Muss man alles immer erst hinterfragen..

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    Ich denke viele der Probleme, die wir bei der Strafe sehen sind menschengemacht. Es liegt nicht an der Sache selbst, sondern an unseren Empfindungen, die dahinter stehen.

    ich bin mir ziemlich sicher (ian dunbar seminar sei dank, auch wenns erst in nem halben jahr stattfindet, aber das gehört zu den themen deshalb hab ichs grad aufm schirm)
    dass viele probleme was positive strafe der eher massiven art betrifft (also kein nein, kein stupser und vergleichbares :smile: ) , daran liegen, wie die lerntheorie entstanden is.

    ich kanns nur weitergeben, weil ichs gelesn hab, aber darauf geht ian dunbar halt in der detaillierten seminar beschreibung ein und es klingt schlüsselig. außerdem hat er nu ma verdammt viel erfahrung und is keiner von der vermenschlichenden fraktion. mag nich alles richtig sein, was von ihm kommt, aber er is schon jemand an dem man sich guten gewissens und mit echter aussicht auf erfolg orientieren kann.

    also er sagt quasi dass im labor generierte lerntheorie besonders bezüglich positiver strafe an vielen ecken hinkt. was computer könn, könn wir nich, wir sind nich so präzise, wir können oft eben nich fehlverknüpfungen ausschließen usw. und wir könn auch keinen künstlichen alltag schaffen, ie eine labor situation. die labor situation is ja überhaupt nich mit "unserem" alltag zu vergleichen, und strafen wie ein computer sie berechnet und ausführt kriegn wa auch nich gebacken. keiner von uns, wahrscheinlich gar kein mensch. :???:

    ähnlich sieht auch eins seiner hauptargumente gegen das ignorieren von unerwünschtem verhalten oder fehlverhalten aus, nur anders. :smile:

    und abgesehen davon, dass wir uns sicher nich verstellen sollten, das kommt jetzt aber alles nich von ihm bzw hab ich woander ma gelernt, sind emotionen beim einsatz massiver pos strafe fehl am platz, weil die strafe korrekt und so maßvoll wie möglich eingesetzt werden muss, präzises timing eher mit kühlen kopf möglich is usw usf

    korrigiert mich gern, wenn da iwo was falsch dran sein sollt!

    also wenn ich ma wütend bin, strafe ich zb nich nich physisch und positiv. n wütende verbale ermahnung kann schon vorkommen, geb ich zu. negative strafe gekoppelt mit unmut aber auch dem korrekten timing gabs auch schon öfter. ne ohrfeige hab ich auch noch keim hund verpasst, aber daran, erdel, stört mich eher dat wie als dat wat. mit wut und gewalt (ohrfeige is gewalt, oder ne korrektur :lol: ?), hab ich zumindest gelernt, is unpassend nich effektiv und iwie unfair, aber ich lass mich tatsächlich gern eines bessren belehren. auf jeden fall hat dein hund in dem moment sicherlich begriffen, dass du verhalten x echt scheiße fandst. ;)

    naja, vielleicht kann ich da nach dem seminar noch bessres zu beitragen.

  • Zitat

    Wobei das schon wieder etwas ist, was m.M.n. zu weit geht...

    mmn auch. zusätzlich hab ich halt gelernt, dass körperliche korrekturen, was gewalt im richtigen augenblick ja einschließt, im gunde ohne emotionen ausgeführt werden sollten, deshalb gehts mmn nich nur zu weit, sondern könnt auch sinnlos bis sogar kontraproduktiv sein, aber was weiß ich. :smile:

  • Also ich finde es gibt nix besseres als einen richtig dominanten Hund.
    Ich habe so ein Exemplar hier liegen...
    Ein richtig dominanter Hund hat es nicht nötig ständig Grenzen auszutesten,
    denn er weiß wo er steht.
    Er meistert Hundebegegnungen souverän, und zeigt klar und deutlich Grenzen auf,ohne dabei überreagieren zu müssen.

    Und sie darf sogar auf Couch und Bett, und wisst ihr was?
    Sie fragt mich sogar vorher ob sie darf, und wenn ich will geht sie runter.
    Sie macht Problemlos was ich will, und ist absolut Problemfrei,
    viele bezeichnen sie als den perfekten Hund,
    mein kurzer (3 Jahre) führt sie alleine an der Leine ohne dass ich Bedenken haben muss.


    Meine Hunde haben zu fragen ob sie auf Couch oder Bett dürfen,denn dies ist meine Ressource...
    Und ich bestimme wann ich sie teilen will und wann nicht.

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    Ja, ich weiß, dass sich das alles wenn es so beschrieben wird, erstmal sehr "berechnend" anhört. Allerdings lesen mich viele Beschreibungen wann und warum jemand seinen Hund bestraft hat ähnlich "berechnend". Ausgenommen die Situationen, wo jemand beschreibt, dass er "einfach mal aus dem Bauch heraus" gehandelt hat.

    Und mit diesem "einfach aus dem Bauch heraus" habe ich so meine Probleme. Eine gutes und sicheres Bauchgefühl ist freilich gold wert. ABER: Wer sagt, wo "gesundes" Bauchgefühl anfängt? Wer sagt, dass z.B. ein prügelnder Ehemann nicht "aus dem Bauch heraus" handelt? (Ja, ich weiß, das ist ein böses Beispiel. Aber ich denke, Du weißt vielleicht, was ich meine?)


    Bestrafungen aus dem Bauch heraus sind für den Hund berechenbar. So wie die Prügel vom Ehemann berechenbar ist. Wäge ich dagegen erst einmal ab, überlege, wie ich beim letzten Mal reagiert habe und reflektiere die Angemessenheit meiner Reaktion, komme ich nicht zwangsläufig zu einem für den Hund berechenbaren Ergebnis.

    Zitat

    Bauchgefühl, das ist das, was unser Hirn entscheidet, während wir noch mit denken beschäftigt sind. Es gibt dazu ein tolles Youtube-Video, wo Manfred Spitzer erklärt, wie Bauchgefühl entsteht.

    Bezogen auf den Menschen mag es oft nützlich sein vorher nachzudenken. Bezogen auf den Hund ist das aber anders. Wenn der Denkprozess beendet ist, ist es für eine Bestrafung oft zu spät. Der Hund kann dann nicht mehr richtig verküpfen.

  • was du da als dominant beschreibst klingt für mich nach souverän. und damit nach selbstsicher, gelassen und innerlich sehr stark und stabil. nich jeder souveräne hund is situativ dominant. hab ich zumindest gelernt.

  • ...zu langsam abgeschickt.... :headbash:
    Also für mich klingt das aber viel eher nach einem richtig souveränen Hund. Dominant bezeichne ich Hunde, die aus unterschiedlichen Beweggründen (z.B. Unsicherheit, Sexual/Hormongesteuert, "Größenwahn"...) anderen Hunden ihre Dominanz aufdrücken und sich dominant aufführen. Das hat ein souveräner Hund aber gar nicht nötig. Ein dominanter Hund wäre – um es mit Wölfen zu vergleichen – nicht der Leitwolf, denn der hat es nicht nötig ständig seinen Standpunkt klar zu machen. Der Leitwolf ist souverän, sucht keinen Streit, schlichtet eher den Streit anderer und macht seine Position durch seine Präsenz und souveränes Verhalten klar.

    Toll, wenn Du einen durch und durch souveränen Hund zu Hause hast, das ist sicher total entspannend und angenehm. Meine Hündin könnte davon noch ein bisschen lernen ;)

  • Zitat

    mmn auch. zusätzlich hab ich halt gelernt, dass körperliche korrekturen, was gewalt im richtigen augenblick ja einschließt, im gunde ohne emotionen ausgeführt werden sollten, deshalb gehts mmn nich nur zu weit, sondern könnt auch sinnlos bis sogar kontraproduktiv sein, aber was weiß ich. :smile:


    Emotionen in genau diesem Moment sind alles andere als kontraproduktiv ;) man muss seine Emotionen nur so weit im griff haben das nachm Gewitter auch wieder die Sonne scheint

  • Mir gehts im übrigen nicht dabei um die Emotion, sondern um die Tatsache, dass eine "Ohrfeige" verabreicht wird.

  • Zitat


    Emotionen in genau diesem Moment sind alles andere als kontraproduktiv ;) man muss seine Emotionen nur so weit im griff haben das nachm Gewitter auch wieder die Sonne scheint

    alles klar. aber sorgt wut nich auch dafür, dass man nich unbedingt klar sieht? könnt sich aufs timing und das maß auswirken, was kontraproduktiv sein kann. aber belehr mich gern auch hier eines besseren. :smile:

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