Terrieristen

  • Können eure Terrier Spielzeuge namentlich unterscheiden? Also ich erwarte ja nicht viel, aber er hat zwei Spielzeuge. Oder sagen wir vier. Püppi (eine gehäkelte Stoffpuppe) Schwein (ein grunzendes Gummischwein) und theoretisch mal einen Ball. Neuerdings auch Fisch (ein vergessenes kleines Plüschtierchen von einem Kundinnen-Kind), aber der spielt noch nicht lange mit.

    Lucy hat sich das irgendwie "nebenbei" beigebracht.

    Wir haben z.B. so einen kleinen Sterntaler-Kuscheltier-Esel.
    Als Lucy die ersten Wochen bei uns war, habe ich anscheinend beiläufig öfter mal diesen Nahmen gesagt.
    Also z.b. wenn sie mir von sich aus den Esel gebracht hat: "Ja, was hast Du den da? Bringst Du mir den Esel?" oder "oh - du hast ja den Esel gebracht" usw.

    Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass Lucy auch aktiv darauf reagiert, wenn ich das Wort "Esel" benutze.

    Genau so mit ihrer Kauwurzel.
    Immer, wenn sie an etwas nagen wollte, habe ich "nein" gesagt, sie gerufen und habe ihr die Wurzel als Alternative hingehalten. Und gesagt: "da - nimm lieber die Wurzel" u.ä.

    Und als sie irgendwann wieder etwas ankauen wollte, habe ich dann "wo ist denn schon wieder die Wurzel" (oder so was ähnliches) gesagt -eigentlich mehr zu mir selbst...
    Und Lucy schaute mich mit großen Augen an - drehte sich um - und ist gezielt zur Wurzel gelaufen.


    Ab da habe ich das dann auch gezielt zur "Kopfarbeit" verwendet. :smile:


    Was ganz lustig war - ich hatte in den Wochen vor Lucys Einzug Unmengen an Hundebüchern/Fachliteratur gelesen, um mir die Zeit zu vertreiben.
    Und irgendwie kam ich dabei u.a. auch auf Chaser - den Border Collie, der über 1.000 Spielzeuge unterscheiden kann - und fand das total faszinierend.


    Falls jemand daran Interesse hat - ein paar Links zu Chaser

    Ich habe mir vorgenommen, das später auch mal auszuprobieren (aber natürlich nur mit ein paar wenigen Spielzeugen - nicht mit 1.000 )

    Und noch lange, bevor ich mir überlegt habe, wie ich da den Einstieg schaffe (das hätte ich erst viel, viel später ausprobiert), hat Lucy beschlossen, dass es für sie wichtig ist, wie die Spielzeuge heißen


    Ab da an habe ich es dann wie gesagt ganz gezielt zur "Kopfarbeit" eingesetzt.

    Mittlerweile kann Lucy zuverlässig unterscheiden:

    • Esel
    • Hasi
    • Bär
    • Koala
    • Tau
    • Seil
    • Kuh
    • Klecks (auch eine Kuh, deshalb habe ich den offiziellen Spielzeugnamen genommen, weil wir Kuh ja schon hatten...)
    • Wurzel (Kauwurzel)
    • Stock (Kaustock aus Kaffeeholz)
    • Elefant
    • Knochen


    Warum kann so ein blöder Border Collie hunderte unterscheiden und der blöde Terrier schafft nicht mal zwei??? :motzen: :(

    Das hat überhaupt nichts mit "dumm" oder "intelligent" zu tun :smile:

    Lexi hat sich sowas auch überhaupt nicht gemerkt - es war ihr einfach schlicht und ergreifend egal, wie das Spielzeug hieß.
    Sie wollte damit spielen, auch mal suchen oder apportieren - aber wie das Ding heißt, was Lexi total egal.
    Und dass, obwohl ich da 13 Jahre lang genau so geredet habe, wie mit Lucy ;)

    Und für Lucy scheint irgendwie interessant zu sein, wie das Spielzeug heißt.


    Ich denke nicht, das Lexi weniger intelligent war - sie hatte aber einfach andere Interessen und es hatte für sie keinen "Mehrwert" die Spielzeuge zu unterscheiden.

    • Neu

    Hi


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    • sie hatte aber einfach andere Interessen und es hatte für sie keinen "Mehrwert" die Spielzeuge zu unterscheiden.


      Genau das macht doch unsere Terrier aus, oder? :D Wenn sie ein Interesse für etwas haben, sind sie geniale Problemlöser - und wenn sie kein Intersse daran haben, kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Zehen wackeln, sie werden dich nur anschauen und dir viel Spaß wünschen. Die große Kunst dabei, mit einem Terrier zu arbeiten, ist deshalb meiner Erfahrung nach sie davon zu überzeugen, dass das alles ihre eigene geniale Idee ist. Deshalb ist Clickertraining so prima, weil sie dabei den Eindruck haben ihren Menschen zu manipulieren damit er Belohnungen rausrückt. ;)

    • Ist das, was du da gerade beschreibst, nicht einfach der Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation? :denker:

      Hmmm - ja, könnte man eigentlich so unterscheiden.

      Aber irgendwie ist für mich beides extrinsische Motivation.
      Denn auch der WTP-Hund bekommt ja eine "externe" Belohnung (Lob, Anerkennung, einfach "ein gutes Gefühl" usw.)

      Intrinsische Motivation würde ja komplett von innen kommen.
      z.B. ein Kind, das ganz vertieft ins Malen ist und dadurch Spaß/Vergnügen hat - einfach, weil es so gerne malt.
      Und nicht, weil es besonders schön malen will, damit es anschließend für das schöne Bild gelobt wird.

      Bei Hunden wird - wenn ich das richtig im Kopf habe - z.B. das "aus Spaß bellen" den intrinsischen Motivationen zugeordnet.
      (beim Bellen "aus Spaß" werden körpereigene Hormone ausgeschüttet - das Verhalten wirkt deshalb selbstbelohnend)


      In der Realität überschneidet sich intrinsische und extrinsische Motivation aber natürlich sehr häufig.


      Denkst Du, dass bei Hunden mit hohem WTP dieses Verhalten aus rein intrinsischer Motivation erfolgt?

      Ich finde die Überlegung sehr spannend - aber ich kann mir irgendwie nicht so richtig vorstellen, dass ein WTP-Hund die Zusammenarbeit als komplett selbstbelohnend empfindet und nur aus intrinsischer Motivation handelt. :???:
      Da habe ich für die nächsten Tagen was zum grübeln ;)

    • Genau das macht doch unsere Terrier aus, oder? :D Wenn sie ein Interesse für etwas haben, sind sie geniale Problemlöser - und wenn sie kein Intersse daran haben, kannst du dich auf den Kopf stellen und mit den Zehen wackeln, sie werden dich nur anschauen und dir viel Spaß wünschen. Die große Kunst dabei, mit einem Terrier zu arbeiten, ist deshalb meiner Erfahrung nach sie davon zu überzeugen, dass das alles ihre eigene geniale Idee ist. Deshalb ist Clickertraining so prima, weil sie dabei den Eindruck haben ihren Menschen zu manipulieren damit er Belohnungen rausrückt. ;)

      Ja, das kann ich nur voll und ganz unterschreiben.

      Und natürlich gehört noch dazu, dass man die Leistung dann gebührende würdig :lol:
      Ich glaube, das ist genau der Punkt, warum bei Lucy die Sachen, die ich selbst so toll / faszinierend finde, so gut klappen.
      Und andere Sachen weniger ;)

      Ich finde die Flächensuche ja z.B. so faszinierend. Weil man das als Mensch einfach nicht "nachvollziehen" kann - und weil ich es so toll finde, wie Lucy in der Sucharbeit aufgeht.
      Da merkt man immer so richtig, was eigentlich ein einem so kleinen Terrier-Tierchen steckt ;)

      Und weil mich das alles so fasziniert, springe ich dann aus Freude wild quietschend :lol: herum, wenn Lucy eine besonders schwierige Suche gut gemeistert hat.
      Mein Mann kennt mich schon seit 16 Jahren - aber wenn ich so zu quietschen beginne und ganz aus dem Häuschen bin, "nur" weil der Hund es schafft, das versteckte Spielzeug zu finden, schaut er mich an, als käme ich von einem anderen Stern :lol:
      Ich glaube, er ist ganz froh, dass wir Sucharbeit immer sehr abgelegen machen :lol:

      Macht aber nichts - denn dafür wird Lucy durch meine überschäumende Freude 1 Meter größer :lol:


      Die große Kunst dabei, mit einem Terrier zu arbeiten, ist deshalb meiner Erfahrung nach sie davon zu überzeugen, dass das alles ihre eigene geniale Idee ist.


      Ich kann es mir nicht verkneifen :ops: :

      Das ist doch bei Männern auch so :lol:


      Nein - ich würde das natürlich niemals nicht ausnutzen..... :D :D

    • In der Realität überschneidet sich intrinsische und extrinsische Motivation aber natürlich sehr häufig.


      Denkst Du, dass bei Hunden mit hohem WTP dieses Verhalten aus rein intrinsischer Motivation erfolgt?

      Da fasst du es m.E. schon selbst sehr gut zusammen: Aus rein intrinsischer Motivation wohl nicht, aber in ganz reiner Form kommt das wohl ohnehin sehr selten vor. Aber ich habe schon etliche solcher Hunde gesehen, die selbst dann immer wieder Leistung angeboten haben wenn ihre Menschen das weitgehend ignoriert haben bzw. nur sehr spärliches Lob kam. Verwischt wird das sicherlich weil ja die Aufmerksamkeit/Anerkennung des Menschen beides ist, eine externe Belohnung wie auch ein interner Teil des sozialen Miteinanders. Ich stelle mir das ein wenig wie beim Menschen vor: Es fühlt sich für die meisten Menschen schon von sich aus gut an, Teil einer Gemeinschaft zu sein. (Wenn das dann auch noch anerkannt wird, ist es natürlich noch mal besser!) Und auch unter uns Menschen gibt es solche, die so ziemlich alles tun würden um dazu zu gehören, und die Teamwork schon von sich aus erfüllend finden. Während andere zwar mitmachen, wenn es sich so ergibt, aber genauso gut auch allein arbeiten, wenn ihnen das besser passt. Manche finden Teamarbeit sogar eher anstrengend und sind allein produktiver, und einzelne sind sozusagen die Chow Chow der Menschenwelt und empfinden schon Zuschauer bei ihrer Arbeit als extrem unangenehm.

    • Aber ich glaube Hündin sind generell verschmust oder?

      Nein, kann ich so nicht bestätigen; meine Hündin ergreift die Flucht, wenn ich sie bekuscheln will. :flucht:
      Keiner unserer Hund war ein richtiger Kuschelhund, vielleicht ist das bei den größeren Terriern anders als bei den kleineren. :ka:

    • Manche finden Teamarbeit sogar eher anstrengend und sind allein produktiver, und einzelne sind sozusagen die Chow Chow der Menschenwelt und empfinden schon Zuschauer bei ihrer Arbeit als extrem unangenehm.

      Oh nein - ich bin der Chow Chow der Menschenwelt :ops: :lol:

      Vielleicht empfinde ich Lucy deshalb als so bemüht - weil sie im Gegensatz zu mir viel lieber gemeinsam arbeitet. :lol:

    • Nein, kann ich so nicht bestätigen; meine Hündin ergreift die Flucht, wenn ich sie bekuscheln will. :flucht: Keiner unserer Hund war ein richtiger Kuschelhund, vielleicht ist das bei den größeren Terriern anders als bei den kleineren. :ka:

      Ne gilt für Pixel auch.
      Zu dritt mit Körperkontakt auf der Couch liegen. Perfekt.
      Aber nur wenn es von ihr aus geht, sonst geht sie meist einfach weg.
      Aber manchmal wird sie zwangsgestreichelt, ist ok für sie, würde sie sich aber nicht von sich aus aussuchen.
      Ich bin immer etwas neidisch auf Hunde die dann ankommen und wirklich genüsslich verschiedene Stellen zum Kraulen anbieten.

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