Mix-Welpen vs. Tierschutzhund

  • Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt eine Grundsatzdiskussion auslöse:


    Eben las ich einen anderen Thread, in dem jemand nachfragte, ob der Mix-Welpe, für den sich die Familie eigentlich bereits entschieden hatte auch für die Familie geeignet sei.
    Viele User antworteten grob zusammengefasst:
    a) entscheide Dich für einen Hund aus einer kontrollierten und guten VDH-Zucht.
    b) such Dir einen Mix aus dem Tierschutz.


    Und genau um diesen Punkt b) mache ich mir Gedanken...
    Ist ein Mix aus dem Tierschutz besser als der Mix-Welpe, bei dessen die Besitzer (evtl. wirklich) nicht aufgepasst haben?
    Was bitte soll denn dann aus den Welpen werden?


    Ist es besser für diese Welpen, evtl. monatelang schlecht sozialisiert und ohne jegliche Erziehung aufzuwachsen, um dann im Tierheim zu landen? Nur um dann den Stempel Tierschutzhund zu tragen und guten Gewissens an der Leine geführt werden darf?


    Oder ist es besser einen Hund wahlweise aus Bulgarien, Rumänien, Spanien, Griechenland und alle möglichen anderen Herren Länder einzufliegen und bei sich aufzunehmen und die Mixe in Deutschland müssen ein Leben im Tierheim fristen?


    Diese Schimpferei über Welpen-Mixe von Privat mit geichzeitigem preisen der Tierschutz-Mixe halte ich für absolut bigott! Das eine geht doch mit dem anderen überhaupt nicht überein!


    Kurz eingeräumt: von echter Vermehrerei halte auch ich nix! Meiner Meinung nach fängt die allerdings bei der BEWUSSTEN Verpaarung zweier Hunde ohne Zuchtverband und mit dem Hintergrund leichtes, schnelles Geld zu verdienen an.


    Bin mal gespannt, wie ihr das seht...

  • Nun ja - wenn ich SICHER sein kann das es ein wirklicher "Ups-Wurf" war, spricht sicher nichts gegen einen Welpen von "privat" - aber ehrlich, kannst Du den Menschen ansehen, ob sie schwindeln? ;)


    Von daher würde ich das nur bei BekanntenVerwandten bzw. deren guten Bekannten/Verwandten.



    Bei ganz "Fremden" wäre ich da zugegebenermaßen sehr skeptisch!



    Denn die typischen Vermehrer kommen nicht immer mit Hinterhof, Dreck und sonstigen Klischees daher - die "bilden sich auch weiter" ;) und wissen auf was ein kritischer Hundekäufer achtet.




    Nun ja, also auf jeden Fall hätte ich zuviel Angst das durch meine "Schuld" , nämlich durch den Kauf eines Welpen die Produktion weiter angekurbelt, die Mutterhündin(nen) weiter leiden müssen.... :/




    Sicher, um die Welpen ist es immer schade, die können nix dafür! ABER: wenn ich das, auch unwissentlich unterstütze, kommen noch mehr Welpen die leiden müssen, noch mehr Hündinnen, die Gebärmaschinen sind, noch mehr Elend für alle unschuldigen Hunde!



    Nur wenn diese Menschen KEIN Geld mehr bekommen, stellen sie irgendwann diese Hundevermehrerei ein - aber auch nur dann!





    Beim Welpen vom Tierheim bekommen wenigstens die Vermehrer, also die die für das Elend verantwortlich sind, kein Geld!

  • Wer sagt dir denn, dass der Mensch bei dem du einen Ups-Welpen holst auch wirklich nur nicht aufgepasst hat? Die verkaufen dir die besten Geschichten so glaubhaft, dass du gar nicht merkst, dass du da jemanden auf den Leim gegangen bist, bis es zu Spät ist. Ich finde es ein sehr großes Risiko was man da eingeht, es sei denn es ist aus der eigenen Familie und man WEISS das es ein Unfall war. Und selbst wenn es zu einem Unfall kommt, gibt es immer noch Mittel und Wege es gar nicht bis zum Äussersten kommen zu lassen.



    Zitat

    Ist es besser für diese Welpen, evtl. monatelang schlecht sozialisiert und ohne jegliche Erziehung aufzuwachsen, um dann im Tierheim zu landen? Nur um dann den Stempel Tierschutzhund zu tragen und guten Gewissens an der Leine geführt werden darf?


    Verstehe ich nicht ganz. Jemanden der sich um Welpenaufzucht etc vorher noch nie Gedanken gemacht hat, kann und wird die Welpen schlecht sozialisieren. Egal ob es demjenigen egal ist, oder er es einfach nicht besser weiß. Dem Tierheim ist meist eine Hundeschule oder ein Trainer angeschlossen, der in der Regel sehr bald beginnt mit den Hunden zu arbeiten. Von daher...


    Zitat

    Oder ist es besser einen Hund wahlweise aus Bulgarien, Rumänien, Spanien, Griechenland und alle möglichen anderen Herren Länder einzufliegen und bei sich aufzunehmen und die Mixe in Deutschland müssen ein Leben im Tierheim fristen?


    Ich denke man sollte bei einem Thema bleiben. Welpen und Auslandstierschutz sind 2 Paar Schuhe und was besser ist oder nicht, ist jedem selbst überlassen. :)


    Zitat

    Diese Schimpferei über Welpen-Mixe von Privat mit geichzeitigem preisen der Tierschutz-Mixe halte ich für absolut bigott! Das eine geht doch mit dem anderen überhaupt nicht überein!


    Würden Leute nachdenken, bevor sie Unsinn mit ihren Hunden betreiben, müssten wir über Tierschutzhunde doch gar nicht erst reden. Aber solange eben nicht "aufgepasst" oder einfach mal produziert wird, werden wir auch über Tierschutzhunde reden müssen.


    Ich habe hier übrigens einen Vermehrerhund und einen Tierschutzhund sitzen. Habe also beides. :)

  • Der Titel ist falsch ... denn Tierschutz können auch Mix-Welpen sein ;)


    Warum ich aber lieber einen Hund aus dem Tierschutz nehme als von einem Ups-Wurf etc.?


    Weil ich der Meinung bin, Leute haben auf ihre läufigen Hündinnen aufzupassen und keine Lust habe, so Verantwortungslosigkeit zu unterstützen (nehmen wir an, dass beide Hunde 300€ kosten).


    Was passiert mit den Hunden?
    Tut mir leid, das weiß ich nicht, aber wird der Mensch die Hunde nicht los, macht er sich zukünftig vermutlich mehr Gedanken darüber, was er tut oder nicht.

  • Was mich immer wundert ist das allen die Hündinnen so leid tun weil sie viele Welpen zur Welt bringen. Sehr ich genauso.
    ABER tun euch die Hündinnen bei einem Züchter auch leid wenn sie 4 oder 5 Würfe haben? Oder ist das vertretbar weil es ja ein Züchter ist???



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  • Zitat

    Diese Schimpferei über Welpen-Mixe von Privat mit geichzeitigem preisen der Tierschutz-Mixe halte ich für absolut bigott! Das eine geht doch mit dem anderen überhaupt nicht überein!


    Was denkst Du denn, woher die vielen Hunde im Tierschutz kommen? Vom VDH-Züchter? Wohl kaum.


    Und wenn ich - was ich immer bevorzugen würde - einen Hund aus dem Tierschutz hole, finanziere ich damit weder sogenannte Ups-Würfe, wo die Leute zu dämlich waren, auf ihre läufige Hündin aufzupassen, noch sonstige Vermehrer.

  • Zitat

    Was mich immer wundert ist das allen die Hündinnen so leid tun weil sie viele Welpen zur Welt bringen. Sehr ich genauso.
    ABER tun euch die Hündinnen bei einem Züchter auch leid wenn sie 4 oder 5 Würfe haben? Oder ist das vertretbar weil es ja ein Züchter ist???



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    Die wenigsten Vermehrerhündinnen haben "nur 4 oder 5 Würfe, sondern viel mehr, nämlich bei jeder Läufigkeit (sofern sie aufnehmen) - also mind 1-2x jedes Jahr - da kommen locker mehr als 8-10 Würfe zusammen!


    Im Verband darf eine Hündin erst mit ca. 2 Jahren den ersten Wurf haben, dann nur bei max. jeder 2. Läufigkeit, den spätesten Wurf mit 8 Jahren und die "Gesamtträchtigkeit" im leben einer Hündin ist auch beschränkt (aber da weiß ich grad nicht auf wieviele Würfe im leben einer Hündin).

  • Klar endet die Vermehrerei erst, wenn es sich nicht mehr lohnt.
    Allerdings wage ich zu behaupten, dass die Leute, die wirklich vermehren zu mindestens 90 % dann eben einen "Rassehund" vermehren, der gerade besonders gefragt ist oder eben einen Mix "bauen" der eben gefragt ist.


    Hunde bei denen bereits mindestens ein Elternteil ein Mix ist, da ist es doch eher unwahrscheinlich, dass es sich um bewusste Vermehrerei handelt.
    Um dem entgegenzuwirken muss man sich natürlich immer die Mutter anschauen. Wie sie aussieht, und mit ihren Babies umgeht finde ich sagt mehr, als jeder Halter.
    Und ich denke, die meisten Leute, die einen Ups-Wurf haben, fragen sich auch nicht wirklich viel für ihre Welpen...


    Poco Loco
    Mix-Welpe und (Auslands-)Tierschutz ist eben meiner Meinung nach hier oft nicht 2 Paar Schuhe.
    Wenn jemand nach einem Mix fragt und zur Antwort bekommt: Wenn es schon ein Mix sein muss, dann nimm doch einen aus dem Tierschutz! Da wird auch nicht differenziert, wie alt oder woher der Tierschutz-Hund ist.


    Sarah87
    sehe ich ähnlich. Und ein Züchter, der seine Hündinnen "nur" 4-mal belegt und dann in Rente schickt ist ja auch nicht unbedingt die Regel. :/


    @zamikimo
    Doch, eben AUCH vom VDH-Züchter. Nur weil der Start ins Leben gut war, heißt das ja noch lange nicht, das das ein Hundeleben lang so bleibt! Schau dich mal in deutschen Tierheimen um - da sitzen jede Menge VDH-Hunde!
    Mal abgesehen davon, wie viele VDH-Zuchthündinnen ihren Lebensabend nicht bei ihren Zucht-Haltern verbringen, sondern wenn nicht mehr zur Zucht zu verwenden, eben verkauft werden. Auch im VDH ist nicht alles Gold was glänzt...

  • Zitat

    Ich denke man sollte bei einem Thema bleiben. Welpen und Auslandstierschutz sind 2 Paar Schuhe und was besser ist oder nicht, ist jedem selbst überlassen.


    wer bestimmt denn, was das Thema eines Threads ist? Der TS doch, oder etwa nicht? Es hängt eh alles zusammen. Ehemalige Straßenhunde von weiss der Geier wo sind schwer angesagt, wie oft hört man: ich hab üüüüüüberall geguckt, in aaaaallen Tierheimen und nichts Passendes gefunden. Dann hab ich im Internet gelesen, bla bla perfekt juhu ab zum Flughafen. Es ist nur ein subjektives Empfinden meinerseits (allerdings muss ich dazu sagen, dass ich wirklich beinahe jedem HH, den ich so treffe, Löcher in den Bauch frage), aber ich hab schon das Gefühl, dass die AuslandsTS-Hunde derzeit viel populärer sind als die einheimischen TH-Hunde...Schließlich rettet man damit ein ganz armes Tier, während man bei Mixwelpen vom Bauernhof mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Vermehrer unterstützt. Diese einfache Rechnung geht bei Weitem nicht immer auf, aber was soll's. Ich denke, nein, ich weiss, es gibt hier wie dort schwarze Schafe, und man überall übel reinfallen, man sollte deshalb immer aufpassen, dann find ich beide Varianten völlig ok. Nur dieses naive Hinrennen und Hund mitnehmen, obwohl man eigentlich die ganze Zeit schon ein ganz schlechtes Gefühl hatte, das muss nicht sein.

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