Nach fast 2 Jahren Training Alleinsein klappt!
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Unser Mr. Big ist nun fast 2 Jahre bei uns und ist ja ein Hund mit einem Haufen Problemen. Vieles ist schon besser, manches muss man einfach so akzeptieren. Schlimm war - weil es doch enorm einschränkt - das er nicht alleinesein konnte.
Wir haben nun fast 2 Jahre lang trainiert, diverse Ansätze probiert und jetzt schafft er endlich 2 Stunden ... das ist für uns schon fast soviel wie 5 Stunden
, vor allem ist der Rest jetzt nur noch Gewöhnung und das er sieht, dass nix los ist.
Wer übrigens denkt, dass ein zweiter Hund das alleinsein vereinfacht, dem ist nicht so. Das hat ihn immer überhaupt nicht interessiert, ob Max da war oder in China viel ein Sack Reis um.
Jetzt ist es so, dass er sogar mal mit Max spielt, wenn er alleine mit ihm ist. Er liebt das alleinsein nicht aber er kann jetzt gut damit umgehen und das ist schonmal die halbe Miete.
Hier mal ein Videoausschnitt aus den Alleinseinvideos (die Kamera läuft immer mit), wo er mit Max ins Spiel geht, ganz besonders herzig finde ich hier die soziale Interaktion.
[youtube]
[Externes Medium: http://www.youtube.com/watch?v=h6imS4Mkd5I][/youtube]Wir dachten wir würden nie dahinkommen und hatten uns schon fast damit abgefunden aber unsere Geduld wurde belohnt. Vor allem sind wir Glücklich fürs Biggilein, dass er endlich entspannter damit umgehen kann, wenn wir nicht da sind.
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Hi
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Uhhhhhhhh...Erstmal: Herzlichen Glückwunsch!!!
Ich kann mir vorstellen, was das für eine Arbeit und Belastung war, die letzten Jahre.
äh, wer ist wer?
Wie supersüß die immer gegenseitig stillhalten, total herzig.
Aber erzähl mal (hab das die letzten zwei Jahre ja nicht mitbekommen, wie hast du es letztlich gemacht, bzw welche Methode war die, mit dem meisten Erfolg?
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Herzlichen Glückwunsch!!!!
Schön, sowas zu lesen, wo es auch nach ewigen Zeiten endlich klappt! Ich kämpf ja auch mit Madame schon 1 Jahr mit dem Alleinbleiben (ok, zwisschenzeitlich war ich faul
).
Wie genau und wie oft habt ihr denn geübt?
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Würde mich auch interessieren. Wir haben auch eine kleine Heulboje, wenn wir länger als 45 Min. weg sind... Manchmal klappt's ohne Theater, manchmal wird die Wohnung auseinander genommen. Daher würde ich mich über eure Erfahrung freuen :)
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Ja, schreib doch mal, wie ihr geübt habt...! Und was hat er gemacht, als ihr weg wart? War es mal besser und mal schlechter?
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Zitat
äh, wer ist wer?
Piki (Mr. Big) ist hinten und Max vorne.
ZitatWie supersüß die immer gegenseitig stillhalten, total herzig.
Ja meine Buben
und grade, weil das nicht immer so innig war freu ich mich jedesmal nen Keks darüber.
ZitatAber erzähl mal (hab das die letzten zwei Jahre ja nicht mitbekommen, wie hast du es letztlich gemacht, bzw welche Methode war die, mit dem meisten Erfolg?
Also "DIE Methode" gab es nicht. Wir haben halt rumexperimentiert und verschiedene Sachen länger probiert.
Der größte Fehler war eigentlich, dass wir übertrieben haben in der Rücksichtsnahme. Am Anfang war es so, dass Piki so einen Streß hatte, dass er keinen Kauartikel nehmen konnte und nix. Für ihn war es ein einziges leiden und fiepen und abwarten, dass wir wieder da sind.
Wir haben es am Anfang total klassisch probiert ... anziehen, ausziehen, anziehen, ausziehen, vor die Tür gehen, wieder reinkommen, usw. ... also Aufbau in Kleinstschritten. Nun muss man wissen, das Piki extrem streßanfällig ist. Als wir ihn bekommen haben hat er 90% des Tages gefiept. Das ganze haben wir im laufe der Monate auf 10-20% reduzieren können. Wir betrachten das fiepen mittlerweile als Betriebsgeräusch und berücksichtigen es nicht mehr so stark, da Piki teilweise selber nicht merkt, dass er fiept und auch dazu neigt sich reinzusteigern.
Soviel dazu ... wir haben also gemerkt, dass diese total klassische Methode (die wir wirklich monatelang probiert haben) ihn mehr streßt als das sie ihm hilft. Er kam so einfach nicht zur Ruhe und er hat auch nicht "aufgegeben" nach dem Motto "ach die schon wieder mit ihrem albernen Spiel".
Dann haben wir versucht ihn an eine Box zu gewöhnen. Auch das ist gescheitert, weil man merkte, dass er sich nicht drin wohlfühlt.
Und dann kamen wir so mehr oder minder zu dem was funktioniert hat. Wir wohnen in einem Haus und somit haben wir das Alleinsein im Haus trainiert. D.h. wir waren im Obergeschoss und die Hunde waren unten. Piki neigt dazu nach seinem Rudel zu rufen (Wolfsgeheul) ... dieses Wolfsgeheul haben wir schlichtweg abgebrochen. Das hört sich böse an aber war gar nicht böse. Wir haben - in Anbetracht der Tatsache, dass wir wissen, dass er sich gerne reinsteigert und selber streßt - einfach "ist jetzt Ruhe im Karton" runtergerufen und dann hat er aufgehört. Dann sind wir in den Garten gegangen und die Hunde blieben drin, usw. Das haben wir solange betrieben, bis er das konnte ohne zu "leiden".
Hier mal ein Videoausschnitt von seinem Wolfsgeheul:
[youtube]
[Externes Medium: http://www.youtube.com/watch?v=ll-jpKwCBvE][/youtube]Im nächsten Schritt haben wir das Alleinsein "Hardcore" trainiert. Da ihn dieser Sekunden/Minutenaufbau so gestreßt hat, sind wir direkt 5-10 Minuten weggegangen (in den nahen Park). In der Wohnung lag das Telefon, welches ich mit dem Handy angerufen haben, um zu hören was drinnen abgeht, ebenso lag da ein Walki Talki.... der Plan war, dass ich ins Walki motze, wenn er sich ins jaulen/fiepen reinsteigert, so wie wir das praktisch aus dem Obergeschoss auch gemacht haben. Defakto war es aber nie nötig, weil das ohne Probleme ging.
Als wir es so auf 30 Minuten geschafft hatten, habe ich wieder versucht, ob er jetzt ein Lecker nehmen kann. Hierzu haben wir Kopfhaut genommen, weil die wirklich heißbegehrt ist und die Hunde dafür sterben würden. Bingo ... Piki hat die Kopfhaut genommen. Ab da ging es eigentlich relativ zügig immer besser, so das wir jetzt bei 2 Stunden sind. Achso wir lassen noch den Fernseher an, damit er eine Geräuschkulisse hat. Nachdem die Kopfhaut weggefuttert ist wird sich meist hingelegt, ab und zu mal gelauscht usw. aber alles in allem schafft er es in einem erträglichen Maß, ohne das er massiven Streß hätte.
Bevor wir jetzt weitergehen warten wir ab, bis er wirklich total entspannen kann bei den 2 Stunden, danach geht es weiter. Dafür das es ewig gar nicht ging sind 2 Stunden schon der reine Wahnsinn für uns.Wir mußten halt auch lernen, dass wir manchmal einfach an seine Grenzen und ein Stück darüber hinaus gehen mußten und das es nix gebracht hat beim ersten jaulen/fiepen gleich wieder einen Schritt zurück zu gehen. Er schafft es durchaus sich wieder zu fangen, wenn er mal in Streß gerät.
Achso .. wir machen das außerdem noch so, dass wir 45 Minuten bevor wir gehen mit Piki etwas machen ... so ca. 15 Minuten (also nicht so das er aufdreht, weil das bei ihm wieder kontraproduktiv ist) z.B. Clickern damit er eine gewisse Auslastung hat (bei ihm kippt der Wunsch nach Auslastung jedoch schnell in totales aufgedreht sein, deswegen keine großen Aktionen), danach folgen 30 Minuten, wo totale Ruhe ist und wo er auch keine große Aufmerksamkeit bekommt (hat bei ihm auch viel gebracht). Dann sorgen wir dafür, dass der Aufbruch immer ruhig von statten geht und mit einem zuverlässigem Ritual (braucht er) ... anziehen, Lecker geben, "bis später" sagen, rausgehen. So haben wir die nötige Ruhe drin die er braucht um klarzukommen.
Hier nochmal ein Video wo man schön den Ablauf eines Alleinsein sieht (zusammengeschnitten) ... im ersten Teil sieht man den Start, im zweiten Teil sieht man eine Streßphase und im dritten Teil sieht man wieder, dass er zur Ruhe kommt:
[youtube]
[Externes Medium: http://www.youtube.com/watch?v=Ne5LbyEA3zM][/youtube]Hier ein Video von kriminellen Dingen die während des Alleinseins vonstatten gehen ... Piki verläßt seinen Kauartikel und Max kommt und klaut es ihm superrrrrrrrrrrrrr unauffällig ;-)
[youtube]
[Externes Medium: http://www.youtube.com/watch?v=zYzjwAKMi94][/youtube]Und weil es so schön ist noch ein Video von heute (wir filmen immer mit), wo Max und Piki Simultanhinleging machen
[youtube]
[Externes Medium: http://www.youtube.com/watch?v=KyfMhRpKv2U][/youtube]ZitatUnd was hat er gemacht, als ihr weg wart?
Früher ist er rumgetigert, ständig zum Fenster, war ständig am lauschen und fiepen, hat sich mal hier hingelegt, mal dort, blieb aber immer in angespannter Körperhaltung, dass er sich einkringelt oder langmacht war ein Ding der Unmöglichkeit. Er hat die ganze Zeit gefiept, gejault, gebellt und Wolfsgeheul angestimmt. Man hat ihm einfach angemerkt, das er totalen Streß hat.
ZitatWar es mal besser und mal schlechter?
Ja absolut, wir hatten auch Einbrüche, wo es die ganze Zeit gutging und dann auf einmal alles wie am Anfang war. Zuerst sind wir dann immer ein paar Schritte (also Zeit) zurück gegangen und haben wieder von vorne angefangen. Das hat uns aber kein Stück weitergebracht. So haben wir auf der Zeit die er an anderen Tagen schon gut geschafft hat einfach weitergemacht und dann ging das auch wieder. Ich kann nicht empfehlen das bei jedem Hund zu machen aber man muss halt ausprobieren was zum jeweiligen Hund paßt. Grade beim Thema alleinsein funktioniert keine Universalanleitung.
Auch jetzt ist es noch so, dass er Tage hat, wo er unruhiger ist aber wir hatten es schon lange nicht mehr, dass er total gekippt ist. Wir haben ja auch Tage, wo wir nicht so gut drauf sind.Übrigens dürfen sie aufs Sofa und ins Bett
wäre wohl niemand drauf gekommen...
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Zitat
Wie genau und wie oft habt ihr denn geübt?Wie genau steht da ja schon
und wie oft ... 1-3 x am Tag, wie es halt zeitlich gepaßt hat.
So lange hat das ganze eigentlich nur gedauert, wegen diesem kleinschrittigen Aufbau der Piki mehr gestreßt hat als alles andere und weil wir immer wieder Schritte zurückgegangen sind, wenn Piki Streß hatte. Erst als wir einfach bei dem Punkt den wir schon hatten weitergemacht haben und mal keine Rücksicht genommen haben ging es voran.
Ich sehe das so ... Streß ist ja nix schlimmes, je nachdem wie stark man ihm ausgesetzt ist. Ich muss auch lernen mit Streß umzugehen und wenn ich dem Hund immer versuche sämtlichen Streß zu nehmen, dann kann er das ja nicht lernen, deswegen haben wir es halt so gemacht, dass wir ihn an seine Grenze und ein Stück darüber hinaus gebracht haben und schwups ab da ging es. Die jeweilige Stufe haben wir dann solange trainiert (zeitlich variabel, wenn er 15 Minuten geschafft hat, haben wir auch mal nur 5 Minuten gemacht, mal 10 und mal 15, damit er sich nicht an feste Zeiten gewöhnt) bis er deutlich entspannt war.
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Fanta, das macht mir echt Mut!
Ich hab auch so eine Heulboje und Winselmaus, die sich schnell reinsteigert und das Alleinsein verlernt hat. Nun entwickeln wir unseren eigenen Übestil. Werd mir vielleicht ein bißchen was bei euch abschaun!
Lieben Gruß Rike -
Was ich als ganz wichtig empfinde und was mir vielleicht auch am schwierigsten gefallen ist, ist die Vorarbeit, also das Piki erstmal generell besser ohne mich klarkommt. D.h. normalerweise ist er ein Hund der sehr stark am Menschen hängt. Teilweise ist es mir schwer gefallen auch mal zu sagen, ne jetzt sitz ich hier mal alleine und kuschele nicht mit dir und du schlummerst in deinem Körbchen oder kuschelst mit Max.
Mein Gedankengang war einfach, wenn er schon so kaum ohne mich kann, wie soll er dann ohne mich können, wenn ich auch noch das Haus verlasse. D.h. ich habe es nicht übertrieben aber habe ihn schon öfters mal von mir weggeschickt. Er lag auch immer im Arbeitszimmer, wenn ich dort war... das Zimmer habe ich z.B. zur totalen Sperrzone erklärt und ihn rausgeschickt.
D.h. ich würde tatsächlich erstmal so anfangen, dass der Hund zuverlässig in der Wohnung ohne dich sein kann, also in einem anderen Raum liegt und dabei entspannt ist während du wo anders bist und das auch bei geschlossener Tür. Erst wenn das klappt würde ich weitergehen. Heute ist er in der Lage stundenlang schlafend in einem anderen Raum zu liegen ohne zu fiepen, das wäre früher auch nicht gegangen.
Ja ich kann dir da echt Mut machen.... Piki war früher schlimm. Man sieht ja durchaus auf dem ein oder anderen Video das er noch angespannt ist aber das ist nix zu dem was früher war, da ist er schlichtweg durchgedreht. Allerdings würde ich echt schauen, das ihr euren eigenen Weg findet. Beobachte einfach deinen Hund und passe dein Training immer individuell an.
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Danke für die Tipps! Ich kann mir das richtig vorstellen, wie Piki früher drauf war, schon das Wolfsgeheul-Video kommt mir seeehr bekannt vor. -.-
Das mit dem anderen Raum üben wir schon seit Längerem und nun klappt es schon ganz gut (mit Angstperioden zwischendurch, ausgelöst durch ???. Das Schlafzimmer war von einem Tag auf den anderen plötzlich ausgesprochen gruselig. Superfrauchen hat aber die Gefahr gebannt, was immer sie gewesen sein mag...).
Kannst Du denn einfach so zur Tür rausgehen, oder kommt er da hinterher oder nach einer Weile und guckt wo Du hinwillst? -
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