An die Waldspaziergänger*innen unter euch...

  • Hier bei uns (Münsterland) bin ich, wenn ich im Wald laufe, immer auf Privatgelände unterwegs. Ich werde dort sehr freundlich akzeptiert, auch und gerade von den Besitzern des Waldes (in meinem Fall = den Jägern).
    Ich habe von Anfang an, seit wir hergezogen sind, darauf geachtet, daß ich meine Hunde immer unter Kontrolle habe. da ich zwei Exemplare mit ordentlichem Jagdtrieb mein Eigen nenne, heißt das eben oft Laufen an der Schlepp-genug Auslauf im Freilauf bekommen meine beiden in Gegenden, wo ich nicht mit Wild rechnen muß (bei uns gibt es einen großen Bereich des Dortmund-Ems-Kanals, an dem die Wege mit einem Wildschutzzaun abgesperrt sind, zum Freilauf für Jagdsäue einfach ideal).
    Vor einiger Zeit bin ich mit meinen beiden (angeleinten) Hunden abends unter den Hochsitz "gestolpert", auf dem einer "unserer" Jäger gerade ansaß. Als ich es gemerkt habe, habe ich mich schnell verpieselt und mich bei der nächsten Begegnung entschuldigt - als Antwort kam dann "wieso, macht doch nix, ihr bleibt doch auf den Wegen und deine Hunde benehmen sich, das stört das Wild nicht".
    Ich wäre sehr froh, wenn mir der ortsansässige Jäger so freundlich wie dir sagt, das dort Frischlinge und Kitze unterwegs sind und würde mich bedanken und meinen Hund anleinen - zumal du nicht mal weißt, ob dort Leinenpflicht ist. Aus dem von dir zitierten Gespräch kann ich beim besten Willen keine Drohung, deinen Hund zu erschießen entnehmen.
    Ich bin auch ein Verfechter der "Wald rein und raus" Methode und behalte meine Meinung zum Thema Jagd hier und überhaupt meist für mich.

  • Ich finde es ziemlich nett von dem Mann, dass er dich auf die Gefahr durch Wildschweine aufmerksam gemacht hat, denn das ist wirklich nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Hund einer Bekannten von mir ist letztes Jahr von einem Wildschwein regelrecht zerlegt worden, er hat es glücklicherweise überlebt, aber das ist eine Erfahrung, auf die ich nur zu gut verzichten kann.
    Mein Hund hat Jagdtrieb, deswegen ist er im Wald grundsätzlich an der Schlepp (abgesehen davon dass - wie schon gesagt wurde - in SH Anleinpflicht im Wald herrscht).

  • Ehrlich gesagt geht mir persönlich nur dieses haltlose Anti-Jäger-Gequatsche ohne jegliches Hintergrundwissen absolut auf den Zeiger, schließlich hat Dein Gesprächspartner wirklich nur höflich auf die Gefahren hingewiesen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er wie auch immer (Pacht, Beruf) für dieses Revier die (Mit-)Verantwortung trägt und da ist es doch sinnvoll, Leute die darin herumlaufen anzuquatschen bevor dumme Unfälle passieren die wirklich keiner haben will.

    Zu Deiner Frage: In dem Bundesland in dem ich lebe ist im Wald generell Leinenzwang und daran halte ich mich, gibt ja genug besser einsehbare Freiflächen wo sie laufen können. Ich würde nicht sagen, dass Hunde im Wald freilaufen zu lassen generell garnicht geht, hängt eben vom Trainingsstand ab, der Hund sollte jederzeit abrufbar sein und sich nicht allzuweit vom Halter entfernen, dann sehe ich da kein Problem.

  • Hm, also ich wurde auch mal relativ forsch von einem älteren Herrn mit Hund an der Leine darauf hingewiesen, dass gerade Jungtiere im Gebüsch liegen usw... ähnlich wie "dein" Jäger.
    Der Jagdtrieb meines Boxer ist fast null (ich bin mir bewusst dass jeder Hund Jagdtrieb hat, mehr oder weniger ausgeprägt). Er lief ca 4 m neben dem Weg und schnüffelte im Gebüsch oder rannte Rodeopferdmäßig buckelnd durchs Gebüsch. Junger Hund halt :smile:

    Damals dachte ich mir, der Typ solle mich nicht anlabern. Schließlich weiss ich dass Lennox werder hetzt noch tötet. Im Gegenteil, wenn eine Maus raschelt, schreckt er weg, bzw. höre oder sehe ich Wildtiere und er läuft ahnungslos dran vorbei :-) Im Nachhinein denke ich aber, dass er (und "dein" Jäger Recht hat). Auch im Bewusstsein das Wälder nicht öffentlich sind sondern Privatgrundstücke, läuft Lennox nicht mehr im Gebüsch herum und entfernt sich nicht mehr von den vorgesehenen Wegen. Das war eine kleine Umgewöhnung, aber er kann sich auch in Wegnähe austoben. Zu keinem Zeitpunkt mehr befindet er sich im Unterholz.

    Ich denke hier ist wieder das gegenseitige Rücksichtnehmen wichtig. Für mich steht auser Frage, dass ein Hund mit Jagdtrieb oder Jagderfolg im Wald an die Schleppleine gehört. Es gibt genug HH, deren Hunde ausser Sicht sind, "schon irgendwann wieder kommen" oder " nicht weit weg" sind. Teilweise bekommen die Leute gar nicht mit, ob ihr Hund etwas erwischt oder nicht

  • Wie gesagt wenn er nicht jagt is doch alles Tuti und du kannst ihn laufen lassen. Meine ist typischer sicht-Jäger z.b bei Katzen, sobald mietz übern Zaun is is es uninteressant und wenn mietz sich umdreht und faucht bekommt sie Angst und dreht um :lol: für alles andere is sie eh zu klein und es intressiert sie nicht... Sie hatte sogar schon Respekt vor einem klopfenden Hasen also läuft meine frei im Wald... ;)


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  • Ich kann euch total verstehen & wie gesagt, ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt...

    (Meine Meinung zur Jagd mal außenvor gelassen, aber als kleines Beispiel: eine damalige Freundin von mir hatte eine Liebelei mit einem Jäger, der dann eben auch solche Aussagen abließ: Ja, wenn das Muttertier "ausversehen" erschossen wird, dann darf das Kitz auch geschossen werden... - was ja eigentlich nicht erlaubt ist)

    Selbstverständlich läuft Hank nur auf dem Weg & eben auch nur so, dass ich ihn sehen kann. Wenn er mir zu weit vortrabt, bremse ich ihn mit einem langsam ab oder rufe ihn komplett zu mir. Im Unterholz hat er von mir aus schon nix zu suchen...

    Ich habe halt die Logik nicht so ganz verstanden, weshalb ich auf den Verdacht mit der "Drohung" gekommen bin... Denn von einem kleinen Jagdterrier geht in meinen Augen weit mehr Gefahr aus...
    & das Wildschweine nicht ungefährlich sind, ist mir auch bekannt, in Berlin gabs (gibt's? *da schon ne Weile nicht mehr wohnt) dort ja auch ein Problem...


    Natürlich will ich es auch nicht drauf ankommen lassen, von wegen "solange noch nichts passiert ist"...


    Zitat


    Meine ist typischer sicht-Jäger z.b bei Katzen, sobald mietz übern Zaun is is es uninteressant

    Wenns bei Hank mal so wäre... Neulich waren wir ne Abendrunde & mein Freund hatte ihn an der Leine. In der Nähe ist grad ne große Baustelle & da liefen wir dran vorbei. Hank läuft zum Grün mit Baum um zu schnuppern.
    Ich: Du siehst die Katze da am Zaun, oder? *auf hockende Katze zeig*
    Freund: Oh... Nein...
    ~Schweigen~
    Hank *schnupper* *umdreh*

    & so gingen Pikeldi & Frederik ... nach Hause ^^

  • Zitat

    Ehrlich gesagt geht mir persönlich nur dieses haltlose Anti-Jäger-Gequatsche ohne jegliches Hintergrundwissen absolut auf den Zeiger,


    :gut: Jap, genauso geht es mir auch!


    Wir haben in vielen Waldabschnitten bei uns jede Menge Wildsauen - und ehrlich - auch wir haben schonmal Hundehalter gewarnt, weil er mit seinem unangeleinten Hund in der Dämmerung spazierenging, wir ca. 100 m entfernt eine Rotte Sauen gesehen hatten... und dieser Mann war dankbar und hat die Richtung gewechselt... ;)

    Selbst als Spaziergänger ohne Hund wollte ich nicht in die Nähe von Sauen kommen, vor allem wenn sie Frischlinge dabei haben, denn so schnell kann ICH nicht rennen... ;)


    Meine Jala hatte einmal ein Reh verfolgt (da war sie knapp 1 Jahr alt). Auf mein Rufen kam sie nach ca. 3 - 4 Minuten wieder zu mir... ich hatte einen riesigen Schrecken.
    Jedenfalls folgte sofort ein "Anti-Jagd-Training" - und heute, knapp 2 Jahre später? Sie sieht z.B. einen Hasen der ca. 20 m vor uns übers Feld rennt, macht einen Satz in seine Richtung und spätestens bei meinem 2. Pfiff dreht sie ab und kommt zurück - zwar sichtlich aufgeregt, aber sie kommt. Und genauso erging es mir vor ein paar Monaten bei Sauen - am hellichten Tag waren sie, vorher unbemerkt von mir, rund 10 m im Wald, einige Sauen mit ihren Frischlingen - ich habe Jala, die "vorstand" (als Collie :hust: ) leise angerufen und sie ist mir in die entgegengesetzte Richtung nachgelaufen :D

    Und weil sie so gut hört, darf sie frei laufen - würde sie noch immer jagen würde ich sie an die Leine nehmen (wie ich es nach ihrer Reh-Verfolgung auch monatelang tat)!

  • Hier ist es so das es keine Leinenpflicht gibt - solange der Hund sich auf den Wegen aufhält. Mein Paco geht selbst Kaninchen nicht nach die über seine Pfoten stolpern, also darf er laufen. Würde er auch nur ein wenig Jagdtrieb zeigen, käme er an die Leine.

    Würde mir allerdings ein Jäger entgegenkommen und mich vor Wildschweinen und Frischlingen warnen, würde ich diese Warnung ernst nehmen und meinen Hund an die Leine nehmen. Ich gehe einfach mal davon aus das ein Jäger seinen Wald besser kennt als ich.

  • Ich schließe mich Tanja vollumfänglich an. Genauso läufts hier auch.

    Bin aber noch nie von einem Jäger angesprochen worden, egal ob als Warnung vor Wildschweinen oder als Ermahnung, weil der Hund jagen gehen könnte...

  • Also,

    wir waren letztens campen und gegenüber von uns stand ein Jägerpaar,die auch ihre HUnde dabei hatten. Wir kamen dann auch ins Gespräch (hab noch nen Flyer für Hundehalter do`s and dont`s für HH.

    Ich hatte in der Vergangenheit wirklich nur positive Erfahrungen mit Förstern/Jägern. Hier wird gesagt,wenn die Hunde abrufbar sind und auf dem Weg bleiben ist alles tutti.

    Den Jungspund halte ich an der Schlepp und das Terriertier läuft offline. Wie gesagt wir hatten hier nie Probleme. Uns ist das schon häufiger passiert das Jäger/Förster mit dem Auto oder zu Fuß patrolliert haben und jedesmal nett gegrüßt und gelobt haben wie artig die Hunde doch sind oder auch einfach nur ein anerkennendes Nicken :baby-taptap:

    Hatte auch schon die Situation das ich spazieren war im Wald und zwei Frauen mit ihren Hunden ein gutes Stück vor mir liefen. Von den Hunden war allerdings keine Spur,die wilderten durch den Wald und kamen danach völlig ausgepowert wieder (aber nicht auf zuruf sondern wenn die Hunde meinten das es nun reicht)

    Tja,die werten Damen wurden sehr barsch aufgefordert vom entgegen kommenden Jäger sofort die Hunde einzusammeln und sich unterstehen die Hunde noch mal frei laufen zu lassen :pfeif:

    Ich hatte Tammy stramm bei Fuß und hab sie absitzen lassen als der Jäger an mir vorbei fuhr (dachte jetzt gibst auch für mich ne Standpauke). Der schaute nur mich an und zum Hund runter,nickte und fuhr seines Weges.
    Die Damen haben noch nen Aufstand geprobt,mein Hund müsste ebenfalls an die Leine.

    Hab den beiden dann kurz erklärt das mein Hund nicht rennen geht,abrufbar ist und auf dem Weg bleibt :p

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