Muss man alles immer erst hinterfragen..
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Ich hinterfrage Trainingsmethoden ständig - auch und gerade solche, die ich selber anwende auf:
- bekomme ich dadurch direkt das Verhalten, dass ich haben möchte (was bei den Quadranten der positiven und negativen Verstärkung der Fall ist)
- welche Risiken und Nebenwirkungen hat es (besonders bei Anwendung von Strafen zu beachten)
- kenne ich sämtliche Regeln, die dieser Trainingsweg beinhaltet, und kann ich sie überhaut einhalten (bei der Anwendung von Strafen gibt es ziemlich viele, die dazu führen, dass Strafe oft langfristig nicht effektiv ist) (hier: http://www.teckel-on-tour.de/strafe.htm sind fünf dieser Regeln genannt - vollständig ist das jedoch nicht!!! hier (ab Seite 19) http://www.magazin.beaglefriends.de/Magazin8juni2011pdf.pdf wirds ein bisschen ausführlicher.)
- gibt es "Bugs/Features" einer Trainingsmethode, die diese Trainingsmethode für manche Anwendungen besonders sinnvoll machen (Beispiel: Verhalten wird gerade dann besonders hartnäckig gegen Löschung gefestigt, wenn das Verhalten auf variabler Verstärkung gesetzt wird (weswegen sich Betteln am Tisch, Aufmerksamkeits-Bellen etc. so schön hartnäckig hält)) - demzufolge setze ich besonders gerne positive Verstärkung an, wenn ich weiß, dass ich nicht jedesmal daran denke, zu verstärken... Würde ich an dem Verhalten mit Strafe arbeiten, würde ich nämlich zumindest die Regel "muß jedes Mal bestraft werden, wenn das Verhalten auftritt" nicht einhalten können.
- geht statt dessen Management? Wenn ich weiß, dass der Hund bestimmte Sachen nicht/noch nicht kann, versuche ich möglichst, das ungewünschte Verhalten zu verhindern (kann der Hund in gewissen Situationen den RR noch nicht, ist er eben an Schleppleine, hat der Hund noch nicht gelernt, was zum beknabbern da ist und was nicht, liegen "was nicht"-Sachen nicht in seiner Reichweite, wenn der Hund direkte Hundebegegnungen (noch) nicht beherrscht, weiche ich solchen Situationen aus, würde der Hund Passanten anspringen, leine ich den Hund an, wenn uns jemand entgegen kommt, etc.)
Was für mich nur bedingt ein Kriterium ist, es anzuwenden oder nicht, ist die Frage, ob Hunde es miteinander machen oder nicht. Zweifellos wenden Hunde in manchen Situationen den Schnauzgriff an, schnappen, beißen, bellen oder knurren, schuppsen, rempeln, werfen um, wälzen sich in Aas oder Fäkalien, fressen alles möglich incl ziemlich ekeliges Zeugs und schnüffeln anderen Lebewesen an den Genitalien und am After.
Klar, könnte ich auch. Muss ich aber nicht.Ich habe ein Primatenhirn, dass ich einsetze um Trainingsmethoden zu hinterfragen und zu planen, welche ich wann, wie, warum, wie oft und in welcher Dosierug einsetze, und welche nicht.
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Ich rede ja nicht nur von Schnauzengriff, sondern auch von runterdrücken usw.
ZitatWarum muss ein Schnauzengriff etwas mit Gewalt zu tun haben????? Es ist doch eine Frage der Durchführung!
Und ihr beherrscht die perfekte Durchführung, oder meint ihr das nur.
Nun gut. -
Zitat
Einen gezielten Schnauzengriff im richtigen Moment beim eigenen Hund oder in schärferen Situationen das runterdrücken auf den Boden halte ich für absolut angemessen und artgerecht!
Du bist aber echt hilflos!
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Zitat
Ich rede ja nicht nur von Schnauzengriff, sondern auch von runterdrücken usw.
Und ihr beherrscht die perfekte Durchführung, oder meint ihr das nur.
Nun gut.Äh...also, wenn ein Schnauzengriff ein speziell zu erlernender Handgriff am Hund ist....wie z.B. ein chirurgischer Knoten zwar ein Knoten ist aber ganz speziell geknotet wird, dann lautet meine Antwort: ich beherrsche die perfekte Durchführung des chirurgischen Knotens aber nicht die des Schnauzengriffes.
Für mich ist ein Schnauzengriff: Meine Hand umgreift die Hundeschnauze
Wie sehr meine Hand jetzt die Schnauze umgreift: Das meinte ich mit Durchführung.
Ich habe die Hand immer so um die Schnauze gelegt, dass es nicht schmerzhaft war und JA! Den Unterschied bemerke ich bei meinem Hund.LG
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Zitat
Ich rede ja nicht nur von Schnauzengriff, sondern auch von runterdrücken usw.
Und ihr beherrscht die perfekte Durchführung, oder meint ihr das nur.
Nun gut.Gibt es da überhaupt eine "perfekte Durchführung"?
Ein Hund ist ja kein zu reparierendes Elektrogerät oder eine Maschine...
Vieles muss man auch einfach aus dem Bauch raus entscheiden, es gibt doch keine Anleitung zum Hunde erziehen! -
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Zitat
Der Schnauzengriff ist also KEIN Korrekturmittel für unerwünschtes Verhalten, sondern er dämpft vielmehr einen situationsbezogenen Überschwang. Wenn Sie den Schnauzengriff bei Ihrem erwachsenen Hund einsetzen, so bitte ich Sie, mal darüber nachzudenken, wie oft Sie selbst den praktizierten Schnauzengriff bei erwachsenen Hunden beobachten konnten? Gar nicht oder äußerst selten? Aha, und warum glauben Sie, dass dies das geeignete Korrekturmittel für Ihren Hund ist? Schnauzenspielereien, Schnauzenzärtlichkeiten sind übrigens etwas völlig anderes als der Schnauzengriff … Ich oute mich an dieser Stelle als "Anti-Schnauzen-Greifer". Ich bin keine "Mutter-Hündin" und bilde mir weder ein, den richtigen Zeitpunkt für einen Schnauzengriff zu kennen, noch den richtigen Druck auszuüben. Ich bin nämlich nur ein Mensch. Mit welcher Arroganz wir gerade in der Hundeerziehung Mittel aus dem innerartilichen Repertoire übernehmen, ist unglaublich.
http://www.sag-nein-zu-gewalt.de/?p=9
ZitatDer Schnauzgriff zur Disziplinierung des Hundes ist also meiner Ansicht nach nicht artgerecht und gehört somit in die gleiche Kuriositätenkiste, wie der Alphawurf oder das Nackenfellschütteln.Wir sollten unseren Hunden auch ruhig zutrauen, dass sie durchaus in der Lage sind, eine Hundeschnauze von einer menschlichen Hand zu unterscheiden.
http://www.hundebetreuer-in.de…richtig/schnauzgriff.html
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Zitat
Ich rede ja nicht nur von Schnauzengriff, sondern auch von runterdrücken usw.
Und ihr beherrscht die perfekte Durchführung, oder meint ihr das nur.
Nun gut.was für einen hund hast du denn? es kommt doch immer drauf an ... hast du einen sensiblen hund, der sowieso alles macht um dir zu gefallen, oder einen hund, der noch gar keine bindung/vertrauen in dich hat würde ich auch keinen schnauzengriff/schubsen/runterdrücken anwenden
aber das wendet man ja nicht dauernd an ... verstehst du ... keiner hier (hoffe ich) benutzt runterdrücken oder schnauzengriff oder schubsen wenn nichts schlimmes ist, wenn der hund z.b. mal keinen bock hat sitz zu machen weil was interessanter ist oder keine lust hat ne übung korrekt auszuführen ...
das sind immer maßnahmen, die in der jeweiligen situation anwendest
meine ist auch mal voll draufgegangen auf einen hund und richtig ruppig geworden ... da bin ich auch hin und habe ihr schwups die beine weggezogen und schon lag sie auf der seite ... und kam runter!
aber ich laufe ja jetzt nicht durch die wohnung und mache das aus heiterem himmel weil ich grad lust habe ... wenn es in der situation angemessen ist ... dann greife ich durchaus durch ... aber ich bin nicht gewalttätig meinem hund gegenüber .. ich bin nicht unfair ...
besser als rumschreien ist das allemal ... es ist eine angemessene "sanktionierung" des verhaltens in dem jeweiligen moment
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Diese antiautoritäre Bewegung schwappt wirklich zur Hundeerziehung rüber...
Es ist teilweise nicht zu fassen, was man alles als GEWALT am Hund betitelt.Die Verhätschelung des Hundes, dass er auf ein Podest gehoben wird, auf das er nicht gehört, dass er vermenschlicht wird, die Nichtbereitschaft sich mit hündischen Kommunikationsformen auseinanderzusetzen und den Hund nicht als DAS zu respektieren, was er nun einmal IST.... das ist für mich Tierquälerei.
Zitat
Du bist aber echt hilflos!Dann sind für dich wohl auch bekannte Kynologen wie G. Bloch oder D. Feddersen-Petersen (nur um zwei Beispiele zu nennen) hilflose Gestalten.
Ja, genau ist schon klar.... aber diese Hippie-Bewegung muss ja die Weisheit mit Löffeln gefressen haben.
Es geht hier nicht um prüglerische Erziehungsmethoden oder sinnlose Unterdrückungen etc.
Vielmehr um Erziehungshilfsmittel die dosiert, gut überlegt und im richtigen Moment eingesetzt werden können und der Hund wird mir meine Unmissverständlichkeit und Konsequenz danken, denn er braucht klare Strukturen und Grenzen, was nicht bedeutet, dass man ihm Fesseln umlegen soll. Es geht hier um Kooperation.Zitat
Für mich sind solche Erziehungsmethoden Gewalt am Hund, dazu brauch ich keine Literatur zu Rate zu ziehen. :/Und nach der Aussage muss ich schon gar nicht mehr mit dir diskutieren. Mit dieser Einstellung der Desinteresse ist schon alles gesagt, finde ich.
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Zitat
Gibt es da überhaupt eine "perfekte Durchführung"?
Ein Hund ist ja kein zu reparierendes Elektrogerät oder eine Maschine...Nein, und weil das so ist, und wir keine Hunde sind,
finde ich sollte man davon Abstand nehmen. :|ZitatUnd nach der Aussage muss ich schon gar nicht mehr mit dir diskutieren. Mit dieser Einstellung der Desinteresse ist schon alles gesagt, finde ich.
Stimmt, ich mit dir auch nicht mehr.
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Ich finde es ehrlich gesagt recht normal, dass ich mich hier und da bei Dingen bediene, die Hunde untereinander auch verwenden. Und nein, ich bin kein Hund, ich führe keine Genitalkontrolle durch und ich glaube auch nicht, dass mein Hund glaubt ich wäre ein Hund
. Ich für meinen Teil finde es einfach nicht effizient, etwas, das ich vertreten kann, das funktioniert und das mein Hund einfacher versteht nur darum nicht zu benutzen, weil ich kein Hund bin und ich dabei eine jämmerliche Figur abgebe.
Auf der einen Seite hört man immer wieder, wie Hundehalter mit stolz geschwellter Brust vortragen, wieviel Körpersprache sie einsetzen, weil es der Hund besser versteht und auf der anderen Seite machen wir es dann doch nicht, weil wir es nicht perfekt imitieren können? Irgendwas passt da doch nicht.
Mir geht es dabei jetzt nicht um den Schnauzgriff konkret. Den finde ich als Strafmaßnahme völlig ungeeignet. Im Gegenteil: auch wenn es ein etwas überschwängliches Verhalten eindämmt, so habe ich ihn immer als etwas recht liebevolles zwischen Hunden gesehen. Strafe sieht bei mir definitiv anders aus.
Aber das Argument "wir sind keine Hunde und darum machen wir es nicht" zieht da für mich ehrlich gesagt nicht, denn dann müsste man viel mehr aus der Hundeerziehung verbannen (zum Beispiel auch das seitlich drehen beim Rückruf).
Viele Grüße
Frank -
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