Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • meine Hunde sind beide über eine normale Spur angetrailt worden.

    Als ich auf der Suche nach ner neuen Gruppe war, meinte eine der Gruppen, wo ich schnuppern war, unbedingt mit wegrennen arbeiten zu müssen (obwohl wir da bereits 1 Jahr getrailt hatten). Gegen meine ausdrückliche Ansage haben die das gemacht. Tja, Manni hat dann die VP gezwickt und ich hab nen einlauf bekommen, dass man mit so nem unberechenbaren hund nicht trailen darf.

    Wegrennen mag sicher bei dem ein oder anderen hund gut funktionieren, aber meine beiden hunde würden sich da total reinsteigern und eigentlich auch abschießen

  • Ich reihe mich mal mit ein, ich werde Blondi wohl über die Feiertage antrailen.

    Wie habt ihr es bei euren gemacht?

    Über Motivation mit Wegerennen, oder über eine Spur von Geruchsartikeln?

    Ich habe schon beides gemacht, es funktioniert auch beides bei den meisten Hunden, wenn man weiss, was und wie man es macht und einen gescheiten Aufbauplan hat. Sprich, entweder hat man selber die nötige Erfahrung, oder man hat jemanden dabei, der sie hat.

    Standardmässig traile ich momentan die Hunde über eine sehr kurze Blindspur auf Naturboden an. Keine Spur von GAs, es wurde nur ein GA nachgeschleift. Bei späteren Trainings verwende ich dann uU auch Sichtreiz, je nach Bedarf. Aber ohne Halliglli und Wegrennen, das dreht die meisten Hunde zu sehr hoch. Auch Emrys werde ich so antrailen.

  • Ich traile seit ca 10 Jahren immer mal wieder, hab das Antrailen schon mehrfach gemacht, immer mit Wegrennen. Ich frag mich halt ob beim Labbi der ja eh sehr motiviert ist das ruhige über mehrere Geruchsartikel nicht besser ist.

    Er hat vor 1,5 Jahren auch schon 2 oder 3x getrailt, wird sich aber kaum erinnern.

  • Man muss doch nicht Wegrennen, man kann prima mit moderatem Sichtreiz arbeiten! Rennen würde ich bei einem eh schon hoch motivierten Hund nie machen. Die VP kann ganz ruhig weggehen. Ich setze bei Sitzreizen auch bei weniger motivierten Hunden lieber auf eine gewisse Theatralik als auf Tempo. Ich möchte die Neugierde des Hundes wecken, nicht den Wunsch zu hetzen.

    Die Neugierde wird auch bei der mit GAs markierten Spur angesprochen, und beim von mir favorisierten nicht-sichtigen Minitrail mit gezogenem GA (ich mach da 2 hintereinander, in seltenen Fällen auch 3). Im Vergleich erlebe ich die meisten Hunde (und insbesondere die mit Nasenveranlagung) als deutlich fokussierter, wenn nur die (evt. durch geschleiften GA verstärkte) Spur da ist, und nicht noch zusätzliche GAs rumliegen. Drum wende ich diese Methode nicht generell an, sondern nur in Einzelfällen, wenn der Hund das braucht.

    Ich wette, wenn dein Labbi in einem wenig begangenen Waldstück zu einer am Boden liegenden Jacke geführt wird, und von da führt eine deutliche menschliche Spur 15 m zum nächsten Baum, hinter dem der zugehörige Mensch sitzt, wird er diesen ziemlich zackig finden!

  • Ich fand bei uns die herumliegenden GGs nach den ersten Minitrails eher hinderlich. Vespa hatte eine ganze Weile eine starke Fokussierung auf den visuellen Reiz von Gegenständen unterwegs. Ich denke, bei ihr hätte eine geschleifte Spur wie du sie erwähnst, Naijra, besser funktioniert. Vespa hatte lange das Gefühl, sie müsse die GGs apportieren. Und steuerte gern mal auf irgendwelchen Müll unterwegs zu.

    Wäre bei ihr jemand gerannt, hätte ich nachher glaub Ritalin gebraucht. Bei uns ging die Person nach einer kleinen Keksgabe in normalem Tempo davon.

  • Er sucht ja auch beim ZOS und in der großen Suche die Fussspuren, gezogener GA ist glaube ich eine tolle Idee.

  • Als erstes stellen wir die Verknüpfung von Person, Geruch, Spur und Belohnung her. Meistens haben die Hunde nach dem ersten Mal schon verstanden, worum es geht. Ich möchte Hunde in der Suche haben, die am Start "eingeschaltet" sind und nicht gelernt haben, erstmal loszurennen. Und sich dann zu überlegen, was bzw. wen sie überhaupt suchen sollen und wo der Trail ist. Natürlich sieht das Weglaufen und damit das eher trainierte Losstürmen dramatisch und "triebig" aus.

    Bei Sighthounds geht dieser Aufbau mittelfristig oft nach hinten los und die scent hounds finden es mäßig bis überhaupt nicht interessant. Für mich stellt sich die Frage, welche Rasse habe ich im Training, welches Individuum habe ich und was ist mein Ziel. Ich halte auch nichts davon, den Hund von Geruchsgegenstand zu Gegenstand dümpeln zu lassen und mehr durch Zufall ans Ziel zu kommen. Einen gezogenen kann ich genau wie bottlescent auch noch später im Training immer wieder für bestimmte Themen einbauen.

  • Wie habt ihr es bei euren gemacht?

    Über Motivation mit Wegerennen, oder über eine Spur von Geruchsartikeln?

    Ersteres. Bzw wir schulen gerade den Flächenhund vom Staffelkollegen um. Hat super geklappt! Aber da ist vielleicht auch jeder Hund individuell.

    Einen Flächenhund umzuschulen halte ich nur für eine gute Idee, wenn der Hund sich in der Fläche gezielt die Spur der VP gesucht hat und dieser gefolgt ist. Wenn ein Hund (der der HF) aus anderen Gründen umgeschult wird, dann wird die Problematik idR durch Trailen nicht gelöst. Gerade auch in schwierigen Situationen wird der Hund die Lösung präferieren, die über einen längeren Zeitraum zum Erfolg geführt hat - das Suchen nach Geruch. Dann geht es auch schon gerne mal im Arbeitsmodus stramm in die verkehrte Richtung.

    Im Sportbereich bin ich da völlig entspannt, nicht aber bei einem Rettungshund. Da geht es eben nicht nur um das Auffinden der vermissten Person, sondern häufiger um die Vorgabe der Richtung und dem damit verbundenen Einsatz der weiteren Kräfte. Es ist schon herausfordernd genug, einen verlässlich suchenden PSH aufzubauen, da ist die Umschulung ein richtiger Kraftakt gegen. Den nur die wenigsten Ausbilder meistern können. Die Ausbildung der PSH steckt in vielen RHS noch in den Kinderschuhen oder wird von den Ausbildern Fl/Tr nach einem Crashkurs übernommen. Wir selber sind häufig im Training mit Fl/Tr unterwegs und auch nach Jahren maße ich mir nicht an, einen Flächenhund ausbilden zu können.

    Und wie man hier liest: bei diesem Thema hört mein Verständnis auf!

    lxbradormicky_ : Entschuldige bitte, wenn ich Deine Antwort als Anlass für meine Tirade nehme - ich bin nur gerade wieder mehr als angepestet von Leuten (auch aus RHS), die sich so "einsatzfähig " fühlen.

  • Einen Flächenhund umzuschulen halte ich nur für eine gute Idee, wenn der Hund sich in der Fläche gezielt die Spur der VP gesucht hat und dieser gefolgt ist

    Alles gut, habe ich jetzt nicht als Angriff aufgefasst.

    Das Zitat habe ich jetzt aufgenommen, weil es tatsächlich der Hauptgrund ist für diese Umschulung. Im Endeffekt muss sie ja trotzdem dann später die gleiche Prüfung laufen wie jeder andere ASB-Trailer auch. Bisher macht sie sich gut, ändert sich vielleicht aber auch.

    Wir haben aber tatsächlich auch einen geprüften Umschüler. Der war schon in der Fläche geprüft, fing dann aber an mit jagen. Mittlerweile ist er auch MT geprüft und läuft meiner Meinung nach nicht schlecht.

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