Kranken Hund abgeben - schwerste Entscheidung

  • Hallo, liebe Community... :ua_wave:


    Stehe momentan vor einem riesigen Problem.
    Es geht um den Hund meines Freundes, Flash. Vor ein paar Tagen wurde bei Flash schwere HD und Arthrose diagnostiziert. Genaueres könnt ihr hier nachlesen: https://www.dogforum.de/hd-art…fahrungen-t156867-10.html


    Flash kam im April 2012 als Pflegehund zu mir. Er war bereits ein paar Mal vermittelt, leider aber immer zu Anfängern bzw. hundeunerfahrenen Haltern, die dann nicht mit ihm klarkamen und ihn zurückgaben.
    Er ist ein sehr dominanter und kein einfacher Hund, er testet seine Menschen aus und wenn ihm etwas nicht passt, zeigte er das damals sehr deutlich...
    Er hatte bereits mehrmals Menschen gebissen und war mit anderen Hunden nur sehr bedingt verträglich.
    Ich habe ihn dann zur Erziehung/Ausbildung und Weitervermittlung übernommen.
    Im Juni bin ich samt Hund zu meinem Freund nach Dortmund gezogen und habe ihn auch in die "Arbeit" mit Flash miteinbezogen. Es war aber von Anfang an klar, dass ich Flash nicht behalten werde, da ich nicht "meine Type" Hund ist - zu wenig "will to please", zu wenig "Arbeitslust", wie ich es vom Border kenne.


    Als ich mit meinem Freund darüber sprach, dass Flash nun bald guten Gewissens vermittelt werden könnte, meinte er, dass er ihn gern übernehmen würde. Ich hatte ehrlich gesagt ziemliche Bedenken. Leider Gottes habe ich mich schließlich überreden lassen. Eigentlich gab es da ja auch noch keine Probleme. Mein Freund kümmerte sich immer sehr gut um Flash. Also ging dieser im August in den Besitz von meinem Freund über. Im September kam dann mein Border Collie Welpe ins Haus und nun steht bald ein Umzug in eine größere Wohnung in eine entfernte Stadt an.


    Mein Freund ist allerdings psychisch sehr krank. Er war bereits mehrmals über mehrere Monate in stationärer Behandlung und war auch jahrelang arbeitsunfähig. Der Hund ist ihm eine wichtige Stütze und Hilfe, der ihm Antrieb und Motivation gibt und einfach da ist, wenn es ihm schlecht geht. Er hat sich auch immer sehr gut um Flash gekümmert.


    Nun ist es allerdings so, dass der Hund für ihn zur Belastung geworden ist. Er hat Angst vor dieser zusätzlichen Belastung und möchte Flash verkaufen.


    Ich habe alles gemacht, damit er den Hund behält. Ich habe gesagt, ich beteilige mich an den Kosten, ich schreibe ihm auf, was er wann machen muss, ich kann die Medikamentengabe übernehmen, Termine bei der Physiotante organisieren, Spaziergänge oder Muskeltraining oder Massagen oder Wärmebehandlungen übernehmen...
    Er will ihn trotzdem abgeben.


    Ich würde Flash sehr gern zurücknehmen, aber dafür fehlt mir das Geld. Ich kann nicht zwei Hunde unterhalten, einer davon krank.
    Neben dem Geld habe ich dazu auch nicht genügend Kraft - ich bin selbst psychisch nicht ganz auf dem Damm, ebenfalls lange arbeitsunfähig, etc.
    Und das bringt mich jetzt in eine sehr verzwickte Situation.


    Ehrlich gesagt, bin ich wahnsinnig sauer auf meinen Freund - und auf mich. Ich habe von Anfang geahnt, dass mal so etwas passieren würde, dass der Hund irgendwann krank wird und meinem Freund dann einfällt, dass das nun eine zu große Belastung sei. Er aber hat auf mich eingeredet, er würde das schon schaffen, er würde den Hund doch lieben und könne ihn ja niemals abgeben - tja, es kam anders!


    Mein Freund meint, würde er sich um den Hund kümmern müssen, dann könne er keine Energie mehr für die Beziehung aufbringen. Er hat sich in den Kopf gesetzt, der Hund müsste jetzt eingeschläfert werden, verkaufen könne man ihn nicht mehr. Gott sei Dank hat er noch keinen TA gefunden, der das macht - unserer hat ihm einen Vogel gezeigt.


    Ich bin wahnsinnig wütend. Ich weiß, dass mein Freund krank ist, aber Flash braucht keinen besonders großen Mehraufwand, nur finanziell, und das, was da auf uns zukommt, ist machbar.
    Er will den Hund aber "weghaben" und hat sich emotional schon völlig von ihm distanziert, behandelt ihn daher nun mitunter sehr unfair.
    Wenn dann noch so Sätze kommen wie "Der Hund soll mir doch etwas geben - ich will dem nichts geben müssen!" und "Wenn Flash weg ist, kann ich mir ja einen gesunden Hund holen", könnte ich ihn in der Luft zerfetzen.


    In solchen Momenten frage ich mich dann echt, mit was für einem Menschen ich da nur zusammengekommen bin.
    So eine Einstellung geht einfach nicht. Der Hund steht an erster Stelle - nicht immer, aber immer dann, wenn es um sein Wohlbefinden geht.
    Und jeder Hund kann krank werden oder im Alter irgendwelche Zipperlein bekommen - "Ja, wenn er alt ist, kann man ihn doch sowieso einschläfern. Der würde ja eh nicht mehr lange leben."


    :explode: :curse: :datz: :censored:


    Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich würde mir am liebsten die beiden Hunde schnappen und verschwinden.
    Aber das geht nicht so einfach. Ich habe ja nicht mal eine Wohnung. Und ich kann Flash auch nicht einfach so mitnehmen.


    Aber wer gibt so einem Hund ein gutes, neues Zuhause?
    Verdammt, ich bin so wütend auf mich und meinen Freund und einfach nur fertig.

  • Huhu,


    erstmal fühl dich gedrückt, das ist wirklich eine knifflige Situation. :solace:



    Wenn der Hund als Pflegehund zu dir kam, war dann ein Tierschutzverein involviert? Vielleicht könnte man die bezüglich der Kosten um Unterstützung bitten?



    Ich hoffe, ihr findet eine Lösung!



    LG Nise

  • Sorry, aber für mich ein Fall von "selber Schuld!"
    Du wußtest doch vorher, das Dein Freund psychische Probleme hat, da überlegt man sich solche Sachen doch vorher!

    Zitat

    "Der Hund soll mir doch etwas geben - ich will dem nichts geben müssen!"


    Diese Einstellung würde den Typen für mich sofort und auf der Stelle diqualifizieren!
    Ich würde mir was eigenes suchen, den Hund nehmen und den kerl in die Wüste schicken!

  • Zitat

    Sorry, aber für mich ein Fall von "selber Schuld!"
    Du wußtest doch vorher, das Dein Freund psychische Probleme hat, da überlegt man sich solche Sachen doch vorher!


    Diese Einstellung würde den Typen für mich sofort und auf der Stelle diqualifizieren!
    Ich würde mir was eigenes suchen, den Hund nehmen und den kerl in die Wüste schicken!


    Ich glaube nicht, dass die Themenstarterin diese Art von "Hilfe" gebrauchen kann :/
    Gerade psychisch kranken Menschen tut der Umgang mit Tieren in der Regel gut.
    Das es sich hier so entwickelt, ist leider tragisch für beide Seiten:(



    Ich würde auch erst mal den Tierschutzverein um Hilfe bitten.
    Es gibt in vielen großen Städten einen sozialen Dienst... z.B.hier http://ksd-dortmund.de/?q=node/5060
    Vielleicht kann der dir in deiner Situation helfen.


    Viel Glück ... ich drück euch die Daumen :solace:

  • Zitat

    Gerade psychisch kranken Menschen tut der Umgang mit Tieren in der Regel gut.


    Sicher, gar keine Frage!
    Aber dann mit Führung, damit so etwas nicht zu Lasten der Tiere geht!

  • Sorry ich verstehe nicht wo man sich in so einer Situation noch ein Border Welpen holen kann. Wenn man zusammen lebt gibt es nicht nur "dein" Hund.


    Ihr habt im Juli den Hund übernommen und im September einen Welpen geholt. Und nun muß er weg. Sorry unverantwortlich!


    Ich hab auch nicht meine Traumhunde. Aber sie passen besser in die Familie. Also liebe ich und lebe ich mit ihnen bis irgendwann Zeit für mein Traumhund ist.




    Gesendet von meinem Galaxy Nexus mit Tapatalk 2

  • Zitat


    Diese Einstellung würde den Typen für mich sofort und auf der Stelle diqualifizieren!
    Ich würde mir was eigenes suchen, den Hund nehmen und den kerl in die Wüste schicken!


    Ich auch .... und zwar ganz schnell.

  • @Schranktür: ich verstehe noch nicht ganz, was du dir durch den thread erhoffst - Tips, wie du Flash untergebracht bekommst? Mitleid, weil du dich schlecht fühlst? Oder einen Tritt in den Allerwertesten, damit du Flash doch mitnimmst?


    Grübelnde Grüsse,
    Jente

  • Ganz ehrlich? Ich würde den Hund behalten und den Kerl abgeben *motz* Wer so mit Tieren umgeht ist bei mir raus. Mal davon ab dass sowas auch im Umgang mit Menschen tief blicken lässt - was ist wenn Du krank wirst? Wirste dann auch entsorgt? Sorry aber da geht mir die Hutschnur hoch. Auch mit psychischen Problemen kann man noch menschlich sein.


    Zurück zum Thema. Wenn Du Flash als Pflegehund hattest würde ich die Tierschutz-Orga, mit der Du zusammengearbeitet hast, kontaktieren und ihr das Problem schildern. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit das Pelzgesicht zu behalten und finanzielle Unterstützung zu bekommen.


    Du solltest schnell reagieren, wenn Dein "Freund" schon auf der Suche nach nem TA ist der Flash einschläfert... Auch bei Tierärzten gibt es schwarze Schafe und auch solche, die aus nicht ganz koscheren Gründen Tiere einschläfern! Sonst ist Flash der Leidtragende - und zwar in mehr als einer Hinsicht.

  • Und jeder Hund kann krank werden oder im Alter irgendwelche Zipperlein bekommen - "Ja, wenn er alt ist, kann man ihn doch sowieso einschläfern. Der würde ja eh nicht mehr lange leben."?????????????????
    bei solchen aussagen, könnte ich kotzen

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