Streicheln bei Angst? Ja bitte gerne!
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Ich habe von dem pauschalisierendem Gerede: "Bei Angst und Unsicherheit des Hundes, bloß nicht auf ihn einreden und ihn mit Streicheln bestärken." eh nie wirklich was gehalten. Rein vom Bauchgefühl her.
Auf das hören Halter eh viel zu wenig, denn mal vom Gefühl her ... ein Hund der Angst hat und zu mir kommt, meine Nähe, meine Hilfe sucht ... wie kann ich da glauben, dass Körperkontakt und streicheln falsch wäre?
Schön nur, dass man mit Studien der Wissenschaftler endlich was hat, was man jemanden sagen kann, der weiterhin auf das "Ignorieren" von Angst besteht.
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Ich denke streicheln ist nicht gleich streicheln.
Wenn Jascha Angst hat und ich würde sie wie wild streicheln und sagen "oh du arme, oh gott, oh je, komm schnell her" etc. würde es sie viel mehr in der Angst bestätigen.Wenn ich ihr aber die Hand auf den Rücken lege, oder ihr sanft auf die Schulter klopfe und sage "alles ok", wird sie deutlich ruhiger.
Ich finde das man das nicht streicheln bei Angst nicht pauschalisieren kann, für den einen Hund ist dies besser, für den anderen das, was am besten hilft sollte jeder Hundehalter bei seinem Hund am besten rausfinden.
LG
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Das setzt natürlich voraus, das man einen Hund hat, der in Angstsituationen Schutz beim Menschen sucht und ansonsten auch gern gestreichelt werden mag. Meine ist da nicht so für, und wenn ich sie in Angstsituationen noch irgendwie befingern würde, würde das bei uns eher Unruhe als Ruhe reinbringen. Meine Hündin ist in solchen Situationen immer nur auf Flucht gepolt. Wenn ich sie dann noch streichelnderweise bedrängen würde, macht mich das noch weniger vertrauenswürdig.
Da stehe ich lieber gelassen rum, halte die Klappe und warte ab. Und sobald sie mich zur Kenntnis nimmt, gibt's einen Keks und ein nettes Wort. Weil ich ihr erstmal beibringen muss, sich in Angstsituationen an mir zu orientieren. Sonst kriegt sie in ihrer Panik nämlich gar nicht mit, dass da jemand am anderen Ende der Leine hängt, der das alles nicht total zum Fürchten findet.Damit möchte ich nicht sagen, dass man grundsätzlich keinen ängstlichen Hund streicheln soll. Nur, dass man das vom Streichelbedürfnis des Hundes abhängig machen sollte. Falls hier Leute mitlesen, die noch dabei sind, herauszufinden, wie sie ihrer Angstnase helfen können.
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Bei meinem unsicheren Hund habe ich damit eigentlich die besten Erfolge erzielt. Ich streichel sie nicht richtig oder hock mich neben sie oder nehm sie im Arm, ich streiche einmal kurz vom Rücken über die Schulter nach unten hin, so habe ich es mal irgendwo gelesen und ausprobiert, dazu einfach nur ein verbales "ist ok". Und in der Regel ist sie dann ruhig und entspannter. Bei uns hat es am besten geholfen im Vergleich zu allen vorherigen Ansätzen.
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Das setzt natürlich voraus, das man einen Hund hat, der in Angstsituationen Schutz beim Menschen sucht und ansonsten auch gern gestreichelt werden mag.
Das Streicheln löst bei einem Hund den Prozess im Körper aus, dass vermehrt Bindungshormone und Dopamin ausgeworfen wird, das ist bei jedem Hund gleich.ZitatMeine ist da nicht so für, und wenn ich sie in Angstsituationen noch irgendwie befingern würde, würde das bei uns eher Unruhe als Ruhe reinbringen.
Meine Hündin ist in solchen Situationen immer nur auf Flucht gepolt. Wenn ich sie dann noch streichelnderweise bedrängen würde, macht mich das noch weniger vertrauenswürdig.
Schon mal überlegt, ob es evtl. an Dir liegt und nicht an Deiner Hündin? Denn dass ist letztendlich der Punkt, der das "Guttun des Streicheln" einschränkt, wenn der Halter selber nicht ruhig ist bzw. u.U. sogar selber Angst hat, wirkt dass "ansteckend" auf den Hund.ZitatSonst kriegt sie in ihrer Panik nämlich gar nicht mit, dass da jemand am anderen Ende der Leine hängt, der das alles nicht total zum Fürchten findet.
Sie ist doch auch so total gestreßt, wie sollte sie da mitbekommen was hinter ihr passiert?ZitatDamit möchte ich nicht sagen, dass man grundsätzlich keinen ängstlichen Hund streicheln soll. Nur, dass man das vom Streichelbedürfnis des Hundes abhängig machen sollte. Falls hier Leute mitlesen, die noch dabei sind, herauszufinden, wie sie ihrer Angstnase helfen können.
Es geht hier nicht um wilde Spekulationen, sondern um Tatsachen die per Forschung (und da gibt es mehrere Studien zu) herausgefunden wurden. -
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Also ich kenne das aus meinem praktischen Leben. Wenn mein Hund Unsicherheit zeigt, in der er dann auch zu Übersprungshandlungen neigt, hocke ich mich hin, massiere ihm die Brust und murmle leise immer ein und den selben Satz. Er beruhigt sich und weiter geht`s. Man muss bloß etwas Feingefühl in der Beurteilung der Situationen beweisen und sie einschätzen lernen.
Ich habe von dem pauschalisierendem Gerede: "Bei Angst und Unsicherheit des Hundes, bloß nicht auf ihn einreden und ihn mit Streicheln bestärken." eh nie wirklich was gehalten. Rein vom Bauchgefühl her.Das Fettgedruckte mache ich bei Fini dann auch und obwohl sie nicht wirklich der typische "Bitte streichel mich"-Hund ist, hilft es ihr.
Wo ich das zB nicht mache, ist beim TA im Wartezimmer. Da bin ich meistens selbst schon nervös (wenn auch nicht so extrem wie sie) und deshalb unterlasse ich das. In dem Fall würde das Streicheln sehr hektisch ausfallen und das ist kontraproduktiv, finde ich.
Sie darf aber gerne auf meinem Schoß sitzen, wenn es ihr hilft. -
Ich habe das immer so ausgelegt, dass Körperkontakt (und das ist die Hand ja) durchaus willkommen ist um den Hund Sicherheit zu geben und ihn zu beruhigen. Was aber nicht sein soll ist ein übertriebenes GutschiGutschi, weil sowas in meinen Augen einen Hund IMMER hochfährt. Ob der nun Angst hat, oder nicht.
Ich habe, wenn einer meiner Hunde Angst hatte und es gewünscht hat, ihm immer mit Körperkontakt zur Seite gestanden. Zuletzt Rosie, die ein wenig die Muffen hatte als wir bei Tierarzt waren. Die hat aktiv meine Nähe gesucht und ich habe sie ihr gegeben. Ruhig, ohne zuviel auf sie einzuquatschen und es hat sie tatsächlich beruhigt.
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Mein Golden hat Angst vor lauten Geräuschen, zB Gewitter oder Silvester-Böller.
Dann kommt er zu mir, und ich streichel ihn.
Ich bin völlig ruhig dabei, und er merkt das auch, un dann is et gut.
Zu viel Gutschi, Gutschi gibt et dabei nich.
is, wie schon geschrieben, Bauchgefühl dabei, etwas, was manche nich kennen. -
Teckeljung:
Mit welchen Hunden wurde die Studie denn ausgeführt?
Forschung hin oder her, es gibt traumatisierte Hunde mit Vorgeschichte, die schlichtweg Angst vor'm Menschen haben.
Ist die Studie also mit gut sozialisierten Hunden geschehen, ohne schlechte Erfahrungen mit Menschen ist sie schlichtweg nicht pauschalisierbar. Ist die Studie randomisiert, z.B.?
Ich stelle die Studie nicht per se in Frage, kenne aber genug Hunde die eine solche Unsicherheit bei Menschenkontakt haben, das ich es stark bezweifel, das streicheln da das Mittel der Wahl wäre.
Und wenn es nur um den Körperkontakt geht, dann wäre es ja piepe wer den Hund streichelt. Kann ich auch nicht glauben.
Kurz: Auch bei dieser Studie vertraue ich lieber auf mein Bauchgefühl, das mir sagt ob streicheln oder nicht. Je nach Hund. -
Meine Hündin hatte ein riesengroßes Angstproblem, na ja, was heißt Angst? Sie war panisch bis zur absoluten Hysterie, rannte stumpf mit voller Kraft gegen Fenster (bodentiefe natürlich), Türen und Wände....es reichte, wenn ein Löffel runterfiel.
Dabei hat sie zudem sehr oft Urin und Kot "verloren".Ihr Weg zur Normalität ist sicher nicht allgemeingültig, aber ich hätte sie in den ersten Tagen dauerstreicheln müssen, was teilweise zudem kontraproduktiv gewesen wäre, denn Menschen haben ihr zu Beginn ebenso mächtig Angst eingejagt (Menschenkontakt beschränkte sich vorher überwiegend auf Prügel) und das wäre kaum gegangen. Bei ihr hätte streicheln noch mehr kaputt gemacht. Ich schätze mal, sie hat die Forschungsberichte einfach nicht gelesen.
ich höre nicht auf irgendwelche Tips ausm Netz, aber es gibt genügend, die sowas lesen und "mal ausprobieren", deswegen bitte nicht pauschalisieren. Es ist nicht allgemeingültig: "Immer schön streicheln, dann geht die Angst ganz sicher weg."
Streicheln kann manchmal helfen, ja, aber manchmal kann das auch das komplette Gegenteil bewirken. -
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