"Juchu, endlich barfen!" - und dann kam die Skepsis

  • Zitat


    Nach Swanie Simon würde ich nie nie selbst meinen schon 8-jährigen Hund ernähren, geschweige denn einen Welpen. Ist aber nur meine Meinung, was Swanie Simon anbelangt.


    Nicht nur deine. :hust:
    Das faengt schon bei diesem "Entgiftungs" Maerchen an.
    Barfer wollen doch die beste Fuetterung, dann muessen sie auch genau rechnen und gucken dass die Zusammensetzung ideal ist.
    Ich habe mitlerweile genug Barf Seminare von unabhaengigen Leuten besucht dass ich weiss dass das bei Welpen eben nicht mal eben so ist.
    Es gibt "herrliche" Erkrankungen die man anfuettern kann, da sollte man schon wissen wie viel Phosphor und wie viel Ca in den Hund muss, beim Welpen, bei dem das Verhaeltnis bis auf das vierfache steigt und dann wieder sinkt ist es eben nicht so einfach.
    Und nein, beim Kind rechnet man das nicht aus, das waechst aber auch nicht mal eben in einem Jahr vom Baby zum Erwachsenen.

  • Bei mir war´s so, dass ich Cookie mit 6 Mo von den Züchtern bekommen habe, die alle Hunde barfen. Dazu ein Fachbuch und viele gute Ratschläge. Also: meiner ist ein züchterseits gebarfter Welpe, und bei dem ist nichts schief gegangen.


    Das Fachbuch war mir- ehrlich gesagt, etwas zu weit führend, da wurden auch noch Heilkräuter etc. besprochen. Die gehören für mich nur im Krankheitsfall dazu.


    Wenn ich hier immer schreibe: ich barfe so locker vor mich hin, dann heisst das eher: mein Hund hat hier eine *****-Bio- Küche und einen 24h Roomservice, mit angegliederten weiteren Services,


    ich machs aber nicht nach Buch und Waage, sondern einfach so. Das Essen- Machen ist für mich keine Fron, sondern eher was meditatives und kreatives. Da sorge ich für viel Abwechslung und immer wieder mal was neues.

  • Als Barf-Laie mal eine Frage, weil ich mir den Thread gerade durchgelesen habe: Was kann denn da Schlimmes passieren, wenn man einen Welpen falsch barft???


    Ich muss da immer "früher" denken, wo viele Hunde nur das bekamen, was vom Menschenessen übrig blieb. Da hat auch niemand gerechnet usw. und die Hunde wurden trotzdem alt. Ja, ja, Gott sei Dank hat sich das geändert und das kann man nicht vergleichen....aber ich meine ja nur. ;)

  • Ich habe ja auch von Welpealter an (achte Woche) gebarft. Ich hatte das eigentlich nicht so verstanden, dass die TS so pi mal Daumen füttern wollte. DAS geht natürlich nicht bei einem Welpen (und auch später nicht, finde ich). Ich glaube, die TS wollte schon alles genau ausrechnen, oder?
    Wir waren bei ner TÄ, die auch Homöopathie bevorzugt und haben uns dort zuerst einen Barfplan erstellen lassen. Dann habe ich alles selbst ausgerechnet mit Hilfe von Büchern (Simon, nat. Dogfood) und dem Internet.


    Barfe ich einen Welpen falsch, können zum Beispiel Verwachsungen der Knochen passieren, oder die Knochen werden nicht richtig ausgebaut.
    Wenn jemand unsicher ist, ob er den Bedarf genau berechnen kann, dann sollte er es sein lassen und Fertigfutter füttern. Ansonsten finde ich eine sehr gute Möglichkeit einen Hund großzuziehen.

  • Calciummangel, Phosphorüberschuss. Gruselig vor allem bei großwüchsigen Hunde, was dann zu schönen Knochendeformationen inkl. vorzeitigem Epiphysenfugenschluss (=die Wachstumsfugen der Knochen) führt. Dann haste einen Hund, der schon von Kindesbeinen an immer zum TA marschieren darf und vielleicht - im schlimmsten Fall - eingeschläfert werden muss wegen nicht zu lindernder Schmerzen.
    Dann denk ich noch an Knochenkot inkl. Verstopfungen, Vitaminmängel....
    DAS passierte auch früher mit den Hofhunden.
    Klar, viele davon habens überlebt. Aber so im Großen und Ganzen ist die Mehrheit davon sicher keine 12 Jahre geworden..


    Habs ehrlich gesagt wieder aufgegeben mit dem Barfen, weil ich den Meyer Zentek gelesen habe und tatsächlich versucht habe, alles auszurechnen. Pi x Schnauze war mir echt zu unsicher. Aber das darf jeder gerne selbst entscheiden :D


    P.S. Natural Dogfood ist ja nun mal KEIN Buch, nach dem man sich ernsthaft richten kann, finde ich.
    P.P.S Äh ja, mein Beitrag bezieht sich auf die Frage nach den Hofhunden!!

  • Ich wollte schon alles sehr genau berechnen.
    Wie aber Fianka geschrieben hat, bin ich mir eben nicht genau sicher, ob ich den Bedarf berechnen kann.
    Ich hätte hier und in anderen Barf-Foren zwar noch mal genau nachgefragt, aber lieber kein Risiko eingehen.
    Nachher muss es noch der Hund ausbaden, weil ich unbedingt barfen wollte...


    Danke für eure vielen hilfreichen Postings :)
    Ich denke, dann werde ich noch warten, bis Pina etwas älter ist, und mir bis dahin möglichst viel Wissen erlesen und erfragen! :gut:
    Damit ist bestimmt uns beiden am besten gedient.

  • Zitat

    Als Barf-Laie mal eine Frage, weil ich mir den Thread gerade durchgelesen habe: Was kann denn da Schlimmes passieren, wenn man einen Welpen falsch barft???


    Ich muss da immer "früher" denken, wo viele Hunde nur das bekamen, was vom Menschenessen übrig blieb. Da hat auch niemand gerechnet usw. und die Hunde wurden trotzdem alt. Ja, ja, Gott sei Dank hat sich das geändert und das kann man nicht vergleichen....aber ich meine ja nur. ;)


    Ja, manche Hunde wurden trotzdem alt. Andere haben an schlimmen Mangelerscheinungen gelitten und wurden als "kränklich" entsorgt. Die TAs früher waren durchaus vertraut mit diversen ernährungsbedingten Wachstumsstörungen und Krankheitsbildern - daher auch ihre Tendenz zu Fertigfuttern, die diese Mängel verschwinden liessen. Heute kommen sie wieder dank "frei Schnauze BARF".


    Was dem Welpen passieren kann bei falscher Ernährung? Am wahrscheinlichsten sind Skelett- und Entwicklungsschäden. Gab es "früher" schon immer, wurde akzeptiert und entsorgt...... :/ Ein wichtiger Unterschied: ein Welpe kann überschüssiges Calcium nicht ausscheiden, er baut es ein samt Folgeschäden. Bei einem erwachsenen Hund ist eine Calciumüberversorgung in der Regel folgenlos.

  • Bei einem Mangel an Calcium passiert ganz platt das hier:
    Der Koerper hat ein Regelsystem. Er kann nicht merken wie viel mg Calcium fehlt, sondern nur in wie weit das Ca/Ph Verhaeltnis nicht stimmt.
    Er merkt also dass er zu viel Phosphor und zu wenig Calcium hat, etwa durch zu viel Fleischfuetterung.
    Nun wird aus der Nebenschilddruese das Parathormon ausgeschuettet, das dafuer sorgt dass Calcium aus den Knochen ausgebaut wird und in Blut parat steht dasmit das Verhaeltnis Ca/Ph wieder stimmt. Das heisst, die Knochen werden duenner und bruechiger, sie werden abgebaut.
    Auch kann evtl die Verknoecherung der Wachstumsfugen nicht funktionieren.
    Man nennt das mit dem Calciumabbau aus den Knochen aufgrund zu wenig Zufuhr auch "all meat syndrome" oder "sekundaeren Hyperparathyreoidismus".
    Bei zu viel Calcium im Blut passiert es dass das Calcium ans Bicarbonat bindet, "Verkalkung" der Blutgefaesse und Organe ist der Fall.
    Bei zu viel Phosphor oder auch bei Verkalkung gehen die Nieren kaputt, was wiederrum einen negativen Einfluss auf z.B. den Blutdruck und auch die Aktivierung von Vitamin D hat. Vitamin D sorgt aber fuer die Einlagerung von Calcium in die Knochen.
    Ich bin dagegen alles grammgenau auszurechnen, aber wenn ich hoere und lese dass die Leute nicht wissen was vRP ist und wie viel ihr Hund davon braucht, dann frag ich mich warum man selber das Futter zusammestellt weil man es besser machen will, es aber nicht tut. Das gilt nicht nur fuer BARF, sondern auch fuer alle anderen Rohfuetterer gekocht Fuetterer usw.

  • Das Thema "Stickstoffabfall" mit seinen Problemen und Gefahren wird völlig vernachlässigt, zum Teil auf sträfliche Weise verharmlost. Leider werden die Fragesteller in diesen Foren ständig mit denselben platten Sprüchen beschwichtigt und weiter ermuntert weiter so zu füttern oder eine homöopathische Behandlung durchzuführen. Globuli kompensieren keine Fehlfütterung! Die Befürworter warten auch schon seit Jahren vergeblich darauf, dass die Blutreferenzwerte ( Nierenparamenter) für gebarfte Hunde " angepasst " werden. Das ist so, als wenn Alkoholiker die Forderung stellen würden , die Leberparameter anzuheben, damit das BB unauffällig bleibt. ;)

  • fiete, lionn, zossel, night, kräutli, naijra und samojana: danke für eure beiträge.


    ich finde es wichtig immer wieder darauf hinzuweisen, dass man den bedarf eines hundes nicht so pi mal daumen und erst recht nicht nach einer ausgedachten prozentregel (4% des körpergewichtes und dann auch noch 80/20-verhältnis...die nieren werden sich bedanken.) "ausrechnen" kann.


    um den bedarf eines hundes und gerade eines (wachsenden) hundes auszurechnen, muss man den protein-, energie-, kalzium-, phosphor-, sowie vitaminbedarf des hundes wissen.


    dann muss man wissen, wieviel verdauliches rohprotein, wieviel energie, kalzium/phosphor und vitamine im jeweiligen lebensmittel stecken. hier jegliche fleischsorten/gemüsesorten und co einfach über einen kamm zu scheren geht gar nicht, denn der energiegehalt/proteingehalt varriiert teilweise enorm.


    z.b. könnte man theoretisch einen erwachsenen hund energie- und proteinmäßig hauptsächlich mit kopffleisch versorgen, da bräuchte man wenig kh, weil kopffleisch sehr fettig ist und wenig vrp enthält.
    mit hähnchenbrust geht das wiederum nicht, hier würde man den hund energiemäßig unterversorgen und proteinbezogen absolut überversorgen, da hähnchenbrust sehr mager und proteinreich ist.


    was dann passiert, ist einfach schrecklich: der körper muss die energie aus den proteinen gewinnen und das belastet die niere so sehr, dass schäden vorprogrammiert sind. energie sollte hauptsächlich aus kh und fett gewonnen werden, nicht aus proteinen.
    hinzu kommt das bedenkenlose füttern von schlundfleisch und co - hier bedankt sich irgendwann die schilddrüse ;)


    eine über- bzw. unterversorgung kann im wachstum einen enormen schaden anrichten.
    aber auch außerhalb der wachstumsphase kann man ne menge falschen, gerade eine überversorgung mit proteinen ist sehr, sehr häufig - wundert mich nicht, wenn man nach swanie und co barft.


    liebe ts, wenn du deinen hund frisch und gesund ernähren möchtest, würde ich dir das dicke buch von meyer/zentek empfehlen.

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