Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • Bei uns läuft es ähnlich ab. Ich mach Dexter zusätzlich ein Halstuch mit Halsband um das er nur beim trailen um hat. Dexter ist bevor der Start abgeht auch manchmal extrem hibbelig aber unsere Trainer sind sehr geduldig und es geht erst los nachdem er in Ruhe seine Nase an der Geruchsprobe hatte. Von da an läuft er meist recht flott aber konzentriert los .Und er wird dann von Trail zu Trail ruhiger .Ich denke bei uns liegt die Aufregung auch mit daran das Dexter immer wieder Pausen dazwischen hatte, weil ich gesundheitlich nicht fit war. :smiling_face_with_hearts:

    Anirac

    finde es total schade das man dir da nicht entgegen kommt wo es doch vorher so gut lief :hear_no_evil_monkey:

  • Mal sehen, ob ich noch alle Kommentare zu den Punkten zusammenkriege:

    Einen Perimeter gehe ich, wenn der Hund es abkann und ich ihn brauche. Ich teste damit, ob ich startklar bin, ob meine Klamotten gut sitzen und ich das Gelände richtig überschaut habe. Das Geschirr und alles sonstige habe ich dabei direkt am Körper. Ich möchte nicht, dass jemand darüber stolpert oder ich im Dunkeln suchen muss. Die Hunde können sich vor dem Training / Einsatz lösen, dafür brauche ich keinen Perimeter. Das mit dem "Hund merkt sich den Geruch" habe ich auch nicht feststellen können. Um den Abgang zu bestimmen, habe ich andere Techniken.

    Der Start fällt bei unseren Hunden unterschiedlich aus. Kaspar bekommt erst am Start idR das Geschirr an und der Geruchsvorhalt wird in einer Tüte angeboten. Den Geruchsvorhalt stecke ich auf jeden Fall wieder ein. Insgesamt starten wir zügig und dabei ruhig. Der Franzose wiederum bekommt das Geschirr bereits im Auto an und bekommt einen "fliegenden" Start. Er ist irrsinnig schnell und so erhalten wir die Fokussierung.

    Das Beharren auf einer Methode kann damit zusammenhängen, dass sich mittlerweile eine Reihe von Mantrailing-Schulen im Franchise - System gebildet. Da wird dann, logischerweise, die Methode, nach der ausgebildet wurde, entsprechend angepriesen. Zumal man ja noch meistens in diesem Netzwerk hängt. Mit Freiheit und eigener Methode ist da meistens nicht viel.

    Viele Staffeln haben zudem das Problem, dass sie erst recht spät auf das Thema "Personenspürhunde" gekommen sind, entsprechend nicht ausgebildet haben und jetzt den Nachfragen nicht nachkommen können. Auch hier in D haben viele Ausbilder Fl/Tr den Job für PSH übernommen. Was nicht klappen kann. Zudem noch die durch die Thematik der überbordenden Anzahl von schnell ausgebildeten Mantrailing-Trainer Problematik von "jeder Hund kann trailen". Die wenigstens Organisationen verfügen über ein Ausbildungskonzept, sondern es werden einfach mal so "Trails gelegt" und "abgearbeitet". Für uns gehört zu einer fundierten Ausbildung ein planmäßiger Aufbau in aufeinander aufbauenden Schritten und immer viel Spaß!

    Auch bei der Leinenlänge bin ich bei mir und auch bei unseren Teilnehmern entspannt. Ich selber führe zwischen 1 und 8 Meter - je nach Gelände und Möglichkeit. Unsere Anfänger sind häufig lieber mit kürzeren Leinen unterwegs und steigern mit zunehmender Erfahrung die Länge. Und bei unserem Franzosen (s.o.) sind wir mit ganz kurzer Leine unterwegs, da der uns sonst von den Beinen holt. Zumal er so sicher ist, dass er nichts "ausarbeiten" muss.

    Wichtig für uns in der Ausbildung ist, dass wir nicht defizitorientiert arbeiten. Wir gehen davon aus, dass der Hundeführer die Kompetenz in sich noch nicht entdeckt hat. Vor unserem Hintergrund der jahrelangen Erwachsenenbildung gehen wir mit dem Thema Rückmeldung auch schon mal deutlich anders um.

    Wer in den Einsatz gehen möchte, sollte sich direkt bei der LZPD erkundigen, wie die Voraussetzungen sind. Hier in S-H benötige ich z.B. keine Staffel, sondern die polizeiliche Sichtung. Nicht vergessen werden sollte auch, dass ein guter Flanker / Helfer gerade im Einsatz von entscheidender Bedeutung sein kann und entsprechend in die Ausbildung einbezogen werden sollte.

  • Hallo Ute,

    da kann ich Dir in allen Punkten zu 100% zustimmen !

    Zur Leinenlänge : Ich traile mit 2 - 3 m Leinenlänge, meine Leine ist trotzdem 8 m lang. Aus Sicherheitsgründen. So kann ich wenn der Hund z.B. über einen Graben springt einfach die Leine lang lassen. Nicht alle Hunde kann man im Wald frei laufen lassen und die Leine einfach loslassen.

    Die Mantrailing Ausbildung in den Staffeln ist oft nicht ausreichend, weil die Ausbilder einfach nicht kompetent genug sind. Ich kenne Staffeln wo der Mantrailer Ausbilder ein Online Seminar an einem Wochenende als einzige Ausbilder Qualifikation hat.

    Was ich lustig finde : Wenn man sich vorstellt einige Fußballer treffen sich ohne Trainer und kicken auf dem Bolzplatz einfach hin und her. Da kann man sich vorstellen dass die es so nie in die Champions League schaffen werden. Bei den Mantrailern ist es aber üblich ohne kompetenten Coach einfach Trails zu laufen und dann zu glauben man würde einsatzfähig werden. Die Ausbildungsqualität und der kompetente Trainer sind beim Mantrailing genauso wichtig wie beim Fußball oder Boxen.

    Mantrailer-Spezial-Staffeln, die schon lange Mantrailer ausbilden und sich langsam an die Einsatzreife herantasten haben da oft eine bessere Ausbildung.

    In Hessen braucht man eine bestandene Mantrailing Prüfung bei einer HiOrg oder privaten Staffel und dazu noch eine polizeiliche Sichtung.

    Grüße Bernd

  • Die Mantrailing Ausbildung in den Staffeln ist oft nicht ausreichend, weil die Ausbilder einfach nicht kompetent genug sind. Ich kenne Staffeln wo der Mantrailer Ausbilder ein Online Seminar an einem Wochenende als einzige Ausbilder Qualifikation hat.

    Nur leider ist die Ausbildung in den schnell ausgebildeten Hundeschul-Trainern häufig nicht anders. Zumal die Ausbilder der Ausbilder häufig selber nur über eine Schmalspurwissen verfügen und sich nicht weiterbilden. Entsprechend sieht der Umgang mit den Teilnehmern aus. Wie schon gesagt: wir wollen die Teams beim Wachsen begleiten. Das ist ein schon anderer Schwerpunkt in der Ausbildung - auch wenn es sich erstmal nicht so anhört.

  • Für das Training am Mittwoch hab ich mich abgemeldet... und gerade eine Email an eine andere Staffel geschrieben, ob ich da mal schnuppern kommen kann 😬

    Weiß ja auch gar nicht wie der Bedarf ist, aber wer nicht fragt, erfährt auch ni

    "Bedarf" ist meiner Erfahrung nach mit Sicherheit da - je mehr Mitglieder, desto mehr Mittel werden idR zur Verfügung gestellt. Beim Training würde ich mehr als sehr genau darauf achten, wie der Umgang miteinander ist. Im Vorfeld wird häufig von der tollen Kameradschaft geschwärmt, die aber im Training nicht mehr zu erleben ist. Dann wäre mehr auch wichtig, dass die gezeigte Leistung realistisch eingeschätzt und bei Fehlern / Problemen auch die Lösung aufgezeigt wird. Für mich ist ansonsten auch der modulare Aufbau wichtig. Und ein Ausbilder, der deine Meinung respektiert und sich auch ggf. damit auseinandersetzt.

  • Bisher habe ich leider noch keine Antwort erhalten.

    Ich habe nun erfahren, dass die Ausbildung, die unsere Trainer jetzt gemacht haben, dazu ausreicht, um selbst ausbilden zu können.

    Also vermutlich wurden sie jetzt auch einfach von Leuten ausgebildet, die selbst einfach nur diese Ausbildung (es war bei unseren 1 Woche Intensiv-lehrgang) gemacht haben.

    Ich bin ehrlich schockiert.

    Es passt aber zum Gesamtbild 😐

  • 1 Woche sind schon 7 Tage mehr als einige "Trainer" die ich kenne.

    Ja, in den Hundeschulen gibt es für die Trainer auch oft eine "Mantrailer-Schnellausbildung" an einem Wochenende.
    Da lernt man dann "Spazierengehen an langer Leine".

    Bei uns (Finderwille) ist die Trainerausbildung 4 mal 3 Tage Grundausbildung und 4 mal 3 Tage Aufbauausbildung. Außerdem macht man mehrmals jährlich als Helfer in der Ausbildung mit und lernt dazu. Für Einsatzkräfte gibt es zusätzlich 2 Mal pro Jahr eine Einsatzwoche.

    Die anderen kompetenten Trainerausbildungen die ich kenne sind ähnlich vom Umfang. Ein Wochenende oder eine Online Schulung reicht da nicht.

    Grüße Bernd

  • Hab jetzt auch eine Signatur ;-)

    Meine zwei Leitsprüche bei der Mantrailing Ausbildung :

    Train Hard Fight easy : Ein Leitspruch der amerikanischen Navy Seals. Trainiere so hart dass die Einsätze einfach sind. Sie sagen auch "Lieber Schweiß im Training als Blut im Krieg vergießen".

    Erfolg ist kein Glück, sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen : Ein Lied von Kontra-K, dessen Text sehr gut auf das Mantrailing passt :

    Da wo sie scheitern, musst du angreifen

    In einen höheren Gang schalten

    Und auch wenn der Rest dann aufgibt, heißt es festbeißen

    Dran bleiben, anspannen und standhalten

    Glück nicht verwechseln mit Können

    Aber dein Können niemals anzweifeln

    Nie genug, aber auch nie zu große Ziele

    Mach die Luft in deiner Lunge zu Benzin für die Maschine

    Den Neid von so vielen zu Öl für das Getriebe

    Wir hören kein Nein, kein das geht nicht, kein der Weg ist zu weit

    Denn nur mit Blut, Schweiß und Tränen

    Bezahlt man die Unendlichkeit

    Talent ist harte Arbeit, Perfektion dauert Jahre

    Wenn sie schrei'n, ich hab' es leicht

    Dann habt ihr leider keine Ahnung

    Wir komm'n tief aus dem Dunklen entgegen der Erwartung

    Hass und Neid, Blut und Schweiß gibt dem Leben nur mehr Erfahrung

    Ausdauer ist der Schlüssel für den Ruhm

    Es gibt viel, was mir fehlt, aber davon hab' ich genug

    Erfolg ist kein Glück

    Sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen

    Das Leben zahlt alles mal zurück

    Es kommt nur ganz drauf an, was du bist

    Schatten oder Licht?
    ...

    Musikvideo :

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    Songtext : https://www.azlyrics.com/lyrics/kontrak…stkeinglck.html

    Grüße Bernd

  • Vielen Dank für die Information. Da habe ich dann allerdings ein anderes Verständnis von "kompetent".

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