Mein Freund und der Hund

  • Ich leide mit Dir. :muede: Mittlerweile schaffe ich es in 9 von 10 Fällen, gaaaaanz ruhig zu bleiben, aber manchmal bekomm ich echt noch Zustände. Die Beispiele spare ich mir jetzt, sonst wars das wieder mit der Gelassenheit. :lol: Wir hatten uns da mehr als einmal in der Wolle wegen, mittlerweile versuche ich an solchen Tagen, meine Tips auf das Minimum zu beschränken und mich im Beobachten zu üben. Heil nach Hause gekommen sind bisher schließlich immer alle.

  • Tja, also Dein Freund erinnert mich an - mich.
    Ich war früher auch der meinung, der Hund erzieht sich von selber.
    Wenn er es ernsthaft will, daß der Hund so auf ihn hört wie auf Dich, dann würde ich erstmal versuchen, ihm sein Verhalten zu spiegeln. Also aus der Sicht vom Sam quasi.
    Was denkt Sam? Was macht er gerade mit Kai? Er nimmt ihn einfach nicht ernst, Kai ist sein Kumpel, nicht sein Chef.
    Ihr werdet um Konsequenz und Neuerlernen der "Basics" nicht umherkommen.
    Ich kann mir das vorstellen, hab mit Momo gerade ein ähnliches Problem, wenn auch nicht so krass.
    Ich denk mal, Kai findet es toll, den Kumpel Sam um sich zu haben und umgekehrt. Bloß Demokraie in der Hundeerziehung ist eben nicht machbar.


    Eigentlich ist das doch schön, wenn die zwei sich so mögen und wenn Kai mit der Situation zufrieden wäre, wär alles super. Ist er aber anscheinend nicht, also wird er wohl etwas an seiner Konsequenz arbeiten müssen.
    Ich stell mir gerade vor, Sam wär nicht Euer Hund sondern Eurer Kind!!!!!!!!!! *Kopfkino hihi*


    LG Elke

  • Ich kann davon auch ein Liedchen singen...


    Freund: "Pauuulchhhen...!"
    Hund: *schnuffelt am Grashalm...guckt kurz Herrchen an... schnuffelt lieber weiter*
    Freund: *Geht ein paar Schritte*... "Braver Hund!"
    Ich: "Ähm..." :???:
    Freund: "ich wollte nur, dass er kurz guckt"
    Ich: "... Du hast seinen Namen gerufen - dass heißt für ihn eigentlich, dass er kommen soll..."
    Freund: "Der weiß das schon, wie ich das meine. Stimmts, Paulchen?"


    Wenn er meint :ugly:


    Im Gegensatz du deinem Freund ist meiner aber wohl zufrieden so. Wenn wir zusammen unterwegs sind versuche ich einfach, bei allen erziehungstechnischen Maßnahmen immer die Erste zu sein :D (das schont wenigstens meine Nerven).
    Wir hatten schon viele Diskussionen deswegen. Ich bin der Meinung, er ist absolut inkonsequent und er meint, ich würde mich einmischen.
    Mag ich nicht mehr - also versuche ich mich rauszuhalten. Oft kann man auch ziemlich drüber lachen ;)
    Und wenn wir ganz lieb unseren weiblichen Charme einsetzen, können wir auch den ein oder anderen "Erziehunstipp" so verpacken, dass er vom männlichen Ego angenommen wird.
    Die Fortschritte sind zwar klein, aber ich gebe nicht auf :D

  • Mmh, die Sache mit dem hören.
    Geh ich allein mit unseren, kein Problem, die hören wie ne eins.
    Ist meine Frau dabei, hab ich keine Chance. :hust:
    Warum auch immer, aber dann bin ich abgemeldet.

  • Ich finde die Idee auch sehr gut wenn dein Freund mit eurem Hund f+r einige Zeit die Hundeschule besuchen würde. Gerade wenn ihr schon in der Hundeschule seit, kannst du das doch gut ausnutzen und die nächsten Male die Beiden alleine hinschicken. :smile:
    Mein Mann und ich sind auch, von Anfang an, immer gemeinsam mit unserem Hund in die Hundeschule gegangen; weil wir eben wollten, daß wir da beide an, von vorn herein, an einem Strang ziehen. Das hat wunderbar geklappt. Wir hatten immer den gleichen Stand und jeder wußte was bei unserem Hund gerade anstand und wie gearbeitet wurde.
    Mittlerweile ist unser Hund 2 Jahre alt und die Hundeschulzeit ist vorbeil. Wir haben jetzt mit Hundesport begonnen und machen mit unserem Hund Mantrailing. Da wir beide Lust dazu haben, machen wir, auch das gemeinsam, mit ihm. ;)


    LG


    Franziska mit Till

  • Hach, da könnte ich Romane drüber schreiben ;)


    Das war bei uns in den letzten Jahren auch ein häufiges Thema, da wir beide recht abwechselnd mit den Hunden gehen, also er regelmäßig, war es mir wichtig, das wir zumindet einigermassen das gleiche Programm fahren... Also, was ich so festgestellt habe:


    Mann muss klar sein, dass es notwendig ist. Diego hat viel Jagdtrieb und die Notwendigkeit, daran zu arbeiten war leicht festzustellen - Hase in Sicht, Hund weg.... Mann in der Mittagspause ohne Hund im Wald... da war es recht einfach, ihn dazu zu bekommen, gemeinsam dran zu arbeiten. ( für Fortgeschrittene- dem Mann das Gefühl geben, dass er es grossartig macht und eigentlich fast selber drauf gekommen ist... :smile: )


    Wenn er die Notwendigkeit nicht sieht, muss frau sie ihm sehr deutlich erklären: "Schatz, Diego zieht an der Leine". "Macht nichts, ich halt ihn schon". "Schatz, mal abgesehen davon, dass er gleich Atemnot bekommt, halten die Kinder und ich den kleinen 38kg Wuffi nicht. Dein Sohn würde jetzt bäuchlings auf der Strasse hinter dem Hund liegen". Der besorgte Vater fängt an zuzuhören und wir üben Leinenführigkeit.


    Einige Monate später, Leinenführigkeit klappt jetzt ohne Ziehen, ein gemeinsamer Sonntagspaziergang, Mann hat Hund an der Leine. Ich versuche dicht neben ihm zu gehen. Klappt nicht, entweder läuft mir Diego vor die Füsse, oder ich habe den ausgestreckten Arm von meinem Mann vor der Nase, der dem Hund hintergeht. Ich gehe etwas weiter weg, halte noch die Klappe, muss dann aber Schlangenlinien neben den beiden gehen, Hund geht von rechts nach links, nach rechts, Herrchen folgt ... "Schatz, so wird dass hier nix..." Er, sehr erstaunt:"Wieso...?" :gott: Das ist eine Frage der Konzentration. Mann war gerade beim entspannt durch die Gegend bummeln und nicht den Hund trainieren.... Wir haben uns irgendwie geeinigt. Und wenn er sich konzentriert, klappt das bei den beiden super gut inzwischen !


    Inzwischen haben wir zwei Hunde und nicht immer, aber manchmal merke ich den Unterschied noch... wenn er ein paar Tage viel mit den beiden unterwegs war. Dann gehe ich los, zwei Hunde laufen an den Leinen jeder in eine andere Richtung, ich stehe eingewickelt in den Leinen in der Mitte..... grrr.... rufe die Hunde ran, lasse sie absitzen, mich anschauen, sage einmal sehr deutlich "ICH bin es, SCHLUSS damit". Und dann geht es...


    Viel Glück für Euch, das wird schon ! :smile:


    Lg, Trixi + Diego + Liz-Morena

  • OK, ich hab mich falsch ausgedrückt.
    Mit dem hören bezieht sich bei uns im Off-Line. ICH alleine mit beiden, no problems.
    Frau dabei, ich abgemeldet. :D
    Sie = Rudelführerin.
    Ich = Depp.
    Machste nix dran. :hust:

  • Zitat


    Mein Hund ist nämlich haargenauso wie dein Kai! Ließ sich von mir auch nichts sagen, und überhaupt, alles ja gar nicht so schlimm :roll:
    Wir also ein paar Stunden HuSchu gemacht und schwupps, hat er's verstanden.



    :lol:


    Sorry...

  • Wir teilen uns unseren Hund zu Viert, meine Eltern, mein Freund und ich - ich könnte also wahrscheinlich seitensweise von Meinungsverschiedenheiten erzählen ;)
    Eine Zeit lang war das auch ein echtes Reizthema bei uns, wir hatten uns mehr als ein Mal sogar richtig in den Fetzen, obwohl wird sonst ein sehr harmonisches Verhältnis pflegen.


    Und im Nachhinein muss ich sagen, dass das größtenteils meine Schuld war, weil ich auch immer das Flattern bekommen habe, wenn irgendetwas nicht so lief, wie ich mir das vorgestellt habe. Was da alles passieren könnte, was der Hund daraus lernt, usw.
    Aber im Prinzip hatte ich da gar kein Recht zu.
    Jeder hat eine andere Art, lernt anders und misst der Sache unterschiedliche Bedeutung zu - da kann ich nicht von erwachsenen Menschen erwarten, dass sie das ablegen und nach meiner Pfeife tanzen.
    Entweder die Problemchen stören sie wirklich, bzw. sie merken, dass etwas zum Problem wird, arbeiten daran (Mittel und Wege kann man ja vorschlagen) und entwickeln eingene Techniken ODER es stört sie nicht bzw. stellt in ihrer Methode gar kein Problem dar (meine Mutter lässt Fiete prinzipiell auf Angst nicht von der Leine und wird es wohl auch nie tun, warum sollte sie verstärkt den Rückruf üben?) und dann werden sie auch niemals die Konsequenz entwickeln, daran zu arbeiten.
    Lustigerweise werden einige meiner Vorschläge, die früher total abgelehnt wurden, mittlerweile umgesetzt, weil sie sich dann doch irgendwann als praktisch erwiesen haben.


    Ich glaube, du bist da nicht so "schlimm", aber was ich sagen möchte:
    Mache Vorschläge und gib Hilfestellung, aber erwarte nichts und finde dich damit ab, wenn dein Freund entscheidet, dass er doch lieber sein Ding machen will. Er ist eben nicht du.
    Wenn ich will, dass alles genau so gemacht wird, wie ich das will, bleibt mir nur eine Wahl: Es selber machen. Solange der Hund dabei keinen physischen oder psychischen Schaden nimmt, muss man damit leben.
    Du selber fändest es doch sicher auch nicht so toll, wenn er davon sprechen würde, dich "erziehen" zu wollen und dafür in einem Forum nach Methoden fragen würde. :ka:


    Das ist nicht als Angriff gedacht, aber langfristig lebt es sich leichter, wenn man sich so eine Verantwortung teilt, wenn man gewisse Dinge akzeptieren kann.


    Liebe Grüße

  • Ach hier ist ja einiges zusammen gekommen :smile:


    Vielen Dank für einige sehr humorvoll geschriebenen Worte mancher Leidensgenossinnen!
    Ich habe nicht nur ganz viel geschmunzelt sondern auch gerafft, dass ich lockerer werden muss.
    Wenn Kai und Sam unterwegs sind passiert ja nichts schlimmes. Die zwei haben Spaß!


    Und die Idee ein Video zu machen ist auch wunderbar. Danke Rotbuche! Ich werde mal Kai fragen ob er damit einverstanden ist. Ich hab mich selber mal gefilmt und war danach geschockt wie oft ich Dinge falsch gemacht habe, die eigentlich glasklar sind :headbash:


    Und schön, dass Chucky1 hier auch die Seite der Männer vertritt. Vielleicht ist es ja wirklich so wie Kai sagt und wenn ich nicht dabei bin läuft alles viel besser!


    Und Liquid_Sky... Natürlich muss Kai sein Ding machen. Wir sind völlig verschiedene Menschen und ich würde von ihm nie erwarten so zu sein wie ich (und ich würde das auch GAR NICHT wollen).
    Aber er muss mal was MACHEN!
    Ich hab übrigens einen sehr humorvollen Freund und natürlich durfte er lesen was ich hier über ihn geschrieben habe, denn ich weiß... er kann herzlich drüber lachen :lol: Genau deswegen schätze ich ihn.


    Wir haben uns auch sehr nett geeinigt wie wir sowas in Zukunft handhaben wollen. Nämlich...
    Ich darf fragen ob er in gewissen Situationen einen Tip von mir möchte und er darf entscheiden ob ja, oder ob er mit der Situation selber klarkommt. Und dann muss ich ihn auch machen lassen.

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