Zehenamputation/Zehenkrebs?

  • Zitat


    OK, das wußte ich nicht. :ops:
    Man sieht, man lernt immer noch was neues dank DF. :gut:


    Ja, das durfte ich vor zwei Jahren, als Jack die Zehe amputiert werden musste, auch erfahren. Es gibt tatsächlich Rassen, bei denen die Zehe bei Auffälligkeit grundsätzlich amputiert wird, weil die Wahrscheinlichkeit einfach sehr hoch ist und nicht jede Krebsart (z.B.) durch eine Punktion sicher ausgeschlossen werden kann.


    Mein Hund hatte einen Mastzelltumor, ihm wurde die Zehe im Nachgang operiert, da die Wundränder nicht sauber waren. Ihm geht es blendend, eine fehlende Zehe (auch eine "tragende") macht dem Hund im Normalfall nichts (die Wundheilung ist etwas ätzend). Nur soviel für den Fall, dass amputiert werden muss - bei uns kam bis heute kein Rezidiv.


    Ich würde allerdings auch wirklich noch einen anderen TA drauf schauen lassen. Fahr morgen in die Klinik und bleib ruhig, ein Tumor ist zunächst einfach eine Wucherung, das sagt noch nicht, dass es Krebs ist. In eurem Fall könnte es aber wirklich einfach eine Entzündung sein. Lass jemanden draufschauen, der Ahnung hat und nicht rät.


    Drücke euch alle Daumen!!!!

  • Hallo,


    ....ich habe einen Zwergschnauzer, der zum Glück bisher keine Krallenprobleme hatte.
    Da ich aber im Rasseforum der Schnauzer aktiv bin, ist mir die Problematik doch bekannt. Soweit ich weiss, ist bei schwarzen Rassen, also nicht nur bei Schnauzern das Plattenepithelkarzinom weit verbreitet. Dieses äußert sich eben oft durch eine schlecht heilende, verletzte Kralle.
    Den dortigen Hundehaltern wird in der Tat immer wieder dringend geraten, beim geringsten Verdacht, die betroffene Zehe komplett amputieren zu lassen, da so wertvolle Zeit "gewonnen" wird, nichts punktiert wird, was eventuell dann erst streut und der Hund die einzelne Zehe nicht "vermisst".
    Relativ häufig sind bei diesen Hunden im Laufe ihres Lebens noch weitere Krallen betroffen, was ihre Lebenserwartung bei rechtzeitiger Amputation nicht beeinträchtigt. Die Hundehalter sind nur dementsprechend wachsam.
    Im Übrigen kann ein erfahrener Tierarzt durchaus auch einmal nach dem Krankheitsverlauf sehr zielsicher rein nach optischer Beurteilung eine richtige Diagnose stellen- und das scheint mir hier der Fall zu sein.
    Eigentlich sind beim plattenepithelkarizom eher die TÄ das Problem, die "ewig" an einer entzündeten Kralle "herumdoktern"....insofern kann man dem TA keine Vorwurf machen.
    Ich würde den Hund , wenn ich unsicher wäre in einer TK vorstellen und dort vorschlagen, im Zweifel zu amputieren und dringend histologisch untersuchen zu lassen.
    Lieber eine nicht befallen Zehe amputiert, als ein befallene auch nur einen Tag zu lange dran gelassen.
    Hört sich extrem an- ist aber wahr..


    Gute Besserung...und bitte nicht warten,
    Lg Barbara
    nähere Infos kann man zB in Rasseforen von betroffenen Rassen nachlesen, zB dem der Schnauzer

  • hallo ihr lieben



    ich war heute in der tierklinik. am freitag ist op. da wird dann der gesammte zeh mit knochen amputiert. der artz war so lieb und hat auch alles gut erklärt. nun heisst es dann abwarten was der befund nach dem einschicken sagt. hat jemand schonmal erfahrungen damit gemacht wenn das gewebe bösartig ist???

  • Wenn das Gewebe bösartig ist kommt es drauf an ob der Tumor gestreut hat. Ist dies nicht der Fall und der Tumor konnte komplett mit der Amputation entfernt werden, habt ihr ne ganz gute Prognose. Dann ist einfach Beobachten angesagt.

  • Zitat

    hallo ihr lieben



    ich war heute in der tierklinik. am freitag ist op. da wird dann der gesammte zeh mit knochen amputiert. der artz war so lieb und hat auch alles gut erklärt. nun heisst es dann abwarten was der befund nach dem einschicken sagt. hat jemand schonmal erfahrungen damit gemacht wenn das gewebe bösartig ist???


    Bei uns war es bösartig. Durch die Amputation wurde allerdings alles rausgeschnitten, die Wundränder waren sauber. Es ist wichtig an einer solchen Stelle schnell zu reagieren, denn was man wegschneiden kann, ist ja nunmal sehr begrenzt. Warte den pathologischen Bericht ab, da wirst du erfahren, was genau los ist und mach dich mal zuvor nicht verrückt. Wir hatten eine mittelprächtige Prognose, aber durch die Amputation hat sich nichts weiter ausgebreitet und bis jetzt kam auch nichts zurück, das ist jetzt zwei Jahre her.


    Pass nach der OP auf, dass wirklich Ruhe gehalten wird. Vier Wochen nach der OP hatte Jack nur noch einen dünnen Verband, sah alles gut aus, dann aber ist es wieder aufgerissen. Lieber den dicken Verband etwas länger dran lassen. Lass dir zeigen, wie man den Verband ordentlich anlegt, hat mir viel Geld und Zeit gespart. Wenn die Wundheilung i.O. ist, kannst du das dann selbst erledigen. An der Stelle würde ich allerdings mindestens eine Woche immer wieder den Arzt draufschauen lassen. Ich bin wirklich akribisch, aber der TA hat was gesehen, was ich gar nicht wahrgenommen habe. So konnten wir direkt reagieren.


    Ich kenne nochmal eine Hündin, der die Zehe amputiert wurde, ihr geht es ebenso wie Jack blendend.


    Was mir noch einfällt, da ja jetzt Herbst und Winter anstehen: Der Verband muss gesichert werden, er darf nicht nass werden. Ebenso muss man später noch einige Zeit auf die Narbe aufpassen. Kauf dir für die erste Zeit die billigen Pfotenschuhe von Trixie, die sind gerade geschnitten und wenn du eine Größe größer nimmst, bekommst du sie gut über den Verband gestülpt. Die speziell geformten sind hierfür nicht sonderlich gut geeignet und lange Spaziergänge stehen eh nicht an. Sonderlich dicht sind sie nicht, dafür habe ich aber einen Gefrierbeutel um den Verband getan und dann eben den Pfotenschuh drüber.
    Wenn der dicke Verband passé ist, besorg einen ordentlichen Pfotenschuh. Wir haben wirklich EWIG rumprobiert und letztlich einen von Ruffwear gekauft. Der war zwar echt teuer, aber er sitzt und rutscht nicht. Jack musste mit dem Schuh noch drei Monate laufen, bis die Haut an der Stelle dick genug war, da kann man ruhig ausprobieren und investieren. Warte aber erst einmal die neue Pfotengröße deines Hundes ab ;). Bei uns kam anfangs immer noch ne Socke drunter, die mussten wir extra fixieren. Himmel, das war immer ein Trara, wenn wir rausgingen, aber wir haben es geschafft.


    So, ich wünsche euch jetzt erstmal noch alles Gute für die OP, eine gute Heilung und ein Ergebnis, das hoffentlich nicht dramatisch ist. Falls doch, das ist noch nicht aller Tage Abend, es gibt oft noch viele Möglichkeiten. Ich rücke euch ganz fest die Daumen und wenn du irgendwelche Fragen zur OP, etc. hast, dann gib einfach Bescheid!

  • hallo anna



    danke für deine tolle beschreibung.....wenn man schon von tumor hört bricht einem ja dann schon alles zusammen. mal ehrlich, sollte man wirklich daran denken das sie nicht mehr lange hat? du hast zwar geschrieben das alles gut ging, dennoch bleiben diese zweifel übrig. da das wochenende auch noch dazwischen ist heisst es dann wieder mehrere tage warten....das ist echt das schlimmste wenn man nicht weiss woran man ist und nich weiss was man machen soll. wir haben eine kleine tochter von 5 jahren, die vieles mitbekommt. sie hat auch schon gefragt was mit unserem hund ist, wir haben ihr erklärt das sie krank ist und operiert werden muss. sie bekommt es auch mal mit wenn man traurig ist und sie fragt dann was los ist. selbst wenn man es dann versucht ihr zu erklären weiss sie ganz genau das mama nicht einfach so traurig ist, sondern das da schon was schlimmeres hinter steckt. ich will ihr aber nicht sagen das es sein kann das sie nicht mehr lange bei uns ist :(

  • "Tumor" bedeutet übersetzt nicht mehr als Schwellung. (Komme aus dem Arbeitsbereich). Nur weil es so "aussieht", wobei keiner Röntgenaugen hat, muss es nicht auch zwangsläufig heißen, dass Dein Hund ein Tumor (bösartiges Krebsbilde) hat! Wenn ich das lese, dass da voreilig so eine Diagnose gestellt wird, stellts mir die imaginären Nackenhaare hoch - brr. :mute:


    Das kann auch z.B. eine Entzündung und mit Eiter, Wasser, Blut whatever gefüllt sein, sowas kann man punktieren, da muss man gar nix "amputieren".


    Ich würde auch dringend ne zweite Meinung einholen und vor allem die Pfote erstmal röntgen lassen, nur das bringt Aufschluss!


    EDIT: erst jetzt Deinen Beitrag gelesen, dann viel Glück für die OP...

  • Es kann sein, dass es so bösartig ist, dass ihr nicht mehr viel Zeit habt - ja. Es kamm sein, dass es bösartig ist, ihr aber noch viel Zeit habt. Es kann aber auch sein, dass alles in Ordnung kommt. Ich kann eure Gefühle vollkommen nachempfinden, ich bin selber da durch. Das Wichtigste ist im Moment aber, dass ihr euch auf die OP konzentriert und die Nachsorge organisiert. Denn egal was rauskommt, eure Maus sollte sich ganz schnell davon erholen. Ihr kennt das Ergebnis noch nicht und darauf würde ich erstmal warten.


    Ich an deiner Stelle würde deiner Tochter erzählen, wie ihr es macht. Schür keine Panik bei ihr. Wenn sie fragt, warum du traurig bist, dann erzähl ihr, dass du es nicht schön findest, wenn es dem Hund schlecht geht. Ich halte nichts davon Kindern heile Welt vorzuspielen, aber in eurem Fall ist ja noch nichts sicher.


    Übrigens, die Hündin von der ich schrieb, hatte nichts Schlimmes. Es war einfach glaube ich einfach eine Verkapselung. Bei uns war es ein Mastzelltumor. Bei Schnauzern ist es meist wieder etwas anderes. Du siehst, es kann alles sein. Konzentriert euch wirklich auf die OP und die Wundheilung, alles Andere wird sich früh genug zeigen und ihr macht euch nur verrückt. Ich weiß, dass sich das leicht sagt, ich weiß, dass man die Gedanken nur schwer zur Seite schieben kann, aber versucht es. Du kannst dich immer hier melden, alle Daumen sind gedrückt und jeder wird versuchen dir so gut zu helfen, wie es möglich ist. Bist also nicht alleine und hast in mir und vielen anderen Leute, die wirklich nachempfinden können, wie es dir geht und auch nicht müde werden, Trost zu spenden - auch wenn es leider nur virtuell ist.


    Knuddel deine Maus :D


    Vom Handy geschrieben, Buchstabendreher dürfen behalten werden ;)

  • Hallo,


    mein verstorbener schwarzer Mittelschnauzer Eggert hatte 4 Zehenamputationen seit seinem 11. Lebensjahr und alle waren bösartig (Plattenepithelkarzinom - eine direkte Rassedisposition ist es nicht, betrifft aber vor allem schwarze Hunde). Ich habe jedesmal sehr schnell amputieren lassen, so dass nie etwas gestreut hat und Eggert hat sich von den OPs unglaublich schnell erholt und ist mit seinem Verband schon am nächsten Tag super gelaufen - vor der OP hatte er Schmerzen, die danach waren dagegen gar nichts !


    Also wenn früh genug im Gesunden amputiert wird, ist meist alles ok. Das Problem ist einfach, dass viele TÄ zu lange an so etwas rumdoktorn - wie Balulese bereits geschrieben hat - und ein Plattenepithelkarzinom schnell metastisiert.


    Mein Eggert ist übrigens fast 16 Jahre alt geworden und nicht an einem Epithelkarzinom gestorben.


    Es freut mich, dass die Amputation zügig gemacht wurde, so dass sicherlich alles gut wird und nichts gestreut hat !


    Wir drücken hier alle Daumen und Pfoten, dass Dein Süsser sich ganz schnell wieder erholt und nichts zurück bleibt !!

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