Streicheln bei Angst? Ja bitte gerne!
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Meine Ex-Straßenköterin hatte zu Anfang panische Angst vor allen Menschen. Mich hat sie da aus irgend einem Grund ausgenommen, und wenn wir vom Tierheim aus in den Wäldern unterwegs waren und ein Mensch am Horizont auftauchte, lag Senta schon mal gern zitternd im Graben. Dann hab ich sie in die Arme genommen und ruhig gestreichelt, und es wurde besser. Ich höre bei so was sowieso immer eher auf mein Bauchgefühl als auf Dinge, die mir andere gesagt haben oder die angeblich erwiesen sind, denn schließlich ist jedes Tier anders, und so muss man sich herantasten und dem Tier individuell das geben, was es in der jeweiligen Situation braucht. Inzwischen sucht Senta von sich aus Schutz bei mir, ohne dass ich sie dazu auffordern muss, und deshalb wird sie dann auch berührt, gestreichelt, beruhigt.
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Ich hätte gern eine Quelle zu der Studie der Wissenschaftler.
Mich würde sehr der Versuchsaufbau interessieren.
Wie wurden die verschiedenen Hormonspiegel während des Versuchs gemessen ?
Wie kann der "Cortisolspiegel" (Stresshormon) genau gemessen werden wenn der Proband eine Kanüle in der Vene stecken hat, was ja auch Stress auslöst ?
Ebenso mit der Messung der anderen Hormone ?
Solche versuche sind selbst bei Menschen extrem ungenau.
Ich stehe dem sehr skeptisch gegenüber. -
Zitat
Wissenschaftler haben festgestellt, dass durch das Streicheln der Cortisolspiegel (Cortisol ist das Streßhormon) beim Hund nicht ansteigt und nicht fällt. Er bleibt gleich.
Allerdings stieg die Konzentration von z.B. Oxytocin (Bindungshormon) oder auch von Dopamin ("Glückshormon") stark an.
Wir tun unseren Hunden - wenn wir selber ruhig sind - mit dem Streicheln durchaus etwas Gutes in einer Situation wo es wichtig für sie ist.ZitatBotenstoff Dopamin auch verantwortlich für Angst und Stress
Quelle:http://www.qualimedic.de/news_081204.htmlZitatDas Hormon Oxytocin erhöht das Vertrauen in andere und macht Männer einfühlsamer. Doch niederländische Forscher berichten nun von seiner dunklen Seite: Er spielt offenbar eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Konflikten zwischen Gruppen.
Quelle:http://www.sueddeutsche.de/wissen/kein-bo…rmons-1.1045657 -
Ich finde "streicheln" ein bisschen eng gefasst bzw falsch formuliert.
Wenn ich meinen Hund in einer für ihn beängstigenden Situation "streicheln" würde, weil das jetzt ein Wissenschaftler für richtig hält, hat er im besten Fall weiterhin Angst und im schlimmsten Fall hängt er mir am Arm.
ABER: Wenn ich Finn ignoriere, steht er unkontrolliert zitternd rum und verliert Urin. Wenn ich ihn aber freundlich anspreche a la" Ja, da hast du aber Recht, das ist ein Höllenlärm da draußen, jemand sollte der Blaskapelle/dem Gewitter/whatever mal erzählen, dass man sowas nicht tut..." mit einer Stimme, in der ich ihm sonst die Speisenfolge an Weihnachten erkläre, kommt es immer öfter vor, dass er sich nah zu mir hinlegt und es zumindest ohne Pieseln und Dauerzittern übersteht.
Und zu Sylvester setzen wir uns unter die Tischdecke des Esstischs, ich mit einem Glas Sekt, dazu die Weihnachtlieder von Sting und unsere kleine Knallangstwelt ist soweit in Ordnung(Tatsache, ich hab seit 4 Jahren kein Sylvesterfeuerwerk mehr gesehen...).
Aber ich finds super, dass man wohl so langsam vom Ignorieren des Hundes bei Angst wegkommt.
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Zitat
Ich steh ein bissi aufm Schlauch, wie Du das meinst *kopfkratz*. Hast Du vielleicht ein Beispiel?
Ups, besser spät als nie ne Antwort
Ich hing aufgrund aktueller Erfahrungen gedanklich bei "Angstaggression" fest.
War nur ne spontane Eingebung, dass es in dem Fall oft sehr schwierig zu sein scheint, überhaupt die Motivation des Hundes einschätzen und somit angebracht handeln zu können. -
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Zitat
Da wurde ein Stoff verabreicht, der in Dopamin umgewandelt wurde, ohne dass vorher im Körper die entsprechende Situation zur Dopaminerzeugen gewesen ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Körper nicht weiß was er mit dem Botenstoff Dopamin anfangen soll, wenn eine die Situation dazu gar nicht gegeben war.
Außerdem ist das eine Studie an Menschen. Bei Menschen z.B. kann man durchaus Ängste verstärken bzw. verringern durch Körperkontakt, sprich der Cortisolspiegel bleibt nich gleich.
Das ist also nicht mit Hunden zu vergleichen.Zitat
Und wieder eine Studie an Menschen.
Oxytocin ist bei Hunden ein Bindungshormon, das hat sicherlich nicht mit "der dunklen Seite" bei Hunden zu tun. -
Zitat
Ups, besser spät als nie ne Antwort
Ich hing aufgrund aktueller Erfahrungen gedanklich bei "Angstaggression" fest.
War nur ne spontane Eingebung, dass es in dem Fall oft sehr schwierig zu sein scheint, überhaupt die Motivation des Hundes einschätzen und somit angebracht handeln zu können.Aaaahhhhh, jetzt schnall ich was Du meinst.
Und ja, ich stimme Dir zu, das Hunde oft einfach nur aus Unsicherheit und Angst nach vorne gehen, als "dominant" abgestempelt werden.
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Teckeljung
Woher stammt dein Wissen, das es mit Menschen nicht zu vergleichen ist ?Und über eine Quelle der von dir angeführten Studie würd ich mich immer noch freuen.
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Hmm, hier hab ich die gleichen Erfahrungen gemacht.
Bei Angst helfen Berührungen und Streicheln. Uns beiden. Ich bin ruhiger und der Hund wird ruhiger. Ein Wechselspiel.
Oh Particia Mc. Conell schreibt da einiges sehr interessantes, Emmakind.
TT funktioniert ebenfalls auf einer ähnlichen Ebene.
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Zitat
Teckeljung
Woher stammt dein Wissen, das es mit Menschen nicht zu vergleichen ist ?
Die Studie von Odendaal und Meintjes.
Während beim Mensch sehr wohl der Cotisolspiegel sinkt durch das Streicheln es Hundes, ist dies beim Hund nicht so, auch wenn bei beiden die "Bindungschemie" und auch der Neurotransmitter Dopamin dadurch konzentrierter auftritt.
Ähnlichkeiten, die keinen Vergleich zulassen.ZitatUnd über eine Quelle der von dir angeführten Studie würd ich mich immer noch freuen.
ZitatOh Particia Mc. Conell schreibt da einiges sehr interessantes, Emmakind.
Eine der Quellen die in dem Buch genannt werden, wenn auch nicht wissnschaftlich belegt, dennoch sehr kompetent.
Dann noch zwei weitere:
"Nach einem Bericht über die Studie von Dreschel & Granger zur Auswirkung von Berührungen bei Hunden mit Gewitterangst von Fountain, "A Dog's Beste Friend in Stormy Weather", in: The New York Times, Ausgabe vom 20. Dezember 2005"
"J.S.J. Odendaal & R.A. Meintjes, "Neurophysiological Correlates of Affiliative Behavior between Humans and Dogs", in: The Veterninary Journall 165/2003"
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