Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

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    Aber ich habe keine Lust auf eine erneute Diskussionsrunde, wo man jetzt schon weiß, wie sie enden wird. Ich könnte allerdings noch die Gegenfrage stellen und zwar:


    warum sind soviele skeptisch wenn sie von der Eigensuche hören/lesen? Viele von uns sind erst ein paar Wochen dabei, andere bereits einige Jahre. Aber immer wieder wird die Stirn gerunzelt, wenn das Wort "Eigensuche" fällt, warum bloß wenn sich diese Methode gemäß deiner Aussage doch bewährt hat??


    Die Antwort ist sehr einfach: weil sie es nicht kennen, und zu sehr in ihren festgefahrenen Vorstellungen verhaftet sind, um sich vorstellen zu können, dass es funktioniert.

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    Dabei stellt sich mir schon wieder eine weitere Frage. Wenn der Hund der GA-nächsten Spur folgt, wie wurde die Trail gelegt?? Wurde der GA über den Boden gezogen? Was wird dem Hund beim Start vorgegeben? Demnach müsstest du ja entweder den GA wieder am Start vorhalten oder aber du hast einen identischen GA, der dem Hund gereicht wird. Nur dann kann man doch wirklich von GA-naher Spur reden, oder habe ich da jetzt was verwechselt?


    Das meinst du jetz nicht im Ernst? Zieht deine VP immer den identischen GA hinter sich her, den du dann deinem Hund vor dem Start gibst? Der Hund lernt doch beim trailen, GA und die dazu passende Spur zu verknüpfen, die Spur zu nehmen, deren Geruch zum Geruch des GA passt. Soll der Hund der Spur von Hans folgen, gebe ich ihm einen GA von Hans. Soll er meiner Spur folgen, gebe ich ihm einen GA von mir. Das ist genau dieselbe Relation.


    Ich traile nicht nach K9, oder Kocher, aber ich stell mich deshalb nicht hin und behaupte, diese Methoden würden sich nur für gelegentliche Plauschtrailer eignen. Du hast deine fixe Meinung über etwas, was du nur aus Diskussionen kennst. Solange die Leute nicht bereit sind, die Probe zu machen, oder es sich auch nur anzusehen, gibt es da auch nichts mehr dazu zu sagen. Aber dann einfach behaupten, das geht nicht, und der (nie gesehene) Hund müsste dasunddas tun, und könnte nicht ernsthaft trailen - ja, das finde ich wirklich anmassend.

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    Vor allem darf man nicht unterschätzen, wie schlau unsere Hunde sind! Sie durchblicken unsere Spiele sehr schnell, feinste Spielvariationen ebenso. Ein Anfänger wird noch keine Negativanzeige am Ansatz beherrschen. Und ein ausgebuffter Mantrailer hat schnell raus, dass er die Spur des HF verfolgen soll, auch wenn dieser am Ansatz direkt neben ihm steht.
    Ob man nun Eigentrails macht oder nicht, wird wohl eine persönliche Entscheidung bleiben. Ich werte da nun die Auffassung von K9 nicht höher als die von z.B. Kevin Kocher.


    Ich kann für meine Hunde sicher sagen, dass sie sich bei Trails, die ich gelegt habe (mit fremder VP) durchaus auch an meiner Spur orientieren. Ist bei uns eine gängige Trainingssituation, da ich meine Hunde immer mal die Trails arbeiten lasse, die ich für andere Teams gelegt habe. Ich erwische sie sogar dabei, meinen Rückweg quasi rückwärts zu verfolgen. Das ist i.d.R. eine Abkürzung. Und ich sag ja immer: Wer will schon einen dummen Hund?;) Liegt aber meine Spur nicht an, dann ist das halt so, und sie arbeiten die Spur der VP.


    Genau das haben wir auch beobachtet. Aus diesem Grunde werden bei uns die VP's nicht bis ins Versteck begleitet, sondern schonmal separat um einen Häuserblock geschickt, ehe die Spuren der VP und die des Spurenlegers wieder aufeinandertreffen. Hier kann man dann sehr gut feststellen, wessen Spur der Hund folgt. Nur sollte der Hund niemals eine Spur rückwärts verfolgen, da er sich in solchen Fällen vom Ziel fortbewegt. Meist arbeitet man in kleinen Grüppchen, d.h. der Hund kennt alle Teilnehmer sehr genau. Er weiß also, dass BEIDE Gerüche, die er auf der Trail vorfindet, in irgendeiner Art zusammengehören. Was liegt also näher aus Sicht des Hundes, auch beide Spuren zu nutzen?
    Deswegen sollte man wo es möglich ist, die VP und den Spurenleger nicht unmittelbar zusammen laufen lassen.

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    Und da liegt ein kleiner Unterschied: ich investiere Zeit und Training darin, dass der Hund der frischesten Spur folgt, die zum GA passt.


    @Najira: Ich frage einfach mal: Hast Du schon Einsätze im häuslichen Umfeld lösen müssen?


    Gerade mit dem Hinweis trainierst Du bei den Eigensuchen nicht den frischsten Scent. Vielmehr machst Du dem Hund klar, dass er der Spur folgen soll. Seine Entscheidung der frischsten Spur zu folgen, stellst du in Frage. Beim Fährten funktioniert es.


    Alle Trainingsweisheiten haben Erfahrungswerte durch deren Nutzer. Wir haben in Einsätzen einige Spuren in häuslichem Umfeld gehabt und lösen können. Im Training mögen viele Dinge funktionieren, doch später zeigen sich Fehlerbereich die man nicht unbedingt erkennt.

  • Wir arbeiten in allen möglichen Variationen. Und der "Witz" ist, dass die Hunde schon in einem recht frühen Ausbildungsstadium super damit klar kommen. Wichtig ist nur, dass man sich bewußt macht, was man da tut und sich keine Fehler reintrainiert, indem man ein festes Muster entstehen läßt.
    Wann immer man das Gefühl hat, der Hund habe eine unerwünschte Verknüpfung, kann man das ja problemlos testen.


    Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Eigentrails. Eines meiner Teams legt jedoch sehr häufig Eigentrails. Und das hindert den Hund nicht daran, bei uns im Training einen super Job zu machen. Man darf die Hunde nicht unterschätzen.
    Ich gehe davon aus, dass ein Hund einen Eigentrail von einem Fremdtrail mühelos unterscheiden kann. Er nimmt es als eine andere Aufgabe an. Wenn nun der Eigentrail gleichzeitig die Suchmotivation generell fördert, ist das eine schöne Ergänzung des normalen Trainings. Auch najira trainiert ja nicht nur Eigentrails und geht dann in einen Rettungseinsatz...

  • @ windi


    ich denke sie meint einen GA der zeitlich der Sur nah ist .


    also man nimmt einen GA tütet den am Anfang ein , legt einen Trail am Ende ist ein Rucksack oder auch Futterbeutel geht dann im großen Bogen zurück .


    jetzt liegt der Trail mehrere Stunden und man nimmt am start den eingetüteten GA. der passt zeitlich zur Spur


    wärend man selbst frischeren Geruch verströmt,und auch frischere trails legt.


    sicher verstehen die Hunde das als andere Aufgabe und wenn man auch ein anderes Ritual nimmt könnte das auch funktionieren, mir wäre einfach das Risiko auf fehlverknüpfungen zu groß.

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    Also wir trailen eh meist in bewohnten Gebieten. Find ich auch gut so, ich persönlich finde Wald&Wiese irgendwie langweilig...


    Hihi - kommt auf den Hund an..... Mit meiner Kröte war´s anfangs seeehr spannend, in Wald und Feld zu gehen - er fand jede Maus und jedes Reh, jeden Hasen und jede Spur. Man wußte nie, war er noch auf dem Trail, oder verfolgt er grad ne Spur, die zufällig da entlangläuft. Wenn er dann ankam, hat ihn das Opfer samt seiner BEstätigung so viel interessiert, wie der berühmte Sack Reis, der in China umfällt. er stand dann neben der VP, und hat den Wald nach dem nächsten Reh abgescannt :headbash:


    Damit hat er mich echt zur Verzweiflung gebracht, war ein Grund, warum wir nicht mehr in der Staffel trainieren - hatte einfach keinen Sinn so, und mit der Staffel ist man eben nunmal nicht in der Stadt, sondern in Wald und Feld unterwegs. Jetzt, nach dem Neuanfang, sieht das aber zum Glück schon viel besser aus! Wichtig war für mich, den Hund erstmal auf Asphalt lesen zu lernen, ohne die Wildablenkung. Denn inzwischen erkenne ich meist auch im Wald allein an seiner Haltung ganz gut, WAS genau er da gerade verfolgt.

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    @ BieBoss
    Danke, daß ist eine gute Idee. Hast du diesbezüglich Erfahrungen? Sind die Stirnlampen denn wirklich so hell, daß man mit ihnen bei Dunkelheit gefahrlos auch auf unebenen Untergrund wie einem Waldboden arbeiten kann?
    Ich werde das gleich Morgen mal anmerken.


    LG


    Franziska mit Till


    Sorry für die späte Antwort - ich war damals einfach im Fachgeschäft und hab gesagt, daß ich "was Gscheites" brauche, mit dem man nicht nur 2 Meter weit sehen kann, und habe mich dort beraten lassen. Ist nicht ganz billig, aber seeehr hilfreich, so ein Teilchen... ;-)

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    Waldtrails im Finstern kann ich mir nur schwer vorstellen. Und was sollen sie mir lerntechnisch bringen? Dass ich auf den Untergrund achten kann, und mich nicht langelege? Oder dass ich versuche, den Hund zu sehen, und daher crashe? Man kann das mal plauschmässig machen, aber sonst?


    Wir trailen soweit als möglich im Hellen. Weil wir alle noch am Lernen sind, und daher sehen müssen.


    Noch machen wir das auch nur, wenn wir halt am Waldrand stehen, und nehmen den mal ein paar Meter mit im Dunklen. Aber irgendwann (wie Du schon richtig schreibst, wenn wir´s gelernt haben) werde ich sicherlich auch Trails im Dunklen im Wald gehen, und das ist bei einem Jäger ja nochmal eine Herausforderung, wenns hier und da knackst oder nach Wild duftet. Da muß eben die Fokussierung auf die Aufgabe nochmal ein Stück fester sein als im Hellen, finde ich, damit der Hund sich nicht ablenken läßt, egal, was rumläuft. Und das soll es in meinen Augen dem Hund dann lerntechnisch bringen. Gerade ein einsatzfähiger Hund (wobei das aber bei uns nicht geplant ist) darf sich durch sowas nicht ablenken lassen.


    Aber erstmal muß ich den Hund außerhalb des Waldes auch mit Ablenkungen richtig konzentriert kriegen, bevor ich mich auf Experimente mit Wild einlasse..... ;-)

  • Caro:


    ok, so wie du es beschreibst verstehe ich es und nur so ergibt es auch einen gewissen Sinn. Manchmal steht man eben auf dem Schlauch :headbash:


    Trotzdem.....wo wirst du ein solches Szenario mal in echt erleben?? Dazu müsste ich ja genau wissen, was die VP wann an Kleidung getragen hat um sicherzustellen, dass der GA zeitlich zur Spur passt - das ist doch in der Praxis nicht realisierbar. Da wird eine Person schon seit Stunden vermisst, ehe der Rettungshund herbeigerufen wird. Die Auswahl des GA's wird danach getroffen, was sich aus der Wohnung der VP anbietet. Kamm/Bürste, Unterhemdchen, Socken etc. Ob dieser GA zeitlich zur Spur passt kann ich dann doch gar nicht sicherstellen und ist reine Glückssache.


    Die Eigensuche ist dann in der Tat eine völlig eigene Art Aufgabe so wie Corinna es ja beschrieb. Sicherlich kann man den Hunden allen möglichen Kram beibringen, ob dies Sinn ergibt oder nicht sei einmal dahingestellt. Mein Hund arbeitet seit etwa 1 Jahr so schön zuverlässig, dass ich sicherlich keine Experimente probieren werde, wo mein Hund womöglich eine Fehlverknüpfung aufbaut. Liefe er z.Zt. völlig daneben, müsste ich mir überlegen, was ich ändern muss und dann wäre ich auch bereit Neues zu probieren. Aber wie heisst es so schön: "never touch a running system" und getreu dieser Devise traile ich. Ich verändere Nuancen aber nicht grundlegende Sachen solange mein Hund sauber arbeitet.

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