.
    Schon damals war sie seit diesem Tag unglaublich fixiert auf mich und stark anhänglich.
    Sie ist ein sehr lebensfroher, wilder Hund.
    Als ich sie mir damals geholt habe, war ich Studentin und hatte viel Zeit für sie.


    Seit ein paar Jahren wohne ich nun mit meinem Freund zusammen in einem Haus.
    Ich bin jetzt voll berufstätig, ebenso wie mein Partner.
    Wir gehen morgends um 7uhr aus dem Haus und kommen abends gegen 18uhr wieder.
    In der Zeit ist unsere Maus allein.


    Dass sie nicht alleine bleiben konnte, war anfangs ein Problem, das sich vorallem in Bellen äußerte. Nach einer Weile Arbeit und Zeit legte sich das aber.
    Wenn wir weg sind, darf sie im Haus sich nur im Flur aufhalten. Sie hat da ihr Körbchen mit allem drum und dran.


    Vor ca 4 Wochen war es, dass wir in der Früh (so gegen 6uhr) durch laute Geräusche wach wurden.
    Als wir runter gingen, sahen wir, dass sie die halbe Tür zerlegt hatte zum Wohnbereich hin.
    Fast jden Tag wiederholt sichs nun, dass sie, wenn wir weg sind die Türen auseinander nimmt.
    Wir haben bereit eine Rechnung von über 2000Euro um diese reparieren zu lassen.
    Ich liebe sie über alles und sie mich auch.
    Allerdings sind wir alle mit der Situation nicht glücklich und im klaren darüber, dass es so nicht weitergehen kann.
    Sie braucht mehr Beschäftigung und Bewegung, als wir es ihr bieten können.


    Ich habe noch nie in meinem Leben ein Tier weggeben, weil ich immer der Meinung war und auch bin, dass man dafür Verantwortung tragen muss.
    Aber da ich die ja auch für sie trage, ist es fraglich wie glücklich sie noch ist und ob sie nicht langsam hier eingeht.


    Hinzu kommt noch die Allergie von meinem Freund auf sie. Weswegen sie gar nicht in unser Schlafzimmer darf und auch nachts im Flur schlafen muss.
    Mal ganz zu schweigen von den tränenden Augen und der Schniefenase von meinem Partner.


    (Mein Freund ist leider allergisch gegen sie und hat nicht einen Tag einen freie Nase. Das ist irgendwie immer eine Tatsache, die wir beide einfach ignoriert haben, so gut es ging.)


    Ich hab auch überlegt, ob ich nicht jemanden bezahle, der sich ein wenig um sie kümmert.
    Aber es ist fraglich, ob es das bringt oder dann eine neue Fmailie nicht gleich besser wäre? Und wäre das überhaupt möglich und bezahlbar?


    Mir fällt das alles sehr sehr schwer. Deswegen wäre ich über ernst gemeinte Tipps und Meinungen sehr dankbar.
    Ich bitte doch von solchen Dingen wie "Wer sich ein Hund holt, muss vorher an sowas denken.." abzusehen.


    Danke schon mal und LG :( :

  • Rechne ich richtig, dass eure Hündin 16 Stunden am Tag (ich rechne 8 Stunden Nachtruhe mit allem drum und dran dazu) ohne soziale Kontakte im Flur verbringen muss?


    Es tut mir leid wenn ich es jetzt so hart schreibe: Aber da würde ich vor "Verzweiflung" auch die Türen durchnagen, um zumindenst ein wenig auf mich aufmerksam zu machen. :/


    Ich glaube dir, dass du sie liebst und das du auch das beste für sie willst und ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Moment optimal für sie läuft. Und wenn man dann noch bedenkt, dass man ausser Arbeit am Tag ja auch noch mal einkaufen fahren muss und vielleicht auch noch andere Termine hat... oh man. Ich bin wirklich kein Verfechter von: Wenn man einen Hund will, dann darf man so und so viele Stunden nicht ausser Haus sein. Aber das finde ich schon etwas viel.


    Bleibt zu überlegen: Holt ihr euch einen, der während eurer Abwesenheit den Hund beschäftigt, müsst ihr euch wirklich fragen, was ihr dann noch von ihr habt? Letztendlich bleibt es eure Entscheidung, aber würdet ihr als Hund so leben wollen? Den Großteil des Tages völlig allein im Flur? :ka:

  • Oh je, das klingt wirklich nicht gut.


    Ich finde, auch wenn ein Hund gut alleine sein kann, sind 11 Stunden definitiv viel zu viel!!!
    Wenn sich das nicht irgendwie ändern lässt, wäre es für den Hund vermutlich besser, ein "neues Leben" zu bekommen. Dass 11 Stunden zuviel sind, zeigt sie ja schon an.
    Hinzu kommt dann ja noch die Allergie deines Partners. Wie schlimm das für ihn ist, weiß nur er selber. Aber gut ist es sicher nicht.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, jemals ein Tier wegzugeben. Da kann ich dich vollkommen verstehen. Aber in meinen Augen ist die Situation hier für den Hund nicht tragbar. Dann muss man vielleicht seine eigenen Gefühle ausschalten und wirklich nur an das Tier denken.


    Ein Hundesitter könnte helfen. Ich denke, ob ein Hund damit zurechtkommt, hängt stark von seinem Charakter ab. Allerdings (so lese ich es raus) ist die Situation, wenn ihr zu Hause seid, auch nicht optimal. Es bleibt ja kaum noch Zeit für die Beschäftigung mit Hund und nachts muss sie wieder in den Flur. Da dein Freund die Allergie hat, wäre eine "ganze" Abgabe für ihn bestimmt auch besser. Und die Finanzierung einer Betreuung käme ja auch noch hinzu.


    Edit: Ich schließe mich PocoLoco an. "Bleibt zu überlegen: Holt ihr euch einen, der während eurer Abwesenheit den Hund beschäftigt, müsst ihr euch wirklich fragen, was ihr dann noch von ihr habt?"

  • Der Hund ist 11 Stunden alleine? Das finde ich schon sehr viel. Macht ihr denn nach der Arbeit etwas mit dem Hund und am Wochenende oder seid ihr dann zu fertig? Ich meine wenn man sich nach der Arbeit und am WE. noch viel mit dem Hund beschäftigt, könnte man die Zeit in der ihr arbeiten seid schon durch einen Hundesitter überbrücken aber wenn der sich dann nur noch kümmert , ja wozu braucht man dann noch einen Hund?

  • Also für mich klingt dein Post schon so, als ob alles entschieden wäre.


    Ich finde für den Hund die Zeit des Alleine lassens arg viel (und der Hund äußert sich ja auch entsprechend mit seiner Zerstörungswut darüber).


    Wie ist der Hund denn sonst so? Zeigt er "Problemverhalten oder würde er sich leicht vermitteln lassen?


    Wenn er leicht zu vermitteln ist würde ich zur Abgabe raten, denn so (finde ich) könnt ihr dem Hudn nicht gerecht werden. Wenn er schwer zu vermitteln ist, wäre eine Tagesbetreuung die alternative.


    Bis zur Vermittlung würde ich dem Hund den Gefallen tun und ihn betreuen lassen oder wenigstens, dass ein Dogwalker vorbeikommt sie mit nimmt oder ein Gassigänger mal vorbei kommt.


    Wie alt ist der Hund überhaupt?

  • Hinzu kommt ja noch, dass sich Euer Leben nach der Arbeit ja sicher auch nicht nur um den Hund dreht. Sport, Freunde treffen, mal abends ins Kino oder zum Essen gehen - alles völlig normale Dinge. Rechnet man die Zeiten (inkl. nachts) mal zusammen, dann ist es für Euren sicher kein Zuckerschlecken. Zudem wird der Hund nicht jünger und in absehbarer bestimmt keine 11 Stunden mehr aushalten, ohne sich zwischendurch zu lösen. Da ihr beide aber Vollzeit arbeitet, wäre ein Hundesitter oder eine HuTa sicher kein finanzielles Problem, oder? Darüber würde ich zunächst nachdenken.

  • Warten wir mal ab was die TS sagt.
    Sollte der Hund wirkllich so lange ununterbrochen alleine sein ohne Moeglichkeit sich zu loesen (was ich nicht glaube), dann wuerde ich schnellstens ein gutes Zuhause suchen.
    Das solte kein Hund ertragen muessen.

  • Schau in den Übernahmevertrag. Da steht vermutlich drin, dass Du sie in Tierheim zurückgeben musst, wenn Du sie nicht behalten kannst. Dann fahr nach Berlin und bring sie wieder ins Tierheim. So, wie Deine Beiträge (ich habe auch die aus 2009 gelesen) lese, hat sie es dort besser und hat vor allem die Chance, ein Zuhause zu finden, wo sich die Menschen mit ihr beschäftigen. So, wie Du es anfangs ja wohl auch getan hast.

  • 11 Stunden außer Haus ist definitiv zu lang. Plus die Nacht, ich rechne mal auch mit 8 Stunden wären dass schon 19 Stunden.
    Darf sie denn mit ins Wohnzimmer, wenn ihr zuhause seid? Seid ihr, wenn ihr nach Hause kommt, für sie da mit langen Spaziergängen und ganz viel (Körper)Kontakt?
    Wäre dein Freund bereit, die Allergie zu tragen, damit sie bei euch bleiben kann? Weiß er um die Risiken?


    Ihr könntet euren Hund in der langen Zeit eurer Abwesenheit in eine gute Betreuung geben. Mir würde unter diesen Umständen ein Gassigänger nicht reichen. Dann wäre sie trotzdem die meiste Zeit alleine.
    Aber vielleicht findet ihr jemanden, wo sie Anschluss hat, nicht nur Kontakt zu anderen Hunden, sondern auch zum Menschen.
    Wenn ihr dann die restliche Zeit des Tages mit ihr verbringt, wäre das vielleicht eine akzeptable Variante. Aber du sagst selbst, dass dein Hund auf dich fixiert ist. Das kommt ja zusätzlich noch als Stressfaktor für den Hund hinzu.


    Insgesamt denke ich, dass ein neues Zuhause für den Hund am fairsten wäre. Oder eben große Veränderungen in der Betreuung.


    LG Nele

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