Rückruf - Training ohne Belohnung

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    ..wenn es daran liegt, dass hunde es angeblich nicht gelernt haben, frage ich mich doch, warum es beim gleichen hund in der gleichen situation häufig klappt, wenn ich abrufe und wenn andere abrufen nicht...passt nicht so ganz zusammen, ne? gelernt wäre ja gelernt


    Zitat


    Sie ignorieren ihn nicht, sie haben ihn (noch) nicht gelernt bei großer Ablenkung auszuführen.


    ;)

  • wie gesagt: ich kenne etliche hunde, die sich von mir abrufen lassen, aber vom eigenen besitzer nicht. also wissen sie ziemlich genau, was ein abruf ist, führen den aber nur bei mir zuverlässig aus. einige von ihnen rufe ich in allerhöchster ablenkung ab (rehe, andere hunde, kaninchen, katzen) und zu hause klappt es noch nicht einmal, wenn ein anderer hund 100 m weiter steht. warum klappt es, eurer meinung nach, beim besitzer nicht? weil sie es nicht gelernt haben? wie passt das damit zusammen, dass es bei mir funktioniert?


    viele gassi-services können ähnliches berichten. ich kenne so viele, die hunde führen, die zu hause nicht von der leine können, weil der rückruf nicht klappt, sie aggressionen mit artgenossen zeigen usw. im gassi-service klappt es dann wieder.

  • Zitat

    wie gesagt: ich kenne etliche hunde, die sich von mir abrufen lassen, aber vom eigenen besitzer nicht. also wissen sie ziemlich genau, was ein abruf ist, führen den aber nur bei mir zuverlässig aus. einige von ihnen rufe ich in allerhöchster ablenkung ab (rehe, andere hunde, kaninchen, katzen) und zu hause klappt es noch nicht einmal, wenn ein anderer hund 100 m weiter steht. warum klappt es, eurer meinung nach, beim besitzer nicht?


    Weil sie den Besitzer nicht für voll nehmen? Das seh ich bei Diego öfter. Bei Menschen, die konsequent auftreten, führt er Kommandos zügig durch, aber bei inkonsequenten Menschen (leider zB auch meinen Eltern) überlegt er sich zweimal, ob ers jetzt macht oder nicht (die Wahl hängt dann davon ab, ob derjenige was essbares in der Hand hat oder nicht ;) )



    Viviane: Wieso erklärst du uns nicht, wie man den bombensicheren RR aufbaut? :???:

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    warum klappt es, eurer meinung nach, beim besitzer nicht


    Psychologie ?? Der Hund merkt das man es wirklich ernst meint ??


    Wenn Bahas Besitzerin nach ihm ruft.... dreht er sich um, kuckt recht frech und rennt weiter
    Wenn ich rufe, dann zögert er zwar kurz, kommt aber dann umgehend zu mir.


    Ok, ich habe mit ihm trainiert, aber weder besonders viel, noch intensiv.


    Akasha ist hier die Gleiche: ich kann sie von nem Hasen zurückpfeifen, wenn sie schon voll hinterher setzt. Aber manchmal steht sie einfach 10 Meter vor mir und dreht sich nur kurz zu mir um und bleibt dann weiter stehen. Und welche Ablenkung ist größer als ein Kaninchen :???:

  • Zitat

    ;)


    Ich werde gerade das Gefühl nicht los, dass hier einfach nur für ein und dasselbe unterschiedliche Worte genutzt werden. Klar, kann ich auch sagen, dass ein Hund, der Leck-mich-doch-ich-komm-später-mal-vorbei spielt, noch nicht gelernt hat, dass ein Abruf in jeder Situation verbindlich ist. Nur ehrlich gesagt, ändert das für mich nichts. Das Ergebnis bleibt das gleiche: Hund ist nicht da, wo ich ihn gerne hätte.


    Egal, wie ich es nun nenne, letztlich habe ich aber nur zwei Möglichkeiten: entweder ich sage "jo, ist halt so, er kann es halt noch nicht" oder ich verdeutliche, was ich möchte. Und zumindest ich kann da nur schwer aus meiner Haut raus: das "sie haben ihn noch nicht gelernt" klingt für mich einfach nach "naja, lassen wir es mal so stehen, er kann es halt noch nicht" (auch wenn ich weiß/hoffe, dass es vermutlich nicht so gemeint ist) und das entspricht einfach nicht meinem Naturell.


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Weil sie den Besitzer nicht für voll nehmen? Das seh ich bei Diego öfter. Bei Menschen, die konsequent auftreten, führt er Kommandos zügig durch, aber bei inkonsequenten Menschen (leider zB auch meinen Eltern) überlegt er sich zweimal, ob ers jetzt macht oder nicht (die Wahl hängt dann davon ab, ob derjenige was essbares in der Hand hat oder nicht )


    genau das denke ich auch. beim erlernen des rückrufes geht es erst einmal um die reine konditionierung. das erlernen ist erst einmal ein prozess, in dem man hochrangige verstärker braucht, um den hund verständlich zu machen, was man möchte.
    ist ein rückruf erst einmal erlernt und in schwierigeren situationen getestet und auch in schwierigeren reizlagen erarbeitet worden, hängt das ausführen des rückrufes eben auch u.a. von wichtigen sozialen faktoren ab: respekt/frühungsqualität, konsequenz und timing.


    natürlich muss ein rückruf sauber aufgebaut werden, sonst ist jede maßregelung/konsequenz einfach unfair. aber auch ein gut aufgebauter rückruf kann missachtet werden, weil hunde nun einmal als soziale lebewesen dazu neigen, grenzen auszuloten, interessen abzuwägen und auch eigenständig zu denken (wär ja schlimm, wenn sie es nicht täten). und hier muss man auch mal grenzen aufzeigen. ich rede hier nicht vom verwirrten hund, der nicht weiß, was man meint und unsicher durch die gegend schleicht, weil sein herrchen/frauchen nicht fähig ist, ihm zu erklären, was er möchte. und es geht auch nicht um starke jäger: das thema jagen bei nem vollblutjäger klammere ich hier mal aus, das ist etwas völlig anderes.


    es geht um ganz normale hunde, die eben auch mal schauen, was passiert, wenn man frauchens/herrchens worte ignoriert.
    ja, und da würde ich eher davon sprechen, dass sie den rückruf nicht als etwas verbindliches erfahren haben und teilweise auch der respekt vor dem menschen fehlt, weil dieser eben inkonsequent ist.



    EDIT: wegschicken finde ich übrigens mittlerweile bei den wenigsten hunden sinnvoll.

  • Zitat

    ja, und da würde ich eher davon sprechen, dass sie den rückruf nicht als etwas verbindliches erfahren haben und teilweise auch der respekt vor dem menschen fehlt, weil dieser eben inkonsequent ist.


    Nach meinem Outing gehe ich jetzt in eine dunkle Ecke und weine still und leise vor mich hin :(

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