Streicheln bei Angst? Ja bitte gerne!
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Neurotransmitter sind beim Menschen noch nicht ausreichend erforscht, weder im pathologischen und erst recht nicht im physiologischen Sinne. Bei Hunden wird der Forschungsstand da noch etwas geringer sein. Daher würde ich die Ergebnisse der Studien nicht überbewerten.
Lesen würde ich sie übrigens auch gerne. Beispielsweise kann es einen enormen Unterschied machen, ob Hunde mit ihren Haltern getestet wurden oder mit Fremden, bzw. ob behütet aufgewachsene oder Straßenhunde. Dann gibt's da noch so statistisch "nervige" Dinge wie Kontrollgruppe(n) und generell die Methodik, die zur Datenauswertung benutzt wurde (da ergeben sich nämlich gern mal Ungenauigkeiten, Artefakte oder Effekte werden zu hoch bewertet etc. etc.). Der Cortisolspiegel schwankt zudem über den Tag verteilt, daher wäre hier eine Querschnittstudie vllt. eher nicht so angebracht... Jaja, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast, oder wie war das? Hehe.
Im Zweifel würde ich auch nach Bauchgefühl entscheiden. Zudem kann man ja schauen, was für eine Taktik dem eigenen Hund in welcher Situation am besten hilft.
Ich handhabe es so, dass ich auf Angst meiner Hunde nicht bzw. mit entspanntem normalen Verhalten reagiere, wenn sie in einer Situation sind, die eigentlich keine Angst auslösen sollte - sie quasi "Schisser"-Verhalten zeigen.
Auf wirkliche, begründete Verunsicherung wirke ich auch beruhigend mit Stimme und Berührung ein. -
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Neurotransmitter sind beim Menschen noch nicht ausreichend erforscht, weder im pathologischen und erst recht nicht im physiologischen Sinne. Bei Hunden wird der Forschungsstand da noch etwas geringer sein. Daher würde ich die Ergebnisse der Studien nicht überbewerten.
Es geht ja nicht nur um Neurotransmitter.ZitatLesen würde ich sie übrigens auch gerne.
Quellen habe ich genannt. -
Zitat
Quellen habe ich genannt.
Whoopsie!
Na denne, morgen in der Uni, wenn's langweilig wird.
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Bilde ich mir das ein, oder werft ihr da grade zwei unterschiedliche Themen wild durcheinander?
1) Unsicheren Hund nicht durch "Trösten" bestärken
vs.
2) Berührung führt i.d.R. zur Beruhigung
?
Ehrlich gesagt hab ich auch noch nie gehört, dass man einen ängstlichen Hund keinesfalls streicheln soll. Wohl aber "nicht trösten" - was für mich eine vollkommen andere Baustelle ist.
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Ich finde es auch recht gewagt den (Neu)Usern, die evtl. wegen der Ängste ihres Hundes hier ins Forum finden, pauschal zu sagen "Dein Hund hat Angst ? Streichel & tröste ihn"
MMn kommt es darauf an wovor der Hund Angst hat und auf die Situation.
Ich kenne etliche Hunde die als Welpen immer getröstet wurden bei Feuerwerk und in späteren Jahren regelrechte Wracks sind wenn's knallt.
Oder der Hund meiner Schwiegereltern. Der hat als Welpe einmal den Fernseher angebellt als darin ein Hund zu hören war. Schwiegereltern haben darauf reagiert und heute ist es bei denen unmöglich eine Tiersendung zu sehen wenn der Hund anwesend ist. -
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ich denke mal, dass es bei der wirkung der streicheleinheiten immer auf die bindung zwischen hund und mensch ankommt: haben mensch und hund eine eher schlechte beziehung und wird der körperkontakt als sehr unangenehm empfunden, wird eher wenig an bindungshormonen ausgeschüttet bzw., das belohnungssystem nicht aktiviert.
noch schlimmer sieht es bei durch menschlichen körperkontakt traumatisierten hunden aus: solche hunde werden mit sicherheit stresshormone anstatt der erhofften bindungshormone beim anfassen ausschütten.haben mensch und hund jedoch eine sehr enge bindung ist körperkontakt mit sicherheit das beste, was der mensch dem ängstlichen hund bieten kann.
doch auch hier ist streicheln nicht gleich streicheln: ein hektisches begrabbeln mit hektischem auf-den-hund-einquasseln wird sich hier eher angstverstärkend bzw. erregungsverstärkend auswirken. eine beruhigende starke schulter zum anlehnen mit sanften, ruhigen streicheleinheiten oder auch ttouches hingegen wirken beruhigend und sorgen für einen angenehmen hormoncocktail im körper.
Zitat
Oxytocin ist bei Hunden ein Bindungshormon, das hat sicherlich nicht mit "der dunklen Seite" bei Hunden zu tun.oxytocin ist nicht nur bei hunden ein bindungshormon, sondern generell. es wirkt bei hunden nicht anders, als bei menschen. aber gerade durch die ausschüttung von bindungshormonen entstehen innerhalb von gruppen exklusive, nicht austauschbare beziehungen. durch das oxytocin wird die bindung zwischen bindungspartnern verstärkt. durch diese bindung werden andere bindungshormone produziert, wie z.b. das eifersuchtshormon vasopressin/adiuretin. diese exklusiven bindungen und die damit einhergenden hormonausschüttungen können natürlich zu erheblichen konflikten innerhalb des sozialverbandes führen, nämlich dann, wenn andere mitglieder den bindungspartner für sich beanspruchen wollen. dann kommt es zu sozialmotivierter aggression.
oxytocin ist also indirekt für solche eifersuchtsszenen verantwortlich, denn ohne das bindungshormon gibt es auch kein eifersuchtshormon. und genau das wird mit "der dunklen seite des oxytocin" gemeint sein
und da oxytocin, sowie vasopressin nicht nur intraspezifisch ausgeschüttet wird, kommt es bei einer sehr starken bindung zwischen mensch und hund auch sehr gerne mal zu sozialmotivierter aggression gegenüber menschen und hunden, die sich dem bindungspartner nähern.
die ausschüttung von adiuretin steht also im direkten zusammenhang mit der ausschüttung von oxytocin.
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nachtrag: ich denke, man sollte hier wirklich auf sein bauchgefühl hören: wenn es um kleinere unsicherheiten geht, macht es sehr häufig sinn, ohne zögern weiterzugehen (z.b. bei gruseligen untergründen und welpen).
wenn hunde im extremen stress sind, ist es sinnvoll, sie zu umarmen, ihnen sicherheit zu geben, um ihnen dann ein alternativverhalten aufzuzeigen.nur streicheln kann auch sehr häufig alternativlos auf den hund wirken: man verharrt weiterhin in der stresssituation, anstatt dem hund einen ausweg zu zeigen. das kann für den hund so wirken, als hätte man selbst keinen richtigen plan.
und genau das ist wichtig: der mensch muss wissen, was er tut.
hier finde ich la-ko-ko übrigen sehr sinnvoll: der hund ist im engen körperkontakt mit dem menschen und dieser findet einen weg aus dem stress, stagniert nicht und bleibt führend in bewegung.
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Zitat
oxytocin ist nicht nur bei hunden ein bindungshormon, sondern generell. es wirkt bei hunden nicht anders, als bei menschen. aber gerade durch die ausschüttung von bindungshormonen entstehen innerhalb von gruppen exklusive, nicht austauschbare beziehungen. durch das oxytocin wird die bindung zwischen bindungspartnern verstärkt. durch diese bindung werden andere bindungshormone produziert, wie z.b. das eifersuchtshormon vasopressin/adiuretin. diese exklusiven bindungen und die damit einhergenden hormonausschüttungen können natürlich zu erheblichen konflikten innerhalb des sozialverbandes führen, nämlich dann, wenn andere mitglieder den bindungspartner für sich beanspruchen wollen. dann kommt es zu sozialmotivierter aggression.
Dann müsste es immer und überall wo eine gute Bindung existiert solche Aggressionen geben, dem ist aber nicht so.
Ich habe gegoogelt und diesen Link gefunden: http://www.springerlink.com/content/t017226633h2q558/ Punkt 5. sagt dass Oxytocin, Vasopressin und Adiuretin unabhängig voneinander sind.Zitatoxytocin ist also indirekt für solche eifersuchtsszenen verantwortlich, denn ohne das bindungshormon gibt es auch kein eifersuchtshormon. und genau das wird mit "der dunklen seite des oxytocin" gemeint sein
Nein, darum geht es nicht, sondern es geht darum das Oxytocin quasi Abneigung gegen andere Gruppierung stärkt, was ja letztendlich nicht unlogisch wäre, denn wenn auf der einen Seite etwas gestärkt wird, wird auf der anderen Seite etwas geschwächt.Zitatund da oxytocin, sowie vasopressin nicht nur intraspezifisch ausgeschüttet wird, kommt es bei einer sehr starken bindung zwischen mensch und hund auch sehr gerne mal zu sozialmotivierter aggression gegenüber menschen und hunden, die sich dem bindungspartner nähern.
Hier wieder die Frage, warum passiert das dann nicht bei allen Hund die eine gute Bindung zu ihrem Haltern haben?Zitatdie ausschüttung von adiuretin steht also im direkten zusammenhang mit der ausschüttung von oxytocin.
Der Link sagt, dass es nicht so ist. -
Zitat
Ich finde es auch recht gewagt den (Neu)Usern, die evtl. wegen der Ängste ihres Hundes hier ins Forum finden, pauschal zu sagen "Dein Hund hat Angst ? Streichel & tröste ihn"
Warum, was kann man mit Streicheln so verkehrt machen? Jeder wird genügend Menschenverstand besitzen und einen Hund der panisch von einem Weg will, weil er Angst vor Menschen hat, nicht dazu nötigen diesen Hund zu streicheln, das traue ich Neu-Usern durchaus zu.ZitatMMn kommt es darauf an wovor der Hund Angst hat und auf die Situation.
Und wie differenzierst du das?Zitat
Ich kenne etliche Hunde die als Welpen immer getröstet wurden bei Feuerwerk und in späteren Jahren regelrechte Wracks sind wenn's knallt.
Und ich kenne etliche Welpen bei denen es genau anders herum war, was nun?ZitatOder der Hund meiner Schwiegereltern. Der hat als Welpe einmal den Fernseher angebellt als darin ein Hund zu hören war. Schwiegereltern haben darauf reagiert und heute ist es bei denen unmöglich eine Tiersendung zu sehen wenn der Hund anwesend ist.
Wenn Du mir erzählen willst, dass Deine Schwiegereltern keine Tiersendung mehr sehen können, weil sie einmal auf ihren Hund reagiert haben, dann läuft dort einiges mehr schief.Ich kann aus eigener Erfahrung mit meiner früheren Hündin berichten - die im übrigen Schussangst hatte und Sylvester war die Hölle für sie - das sie erst ruhiger wurde, als ich mich endlich für mein Bauchgefühl und gegen alle Hundetrainer-Ermahnung (Einfach Ignorieren, sonst machst Du es nur schlimmer) entschieden habe und meiner Hündin bei Angst Körperkontakt und Streicheleinheiten habe zu kommen lassen. Ich bin bis heute davon überzeugt, dass Streß der Auslöser für ihre Magendrehung war, die gleich auf ein zweitäges "Unwetter" folgte.
Mal ganz davon abgesehen, was Studien sagen und was nicht.
Ich als Hundehalter, habe immer den Hang dazu meinen Hund Schutz zugewähren, dass schließt auch Körperkontakt und Streicheleinheiten bei Angst ein ... ebenso wie ich mein Kind auch in den Arm nehmen würde, oder ihr Platz in meinem Bett mache, wenn sie nicht schlafen kann, weil der Gruselfilm dann doch etwas zu gruselig war.
Warum sollte mir - und wie ich erfreut feststelle auch ganz vielen anderen - die Evolution da was Falsches eingetrichtert haben? -
Vermenschlicht du nicht etwas viel ?
Bist du wirklich davon überzeugt das man einem Hund der Angst vor Feuerwerk hat, beruhigend zureden und ihn streicheln soll ?
Also in etwa das gleiche als würde man ihn loben ? -
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