Dominanzverhalten oder Hormonsalat?
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Hallo ihr Lieben.
Meine fast 2-jährige Mischlingshündin ist zum 2. Mal läufig. Sie hat gerade aufgehört zu bluten und befindet sich jetzt in den Stehtagen. Nun kam es zu einer Situation, die ich bei ihr noch nie erlebt habe. Sie ist vom Verhalten her einfach Keine, die immer sagen müsste "Ich bin der Boss" - egal ob bei Tier oder Mensch. Die Kleine und ich haben ein bisschen im Wohnzimmer rumgealbert und plötzlich lief sie los, holte ihr Kuscheltier, und als ich mich dann von ihr abwandt, wollte sie mein Bein besteigen.
Ich habe sie gleich zurecht gewiesen und sie hat es auch nicht nochmal versucht, trotzdem erschüttert mich das ein bisschen, da ich damit wirklich Dominanzverhalten verbinde, und ich sie aber nach klaren Regeln erziehe, womit wir bisher auch gut gefahren sind.
Weiß vielleicht jemand, was da los sein könnte?Danke fürs Lesen :)
Einen schönen verschneiten Tag wünsche ich euch,
Momo -
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Sie ist höchläufig, das ist alles! Mit Dominanzverhalten hat dies nichts zu tun.
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Du sagst selber, sie ist in den Stehtagen. Das Mädel sucht Befriedigung, keine Weltherrschaft.
Meine Neufundländerin hatte das auch. Niemals nicht im normalen Umgang hätte sie mich angerammelt.
Während der Läufigkeit dagegen war sie nicht zu bremsen. War nicht immer schön, wenn 45kg aus 10m Anlauf nahmen. -
Hallo,
da kann ich mich nur anschließen.
Sie ist einfach hormongesteuert und da muss man etwas Rücksicht nehmen. Ich nehm läufige Hündinnen auch nicht für ganz voll und lass ihnen während der Läufigkeit auch das ein oder andere mal durchgehen.Nach der Läufigkeit ist dann alles wieder beim Alten.
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Hallo!
Deine Hündin wird erwachsener und damit werden die Hund auch ernster. Im Welpenalter ist noch alles lustig und es wird viel gespielt und ausprobiert. Da ist eine Erziehung mit konsequenten Regeln super. Trotzdem testen uns unsere Hunde wärend des erwachsen werden ( Hunde sind erst mit ca 3 Jahren voll ausgewachsen - kleinere Rassen etwas früher!) immer wieder mal aus. Da ich eine ausgebildete Hundetrainerin von sehr promineneten HUndetrainer bin, kenne ich solche Situationen zu hauf! Das Aufreiten kann tatsächlich eine dominanzanzeigende Geste sein. Warum?
Jetzt kommt von mir eine Vermutung. Ohne deinen Hund gesehen bzw kennen gelernt zu haben kann man mit Sicherheit nichts sagen!!!
Also, hier meine VermutunG:
Da du dich zuerst mit deinen Hund beschäftigt hast und dann plötzlich aufgestanden und gegangen bist, fand dein Hund das ganz schön frech von dir! Um jemanden zu stoppen oder aufzuhalten, hält man denjenigen fest. Also ans Bein klammern!! Zweitens zeigt sie dir damit gegenüber dominantes Verhalten, so nach den Motto: So etwas kann ich mit dir machen!!!"
Du hast richtig reagiert! So etwas muss man nicht über sich ergehen lassen!!! Dein Hund scheint davon beeindruckt gewesen zu sein, weil er es nicht nochmal versucht hat! Das kann man aber nicht mit jeden Hund machen! Es gibt auch Hunde, die sich so eine Korrektur vom Mensche nicht gefallen lassen würden!!Lola
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Zitat
Also, hier meine VermutunG:
Da du dich zuerst mit deinen Hund beschäftigt hast und dann plötzlich aufgestanden und gegangen bist, fand dein Hund das ganz schön frech von dir! Um jemanden zu stoppen oder aufzuhalten, hält man denjenigen fest. Also ans Bein klammern!! Zweitens zeigt sie dir damit gegenüber dominantes Verhalten, so nach den Motto: So etwas kann ich mit dir machen!!!"
Du hast richtig reagiert! So etwas muss man nicht über sich ergehen lassen!!! Dein Hund scheint davon beeindruckt gewesen zu sein, weil er es nicht nochmal versucht hat! Das kann man aber nicht mit jeden Hund machen! Es gibt auch Hunde, die sich so eine Korrektur vom Mensche nicht gefallen lassen würden!!Mit Verlaub, aber....welch ein Blödsinn.
Ich habe ja das Glück zwei intakte Hündinnen zu haben. Was denkste, was hier los ist, wenn eine läufig ist. Da wird gerammelt, und das nicht zu knapp.
Natürlich würde ich das an meinem Bein auch nicht wollen, aber überbewerten oder sich gar erschrecken muss man auch nicht.
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Dominanztheorie = Quatsch. Bitte informieren zuliebe des Hundes.
Ich zitiere mal:
Zitat"Wolfsrudel in Freiheit bestehen stets aus Familienverbänden, mit Wolfseltern und ihrem Nachwuchs in verschiedenen Altersstufen. Und genau so wie in einer Familie geht es in diesen Rudeln auch zu: Die "Leitwölfin" und der "Leitwolf" sind keinesfalls strenge Autoritäten, die ihren Rang gegenüber der Konkurrenz verteidigen, sondern nichts anderes als liebevolle und fürsorgliche Eltern.
Das Zusammenleben im Wolfsrudel ist eine sehr friedliche Sache: Der Nachwuchs hat quasi Narrenfreiheit und genießt vielfältigste Privilegien: Die jungen Wölfe dürfen wild spielen, ohne zurecht gewiesen zu werden. Sie dürfen zu den Erwachsenen gehen und um Futter betteln. Diese akzeptieren das und würgen teilweise sogar Futter wieder hervor, wenn sie dazu aufgefordert werden. Übrigens zeigten sogar Beobachtung in einem schlecht gehaltenen Wolfsrudel in Gefangenschaft, dass selbst in Zeiten von Futternot die erfahrensten, älteren Tiere ihren Nachkommen Futter abgeben. Sogar erwachsene Nachkommen werden im Notfall noch von den Wolfseltern versorgt. Ranghoch zu sein, hat also in erster Linie etwas damit zu tun, sich um das Wohlergehen der Rudelmitglieder zu kümmern.
Zurechtweisungen kommen im Wolfsrudel sehr selten vor. Nur im Ausnahmefall werden dem Nachwuchs die Grenzen gezeigt - und wenn, dann geschieht dies völlig gewaltfrei und so gut wie ohne Körperkontakt. Falls eine Zurechtweisung nötig ist, knurrt das Elterntier. In aller Regel reicht das aus. Wirkt das wider Erwarten nicht, öffnet der erwachsene Wolf den Fang, legt ihn ganz leicht über den Fang des Wolfskindes und drückt ihn leicht nach unten. Dies alles ist völlig schmerzlos und gewaltlos und die einzige - und darüber hinaus äußerst seltene - Art, wie Wölfe ihre Nachkommen korrigieren.
Wenn sich ein Wolf einem anderen unterwirft, tut er das freiwillig. Erzwungen wird eine Unterwerfung im Rudelalltag nicht. Freiwillige Unterwerfungsgesten fördern den freundlichen Umgang miteinander und bestehen häufig aus dem Lecken der Schnauze des anderen Tieres (was übrigens häufig im Zusammenhang mit Futterbetteln auftritt und vom anderen Tier dadurch beantwortet wird, dass es Futter hervorwürgt) oder dem sich auf die Seite oder auf den Rücken Drehen, damit das andere Tier an den Genitalien oder in der Leistengegend schnuppern kann.
Insgesamt sind Wölfe Meister im Konfliktlösen. Sie vermeiden Auseinandersetzungen, wann immer es geht. Ernstkämpfe sind die absolute Ausnahme. David Mech hat innerhalb von 13 Jahren Wolfsbeobachtungen auf dem Kanadischen Ellesmere Island keinerlei Dominanzstreitigkeiten mit anderen Wölfen beobachtet.
Übrigens: Kein Anführer eines Wolfsrudels kann seine Schutzbefohlenen zu etwas zwingen. Kooperation geschieht freiwillig, "Gehorsam" spielt im Wolfsrudel keine Rolle.
Ganz abgesehen davon, dass es höchst umstritten und unwahrscheinlich ist, dass Hunde uns Menschen überhaupt in irgendeine Art von Rangordnung einbeziehen (wir sind schließlich Menschen und keine Caniden!), sollten wir folgendes im Hinterkopf behalten, wenn wir an das Zusammenleben mit unseren Hunden denken:
Es gibt im Rudel keine heftigst verteidigte und ständig umkämpfte Rangordnung, sondern eine Familienstruktur!
Die Rudelführer sind Eltern und zeichnen sich durch große Toleranz, Freundlichkeit und Fürsorglichkeit gegenüber ihren Schützlingen aus. Ihr Hauptanliegen ist es, ihnen Schutz zu bieten und dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht.
Ranghohe Tiere sind absolut souverän. Niemals gehen von ihnen unberechenbare Gewaltaktionen aus. Sie bedrohen keine Rudelmitglieder.
Nur im absoluten Ausnahmefall kommt es zu körperlichen Auseinandersetzungen. Wenn ein Wolf einen anderen angreift, geht es meist um Leben und Tod. Übrigens werden deshalb auch der so genannte "Alphawurf" oder das "Nackenschütteln" als Disziplinierungsmaßnahme in der Hundeerziehung vom Hund als ernsthafte Angriffe auf Leib und Leben, ja sogar Tötungsabsichten, interpretiert ... mit dem Risiko entsprechender Gegenwehr - ganz abgesehen von dem Vertrauensverlust in den anscheinend unberechenbaren Menschen. Unterwerfungsgesten werden im alltäglichen Umgang mit einander immer freiwillig gezeigt und niemals erzwungen.
"Gehorsam" spielt in einem Wolfsrudel keine Rolle.David Mech hat seine Forschungsergebnisse rund um die Geschehnisse in einem frei lebenden Wolfsrudel in einem lesenswerten Artikel zusammengefasst und 1999 in der Zeitschrift "Canadian Journal of Zoology" veröffentlicht.
Quelle: http://www.spass-mit-hund.de/ "Mehr Wissen" und dann "Die Sache mit der Dominanz" Der Link zu Mechs Arbeit ist dort ebenfalls zu finden in "Elternschaft statt Alphatier"
Alles Gute,
stille88 -
hormonsalat. für mich eindeutig.
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Ist bei uns auch so, mach Dir keine Sorgen.
Während der Läufigkeit mutiert unser Beagle zum "Rammler" , sogar die Katzen müssen herhalten
Es wird unterbunden und gut ist.
Sobald die Läufigkeit rum ist hört das (bei uns schlagartig) wieder auf. -
Ich kann mich nur anschließen - mit Dominanz hat das wirklich nichts zu tun.
Was mich aber auch mal interessieren würde - macht es Sinn, dann einzugreifen? Weil es ja eben ein Verhalten ist, das aus Hormonsalat rührt und nicht böse oder dominant gemeint ist. -
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