Collie Besitzer wo seid ihr?

  • Ohne jetzt direkt auf unsere momentanen Baustellen einzugehen, würde mich einfach mal interessieren, ob es hier Collie-Besitzer gibt, deren Collies in der Welpen-/Junghundphase auch nicht so einfach waren und wenn ja, ob es sich mit dem Älterwerden gebessert hat, d.h. Ob es wirklich nur Phasen waren, wo man mit viel Geduld und Konsequenz durch musste bzw. wie ihr daran gearbeitet habt.

    Geordy war für mich auch kein einfacher Junghund. Richtig ist zwar, dass wir mit den üblichen Verdächtigen (Rüdengeprolle, Leinengezerre, Jagdtrieb, Alleinebleiben) so überhaupt gar keine Probleme hatten, das waren alles Selbstläufer. Er war aber mein erster Hund, der Probleme mit dem Ruhehalten hatte und mußte das recht langwierig lernen. Außerdem hat Geordy 95.000 Antennen für die Umgebung und nutzt die auch alle ;-), sprich, der hatte in den ersten Jahren große Probleme mit Ablenkung, Überforderung, Streß. Dazu kommt dann noch, dass er schon ein selbstbewußter Rüde mit eigenen Ideen ist, aber gleichzeitig für mein Empfinden hypersensibel. Ohne irgendeine Korrektur ging es also nicht, aber die so zu dosieren, dass sie einerseits greift, aber ihn nicht ins meiden drückt, war und ist manchmal heute noch, eine Gratwanderung. Für Geordy mußte ich sehr an meinem eigenen Verhalten arbeiten und dabei war ich nun nie besonders laut oder burschikos oder so, auch nicht übermäßig hektisch. Aber ich muß die negativen Emotionen ganz stark filtern und Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe ausstrahlen. Ich merke das heute gar nicht mehr, aber von heute auf morgen hat das nicht funktioniert ;)

  • ich hab bisher 3 Khcs näher von jung an begleitet (2 von mir, 1 von meiner Mutter) und Selbstläufer war keiner davon, meine waren aber auch nicht wirklich kompliziert.


    Der von meiner Mutter ist schwierig. Er sagt zu keiner Klopperei Nein, pöbelt Hunde, Radfahrer und Rennende Kinder an (und Gott bewahre ein Kind auf einem Fahrrad kommt....), hat Probleme mit dem Ruhe halten und ist eine Jagdsau... allerdings liegt das alles an meiner Mutter, sie hat ihn von Anfang an zu viel machen lassen. Sie hat auch gedacht so ein Collie läuft nebenher. Nein, tut er nicht, der ist auch Arbeit :tropf:

  • Danke erstmal für die Antworten. Das mit den 95.000 Antennen für die Umgebung kenne ich auch. Und alles wird mit Knurren und bellen kommentiert. Er reagiert stark auf Bewegungsreize, sei es Autos oder spielende/laufende Kinder. Es fällt ihm schwer zu warten. Bin ich mit beiden auf dem Hundeplatz und mache mit Cara gerade Rally Obedience muss er am Zaun halt warten. Da rastet er aus. Das ignoriere ich komplett und hole ihn erst wieder, wenn er sich beruhigt hat. Dann kann es aber vorkommen, dass er vor lauter Stress, den er dann loswerden will nach Cara oder mir schnappt. Bei anderen Tieren, wie z.B. Katzen oder Pferden rastet er neuerdings auch aus. Hat ihm als Welpe gar nichts ausgemacht. Wir waren sogar im Wildpark mit ihm, wo Rehe frei rumlaufen. Wo wir schon gute Fortschritte gemacht haben ist bei Begegnungen mit Joggern, Radfahrern und Spaziergängern. Die haben ihn auch verunsichert und er hat die angebellt. Wie gesagt, das ganze hat mit ungefähr 4 Monaten bei ihm angefangen. Vorher konnte ich ihn ohne Probleme auch laufen lassen, wo es erlaubt ist. Heute muss ich da schon auf der Hut sein. Ich finde es auch relativ schwer, das richtige Maß an Korrektur zu finden bei ihm. Bin ich zu lasch, bringt es nichts, andersherum geht er in die Offensive oder macht ganz zu. Zuhause kommt er sehr gut zur Ruhe, auch nachts von Anfang an kein Thema.
    Eine zeitlang ist er auch an mir hochgesprungen wenn er Frust hatte und hat mir Löcher in die Klamotten gebissen. Das Thema ist auch gegessen. Macht er nicht mehr. Ich denke, da kommt noch einiges an Arbeit auf uns zu. Aber jetzt bin ich schonmal beruhigt. Ich dachte wirklich, ich hätte den allerschlimmsten Collie auf dieser Welt erwischt :muede: . In 2 Wochen treffen wir uns mit seinem Bruder. Der muss auch nicht ganz so pflegeleicht sein. Seine 3 Schwestern sind laut Züchterin ganz anders, also sehr lieb und pflegeleicht.

  • VDH/FCI Deutscher Collieclub e.V.


    Schwierig? Na ja. Ich finde z.B. Frustationstoleranz haben ganz viele Junghunde und müssen es einfach lernen. Den einen stresst es mehr, den anderen weniger. Er hat ja auch ganz viele tolle Eigenschaften. Aber da er typisch Collie sehr gerne und schnell lernt, denke ich doch, dass wir das hinkriegen. Vielleicht waren wir von Anfang an einfach nicht konsequent genug und haben Zuviel durchgehen lassen. Oder hatten Angst zu streng mit ihm zu sein. Spekulationen nutzen jetzt keinem mehr was. Jetzt müssen wir konsequent und mit viel Geduld an den Sachen arbeiten.

  • Und alles wird mit Knurren und bellen kommentiert.

    Ist es richtiges Knurren oder Colliegrunzen? Warnt er damit, oder kommentiert er nur?

    Wo wir schon gute Fortschritte gemacht haben ist bei Begegnungen mit Joggern, Radfahrern und Spaziergängern.

    Das klingt doch schon gut. Dass Collies, je nach Typ, stark auf Bewegungsreize reagieren, finde ich normal. Aber offensichtlich habt ihr in einigen Bereichen ja schon deutliche Erfolge erreicht.

    Es fällt ihm schwer zu warten.

    Willkommen in meiner Welt :D Was @mittendrin über Geordy geschrieben hat, trifft zu einem großen Teil auch auf Bolero zu. Ein unerschütterliches Selbstbewusstsein gepaart mit dem Drang, alles stimmgewaltig zu kommentieren und der Unfähigkeit, einfach mal Ruhe zu halten haben mich echt fertig gemacht. Dann immer noch schlaue Kommentare wie "ich würde das Kläffen ja unterbinden" oder "das Verhalten gäbe es bei mir nicht" und man fühlt sich so richtig gut :streichel:

    . Bin ich mit beiden auf dem Hundeplatz und mache mit Cara gerade Rally Obedience muss er am Zaun halt warten. Da rastet er aus. Das ignoriere ich komplett und hole ihn erst wieder, wenn er sich beruhigt hat.

    Kommt er denn dann zur Ruhe? Ich würde ihn so einer Situation gar nicht aussetzen, sondern ihn im Auto warten lassen, bis er dran ist. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz kann man nur in Ruhe üben, nicht, wenn man abgelenkt ist, weil man mit dem anderen Hund in Ruhe arbeiten möchte.

    Zuhause kommt er sehr gut zur Ruhe

    Das mussten wir uns zum Beispiel auch erst mit professioneller Hilfe erarbeiten :hust:
    Um auf deine Eingangsfrage zurück zu kommen: ja, es ist mit der Zeit besser geworden. Wir hatten Privatstunden, haben ganz viel über Nähe/Distanz gearbeitet und bestimmte Dinge (Gruppentraining in der Hundeschule) konsequent gestrichen. Und einige Dinge hat einfach die Zeit geregelt.

  • Er hat ja auch ganz viele tolle Eigenschaften.

    Den Satz kannst Du gar nicht fett genug schreiben!
    Bei uns war es so, dass mein Mann z.B. gar nicht nachvollziehen konnte, wieso ich immer so genervt aus der Hundeschule kam. Auf Spaziergängen hatte er diese Probleme nicht, jedenfalls nicht in dem Ausmaß. Seine Beziehung zu Bolero war viiiiel unbelasteter als meine.
    Von daher kann ich nur raten, sich ganz stark auf die guten Eigenschaften zu konzentrieren, weil man damit seine eigene Einstellung zum Hund verbessert und gerade diese hochsensiblen Hütehunde merken das sofort.

  • Irgendwie bin ich zu blöd für dieses Zitieren. Schreibe hier einfach zu wenig :hust: .


    Es ist schon ein richtiges Knurren in Verbindung mit Bellen. Das macht er auch bei Geräuschen, die ihn verunsichern. Oder bei ganz normalen Sachen, die er eigentlich kennt, wenn ich zum Beispiel Cara ihr Halsband an- oder ausziehe.


    Perry ist auch schon auf eine Art selbstbewusst. Aber auch eben unsicher.


    Sobald ich mit Cara dann zum Zaun komme, um sie dann festzumachen, verhält er sich sofort ruhig. Weil er genau weiß, dass ich dann was mit ihm mache. Genauso beim Futter zubereiten. Da macht er Spektakel. Sobald ich mit dem fertigen Napf da stehe, ist er ruhig und wartet. Wird aber auch immer besser. Am Anfang ist er an mir hochgesprungen und hat mich in die Beine gezwickt. Ich werde ihn aber beim nächsten mal erstmal im Auto lassen. Mal schauen, ob er da Ruhe hält.


    In der Junghundegruppe sind wir nur zu Zweit. Ich denke, dass ich okay für ihn. Die Hundetrainerin kennt sich sehr gut aus mit Hütehunden. Hat selber allerdings Border Collies. Sie meinte auch, dass viele Sachen sich einfach mit viel Geduld und Konsequenz mit dem Älterwerden erledigen. Und Hütehunde erst mit 3 Jahren sozusagen fertig sind.

  • Sobald ich mit Cara dann zum Zaun komme, um sie dann festzumachen, verhält er sich sofort ruhig. Weil er genau weiß, dass ich dann was mit ihm mache. Genauso beim Futter zubereiten. Da macht er Spektakel. Sobald ich mit dem fertigen Napf da stehe, ist er ruhig und wartet.

    Er hat Dich gut erzogen ;) Dumm ist er jedenfalls nicht.
    Hast Du mal ausprobiert, die Futterzubereitung genau dann zu stoppen, wenn er laut wird? Den Napf wegzustellen, kommentarlos wegzugehen und die Zubereitung erst wieder aufzunehmen, wenn er leise ist?

    Perry ist auch schon auf eine Art selbstbewusst. Aber auch eben unsicher.

    Diese Unsicherheitsphasen finde ich bei jungen Hunden ganz normal. Cosima hatte damals von heute auf morgen Panik bei Dacharbeiten :flucht: Man sollte ein Auge drauf haben, sie aber auch nicht überbewerten.
    Wenn Bolero komplett durchdrehte (nicht aus Angst oder Unsicherheit, sondern aus Ungeduld), habe ich ihn richtig fest gehalten, er musste sitzen und ich haben ihn beidseitig am Kragen festgehalten und ihn mit langsamen, festen Bewegungen gestreichelt. Auch TellingtonTouch hat uns geholfen.

    In der Junghundegruppe sind wir nur zu Zweit.

    Das klingt ziemlich ideal. Bei uns wechselte die Gruppenzusammensetzung sehr häufig, damit war der vollpubertäre Bolero komplett überfordert, weil er jedes Mal alle neu abchecken musste. Und mich haben neue Leute natürlich auch gestresst, weil jedes Mal die Frage kam "warum macht er das???"


  • Er hat Dich gut erzogen ;) Dumm ist er jedenfalls nicht.Hast Du mal ausprobiert, die Futterzubereitung genau dann zu stoppen, wenn er laut wird? Den Napf wegzustellen, kommentarlos wegzugehen und die Zubereitung erst wieder aufzunehmen, wenn er leise ist?

    Das mache ich jetzt wieder. Und es wird langsam besser. Habe ich am Anfang auch schonmal versucht. Da hat er sich aber so ins Kläffen reingesteigert, dass es nicht zum aushalten war. Und da wir zudem in einem Mehrfamilienhaus kann ich ihn nicht so lange bellen lassen.

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